Hallo Panta.
Da du ja uA auch mich meinst, antworte ich dir.
Deine schon sehr ausgeprägte Neigung zur Simplifizierung ist nach meinem Dafürhalten durch deine Fernreiseerfahrungen allein nicht erklärbar. Erstens weiß ich nicht, wie lange diese schon zurückliegen und zweitens bewegt sich die Welt auch dort weiter. Das kann ich wohl sagen, ohne selber in out-of-Afrika gewesen zu sein. Es gibt heute auf diesem Erdenrund wohl kaum noch Menschen, die nicht per Medien genau informiert sind, was hip und chique ist in der ersten Welt.
Mal vom Zerstörungsrisiko unterwegs abgesehen: Ersatzteile finden sich heute weltweit auch anders konfiguriert als noch vor 10 Jahren. Auch das kann ich ohne ganz daneben zu liegen sicher sagen, ohne Radläden im outback selber aufgesucht zu haben. Wenn ich nur aus der zweiten Welt in Griechenland sehe, wie uptodate die aus dem Boden schießenden Radläden sind, mag ich nicht glauben, daß dieser Trend nicht auch woanders auftritt.
Einem Radreiseneuling das nahezu primitivste Material ans Herz zu legen, oder, wenn es denn unbedingt sein muß, immerhin Deore zu "genehmigen", finde ich genauso wenig hilfreich, wie ihm die Möglichkeit des Radreisens unterhalb von Pinion, XTR und SON abzusprechen. Ihm pauschal mit 190 cm 559 anzuraten, genauso.
Eine weit überwiegende Mehrheit der Radfahrenden zeichnet sich seit jeher durch einen erzkonservative Einstellung aus. Das ist trotz aller Kauf-mich-hurra-hypes nicht so wirklich anders geworden. Heute noch auf Felgenbremsen bei einem Neurad zu setzen halte ich einfach für rückwärtsgewandt und technisch nicht mehr begründbar. Völlig egal, wohin man fahren möchte.
Eines sollte man dabei nämlich nicht vergessen: für die bei einer Fernreise anfallenden zigtausend Kilometer und Höhenmeter soll man auf die Vorteile zeitgemäßer Technik verzichten, aus Angst, in irgendeiner Stadt im nowhere keine Ersatzteile zu finden? Das ist nicht verhältnismäßig. Schließlich ist man mit Schalten und Bremsen usw dauernd und täglich beschäftigt.
Man muß es ja nicht so extrem treiben wie ich, der 10x am Tag Bestätigung auf dem onroad-Belag vorfindet, wegen der allein sich die Vollfederung für die ganze Reise schon gelohnt hätte.
Soweit meine Einstellung zu diesem Thema.