Radreise & Fernradler Forum
Radreise & Fernradler Forum
Wer ist online?
11 Mitglieder (Bernie, Polkupyöräilijä, kaman, amati111, 6 unsichtbar), 253 Gäste und 1895 Suchmaschinen sind im Forum unterwegs.
Details
Erweitert
Rund ums Forum
Regeln
Die Regeln für dieses Forum
Nutzungsbedingungen
Vereinbarungen für die Benutzung
Das Team
Wer steht hinter dem Forum?
Verifizierung
Offenlegung deiner Identität
Beteiligte Homepages
Radreise-Seiten, die das Forum eingebunden haben
Mach mit!
Dieses Forum für deine Homepage
RSS Feeds RSS
Eine Übersicht öffentlicher RSS Feeds
Plauderecke
Zum Unterhalten und Plauschen
Die Geschichte
Die Geschichte des Forums
Spende
Unterstütze das Forum
Radreise-Wiki
Partnerseiten
Statistik
29295 Mitglieder
97798 Themen
1535746 Beiträge

In den letzten 12 Monaten waren 2207 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09 mit 5102 Besuchern gleichzeitig.
mehr...
Vielschreiber (30 Tage)
Juergen 93
Falk 66
Keine Ahnung 61
Lionne 50
veloträumer 45
Seite 1 von 2  1 2 >
Themenoptionen
#91540 - 26.05.04 17:01 Radfahrer, runter von den Radwegen
TenBaseT
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 57
Ein bemerkenswerter Artikel aus der Provinz.

http://www.abendblatt.de/daten/2004/05/26/298892.html

Entspricht in vielen Teilen meinen leidvollen Erfahrungen.

Und jetzt bitte viele Kommentare.

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#91543 - 26.05.04 17:05 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Tristan
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 730
Der lag heute morgen auch auf meinem Frühstückstisch!
Bemerkenswert finde ich, dass das ganze von Komune zu Komune unterschiedlich gehandhabt wird....mit anderen Worten: Was bringt mir dieser Artikel?
Ich kann doch niemals in Erfahrung bringen wo das überall wie gehandhabt wird.
Allerdings finde ich es gut, dass wenigstens mein Kreis erkannt hat, dass Radfahrer auf die Straße gehören schmunzel

Gruß
Tristan, der schon mal von der Polizei angehalten wurde, weil er den Radweg nicht benutzen wollte...
Tristan Wegner, www.radventure.de
Nach oben   Versenden Drucken
#91551 - 26.05.04 17:56 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.942
Der Groschen scheint zu fallen (leider fällt er wie so oft pfennigweise). Beim ADFC Berlin weiß man das schon länger, nur wollte es bis jetzt kein autozentrierter Entscheidungsträger wahrhaben. Ich bleibe dabei: Ein Fahrrad ist keine Gehhilfe sondern ein Fahrzeug und diese verkehren auf der Fahrbahn. Radwege sind eine Erfindung vom ADAC (die Straße gehört uns), vielleicht sollte man den verbieten lassen?
Falk
Falk, SchwLAbt
Nach oben   Versenden Drucken
#91569 - 26.05.04 19:01 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Falk]
TenBaseT
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 57
Hallo Falk

ganz so hart würde ich es nicht sehen. Ich fahre regelmäßig die 7 km zur Arbeit mit dem Fahrrad. Davon sind ca. 5 km als gemeinsamer Rad- und Gehweg ausgeschildert. Ich habe kein Problem damit, einen Radweg zu nutzen. Die Sachlage ist in meinem Fall aber folgende.
  • von den 5 km sind ca. 3 km innerhalb von Ortschaften. Viele der Grundstücksausfahrten sind durch bis zu 2,5 m hohe Hecken getarnt. Da mutiert der Radweg zum Todesstreifen.
  • Der Radweg führt an einer Auto- und Motrradwerkstatt vorbei. Dabei wird der Straßenrand als Schau- und Verkaufsstand mißbraucht. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn schlaftrunkene Fahrzeugführer in die Werkstatt steuern und dabei den Radweg kreuzen. Von auffliegenden Beifahrertüren der am Straßenrand stehenden Fahrzeuge mal ganz abgesehen.
  • Alle Radwege waren vor zehn Jahren mal in Ordnung. Passiert ist in der Zeit ne ganze Menge, wei z. B. Fahrbahnabsenkungen führen zu schlecht erkennbaren Schlaglöchern, die Kabelversorgung der angrenzenden Häuser erfolgt grundsätzlich über den Radweg, was zu einem erstklassigen Flickenteppich führt, Gullideckel ragen 5 cm aus der Fahrbahnoberfläche hervor, Wurzelbruch wird garnicht bis desolat beseitigt

Das alles ergibt eine bestimmte massierende Wirkung auf bestimmte Körperteile, die ein Autofahrer in seinen Polstern erst garnicht wahrnimmt. Der hat höchstens Angst um seine Stoßdämpfer. Die Erfahrungen die ich gemacht habe
  • Linksabbiegender Mercedesfahrer übersieht dusseligen entgegenkommenden Radfahrer auf dem Radweg. Ich habe einen bleibenden Eindruck auf seiner Motorhaube hinterlassen. Die wollte er bezahlt haben. Er hat nichts bekommen und ich ein neues Fahrrad. Er war sehr erstaunt, wie teuer so ein Teil sein kann.
  • Mutter übersieht beim Überfahren der Kreuzung stark übergewichtigen Radfahrer auf dem Radweg vor der Schule! Auch bei Ihr habe ich viel Eindruck hinterlassen lach
  • Anfangs des Monats erst ein hinter besagter 2,5 m hohen Hecke hervorkommendes Auto um 30 cm verpasst
Und was lerne ich daraus: Fahr nie ohne Helm. Ist das beste Mittel gegen Kopfschmerzen. Fahr innerhalb der Ortschaften nie auf dem Todesstreifen. Lass die Polizei nur meckern. Ich bin erst einmal angehalten worden. Das nächste mal zieh ich das Ding durch.

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#91573 - 26.05.04 19:18 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Arno
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 307
Und warum fährst Du dann da noch?

Arno
Nach oben   Versenden Drucken
#91577 - 26.05.04 19:23 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
bogu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 65
Moin,

zur Zeit treten noch neue Hindernisse auf den Radwegen auf:
Wahlwerbung.
Aber durch die Bank alle Parteien.
Da fällt es schon manchmal schwer auf dem Radweg zu bleiben. Nur wenn ich auf die Strasse wechseln würde, würde ich im Stau stehen.

Gruß Bogu
Nach oben   Versenden Drucken
#91578 - 26.05.04 19:26 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Arno]
TenBaseT
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 57
Hi Arno

meinst du auf den Radwegen innerhalb der Ortschaften (a) oder meinst du die Strecke insgesamt (b)?

zu a) Ich fahr ja innerhalb der Ortschaften auf der Straße

zu b) es gibt keine Alternative. Es gibt nur den einen Weg zur Firma es sei denn man will etwas für die Gesundheit tun und statt 7 km jeden Tag 10 km zurücklegen. Das könnte im Ernstfall aber Probleme mit der Berufsgenossenschaft mit sich bringen.

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#91582 - 26.05.04 19:38 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Beerchen
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 732
Unterwegs in Deutschland

Hallo Leute,
zu dem Thema hätte ich da mal ne Frage.
Irgendwo, in der StVO?, gibt es doch Sonderregeln für Radler die im Rudel auftauchen. Z.B der Rest einer klar gekennzeichneten Gruppe ab 15 Personen (mit Rad) darf wenn ein Teil der Gruppe noch bei Grün über die Ampel kommt auch bei Rot weiter fahren (oder so ähnlich). Habe jetzt gehört, das Gruppen ab 15 Leuten nicht auf dem Radweg fahren sollen oder dürfen????
Wer kann mir sagen wo ich diese Bestimmungen, §§ oder Verordnungen finden kann? Hab schon einige Zeit gesucht aber leider nichts gefunden.
Vielen Dank schon mal
Gruß Jörg
Nach oben   Versenden Drucken
#91584 - 26.05.04 19:42 [Re: TenBaseT]
ex-2881
Nicht registriert
Nach oben   Versenden Drucken
#91586 - 26.05.04 19:51 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Wolfrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Zitat:
Anfangs des Monats erst ein hinter besagter 2,5 m hohen Hecke hervorkommendes Auto um 30 cm verpasst

Schlecht gezielt! Da mußt Du wohl noch üben.

WdA
Nach oben   Versenden Drucken
#91587 - 26.05.04 19:53 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Beerchen]
TenBaseT
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 57
Hier habe ich etwas gefunden (Ohne Gewähr! Ist von einer nicht amtliche Seite.)
Zitat:
§ 27. StVO


(1) Für geschlossene Verbände gelten die für den gesamten Fahrverkehr einheitlich bestehenden Verkehrsregeln und Anordnungen sinngemäß. Mehr als 15 Radfahrer dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. Kinder- und Jugendgruppen zu Fuß müssen, soweit möglich, die Gehwege benutzen.

(2) Geschlossene Verbände, Leichenzüge und Prozessionen müssen, wenn ihre Länge dies erfordert, in angemessenen Abständen Zwischenräume für den übrigen Verkehr frei lassen; an anderen Stellen darf dieser sie nicht unterbrechen.

(3) Geschlossen ist ein Verband, wenn er für andere Verkehrsteilnehmer als solcher deutlich erkennbar ist. Bei Kraftfahrzeugverbänden muß dazu jedes einzelne Fahrzeug als zum Verband gehörig gekennzeichnet sein.

(4) Die seitliche Begrenzung geschlossen reitender oder zu Fuß marschierender Verbände muß, wenn nötig (§ 17 Abs. 1), mindestens nach vorn durch nicht blendende Leuchten mit weißem Licht, nach hinten durch Leuchten mit rotem Licht oder gelbem Blinklicht kenntlich gemacht werden. Gliedert sich ein solcher Verband in mehrere deutlich voneinander getrennte Abteilungen, dann ist jede auf diese Weise zu sichern. Eigene Beleuchtung brauchen die Verbände nicht, wenn sie sonst ausreichend beleuchtet sind.

(5) Der Führer des Verbands hat dafür zu sorgen, daß die für geschlossene Verbände geltenden Vorschriften befolgt werden.

(6) Auf Brücken darf nicht im Gleichschritt marschiert werden.


Quelle: http://www.gesetze.2me.net/stvo/stvo0029.htm

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#91588 - 26.05.04 19:55 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Wolfrad]
TenBaseT
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 57
In Antwort auf: Wolfrad
Schlecht gezielt! Da mußt Du wohl noch üben.
Ich wollte dir auch noch etwas fun lassen. Ich muß ja nicht immer alles abräumen.

Hans
Nach oben   Versenden Drucken
#91589 - 26.05.04 20:00 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: ]
Wolfrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Da warst Du auf der fernen Insel, als das hier ablief, schau mal dort: Postings zu "2 Arten von Radwegen.

Aber wer weiß das schon? Die Ämter kaum, die Radler nicht, der ADAC nicht und die Autofahrer schon gar nicht.

WdA
Nach oben   Versenden Drucken
#91591 - 26.05.04 20:01 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Wolfrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Zitat:
Ich wollte dir auch noch etwas fun lassen. Ich muß ja nicht immer alles abräumen.

Danke, Hans. Wie zuvorkommend!

WdA

Geändert von Wolfrad (26.05.04 20:02)
Nach oben   Versenden Drucken
#91599 - 26.05.04 20:24 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Beerchen
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 732
Unterwegs in Deutschland

Hallo Hans,
schanke döön!
Gruß Jörg
Nach oben   Versenden Drucken
#91607 - 26.05.04 20:54 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Arno
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 307
In Antwort auf: TenBaseT

Hi Arno

meinst du auf den Radwegen innerhalb der Ortschaften (a) oder meinst du die Strecke insgesamt (b)?

zu a) Ich fahr ja innerhalb der Ortschaften auf der Straße


Ich meinte a), hab das so verstanden, dass Du immer noch auf dem Radweg fährst.

Zitat:

zu b) es gibt keine Alternative. Es gibt nur den einen Weg zur Firma es sei denn man will etwas für die Gesundheit tun und statt 7 km jeden Tag 10 km zurücklegen. Das könnte im Ernstfall aber Probleme mit der Berufsgenossenschaft mit sich bringen.

Hans


Ja, ich hab da auch mehrere Wege zur Auswahl... Bin aber nicht in der BG und der nettere Weg an der Pegnitz entlang ist wg. Hunden, Kindern, Spaziergängern und Torkelradlern wahrscheinlich auch gefährlicher zu fahren als der an der B14.

lg
Arno
Nach oben   Versenden Drucken
#91700 - 27.05.04 10:17 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Igel-Radler
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.336
Lieber Hans,

ich möchte das ein wenig differenzierter sehen:

In der Stadt sind die meisten Radwege wirklich von Übel (Ausnahme vieleicht die in Einbahnstaßen gegen die Fahrtrichtung), besser sind hier Schutzstreifen auf der Fahrbahn, wie sie inzwischen auch immer öfter zu finden sind.

Außerhalb der Stadt ist mir alleine aus Gründen der Ruhe an stärker befahrenen Straßen ein separat geführter Radweg (oder besser noch ein in einiger Entfernung von der Straße angelegter kombinierter Rad- und Wirtschaftsweg) lieber, allerdings muss dann an außerörtlichen Kreuzungen die Vorfahrt eindeutig (zugunsten der Radler!) geregelt sein.

Gruß

Igel-Radlerder am liebsten auf geteerten oder gut befestigten Feldwegen fährt (ohne Fußgänger, Outos und Freizeitradler)
Nach oben   Versenden Drucken
#91713 - 27.05.04 11:23 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Igel-Radler]
Arno
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 307
In Antwort auf: Igel-Radler

Lieber Hans,

ich möchte das ein wenig differenzierter sehen:

In der Stadt sind die meisten Radwege wirklich von Übel (Ausnahme vieleicht die in Einbahnstaßen gegen die Fahrtrichtung), besser sind hier Schutzstreifen auf der Fahrbahn, wie sie inzwischen auch immer öfter zu finden sind.


Ja, und noch besser als Schutzstreifen ist einfach eine entsprechend breite Fahrbahn ohne Schutzstreifen, denn auf den Schutzstreifen kannst Du nicht sicher fahren, wenn rechts daneben Autos parken (bei uns die Regel), weil Du den Mindestabstand zur Seite nicht einhalten kannst. Fährst Du aber neben dem Schutzstreifen oder auf der weissen Linie, dann wirst das von den KFZ-Führern entsprechend missbilligt und Dir durch knappes Überholen gezeigt, dass Du in deren Augen zu weit links fährst.

Wenn neben dem Schutzstreifen Halteverbot ist (hab ich z.B. in der Schweiz oft gesehen, dann (und sonst nicht) kann der Schutzstreifen sinnvoll sein.

lg
Arno
Nach oben   Versenden Drucken
#91728 - 27.05.04 14:20 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
DeusXMachina
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 521
von der ganzen Diskussion um Qualität oder Qichtqualität und Gefahrenpotenzial von Radwegen mal ganz abgesehen, möchte ich aber noch eins zu bedenken geben: Wenn die radwegbenutzungspflicht fällt, d.h. wenn alle Radfahrer auf der Straße fahren DÜRFEN, werden das auch genug Leute tun, die mit Verlaub keine Ahnung haben, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat. Selbst hier im Forum, das vermutlich im Schnitt mehr Jahreskilometer/Mitglied aufzuweisen hat als jedes andere im deutschsprachigen Raum, gibt es Leute, die freimütig bekennen, sich im Straßen- bzw. Stadtverkehr nicht sicher zu fühlen oder von der StVO aber auch gar nichts zu kennen. Und jeder, der schonmal bei schönem Wetter durch die Stadt geradelt ist, kennt die Leute, die sich alle Jubeljahre mal auf ihren angegrauten Drahtesel schwingen und wie eine gebremste Schwingung über die Radwege (zum Glück meistens nur dort!) eiern. Dieses kaliber von freizeitradlern mitten im schönsten Berufsverkehr auf den straßen, das gäbe ein Blutbad. Auch die argumentation, dass man ja den Radweg benutzen könne, wenn man sich für die Straße nicht fit fühle, wird sich IMHO innerhalb kurzer Zeit erledigen - wenn es erstmal keine Benutzungspflicht mehr gibt, gibt es auch erst recht keine Motivation für Kommunen mehr, auch nur einen Cent in den Ausbau oder die Erhaltung von Radwegen zu stecken, und dann werden sie ziemlich fix wirklich unbenutzbar sein. Ich denke, wenn Radfahrer als gleichberechtigte Teilnehmer am Straßenverkehr gelten wollen, dann sollten auch die gleichen Regeln für alle gelten, und das hieße, dass es auch für Radfahrer eine Art "Führerschein" geben müsste. Am besten gleich gekoppelt mit einer Zusatzschulung für Autofahrer, die ihnen das Zusammenleben mit der neuen Spezies auf Deutschlands Straßen näherbringt.

lg Nantke
Nach oben   Versenden Drucken
#91818 - 27.05.04 22:18 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: DeusXMachina]
webmantz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.155
In Antwort auf: DeusXMachina

... Ich denke, wenn Radfahrer als gleichberechtigte Teilnehmer am Straßenverkehr gelten wollen, dann sollten auch die gleichen Regeln für alle gelten, und das hieße, dass es auch für Radfahrer eine Art "Führerschein" geben müsste. Am besten gleich gekoppelt mit einer Zusatzschulung für Autofahrer, die ihnen das Zusammenleben mit der neuen Spezies auf Deutschlands Straßen näherbringt. ...


Hallo,

ich weiß nicht, ob man gleich eine Führerschein zum Radfahren einführen muß. Da gäbe es ja auch einige Schwierigkeiten. Ab welchem Alter soll der gelten? Sollen kleine Kinder den schon machen? Und wenn nicht, wenn man z.B. ab 16 einen bräuchte, hieße das ja dann, dass ein Jugendlicher mit 15 Jahren und 364 Tagen locker radfahren darf und einen Tag später dann nicht mehr!?

Ich würde einen anderen Ansatz verfolgen: Versicherungs- und Kennzeichnungspflicht für Radfahrer ... analog den Mofas.
Man würde hierdurch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Erstens, Unfallschäden wären versichert und Zweitens, was ich als viel wichtiger ansehe, es hätte eine psychologische Wirkung auf den Radfahrer. Er/Sie wären dann nicht mehr anonym, was nach meiner Erfahrung (als KFZ- und Radfahrer) durchaus zu einem anderen Verhalten führen würde.

Wichtig wäre natürlich, dass nicht das Fahrrad als solches versichert würde, sondern der Radfahrer. Soll heißen, das Kennzeichen müßte personenbezogen sein, so dass man es an jedes beliebige Fahrrad anbringen kann, mit dem man gerade unterwegs ist.

So, und nun dürft ihr mich meines ketzerischen Vorschlages wegen als Hochverräter steinigen grins

Gruß, André
Nach oben   Versenden Drucken
#91819 - 27.05.04 22:25 [Re: Arno]
ex-2881
Nicht registriert
Nach oben   Versenden Drucken
#91820 - 27.05.04 22:32 [Re: webmantz]
ex-2881
Nicht registriert
Nach oben   Versenden Drucken
#91825 - 27.05.04 23:48 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: DeusXMachina]
Radeldaniel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 618
Hallo Nantke,

wegen der "Eierradler" mache ich mir nicht so viele Sorgen. Ich denke, daß die meisten von ihnen weiterhin freiwillig alle noch so schlechten Radwege (die ja weiterhin bestehen würden) benutzen würden. In anderen Ländern, wo Radwege fast gar nicht existieren, habe ich die Erfahrung gemacht, daß es gar keine E.-Radler gibt, sondern nur einen "harten Kern", der sich problemlos in den normalen Straßenverkehr einfügt. In Italien z.B. gibt es fast keine Radwege. Nur für sehr betagte Witwen gibt es dort oft einen Radweg vom Ortsende zum weit außerorts gelegenen und von einer sicheren Mauer umgebenen (der Aberglaube...) Friedhof, damit sie ihren bereits verstorbenen Gatten (die Ehe und ihre Folgen...) ebendort besuchen können. Ansonsten wird in Italien vor allem Rennrad gefahren - natürlich nicht auf Radwegen, selbst wenn sie existieren. Von daher halte ich einen Führerschein für Radfahrer nicht für erforderlich - schließlich brauche ich als Fußgänger auf der Landstraße auch keinen - , allerdings sollte an allen Grundschulen ein Lehrgang über das Radfahren im normalen Straßenverkehr erteilt und in der Mittelstufe aufgefrischt werden. Eine "Zusatzschulung" für Autofahrer in Sachen genügend Abstand halten beim Überholen usw. wurde zumindest in "meiner" Fahrschule schon 1994 zur Genüge erbracht.

Insgesamt finde ich das Statement des Pinneberger Polizeibeamten absolut realistisch und vernünftig. Es ist sehr lobenswert, daß offensichtlich manche Beamte der Sicherheit deutlichen Vorrang vor den Paragraphen einräumen. In vielen Kreisen des Rheinlandes wird dieses durch die Polizei auch schon lange verwirklicht - jedenfalls wurde ich hier noch nie wegen Radwegnichtbenutzung oder sogar Kraftfahrzeugstraßenbenutzung von den durchaus anwesenden und mich im letzteren Fall zu Recht (und aufgrund eines Handy-Anrufs eines erbosten Dosenfahrers, dem die viel heller strahlenden Reflektoren meiner Ortliebs nicht genügten) wegen eines defekten Rücklichts anhaltenden Beamten zur Kasse gebeten.

Daniel
Nach oben   Versenden Drucken
#91829 - 28.05.04 00:02 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: ]
webmantz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.155
In Antwort auf: Schwarzradlerin

Was Deinen populistischen Vorschlag eines Kennzeichens fuer Fahrraeder betrifft, so ist das eine regelmaessige Forderung der Stammtische. Dazu nur soviel: Wenn sie praktikabel und umsetzbar waere, haetten wir sie schon laengst.


Also ich hatte noch nicht viele Stammtischdiskussionen um dieses Thema grins

Aber wenn du es schon für nicht praktikabel bzw. umsetzbar befindest, dann erkläre doch bitte mal, was daran nicht praktikabel oder umsetzbar ist?

Gruß, André
Nach oben   Versenden Drucken
#91831 - 28.05.04 02:26 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: webmantz]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.942
Zitat:
Versicherungs- und Kennzeichnungspflicht für Radfahrer ... analog den Mofas.

Hallo André,
entschuldige, aber das heißt im Rheinland "Tinnef".
1) Unfälle durch Radfahrer sind durch die Privathaftpflicht abgedeckt und
2) Radfahrer gefährden bei fahrerischem Unvermögen erstmal sich selbst, die Autisten durch die technische Hochrüstung und steigende Fahrzeugmasse vor allem andere (alte Piratenregel: Wenn du die Kollision nicht mehr vermeiden kannst, dann stoße besser zu als das Du gerammt wirst. Das gibt deutlich weniger Schaden bei Dir selbst).
3) identifizierbare Fahrräder wären von beleidigten Autobesitzern verfolg- und hetzbar. Die Folgen möchte ich mir beim Gemütszustand von Otto Normalautist und Bildzeitungsleser besser nicht ausmalen. Besser, Autofahrer an die ganz kurze Bußgeldkette. Schon der Gedanke an einen Polizisten muß Autofahrers Blutdruck hochtreiben.
Falk
Falk, SchwLAbt
Nach oben   Versenden Drucken
#91832 - 28.05.04 02:44 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Falk]
webmantz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.155
Hallo Falk

In Antwort auf: falk

entschuldige, aber das heißt im Rheinland "Tinnef".

Warum schreibst du´s denn, wenn du meinst dich dafür entschuldigen zu müssen?


In Antwort auf: falk

1) Unfälle durch Radfahrer sind durch die Privathaftpflicht abgedeckt und

Was meinst du eigentlich, wieviele Leute auf deutschlands Straßen rumradlen, die keine private Haftpflicht haben?


In Antwort auf: falk

2) Radfahrer gefährden bei fahrerischem Unvermögen erstmal sich selbst, die Autisten durch die technische Hochrüstung und steigende Fahrzeugmasse vor allem andere (alte Piratenregel: Wenn du die Kollision nicht mehr vermeiden kannst, dann stoße besser zu als das Du gerammt wirst. Das gibt deutlich weniger Schaden bei Dir selbst).

Frag mal all die Fußgänger, die von Radfahrern angefahren und dabei schwer verletzt wurden, ob Radfahrer in erster Linie sich selbst gefährden.
Und auch der Blechschaden an dem Fahrzeug, bei dem du "zugestoßen" hast, will erst mal bezahlt werden.

Mir selbst ist das als Autofahrer bereits 2mal passiert, dass einer "zugestossen" hat. Beidemale konnte ich den Schaden selbst bezahlen, weil der Radfahrer einfach abgehauen ist.


In Antwort auf: falk

3) identifizierbare Fahrräder wären von beleidigten Autobesitzern verfolg- und hetzbar. Die Folgen möchte ich mir beim Gemütszustand von Otto Normalautist und Bildzeitungsleser besser nicht ausmalen. Besser, Autofahrer an die ganz kurze Bußgeldkette. Schon der Gedanke an einen Polizisten muß Autofahrers Blutdruck hochtreiben.

Das ist ja das schrägste Argument, was ich je gehört habe. Sowas kann eigentlich nur von jemandem kommen, der im Falle eines "zustoßens" sich die Option offen halten möchte, unerkannt zu verschwinden.

Ich bin selbst, wie wohl alle hier, Auto- UND Radfahrer. Und ich sehe es nicht ein, warum ich mich als radfahrerender Verkehrsteilnehmer nicht genauso einer Kennzeichnungspflicht unterwerfen lassen sollte, wie als Autofahrer.
Deiner Argumentation zufolge (vor allem Punkt 3) müssten wir auch für kennzeichenlose Mofas, Kleinkrafträder, Motorroller, Motorräder ... ach am besten auch Autos, LKWs usw. plädieren. Nicht, das noch jemand verfolgt oder gehetzt wird.

Gruß, André
Nach oben   Versenden Drucken
#91834 - 28.05.04 03:12 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: webmantz]
Falk
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 33.942
Hatten die Zustoßenden Radfahrer jeweils einen Rammsporn? Sonst ist das bei einem Normalfahrrad selbstzerstörerisch. Rammen und verpissen ist meiner Erfahrung nach Autofahrertypisch, das letzte mal vor 8 Wochen, der Autist hat mich beim Rechtsabbiegen am Hinterbau erwischt, klassischer Radwegkonflikt. Weil ich schnell genug war, habe ich mich auf den Rädern halten können, trotz Kennzeichen merken und Anzeige erstatten ist dem Dösbaddel nichts passiert, es war keine Unfallflucht, ein Unfall ist es erst bei sichtbarem Schaden.
Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern kann es doch eigentlich gar nicht geben, außer, wenn ein sogenannter Radweg auf Fußweghöhe verläuft. Da erklären die Verantwortlichen immer wieder, auf Fußradwegen müssen die stärkeren auf die Schwächeren Rücksicht nehmen. Komischerweise höre ich das niemals beim Verhältnis zwischen Kraft- und Radfahrern.
Die Schlimmsten sind übrigens die Autodachradfahrer, und zwar in jeder Betriebslage. Ach, und Tinnef war ein Zitat, der Ausdruck wird in Sachsen nur als Glosse verwendet. Vorsicht, Ultra light Gefahr.
Falk
Falk, SchwLAbt
Nach oben   Versenden Drucken
#91855 - 28.05.04 07:37 [Re: webmantz]
ex-2881
Nicht registriert
Nach oben   Versenden Drucken
#91862 - 28.05.04 07:55 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: TenBaseT]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.704
Die Diskussion hier halte ich für o.k., aber sie ist m.E. ziemllich in die falsche Richtung abgedriftet. Es geht hier ursprünglich um Radwege und die Benutzungspflicht.
1) Radwege sind für einen grossen Teil der am Strassenverkehr teilnehmenden Radfahrer und auch andere Verkehrsteilnehmer sinnvoll. In Italien würden vielleicht nicht nur Omas zum Friedhofsbesuch das Rad benutzen, wenn es mehr Radwege gäbe.
2) DIe allgemeine Benutzungspflicht dagegen ist absolut für'n Ar...., da sie einen grossen Teil der Radfahrer behindert und gefährdet.
3) Führerschein für Radler, Versicherungspflicht, usw werden das gleiche Ergebnis wie eine (m.E. ansonsten sinnvolle) Helmtragepflicht haben: Weniger Radfahrer / -fahrten. Also kontraproduktiv.

Zitat:
Ich bin selbst, wie wohl alle hier, Auto- UND Radfahrer.

Nein, bei weitem nicht. Ich bin keiner und auch viele andere Forumsmitglieder verzichten bewusst auf den motorisierten fahrbaren Untersatz.

Gruss
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
Nach oben   Versenden Drucken
#91873 - 28.05.04 08:19 Re: Radfahrer, runter von den Radwegen [Re: Falk]
Wolfrad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.687
Zitat:
Tinnef war ein Zitat, der Ausdruck wird in Sachsen nur als Glosse verwendet.

"Tinnef":

>"Schund, wertlose Ware; dummes Zeug": Das im 19. Jh. aus der Gaunersprache als Scheltwort in die Kaufmannssprache und von da in die allgemeine Umgangssprache gelangte Wort stammt aus hebr. tinnúf (> jidd. tinnef) "Kot, Schmutz".

Quelle: Duden, Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, Duden Band 7

Als Glossierung von Andrés Vorschlag ganz schön happig.

Immerhin gibt es in der Schweiz eine Versicherungspflicht für Fahrräder. Jedes "Velo" muß hierüber einen Nachweis mittels Aufkleber oder "Nummeretäfeli" führen.

WdA
Nach oben   Versenden Drucken
Seite 1 von 2  1 2 >

www.bikefreaks.de