Noch mal: Am unmotorisierten Fahrrad ist das in der Regel alles Wechselstrom. Die beiden "Pole" sind je nach Phasendurchgang mal "positiv", mal "negativ".
Bei althergebrachter Verkabelung spart man sich eine Leitung (d.h. ein Kabelchen) ein und legt den auf "Masse", sprich den Fahrradrahmen. Das ist das von dir beschriebene Zeichen mit den parallelen Strichen in Dreiecksanordnung und dem einen senkrechten Strich dazu. Bei Gleichstromverkabelung (wie z.B. beim KfZ) wird Masse in aller Regel mit "minus" belegt, das dürfte der Grund sein, warum man diese Polaritätszeichen auch am Rad so eingeführt hat, physikalisch ist das hier aber anders.
Wenn du mit Doppelverkabelung verlegst, verbindet eine Ader des Kabels die "Pluspole", eines die "Masseanschlüsse=Minuspole" (also das, was früher der Fahrradrahmen mehr schlecht als recht tat). Dynamo (u.a. alle Shimanos), Scheinwerfer und Rücklicht können je nach Modell auch den Rahmen kontaktieren. So kannst du dir über den Rahmen bei Doppelverkabelung einen "Kurzschluss" zwischen den beiden Polen einbauen. Also am besten vermeiden irgendwelche Kontaktierungen zum Rahmen herzustellen (zumindest bei Scheinwerfer und Rücklicht, beim Dynamo lässt sichs bei Shimano nicht vermeiden), dann gibts darüber auch keine Probleme.
Dem Rücklicht selbst ist die Polarität egal, der Kondensator da drin muss mit einem Wechselstromeingang umgehen können. Kritisch ist nur, wenn du das Rücklicht mit Gleichstrom betreiben willst (z.B. an einem Elektrorad). Da könnte die Polarität dann tatsächlich eine Rolle spielen.
Hat dein Vorderlicht denn überhaupt Standlicht? Das trifft nicht auf jedes Vorderlicht zu (halbwegs hochwertige sollten es aber haben). Möglich, dass der zugehörige Kondensator bei dir auch erst noch aufgeladen werden muss. Also einfach mal 5min fahren und danach schauen, ob es immer noch nicht geht?