Benutzt z.B. jemand ein Laguiole? Ich musste etwas schlucken, als ich den Preis sah, aber vermutlich sind die das Geld auch wert.
"Das" Laguiole-Messer schlechthin gibts gar nicht, der Name darf wohl für alles genommen werden (und wird auch!), was äußerlich ähnlich zurechtgestaltet ist. Über 90 Prozent im Handel angebotenen "Laguiole"-Messer haben außer mit dem Namen nichts mit den Schmieden zu tun, die innerhalb der Ortsgrenzen des gleichnamigen Ortes Messer herstellen. Sogar hochpreisige Messer (die material- und verarbeitungstechnisch durchaus o.k. sein können), kommen häufig aus Fernost, zumeist Pakistan, wie viele andere "Touristenmesser" mit regionalem Traditionsdesign. In irgendeinem Forumbeitrag in einem Messerforum stand mal sinngemäß, dass selbst Messer, die hier mit blumigen Beschreibungen für weit über hundert Euro feilgeboten werden, beim Massenhersteller in Billiglohnländern für deutlich weniger als zehn Euro gefertigt werden. Aber bei Apple-Produkten soll das Verhältnis ja ähnlich sein.
Zum typischen Messerdesign selbst: Der eher schlanke Griff ist gut für die Handhabung beim Schälen, Zerkleinern oder als Tischmesser, für etwas robustere Sachen gefällt mir ein dickerer Griff, wie z. B. beim Opinel, besser.
Für spirituell/religiös ausgerichtete Zeitgenossen: Traditionell ist auf dem Laguiole außer dem Insekt (Biene oder Fliege) ein stilisiertes Kreuz aus Nieten am Griff. Damit konnten die Hirten vergangener Tage in Ermangelung eines Wegekreuzes oder einer Kapelle ihr Abendgebet vor dem angesichtigen Großgütigen sprechen, wenn sie das Messer dazu entsprechend positioniert in die Erde steckten.
Bernd