Wir kamen vom EV 6. Bei Mulhouse an den Rhein und wollten zügig nach Karlsruhe. Zügig weil wir dort zum Stadtfest wollten. Und weil es dauerregnete. Die Touriinfo in Mulhouse riet uns den Eurovelo 15 zu nehmen.

http://www.rheinradweg.eu/

Der ging zu einem großen Teil Nebenstraßen entlang. Auf französischer Seite. Die, wie jeder weiß, schöner ist als die deutsche. Die Ausschilderung war gut. Einmal als EV 15. Zusätzlich noch als "L'Alsace à vélo". Hörte sich nach Premium-Radweg an. War aber in großen Teilen ziemlich verkehrslastig. Die Elsass-Romantik hielt sich in engen Grenzen. Den Rhein bekommt man überhaupt nicht zu sehen und sonst eigentlich auch nichts. Glücklicherweise hatten wir Rückenwind.

Irgendwann wurde verschärft Kanal-geradelt. So lange geradeaus bin ich wohl mein Lebtag noch nicht gefahren. Straßburg war natürlich ein Highlight.

Jedenfalls waren wir relativ froh, als wir abbogen, um kurz vor der Grenze zu Rheinland-Pfalz den Rhein zu überqueren. Per Fähre. Weil die Straßen, die über Brücken gingen, äußerst ungemütlich aussahen. Kurz vor der Fähre trafen wir endlich auch mal den Rhein. Und auf der anderen Seite dann die beschriebenen unergiebigen Dammwege. So dass wir uns entschlossen, per Navi straight nach Karlsruhe zu starten.

Den Elsass habe ich von dieser Tour in interessanter Erinnerung. Eine deutsch-französische Mischung. Die Autos überholen um Haaresbreite. Die Supermärkte haben sonntags geschlossen. Dafür werden die Essenszeiten noch entschiedener gehandhabt als sonst in Frankreich. Wir fuhren durstig an einer geschlossenen Kneipe nach der anderen vorbei. Mussten uns die Quiche, die wir uns versprochen hatten, also abschminken, da wir während der knapp bemessenen und preussisch eingehaltenen Essenszeiten an keinem passenden Lokal vorbeikamen. Gut, wir hatten es eilig. Wir sollten da wohl noch einmal ausführlicher hin.

Was ich meine: nur so zum Durchradeln ist das eine echte Nervenprobe.