...Kann es evtl. sein, dass Osaka für industielle Großabnehmer auftragsbezogen bestimte Produkte weiter fertigt, die offiziell nicht mehr in den Katalogen und in den Händlerregalen stehen?...
... grundsätzlich ja. Das Thema "Produktänderung" ist bei Industriekunden viel schwieriger als mit Endkunden. Industriekunden (z.B. Radhersteller) bestellen Zulieferteile und haben für ihre Produkte aus diesen Zulieferteilen dann Stücklisten und Arbeitspläne erstellt. Jede Änderung oder Ersatz des Zulieferteils bedeutet, das dies angefasst und geändert werden muss. Das neue Teil bekommt eine andere Sachnummer und füllen wieder eine Box im Lager. Für die alten Teile muss man festlegen wie verfahren wird: Weiter verbauen, bis die Box leer ist und dann Umstellen auf neue (das muss organisiert werden, z.B. werden plötzlich Torx-Schrauben statt Schlitzschrauben verwendet und der Monteuer wundert sich) oder sofort umstellen und alten Rest zurück zu Shimano oder ins eigene Ersatzteillager oder oder ...... Auf jeden Fall mögen Industriekunden solche Änderungen eigentlich nicht. Und wenn ein großer Shimanokunde unbedingt ein altes Teil weiter haben will, dann kann es durchaus sein, das hier Shimano weich wird. Was dann nichts anderes heißt, dass jetzt der Aufwand bei Shimano liegt (Parallelfertigung und -verwaltung alt/neu).
Zusätzlich gibt es viele gestaffelte Zwischenlager, so dass alte Teile noch lange in solchen Lagerketten liegen, bis sie irgendwann dann verbaut sind oder bei Lagerbestandsbereinigung auch mal verschrottet werden, was Endkunden mit dringendem Bedarf gar nicht wissen, was gut ist, weil sonst akutes Herzversagen.
Für Schwalbe-Reifen kann man das sehr gut sehen, wie lange bei BC oder anderen noch die Lagerbestände abverkauft werden, wo auf der Schwalbe-HP der Reifen schon Jahre verschwunden ist.