Als ich mich dann einmal absolut untrainiert bei > 34°C und nach > 150 KM einen Berg von vielleicht 600-700 Meter (!) Länge hochquälte, vier lange Pausen brauchte und am Ende total fertig war und die letzten 20 km danach gerade noch weiterkam habe ich mir überlegt, dass
1.) ich mit Schieben viel schneller oben gewesen wäre
2.) die aktive Regeneration durch Gehen unter Mitnahme eines Fahrades mit Gepäck meine Kräfte sogar noch gestärkt hätte und
3.) taktisches Schieben absolut keine Schande ist.
In diesem Sinne: regeneriert Euch und macht Euch nicht fertig.
Hallo Sigi,
Ich sehe das auch so. Schieben ist doch keine Schande, es geht ja darum, dass man den Berg hochkommt, auf welche Weise, das spielt dann letztendlich keine Rolle mehr.
Obwohl ich zu den Spediteuren gehöre, fahre ich leidenschaftlich gerne Berge, man wird für die Mühen mit wunderbaren Aussichten und Landschaften belohnt. Klar, dass ich mit 25-30 kg Zuladung und ohne Klickies langsamer am Berg bin, aber wenn meine Geschwindigkeit unter 6 km/h fällt, dann laufe ich doch lieber ein Stück und schiebe. Zwischendurch mehrere kurze Pausen, Fotos machen, was essen, Landschaft angucken....und irgendwann ist man oben. Bei Pässen, wo ich im Voraus weiss, dass mich eine etwa 20 km lange Steigung erwartet, fahre ich gleich schon am Vormittag los. Meistens bin ich dann gegen Mittag oben und esse dann - sofern eine Gaststätte vorhanden ist - zu Mittag. Anschliessend rolle ich zu Tal und fahre, soweit möglich , zur letzten Ortschaft vor dem nächsten Pass, um mir ein Nachtquartier zu suchen. Dann bin ich am nächsten Tag bereit für den den nächsten Aufstieg.
Diese Taktik hat in den Alpen ganz gut funktioniert, und seitdem schreckt mich kein Berg ab. Zugegeben, ich mag weniger sehr steile kürzere Steigungen. Ich fahre dann lieber längere, aber gemässigte Steigungen. Die kann ich dann in einem Stück durchfahren.
Daher auch von mir der Spruch: Lasst Euch nicht von Bergen fertigmachen, sondern macht selbst die Berge fertig!
Wir kriegen euch alle
Gruss Alex
Kilometerstand 48.959 km