Noch ein paar Anmerkungen und Vorschläge von mir:
- In Ústí nad Labem kann man hoch zur Burg Střekov (Schreckenstein) fahren. Das ist ein kurzer knackiger Anstieg, von oben hat man einen tollen Blick übers Elbetal. Zur Not kann man auch hochschieben oder zu Fuß gehen. Bier gibts oben auch.

- Die Städte Litoměřice (Leitmeritz) und Mělník (Melnik) sind ganz hübsch. Die lohnen für eine Übernachtung. Und Wein gibts dort auch.

- Das Weingut Žernosecké vinařství in Velké Žernoseky liegt direkt am Elberadweg und macht auf jeden Fall sehr trinkbare Weißweine (Rotweine habe ich nicht versucht). Falls es geschlossen hat, gibts die Flaschenweine auch gegenüber in der kleinen Kneipe zu kaufen. Da steht ein Schild mit "Prodámy žernosecké vina" (oder so ähnlich, "prodámy" heißt "wir verkaufen").
- Falls ihr ein Stück zu Fuß gehen wollt: ein Aufstieg zum Berg Říp südöstlich von Roudnice nad Labem lohnt sich. Von oben hat man einen tollen Blick (wenn man zu den Aussichtpunkten läuft). Allerdings ist die Straße dort hin nicht ganz so ruhig wie der Elberadweg. In Krabčice den Wegweisern "HORA ŘÍP" folgen. Dort ist ein bewachter Parkplatz, da habe ich schon mal das Rad abgestellt. Der Aufstieg ab dort geht in Rad- oder Turnschuhen zu bewältigen.
- Festung und Ghetto Theresienstadt (Tsch: Terezín) kann man besichtigen. Lohnen tut das, ibs. das Krematorium fand ich interessant. Ob man sich aber auf einer Radreise so was trauriges antun will, muss natürlich jeder selbst entscheiden.
Anreise per Zug nach Dresden, dann die Elbe rauf.
Wenn Lust auf Prag, dann Prag.
Sonst weiter an der Elbe vielleicht bis Hradec Kralove.
Nur zur Info: Prag liegt nicht an der Elbe. Der Elberadweg (Nr. 2) führt nicht (mehr) nach Prag, sondern über Kolín, Hradec Králové und Vrchlabí nach Spindlermühle. Ihr müsst in Melnik auf den Moldauradweg (Nr. 7) wechseln. Auf alten Karten (vor 2013) ist das noch falsch.
Der originale Moldauradweg zwischen Libčice nad Vltavou / Chvatěruby und der großen Moldauschleife bei Řež / Husinec ist direkt am Ufer mit Kind NICHT FAHRBAR, und mit Anhänger schon gar nicht (sehr eng und steil, ziemlich gefährlich, eher was für MTBler). Mittlerweile ist eine offizielle Umfahrung ausgeschildert, das geht es ein wenig hoch und runter.
Wie gut ist das Bahnnetz in unseren Nachbarländern?
In Tschechien excellent. Polen ist da eher wie Deutschland.
Gibt es noch andere besonders schöne Abschnitte in diesem Grün"gürtel" entlang der polnisch-tschechischen Grenze?
Dort ist es eigentlich überall ganz schön.
Wie ist es mit den Straßenverhältnissen (wegen des Anhängers sind uns v.a. verkehrsarme Nebenstraßen wichtig)?
Ist in beiden Ländern kein Problem. Wobei es im Gebirge natürlich nicht sooo viele Straßen gibt. In einem engen Tal gibts eben manchmal nur eine einzige Straße.
Ach ja: Und wir campen nach Möglichkeit wild. Ist das in beiden Ländern gleichermaßen möglich?
Hmm... Hmmmm... jein. Erlaubt ist es nicht. Gemacht habe ich es gelegentlich. Es ist aber nicht so einfach, immer was zu finden. Elbe und Moldau sind dicht besiedelt. Und in den Nationalparks verstehen die Tschechen und Polen da keinen Spaß.
Hier habe ich vor 23 Jahren mal wild gezeltet:
klick Keine Ahnung, ob das noch geht...
Gruß
Thoralf