Wenn viele Pflegemittel angeboten werden, werden auch viele gekauft.

Kettenreiniger ist Quatsch. Ketten kommen gefettet zu dir ins Haus. Mit einem Kettenreiniger entfernst du vor allem dieses Fett von genau den Stellen, wo es hin gehört und wo du es kaum wieder hin bekommst: Genau aus dem inneren Gelenkschmierbereich.
Meine Ketten bekommen ab und an einen kleinen Tropfen Öl (ich nehm vorzugsweise Finishline Crosscountry, aber das Produkt selbst ist wohl nicht so wichtig) und zwar genau links und rechts auf die Laschen im Gelenkbereich appliziert. Weniger ist mehr. Was draußen dran heftet, zieht nur Schmutz an. Es kann daher sinnvoll sein nach dem Ölen (und ein paar Kettenumdrehungen oder auch ein paar km Fahrt) die Kette noch mal mit einem Lappen sauber zu wischen.
Kugellagerfett hat für mich weniger mit der Pflege im Sinne von Reinigung zu tun, sondern da geht es um das Schmieren von beweglichen Teilen und man kann das Zeug auch nehmen, um Korrossionsschäden von Schraubverbindungen vorzubeugen. Eigentlich alle Schraubverbindungen gehören gefettet. Galli ist ok, beliebt ist auch LMX Castrol (gibts u.a. bei ATU).
Wichtiger als das Pflegemittel (da gibt es ja alles mögliche, bis hin zu Schutzwachsen für den Lack und so einen Kram), ist das Rad an sensiblen Stellen immer mal wieder zu reinigen und vor allem die beweglichen Dinge gut gefettet zu halten. Wenn man eine Wissenschaft draus machen will, dann lohnt es wohl am ehesten ab und an mal die Nabenlager zu öffnen, die Pedalen zu öffnen, das Tretlager zu öffnen, den Steuersatz zu demontieren, das Schaltwerk zu zerlegen und allen Kugellagern ne gesunde neue Fettpackung zu verpassen. Das verlängert das Leben dieser Lager. Ob das angesichts der meist überschaubaren Preise für diese Teile aus finanzieller Sicht lohnt, ist eine andere Frage.