Zitat:
Der aktuelle Plan ist mir ein Surly Cross Check als Reiserad aufbauen zu lassen.

Ich würde mal in den Plan aufnehmen, möglichst viel selberzumachen. Wenn Dein Hobel irgendwo im Wald oder im Gebirge ausfällt, wird auch niemand kommen, der Dir aus der Patsche hilft. Ob natürlich »Surly Cross Check« so ein für grobes Geläuf geeignetes Reiserad abgibt, da bin ich mir nicht sicher. Wenn ich nach Bildern suche, dann finde ich massenhaft solche mit Hobeln für sehr motivierte Rennfahrerhaltung. Prinzip »Die Kruppe bildet den höchsten Punkt, der Blick des Fahrers ist starr auf das eigene Vorderrad gerichtet«. Man kann auch ohne Nackenschmerzen fahrradfahren, doch mit so einem Renner ist es ziemlich schwierig. Mir fehlt allerdings das Heldengen. So, wie das aussieht, sind die hinteren Ausfallenden auch waagerecht. Für mich als mein eigener Mechaniker und fauler Mensch wären die ein absoluter Ausschlussgrund. Funktion vor Eleganz (aber auch das sehen viele vollkommen anders).
Auch auf dem Rallarvegen war ich froh, 50er Reifen zu haben. Ob Draht- oder Faltreifen ist, wenn sie eingebaut sind und wenn der sonstige Aufbau identisch ist, nicht zu unterscheiden. Faltreifen sind nur eben zusammenknüllbar und, wichtig für Hersteller und Handel, teuerer. Gelegentlich ist der Aubau aber nicht identisch und dann vergleicht man schnell mal gelbe Köstliche mit Boskopp, ohne es zu merken.

Myrdal–Flåm ist nur ein Abzweig vom Rallarvegen in Richtung hinterer Sognefjord. Das heftige Gefälle betrifft vielleicht einen Kilometer ab Myrdal in den Talgrund. Ich bin da 1998 runtergeholpert und hab auch stellenweise geschoben. Die Rampe war vor allem ausgewaschen. Hochfahren dürfte kaum möglich sein und beladen vermutlich gar nicht. Wenn Du dem eigentlichen Rallarvegen weiter folgen willst, musst mit dem Zug durch den Gravhalstunnel fahren. Dort gibt es keine Umfahrungsmöglichkeit. Die war seinerzeit auch nicht notwendig, die Bauspitzen konnten ja beide von hinten versorgt werden und mit der Fertigstellung des Tunnels und der Bergenbahn war die Baustraße in der bisherigen Form nicht mehr notwendig.
1999 haben wir es ein bisschen anders gemacht und sind von Åndalsnes aus Richtung Süden über den Trollstigen, Maråk (der eigentliche Name von Geiranger), Hellesylt und Stryn nach Sogndal gefahren und waren am Briksals- und Nigardsbreen. Es sind ebenfalls Ausläufer des Jostedalsbreens und beide waren zugänglich. Wie es dort jetzt, sechzehn Jahre danach, aussieht, kann ich aus dem Hut nicht sagen.