1 - Sind gefederte Sättel einsatztauglich (also nicht die Sattelstange soll gefedert sein, sondern der Sattel selbst)?
2 - Worauf muss ich achten, damit der Sattel und ich auch jenseits der 100km noch gut miteinander klar kommen?
3 - Wunsch: kein Ledersattel
4 - Ist Gel wirksam? Gibt es Unterschiede?
5 - Ein Bekannter meinte, es gäbe Händler, die würden den Poppes quasi vermessen und dann einen Sattel empfehlen - gibts das wirklich und wenn ja: wo findet man so einen Hädnler?
6 - Was kann ich noch machen, damit der Poppes beim Radeln nicht so schnell weh tut?
7 - Sattel muss(!) alltagstauglich sein - das Radl benutze ich täglich, manchmal steht es im Regen und Teilediebe gibt es auch hier.
1) Es gibt einfache Sättel mit Druckfedern, über Bessere mit Zug-/Druckfedern, bis hin zu dem Federungswust mancher Ledersättel.
Funktionieren tun die alle recht ordentlich, haben aber eine Eigenheit: sie schwanken seitlich. Das muss kein Nachteil sein, ich nutze sowas wegen meiner Probleme mit der Wirbelsäule. Man kann halt nach links und rechts regelrecht wippen. Schont übrigens auch die Lager einer gefederten Sattelstütze.
2) Länge, Breite, Übergang Sitzfläche zu Sattelnase, Sattel-Oberfläche zu Hosenmaterial. Alles in Bezug zur Fahrweise, Körper(aus)maßen, und Sitzposition. Dermaßen individuell, dass man keinen Tipp geben kann. Der schlanke, schmalhüftige Gemütlichradler braucht etwas komplett anderes als der kräftig gebaute Schnellfahrer.
3) Oft besungen, aber entweder man liebt ihn oder hasst ihn, in der Tat.
4) Ganz leicht auszuprobieren: wie lange kannst du auf einer typischen Bierzelt-Bnk sitzen? Wenn es nach 20 Minuten langsam weh tut, ist Gel sehr wirksam. Ist man vom Gewicht, vom Hintern-Knochenbau, und dem persönlichen Eindruck her, in der Lage, mehrere Stunden ohne Probleme auf sowas zu verweilen, braucht es auch kein Gel.
Unterschiede gibt es eigentlich nur im Preis. Je teuerer, desto dicker und ausgeformter. Ich empfehle einen ordentlichen Gel-Überzug mit Schnürung zum Ausprobieren. Das wird nicht so teuer wie ein ganzer Sattel.
5) Die Methodik geht von Sitzen auf der Wellkartonage, bis hin zu computergestützten Durckmessern. Letzteres ist natürlich top. Ob Fachhändler genügend Sattelauswahl anbieten können, um den Ergebnissen gerecht zu werden, wage ich jedoch zu bezweifeln. Von der anatomischen Ahnung, die Ergebnisse korrekt zu bewerten mal ganz abgesehen. Meist läuft es auf das simple Messen des Sitzknochen-Abstandes hinaus.
6) Pausen alle 10-20km. Kurze Strecken zur Abhärtung mit dünner Hose fahren. Gepolsterte Hose - klar. Abnehmen. Sportlichere Sitzposition.
7) Alltagstauglich für kurze Strecken ist eigentlich jeder Sattel. Regenfest ist er mit einem Schutzüberzug. Und gegen Diebstahl helfen entsprechende Schrauben, ein durch den Sattel geführtes Schloss, und eine angeranzte Discountertüte über dem Sattel des abgestellten Rades.