Korrekte, maschinenbauliche Maße zu bekommen - was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist - wird bei Kurbeln von SRAM, Shimano und wie sie alle heißen, zum Geduldsspiel.
Zum Glück handelt es sich beim Fahrrad nicht um klassischen Maschinenbau. Das beste am klassischen Fahrrad ist das Gleichgewicht zwischen Effizienz und niedrigem Gewicht. Präzision wie im Automobilsektor ist hier overkill.
Diese Zeit scheint aber unaufhaltsam ihrem Ende zuzugehen. In dem Maße, in dem aus welchen Gründen auch immer die Motorisierung zum Standard wird, spielen Faktoren wie Gewicht und höchstwertige Materialien und Verarbeitung immer weniger eine Rolle, der Motor macht das schon.
Die Getriebenaben waren zwar früher da, sie passen aber sehr gut in diese Entwicklung. Schön, wenn hochpräzise Maschinenbaustandards Einzug halten, die Perfektionisten dürfen sich befriedigt fühlen, daß jedes Exemplar einer Komponente weltweit auf den Hundertstelmilimeter identisch ist.
Das, was die Nutzer optisch auf dem Gerät veranstalten, sieht oberflächlich tatsächlich aus wie Fahrradfahren. In Wahrheit bedienen sie dann ein Höchstpräzisionsprodukt aus Elektrik, Elektronik und ein bißchen Restmechanik, wo ungenaue Maße keine Rolle spielen. Daneben werden sich noch hochaufgerüstete Kinderspielzeugzweiräder halten und eine seltsam widerspenstige Klientel von Rennradfahrern, die sich gegen alle Vernunft sträubt.
Ich werde dann den Asphalt von unten betrachten, vielleicht. Vielleicht kommt das auch schon früher. Wobei ich dein Anliegen schon nachvollziehen kann. Präzision ist eine wunderbare Erscheinung. Aber es gibt noch andere Werte.