Hallo Thomas!
Auch ich muß mich immer entscheiden, was ich will: Radfahren oder Fotografieren - und darauf läuft es glaube ich bei dir raus. Das Transportieren und Hantieren einer umfangreichen Ausrüstung ist eben nun mal kaum radtourgemäß. Das bedeutet: Kompromisse müssen gemacht werden. Entweder bei der Ausrüstung oder der Universalität unterwegs. Seit Jahren nehme ich folgendes Equipment mit und bin unterm Strich sehr zufrieden, auch wenn mal Spezialfeatures wünschenswert gewesen wären. Aber will man wirklich wegen weniger Ultraweitwinkelmotive oder Einmaligkeiten die ganze Tour das SuperWW oder das 300er mittragen? Ich finde, nach der Wahrscheinlichkeit zu gehen, ist hier richtig.
Also: Canon 400 D + 17-85er und fertig. Damit deckst du 90% aller Motive ab. Vorteile: klein, leicht, sehr gutes Rauschverhalten (für mich wichtiger als Auflösung, würde evtl. meine famose Fuji F 30 (Dauertestsieger - zu recht!!!) mitnehmen, wenn diese Kompakten nicht so elend langsam wären!!!). Sie hat Staubverhinderungssystem (dazu unten mehr) und das Objektiv einen guten Nahbereich und vor allem Bildstabilisator. Das ist der beste Garant für scharfe Bilder !!!
Die EOS 30 D hat eigentlich nur 2 Vorteile: Ist robuster und bietet einen deutlichen Handhabungsvorteil bei manuellem Aufnehmen wegen des Daumenrads. Dafür ist sie viel schwerer und teurer - ob sich das lohnt? Auf der Radtour sicherlich nicht. Und Antistaubsystem hat sie auch nicht und wenn du noch Objektive wechseln willst und dazu noch Zooms, dann Gutnacht mit der 30 D unterwegs. Zuhause kommt das böse Erwachen: ab Bild X hast du plötzlich dieses Monsterstaubkorn auf jedem Bild, 57 Bilder weiter noch die anderen drei in der Ecke usw. Kenne das aus leidvoller Erfahrung, wirklich. Die Kamera erzeugt wie jede andere auch natürlichen Abrieb und die Saugwirkung der Zooms verteilt das perfekt überallhin, auch auf den Sensor, garniert mit netten Eindringlingen vom Objektivwechsel.
Die 400 D hat ein mehrstufiges System zur Bekämpfung. Aber: : das funktioniert nur, wenn der Sensor ab Werk wirklich sauber ist!! Also Probefotos und auch das Antistaubsoftwaresystem benutzen und gegebenenfalls sofort reklamieren. Wenn der Service dann die Hausaufgaben gemacht hat, dann funktioniert das System ziemlich gut nach meinen bisgerigen Erfahrungen (ca.1000 Bilder mit der 400 D und etwa 30000 Bilder mit der 5 D (entspricht in dieser Beziehung genau der 30 D)).
Klingt alles sehr umständlich, aber zig Bilder am Monitor zu entstauben ist der Frust schlechthin!!!
Wie schon von anderen geschrieben: Für Reisefotos ist RAW nicht erforderlich. ISO 400 kein Problem, wenn Sonne satt, kannst du ja leicht auf 100 schalten. Standard Blende 8 und Zeitautomatik (Av) für mich das Beste. Dank Bildstabilisator noch bis weit in die Dämmerung hinein möglich, zusätzlich ISO bis 1600 dann für Nachtaufnahmen ohne Stativ - für mich einer der wichtigsten Vorteile gegenüber analog. Das inegrierte Blitzlein ist nicht der Ultrahalo, aber es tuts - laß deinen teuren Profiblitz zuhaus (Metz übrigens besser als Originale).
Speicherkarten: nimm dir zwei oder drei je nach Bedarf (ca.280 Bilder bei JPEG fine pro 1 GB bei ISO 100) Sandisk Extreme III 4 GB mit, die kosten bei Foto Brenner nur noch 55 € !!!!! und sind erdbebensicher, im Gegesatz zu all dem kleinen Zeugs wie SD Karten oder ähnlichem. Das reicht dann ohne CD-Brennerei und son Zeugs sicher bis nach hause für eine wahre Masse an Bildern. Und: die 10 MP der 400 D reichen bei JPEG fine und ISO 100 locker für Bilder bis 45x60 cm anne Wand.
Das aus meiner Praxis. Fiel Ferjnüjen!!!
Andreas