Re: Radfahrer, runter von den Radwegen

von: DeusXMachina

Re: Radfahrer, runter von den Radwegen - 27.05.04 14:20

von der ganzen Diskussion um Qualität oder Qichtqualität und Gefahrenpotenzial von Radwegen mal ganz abgesehen, möchte ich aber noch eins zu bedenken geben: Wenn die radwegbenutzungspflicht fällt, d.h. wenn alle Radfahrer auf der Straße fahren DÜRFEN, werden das auch genug Leute tun, die mit Verlaub keine Ahnung haben, wie man sich im Straßenverkehr zu verhalten hat. Selbst hier im Forum, das vermutlich im Schnitt mehr Jahreskilometer/Mitglied aufzuweisen hat als jedes andere im deutschsprachigen Raum, gibt es Leute, die freimütig bekennen, sich im Straßen- bzw. Stadtverkehr nicht sicher zu fühlen oder von der StVO aber auch gar nichts zu kennen. Und jeder, der schonmal bei schönem Wetter durch die Stadt geradelt ist, kennt die Leute, die sich alle Jubeljahre mal auf ihren angegrauten Drahtesel schwingen und wie eine gebremste Schwingung über die Radwege (zum Glück meistens nur dort!) eiern. Dieses kaliber von freizeitradlern mitten im schönsten Berufsverkehr auf den straßen, das gäbe ein Blutbad. Auch die argumentation, dass man ja den Radweg benutzen könne, wenn man sich für die Straße nicht fit fühle, wird sich IMHO innerhalb kurzer Zeit erledigen - wenn es erstmal keine Benutzungspflicht mehr gibt, gibt es auch erst recht keine Motivation für Kommunen mehr, auch nur einen Cent in den Ausbau oder die Erhaltung von Radwegen zu stecken, und dann werden sie ziemlich fix wirklich unbenutzbar sein. Ich denke, wenn Radfahrer als gleichberechtigte Teilnehmer am Straßenverkehr gelten wollen, dann sollten auch die gleichen Regeln für alle gelten, und das hieße, dass es auch für Radfahrer eine Art "Führerschein" geben müsste. Am besten gleich gekoppelt mit einer Zusatzschulung für Autofahrer, die ihnen das Zusammenleben mit der neuen Spezies auf Deutschlands Straßen näherbringt.

lg Nantke