[...]ein nachhaltiges Firmenkonzept, Mitarbeiterstil entspricht dem Gesamtkonzept
[...]
Inwiefern? Kannst du das noch erläutern?
Ungern, ich neige zum Romanschreiben.

Das Konzept der Kundenbetreuung und starken Kundenbindung (inkl. jährlichem Dia-Abend) findet sich in der Teamarbeit wieder. So gibt es unter den Schraubern einen Koch, der für das gemeinsame Mittagessen verantwortlich ist. Also ein hoher Identifikationsgrad von Mitarbeitern mit der Firma, ebenso wie der Kunde mit dem Produkt. Mitläufer gibt es inder Firma nicht - alles sind Überzeugungstäter. Das neue Firmengebäude ist entsprechend transparent und unhierarchisch wie die Arbeitsweise selbst.
Nachhaltig ist ein weiter Begriff, zumal ja im Fahrradbau offenbar nicht auf Auslandsteile verzichtet werden kann. Dennoch wird nicht nur vor Ort zusammengschraubt, man bemüht sich auch um Zuarbeiter aus der Region (z.B. Pulverbeschichtung) - über die Rahmen sind andere besser informiert. Die Mitarbeiter verdienen keine großen Tücher, aber angemessen - so mein Gefühl. Velotraum ist kein Großproduzent, das schließt auch gelegentliche Probleme ein, die noch an typische Kleinbetriebe erinnern. Die Erwartungen des Kunden sind aber mittlerweile wie an Daimler & Co.
Ich kenne auch einen Mitarbeiter, der von meinem Stammhändler (Vertragshändler von v.) zu velotraum gewechselt ist - auch wegen der Arbeitsweise (geordnet, planbar). Wenn Bedarf da ist, wird auch neu eingestellt - natürlich findet auch Ausbildung statt. Ich habe außerdem recht gut mitbekommen, wie unter schwierigsten Bedingungen sich die Mitarbeiter alle den ...rsch aufgerissen haben, um den professionellen Standard zu halten (es gab ein Jahr, wo sehr viel schief ging: Krankheit, Umzug, Lieferantenversagen). Ich ziehe auch in diesem Zusamenhang den Hut vor dem Firmenchef - weil ich es auch anders kenne (nicht Radbranche). Die Gefahr durch zu viel Erfolg zu großspurig zu werden und den anfänglichen Firmengedanken zu konterkarieren, besteht zur Zeit nicht. Den mittlerweile bescheidenen Erfolg kann man der Firma aber gönnen.
Was auf dem Rad drauf steht (veloTRAUM) ist auch ein bisschen die Geschichte von Herrn Stiener, der diesen mutigen Schritt zur Firmengründung gegangen ist. Er hatte jahrelang damit gerungen, ob er den richtigen Weg gegangen ist. Nicht der Überflieger also, sondern auch ein Zweifler, der noch Fragen stellt. Er hat seinen Weg gefunden und das meiste, was er gemacht hat, stand in keinem Lehrbuch. Ich würde mir so etwas nie zutrauen - vielleicht kein Maßstab, da ich ohnehin kein Unternehmertyp bin, aber trotzdem anerkennenswert.