Vor einigen Jahren hatte der CNL München Hamburg noch so ein Fahrradabteil, das vom Schaffner nach der Abfahrt abgeschlossen wurde. In Hamburg sollte ich mich ca. 15 Minuten vor Einfahrt in den Bahnhof am Radabteil einfinden und er würde mir dann die Türe aufsperren. Gesagt getan, da ich mit großem Andrang rechnete, ging ich zeitig zum abgeschlossenem Zugabteil und wartete auf den Schaffner. Aber der kam nicht, wir fuhren in den Bahnhof ein, der Zug hielt an und die Türe zum Radabteil war immer noch verschlossen und vom Schaffner weit und breit nichts zu sehen. Ich bin dann mit dem Gepäck ausgestiegen in der Hoffnung auf dem Bahnsteig einen Zugbegleiter zu finden, aber auch da war keiner und mein Rad stand immer noch im verschlossenen Radabteil. Die Zugbegleiter hielten sich im hinteren Bahnsteigbereich auf und da der Bahnsteig nicht gerade verlief, konnten die den vorderen Zugbereich nicht einsehen und somit auch nicht mich. In meiner Verzweiflung, der Zug würde mit meinem Rad weiterfahren, musste ich handeln und versuchte eine der äußeren Türen des Gepäckwagens zu öffnen. Die großen Doppeltüren ließen sich nicht öffnen, aber zum Glück eine kleine Seitentüre. Ich kletterte hinein riss mein Rad vom Haken und sprang mit dem Rad auf den Schultern auf den Bahnsteig zurück, kaum gelandet, setzte sich der Zug auch schon in Bewegung. Die kleine Seitentüre war noch offen als der Zug los fuhr.
Während des gesamten Aufenthalts im Hauptbahnhof hat sich von den Zugbegleitern keiner im vorderen Zugbereich blicken lassen. Nur mit Glück habe ich mein Rad noch rechtzeitig aus dem Zug herausbekommen.
Aus heutiger Sicht würde ich eine derartige Situation anders angehen und der Zug würde mit Sicherheit nicht mit meinem Rad davonfahren!
Gruß Rudi