Ich denke, das ist der Punkt. Man muss schnell genug fahren, um warm zu werden. Dabei nicht so schnell, dass man schwitzt. Und das auch noch angepasst an die Strecke.
Erinnert mich an meine Winter-Vogelsberg-Tour. Beim ersten Licht 20 km bis zum Bahnhof. Ich komme aus dem Warmen. Trocken. Draußen es dicker Nebel, der sich als Reif über Mütze, Haare und Klamotten legt. Besonders unangenehm auch auf die Fleece-Handschuhe. Ich fahre langsam. Trotzdem bin ich auf dem Bahnhof nass. Ich packe meinen warmen Anorak aus und ziehe ihn über. Im Zug taut alles auf und trocknet.
Start auf den Vulkan-Radweg. In der Ebene geht es recht gut. Bergauf nach Hartmannshain schaffe ich es nicht, ohne zu schwitzen. Jetzt scheint die Sonne auf ein Winter-Wunderland. Ich mäßig verschwitzt nicht, darf aber nicht anhalten. Selbst mit übergezogenem Anorak ist das viel zu kalt.
Übernachtung im Hotel. Morgens ist alles wieder trocken. Nur das Rad ist völlig eingefroren. Zunächst mal gehen weder Bremsen noch Schaltung. Es hat in der Nacht Stein und Bein gefroren und tut das nun auch über Tag. Es ist zunächst sehr kalt. Von Schwitzen ist nicht die Rede. Teilweise ist Glatteis auf dem Weg.
Später bergauf fange ich wieder an zu schwitzen, während ich in Händen und Füßen kein Gefühl mehr habe. An Anhalten ist gar nicht zu denken. Auf der Passhöhe angekommen, steige ich ab, esse das mitgenommene Brot, während ich um mein Fahrrad hüpfe, um mich aufzuwärmen. Ein weiterer Radfahrer kommt nach oben und hüpft mit. Anschließend ziehen wir beide für die Abfahrt alles an, was wir an Klamotten dabei haben.
Unten angekommen, bin ich völlig eingefroren. Nun nützt auch Hüpfen nichts mehr. Ich würde gerne irgendwo einkehren, um mich aufzuwärmen. Aber alle Kneipen haben geschlossen. Der Weg bis zum Bahnhof kommt mich hart an.
Und mehrtägige Radreisen im Zelt lasse ich im Winter lieber mal sein.....