Also, die erste Strecke bietet meiner Meinung nach mehr Sehenswertes.

Landschaftlich kann man generell sagen, dass sich in Transdanubien(also westlich der Donau) Hügelland befindet, da nehmen sich die beiden Strecken nicht viel (Ausnahme: Mecsek-Gebirge in Südungarn), meist im Wechsel von landwirtschaftlich genutzter Fläche und kleineren Waldstücken.

Der Wald ist oft Robinien-oder -wie wir sagen Akazienwald, deren Zweige sehr stachlig sind und auch Reifen mit Pannenschutzeinlage mal zerstochern können. Die Dichte der Ortschaften ist ahnlich wie in Deutschland, meistens gibt es auch in den kleineren Dörfern Lebensmittelgeschäfte und Kneipen (aber oft ohne Speiseangebot)
In der großen Tiefebene sind die Entfernungen zwischen den Ortschaften ziemlich groß, dazwischen gibt es zwar Einzelgehöfte, aber man muss halt wissen, dass man nicht überall für Nachschub sorgen kann.

Die Straßen sind alle asphaltiert, aber du darfst auf den kleineren Landstraßen nicht mit einem glatten Aspfalt rechnen, Schlaglöcher, notdürftig geflickte Oberflächen, schlecht ausgeführter Belag kommen schon vor- mit Rennradreifen würde ich nicht fahren.
Die Straßen mit einer ein oder zweistelligen Nummer haben zumeist eine gute Qualität, allerdings findet man dort auch immer mal wieder Verkehrsverbote für Fahrräder, ohne dass es eine Alternative gäbe. Oft würde ich diese einfach ignorieren, wo ich aber vorsichtig wäre und lieber einen größren Umweg einlegen würde: Str. Nr 8. zwischen Székesfehérvár und Jánoshalma bzw. Str. Nr 4 zwischen Budapest und Debrecen. Wenn parallel eine Autobahn verläuft, kann man schon auf den Hauptstraßn fahren, allerdings veruchen viele LKW die Autobahnmaut zu umgehen, und sind dann eben auf den Hauptstraßn unterwegs. Auf solchen Strecken schaue ich genausoviel in den Spiegel, wie nach vorn.

Wildcampen: Es ist bei weitem nicht alles eingezäunt, aber ich wäre vorsichtig. Wenn man in den Waldgebieten blickgeschützt zelten möchte, muss man ziemlich weit hinein-es ist meist ein lichter Wald- und da setzt man sich der Zeckengefahr aus.
In Ortschaften würde ich vorher mir den Ort genau anschauen , wenn irgendwo Slums zu sehen sind, würde ich nicht wild zelten.
Wenn du fragen möchtest: Elnézést, megengedi-e, hogy az Ön területén egy éjszakára felveremm a sátoromat?- das dürfte aber zumindest Erstaunen auslösen.

Karte: Eigentlich genügt jede Autokarte im Maßstab 1.300 000, da sind dann alle asphaltierten Straßn eingezeichnet, Feldwege sind hier so gut wie nie asphaltiert und führen meist ins Nichts.
Am Neusiedler See und am Balaton gibt es einen Radweg rund um die Seen, sonst sind Radwege meist nur innerhalb der Orte vorhanden.

VG aus Budapest (ich lebe seit 25 Jahren hier)
Martin