Tandemfahren würde ich auch als Zumutung empfinden und kann daher ansatzweise verstehen, dass manche dann eher diesen Weg wählen um ein ungleiches Kräfteverhältnis auszugleichen. (gibt es tandem-rennräder? bzw. tandem-Mtb?)
Die Argumentation mit dem ungleichen Kräfteverhältnis sehe ich auch kritisch und zwar sowohl beim Tandem als auch auch beim E-Bike. Und zwar deshalb, weil man das entsprechende Rad damit vom eigenständigen Ding zu einem Hilfsmittel oder einem Notbehelf degradiert. Natürlich *kann* man ein Tandem dazu benutzen, um unterschiedliche Kräfteverhältnisse auszugleichen, mein persönlicher Eindruck ist aber, dass es deutlich mehr Spaß macht, wenn das nicht im Vordergrund steht, sondern sich die Partner halbwegs einig sind. So ähnlich sehe ich es auch beim E-Bike oder einem Segway oder wasauchimmer. Das ist *für mich* ein eigenständiges Teil, das nicht etwas anderes ersetzen soll, sondern das ich unabhängig beurteilen möchte.
Obwohl das könnte sich dann so anhören... "Wir laufen beide unheimlich gerne und auch lange Strecken, nur Elfriede/Egon kriegt nach 30 Kilometern immer Knieprobleme.
Du glaubst gar nicht, wie viele Läufer mir erzählen, dass sie ihre Frau auf dem Rad begleitet und dann ja gleich die Flaschen transportieren kann. Für mich hat das wenig mit gemeinsamer Freizeitgestaltung zu tun, ich fände es selbst bei einem flotten Läufer nervig, mit dem Rad nebenherzuckeln zu müssen. Vielleicht wäre da Segway echt die bessere Idee...
Ist doch ein großer Teil des sportlichen Vergnügens, dass man eben diese Leistung aus eigener Kraft vollbracht hat, oder hab ich das als nicht-Rennradfahrer völlig falsch verstanden?
Du wirst auch mit E-Unterstützung nicht ohne Anstrengung einen Alpenpass hochkommen. Ganz abgesehen davon, dass man als Alpenbewohner vielleicht gar nicht die Möglichkeit hat, sich Strecken der eigenen Leistungsfähigkeit gemäß rauszusuchen.
Insgesamt klingt deine Argumentation für mich stark nach: wer schon Unterstützung braucht (sei es durch ein Tandem oder einen Motor), der muss das auch dadurch nach außen kenntlich machen, dass er ein Rad fährt, das auf gar keinen Fall irgendwie sportlich aussieht. Er ist auf aufrechte Sitzposition festgelegt, darf sich nicht sportlich in Lycra kleiden (das kam von Maja) und auch kein geländetaugliches Rad fahren. Das ist eigentlich nur die Fortsetzung von 'langsame, ältere und Unsportliche dürfen keine Rennräder haben, das ist peinlich'. Finde ich schade,
Martina