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#1449719 - 20.11.20 08:31 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:65000 Kilometer
Bereiste Länder:alAlbanien
beBelgien
baBosnien-Herzegowina
bgBulgarien
deDeutschland
frFrankreich
itItalien
hrKroatien
luLuxemburg
maMarokko
mkMazedonien
meMontenegro
nlNiederlande
atÖsterreich
siSlowenien
trTürkei
Externe URL:https://youtu.be/7TvqC75K0SY

Hallo zusammen schmunzel
Wir sind Melli & Dani und seit 2019 Fahrradweltreisende. Unsere Jobs haben wir an den Nagel gehängt, die Wohnung aufgelöst... jetzt sind wir mit unseren Fahrrädern unterwegs von Deutschland nach Japan, mit möglichst vielen Umwegen. Etwa 5 Jahre wollen wir unterwegs sein, wobei eigentlich mehr der Weg unser Ziel ist.
Bisher radelten wir durch Europa, in den Norden Afrikas und sind nach mehr als 12.000km mittlerweile in Asien angekommen. Also nur noch ungefähr weitere 50.000km zwinker
Wir wollen mehr Menschen ermutigen das Fahrrad anstatt des Autos zu nutzen und ihre Träume zu verwirklichen. Wir veröffentlichen laufend neue Videos auf https://youtube.com/vaegabond zu unseren Abenteuern. Auf unserem Blog https://vaegabond.com findest du unsere Geschichten, Bilder und auch viele nützliche Tipps.
Ein kurzes Video zu uns und unserer Fahrradweltreise kannst du hier ansehen: https://youtu.be/7TvqC75K0SY

Du hast Fragen an uns? Gerne beantworten wir sie dir, schau doch auch mal vorbei auf unseren Social Media Kanälen:
Blog:
https://VAEGABOND.com
Videos:
https://youTube.com/VAEGABOND
Postings:
https://Facebook.com/vaegabondsworld
Fotos:
https://Instagram.com/vaegabondsworld

Wir haben alles für 5 Jahre Weltreise dabei. Von 45°C bis -20°C, sowohl Sommer- als auch Winterkleidung, Medizin, Ersatzteile, Werkzeuge, Lebensmittel für 4 Tage, Laptop für die Arbeit, Solarpanel um vom Netz unabhängig zu sein und so weiter. Wir versuchen keine Pakete zu senden und haben daher das Equipment von Anfang an dabei. Wir reisen nicht finanziell gesponsert oder mit "Kreditkarte". Wir arbeiten unterwegs, um Geld zu verdienen und bekommen unser Essen teils aus dem "Rauswurf" von Supermärkten. Wir schlafen nicht in Hotels und gehen nicht in Restaurants. Wir leben von 3€ p.P. am Tag (inkl. Versicherungen), schlafen im Zelt, der Hängematte und kochen täglich selbst. Jetzt kennst du ein bisschen die Hintergründe unserer schwer beladenen Räder.

Kürzlich haben wir dieses tolle Forum entdeckt, hier halten wir dich auf dem Laufenden. Wir freuen uns sehr, wenn du uns und unsere Fahrradweltreise für die nächsten 5 Jahre begleitest.

http://www.youtu.be/7TvqC75K0SY
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld

Geändert von VAEGABOND (20.11.20 08:35)
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#1449722 - 20.11.20 09:06 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Hallo ihr beiden,

Willkommen im Forum! Ich beneide Euch um Eure tolle Tour!

Als Moderator habe ich aber eine Anmerkung:
Wenn Ihr in dem Faden auch direkt von Eurer Reise berichtet, so kann der Faden hier so unter "Reiseberichte" stehen bleiben. Falls Ihr allerdings "nur" Links zu Eurem Reisebericht, den ihr z. B. auf Eurer Homepage präsentiert, geben wollt, müsste der Faden in Kurzreiseberichte und Links auf Radreisen (Reiseberichte) verschoben werden. Ich lasse den Faden erst einmal hier und hoffe, dass Ihr auch hier etwas über die Reise berichtet und ein paar Bilder zeigt.

Ich wünsche Euch noch viel Spaß bei der Weiterreise!!!
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1449753 - 20.11.20 12:09 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Keine Ahnung]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Vielen lieben Dank!! Wir waren gerade dabei, uns ans Werk zu machen zwinker
Wir werden hier im Forum unsere aktuellen Eindrücke regelmäßig posten.
Wer allerdings wissen möchte, was wir im ersten halben Jahr über auf dem Fahrradsattel erlebt haben, kann hier nachsehen:
Deutschland: Von Weißwürschtl & Kölsch
Niederlande: Mit dem Rad ans Meer
Belgien: Mittelaltercharme & Hagelslag
Marokko I: Polizei-Eskorte auf dem Mars
Marokko II: Spontane marokkanische Blitzhochzeit
Marokko III: Planet Erde war gestern
Marokko IV: Hoher Atlas & Totalschaden
Marokko V: Ob Schnecken schmecken?
Hier gehts zu den Videos durch Europa und Afrika


Nun aber zu unseren Abenteuern seit unserem zweiten Start in Deutschland, nachdem wir Marokko wegen der COVID-19 Pandemie verlassen mussten und die Grenzen geschlossen wurden. Während der Lockdown Phase hatten wir etwas Zeit, um unsere Tourenräder zu warten (Videos zur Wartung auf https://Youtube.com/vaegabond) und reparieren sowie die Erlebnisse Revue passieren zu lassen und in Worte sowie Videos zu verarbeiten.


Text und Bilder entfernt. Siehe Antwort weiter unten.
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Geändert von Juergen (20.11.20 15:25)
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#1449755 - 20.11.20 12:23 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Ich will auch losfahren verliebt verliebt verliebt

Tolle Bilder - tolle Reise. Am Gepäck habt Ihr allerdings nicht gespart zwinker . Eure Gefährte möchte ich mit Gepäck nirgends tragen oder hoch schieben müssen .

Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1449773 - 20.11.20 13:49 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Keine Ahnung]
lutz_
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.585
Hallo Dani und Melli!


In Antwort auf: Keine Ahnung
Tolle Bilder - tolle Reise. Am Gepäck habt Ihr allerdings nicht gespart zwinker . Eure Gefährte möchte ich mit Gepäck nirgends tragen oder hoch schieben müssen


Das war auch mein erster Gedanke. Wir sind da aber auch eher spartanisch unterwegs. Mir wäre die Fuhre schlicht zu schwer.

Aber ich habe auf alle Fälle Euren Kanal abonniert und folge gespannt Eurer Reise.

Die Blogseite kommt mir etwas „werbelastig“ rüber, für meinen Geschmack zu viel „Unsere Auslandskrankenversicherung, unsere kostenlose Kreditkarte, PayPal- und Affilate-Links, Unterstütze uns auf Patreon“-Gedöns.

Aber vielleicht ist das heute einfach der Standard bei den Langzeitreisenden.

Auf alle Fälle wünsche ich Euch eine tolle Reise, immer eine Handbreit Luft im Reifen, tolle Erlebnisse und Eindrücke. Genießt diese Zeit, dieses intensive Lebensgefühl unterwegs ist schon eine tolle Sache!


Gruß LUTZ

Geändert von lutz_ (20.11.20 13:51)
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#1449787 - 20.11.20 15:21 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: VAEGABOND
Vielen lieben Dank!! Wir waren gerade dabei, uns ans Werk zu machen zwinker
Wir werden hier im Forum unsere aktuellen Eindrücke regelmäßig posten.

Deine Berichte und Bilder sind im Laufe des Jahres ALLE bei Rohloff in den News erschienen.
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news

Da wir nicht prüfen können, ob ihr eure Rechte an Rohloff verkauft oder abgetreten habt, können wir sie hier im Forum nicht veröffentlichen. Siehe auch Fremde Texte und Bilder werden entfernt (Forum)
Aus diesem Grunde empfehle ich den interessierten Lesern die nachfolgenden Seiten zu studieren.

https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vaegabond-erste-grenzen-oeffnen-wir-rollen-wieder
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vagabond-unsere-eindruecke-nach-dem-lockdown
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/ne...s-monte-im-wort
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vagabond-nach-1-jahr-radreise-in-land-15-bulgarien
https://www.rohloff.de/de/unternehmen/news/news/vagabond-digitales-chaos-und-merhaba-tuerkei

Gruß in die Türkei
Jürgen für Das Team
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1450928 - 30.11.20 15:09 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Juergen]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Liebe Freunde, fälschlicherweise wurden hier unsere Berichte entfernt.

wir sind die alleinigen Inhaber der Rechte unserer Texte und Bilder. Wir verkaufen weder Bilder noch Texte! Jedes unserer Fotos ist mit unserem Wasserzeichen gekennzeichnet.
Diese News veröffentlichen wir regelmäßig bei UNS auf der Webseite und stellen sie auf Nachfrage unter anderem auch Rohloff zur Verfügung. Es besteht kein Vertrag oder Verkauf an Rohloff oder anderweitige Zeitungen / Blogs etc. . Bitte um Wiederherstellung des Beitrags.

Ihr könnt eure Bilder gerne von eurer Seite einbinden. Von der Rohloff Seite werdet ihr hier nichts einbinden. Das widerspricht unseren Regeln.

Mit der Bitte um Beachtung.
Jürgen
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld

Geändert von Juergen (30.11.20 15:39)
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Off-topic #1451487 - 05.12.20 15:49 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
steel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 63
In Antwort auf: VAEGABOND
Hallo zusammen schmunzel
...Wir leben von 3€ p.P. am Tag (inkl. Versicherungen), schlafen im Zelt, der Hängematte und kochen täglich selbst...

Bei der monatlichen Krankenversicherung von 59 Euro bleibt also ein Euro am Tag. Das wird nach der Türkei spannend, wo ja die Länder mit Visagebühren kommen (und mittlerweile maximalen Aufenthaltsdauern...).

...Wir haben bei unseren Reisen durch Kaukasus, Vorderasien, die -stans und Indien vieeel Geld in Visa investieren müssen.

Grüße, steel.
Alu oder Stahl - Glaubensfrage.
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Off-topic #1451762 - 07.12.20 08:22 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Mir ist das ganze kreuz und quer gekrempels mit hier und da rein schauen einfach zu viel. wein Sorry. Für meinen Teil...., fahrt eure Tour und berichtet am Ende in einer Zusammenfassung. Dann machts auch Spaß und ist kein Puzzle party .
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1451886 - 08.12.20 09:06 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Nun aber zu unseren Abenteuern seit unserem zweiten Start in Deutschland, nachdem wir Marokko wegen der COVID-19 Pandemie verlassen mussten und die Grenzen geschlossen wurden. Während der Lockdown Phase hatten wir etwas Zeit, um unsere Tourenräder zu warten (Videos zur Wartung auf https://Youtube.com/vaegabond) und reparieren sowie die Erlebnisse Revue passieren zu lassen und in Worte sowie Videos zu verarbeiten.

Mai 2020 - Jetzt noch viel mehr: wann geht´s weiter?
Während der vielen Monate, die wie durch die Weltgeschichte geradelt sind, lernten wir nicht nur unsere Heimat Deutschland besser kennen. Wir erhielten auch von Ländern, wie den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich oder wie zuletzt in Marokko, einen sehr tiefen Einblick in die unterschiedlichen Kulturen und Bräuche. Das allerschönste dabei war sich einfach treiben zu lassen und sich wirklich die Zeit für solche Dinge zu nehmen. Dabei haben wir viele tolle Menschen kennengelernt und auch viel von ihnen gelernt.
Nun sind wir ja mittlerweile wieder in Deutschland. Aus dem kurzen Heimatstopp wurde unversehens leider eine verlängerte Corona Zwangspause. Auf jeden Fall haben wir diese Zeit nicht auf dem Sofa verbracht und untätig gewartet, bis es weiter geht. Etwas mehr als zwei Monate haben wir nun jeden Tag entweder Unmengen von Bildmaterial in Videos und Blogbeiträge verwandelt oder unsere Tourenräder auf Vordermann gebracht. Die Köpfe rauchen langsam und wir wünschen uns nichts lieber, als uns wieder zurück in den Sattel schwingen zu können und ferne Länder zu erkunden.
Erstmal wird es hoffentlich bald Richtung Österreich gehen, sobald es die allgegenwärtige gesundheitliche Lage zulässt. Danach die Adria entlang, durch Kroatien bis hin nach Albanien. Von dort aus wollen wir dann nach Bulgarien. Die weitere konkrete Routenplanung ergibt sich dann Schritt für Schritt. Bis nach Japan haben wir ja noch ein paar Länder, die dazwischen liegen.
Wie lange wir noch warten müssen, bis die Grenzen wieder passierbar sind, wissen wir nicht. Was wir aber wissen, ist dass wir mehr denn je darauf brennen, unsere wunderbare Welt und die Natur entschleunigt mit unseren Fahrrädern genießen zu können. Wir hoffen dabei wieder auf viele Einheimische zu treffen und von ihnen lernen zu können. Denn ohne diese einzigartigen Begegnungen würden wir so viele Dinge nur oberflächlich kennenlernen und auch so manche Bräuche nicht wirklich begreifen. Nebenbei entwickeln sich so wunderbare Freundschaften rund um den Globus. Bleibt nur noch abzuwarten, wann wir wieder aufbrechen können.





Juni 2020 - Erste Grenzen öffnen: Wir rollen wieder
Die allgemeine Corona Situation hat sich zum Glück soweit verbessert, dass nun Schritt für Schritt wieder die Grenzen zu anderen Ländern öffnen. Wir nutzten die Gunst der Stunde, da wir es eh kaum erwarten konnten endlich weiter zu radeln und verließen (nun zum 2. Mal) Bamberg.
Das Gefühl wieder im Sattel zu sitzen war einfach unbeschreiblich schön. Wir müssen aber auch dazu sagen, dass uns doch ein wenig mulmig zumute war. Trotz der Lockerungen bezüglich der Corona Pandemie, ist das Bewusstsein der Krankheit natürlich noch allgegenwärtig. Wir waren erstaunt. In manch deutschen Städten sahen wir Menschen, die die Situation sehr ernst nahmen und die Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. das Einhalten eines Sicherheitsabstandes und das Tragen von Schutzmasken nach wie vor einhielten. Sogar Autofahrer, die allein umherfuhren, trugen Masken.
In anderen Städten jedoch, tummelten sich die Menschen auf öffentlichen Plätzen und unterhielten sich keine Armeslänge entfernt mit Polizisten oder hielten sogar kleine Volksfeste mit Imbissbuden ab. Wir selbst wollen während der Fortsetzung unserer Fahrradweltreise natürlich weder uns noch andere gefährden. Aus diesem Grund versuchen wir Kontakte mit Anderen soweit es geht zu meiden und die Maßnahmen einzuhalten. Da wir seither einige Fragen bezüglich dem Reisen nach dem Corona Lockdown erhalten haben, haben wir hierzu bereits brandaktuell ein FAQ Video verbunden mit den ersten Reisetagen in Deutschland veröffentlicht. Das Video findest du hier.
Außerdem haben wir bereits die Grenze zu Österreich passiert und mit unseren voll beladenen Reiserädern die Alpen überquert. Wir sind unheimlich stolz auf uns, dass wir diesen doch sehr anstrengenden Teil unserer weiterführenden Etappe trotz längerer Zwangspause recht gut gemeistert haben. Unsere Belohnung ist die atemberaubende Aussicht auf die Berge, die Almen und die weit unten liegenden Täler. Demnächst wird es uns entlang der Adria Richtung Kroatien verschlagen. Aber alles zu seiner Zeit. Bis dahin informieren wir uns regelmäßig über die aktuellen Grenzsituationen und gesundheitliche Einschränkungen bzw. einzuhaltende Maßnahmen und genießen die Natur – fernab von Menschenmassen.




Juli 2020 - Unsere Eindrücke nach dem Lockdown
Die europäischen Grenzen wurden für den normalen Tourismus wieder geöffnet. Innerhalb von einem Monat hatten wir so die Möglichkeit von Deutschland über Österreich, nach Italien, Slowenien und nach Kroatien zu radeln. Dabei hatten wir die Gelegenheit zu beobachten, wie unsere Nachbarländer mit dem Corona-Virus umgehen.
Mai/Juni 2020, Bayern: Das Bewusstsein für das Virus war allgegenwärtig zu spüren. Überall trugen die Menschen um uns herum Mundschutz und Handschuhe. Ein Sicherheitsabstand wurde mehr oder weniger eingehalten. Viele Menschen drängte es raus, und wir sahen unterwegs viele Spaziergänger und Radfahrer. Um die Rosenheimer Region bemerkten wir, dass sich hier fast keiner mehr darum scherte, ob der Nebenmann in der Fußgängerzone direkt neben ihm vorbeischlenderte. Wir versuchten, so gut es ging größere Menschenmassen zu vermeiden und hielten unbewusst die Luft an, wenn jemand unseren Weg kreuzte.
Die Grenze zu Österreich verlief unspektakulär und fast hätten wir noch nicht einmal bemerkt, dass wir uns bereits auf ausländischen Grund und Boden befanden. Bei Bad Reichenhall schlugen wir einen Fuß- und Radweg ein, der direkt ins Nachbarland führte. Lediglich ein Schild, das mit grünen Ranken fast zugewachsen war, tat die Neuigkeit kund. In Österreich selbst hielten sich die Menschen gefühlt auch eher zurück. Mittlerweile war es dort allerdings wieder möglich zu mehreren Personen in einem Lokal zu essen – nicht draußen, sondern drinnen.
Juni 2020, Italien: Gar nicht geplant, aber im Anbetracht der vielen Vorschläge, die wir hinsichtlich toller Routen bekommen, mussten wir einfach den Weg nach Italien einschlagen. Wir kamen an die Grenze, sahen einige Polizisten in ihrem Wagen sitzen – und nichts geschah. So radelten wir einfach nach Italien. Kaum auf der anderen Seite angekommen, wurden wir applaudierend von älteren Herrschaften begrüßt, die in gemütlicher Runde ihren Wein schlürften. Die Stimmung war hier irgendwie lockerer, obwohl es Italien hinsichtlich der Todes- und Krankheitsfälle besonders hart erwischt hatte.
In Slowenien befanden wir uns nur für einen knappen Tag und fuhren sogleich an die kroatische Grenze. Hier wurden wir zum ersten Mal nach unserem Pass gefragt und wo wir hin wollten. In Kroatien hatten wir das Gefühl, dass überhaupt niemand mehr daran dachte, sich vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen. Nur in einigen Geschäften trug das Personal Mundschutz, ansonsten sah hier der Alltag wohl so aus wie immer. Nein, nicht ganz. Was sehr auffällig war, war die Abwesenheit der sonst so zahlreichen Touristen. In Porec war die Küstenmeile wohl auf etwa 30.000 Besucher eingestellt. Als wir dort waren, wären dort nur rund 2.000 zum Urlaub machen dort.
Wir sind sehr gespannt, wie es weitergeht, wo es uns hin verschlägt und wie lange es dauert, bis keine Beschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen mehr bezüglich Corona notwendig sind.
Bis dahin geben wir auf uns und andere Acht und rollen immer weiter an der Küste entlang.




August 2020 - Montenegro: nicht umsonst versteckt sich das „Monte“ im Wort
Die letzten Wochen radelten wir fleißig weiter durch Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro und sind nun schließlich in Albanien. Die Landschaft ist atemberaubend, allerdings auch für Melli ein kleiner Kraftakt. In Montenegro toppten wir fast jeden folgenden Tag die Höhenmeter vom vorherigen Tag. Ein besonderer Tag dort wird uns wahrscheinlich immer in Erinnerung bleiben.
Wir radelten an der Bucht von Kotor entlang und jedes kleine Dörfchen war schöner, als das andere. Die Steinhäuser waren fast ausnahmslos sehr liebevoll hergerichtet und mit Pflanzen und Blumen dekoriert. Verschnörkelte Bänke und Stühle auf den Terrassen machten das Bild komplett. Da wir uns an der Küstenlinie befanden, radelten wir für einen Tag logischerweise auf Höhe des Meeresspiegels, also bei 0 Höhenmetern. Da die Temperatur der letzten Tage durchschnittlich 37°C betrug, standen wir bereits gegen 5 Uhr morgens auf, um noch die kühlere Brise auszunutzen. So umrundeten wir die Bucht von Kotor bei angenehmen Temperaturen.
Ein paar Stunden später befanden wir uns schon auf 100 Höhenmetern und schwitzten wieder was das Zeug hielt. Jede Gelegenheit an Wasser zu kommen nutzten wir aus und fragten bei jeder kleineren Häuseransammlung in den Bergen nach einem Wasserschlauch, um uns nass zu spritzen. Einmal wurden wir sogar eingeladen, in den Pool der Kinder zu hüpfen und bekamen eine eisgekühlte 1,5 Liter Wasserflasche geschenkt. Der anstrengendste Teil des Tages kam. Unzählige Serpentinen in einer Affenhitze. Die Kräfte ließen nach. Das Wasser wurde knapp. Melli kam an ihre Grenzen, doch irgendwie schafften wir es am Ende des Tages tatsächlich auf 900 Höhenmeter.
Wir fragten an einer Bar, die sich die herrliche Aussicht zunutze gemacht hatte und direkt auf dem Fels eine Terrasse gebaut hatte, ob wir dort unser Zelt aufschlagen durften. Kein Problem. Mit der Zeit strömten immer mehr Leute dorthin. Schnell war der Grund dafür auch gefunden. Der Sonnenuntergang war magisch von hier oben und unter uns hatte man einen wundervollen Blick auf die Bucht von Kotor.
Mit letzten Kräften bereiteten wir auf unserem Kocher unser Abendessen zu. Deutsche hatten uns entdeckt und waren derart von den Socken, dass wir doch tatsächlich von Bayern hier her geradelt sind und noch viel weiter wollen, dass sie uns zwei Getränke unserer Wahl spendierten. Wir waren total glücklich. Mit einem wohlverdienten Bier in der Hand, einem vollen Magen und dem wohl schönsten Schlafplatz, den man sich nur vorstellen kann.




September 2020 - Nach 1 Jahr Radreise in Land #15 - Bulgarien
Vor einigen Tagen radelten wir im Süden Bulgariens durch einsame Bergdörfer. Verwundert wurden wir von einem Einheimischen angesprochen (der übrigens im Umkreis von 50km der einzige englisch sprechende Bulgare war), wie wir diesen Ort überhaupt gefunden hätten. Die Straße dorthin verwandelte sich nach einigen Metern in steinige Schotterwege mit tiefen Furchen. Auch die nächsten 15km bis zum Berggipfel sollten nicht besser werden. Wir antworteten, dass wir gerade eben von der Landschaft so fasziniert sind, dass wir kleinere Orte und Straßen den Großstädten und Highways vorzogen. Und das war absolut die Wahrheit. Diese Etappe war malerisch, zwar auch sehr mühsam, aber unglaublich friedvoll und wunderschön. Wir hatten die Gelegenheit mit diesem Mann einige Häuser des kleinen Dorfes genauer zu betrachten. Von etwa 60 Häusern, waren derzeit nur noch 20 bewohnt. Der Rest befand sich in einem sehr baufälligen Zustand. Trotzdem übte dieser Ort eine gewisse Art Magie auf uns aus.
Danach ging es weiter Richtung Gipfel. Der Schotter wurde allmählich zu Sand und die Furchen wurden größer. Die Steigung nahm ebenfalls zu. In Kroatien und Montenegro hatten wir uns schon an das stetige bergauf fahren gewöhnt. Dies war hier allerdings nochmal ein bisschen anders. Schon nach kurzer Zeit konnte Melli nicht mehr treten und musste das Rad schieben. Dani legte kurze, aber äußerst anstrengende Powerschübe hin. 5 Meter fahren. Pause. 5 Meter fahren. Pause. So legten wir geschlagene 4 Stunden eine Strecke von ca. 5km zurück. Wahnsinn! So hart hatten wir uns bisher noch nicht den Berg hinauf gekämpft. Trotzdem waren wir uns einig, dass uns die letzten Monate mehr gestählt haben und wir solche Bedingungen einfacher wegstecken, als zuvor. Gelohnt hat sich es ebenso für uns
Übrigens haben wir genau vor einem Jahr den Schritt gewagt und sind auf die Räder gestiegen, um die Welt zu erkunden. Bulgarien ist damit schon unser Land #15. Und nach wie vor lieben wir das Reisen mit dem Rad! Alles was wir bisher erlebt haben, all die tollen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, all den Strapazen (über Berge, gegen den Wind, bei Kälte, bei Unlust) zum Trotz, all die Momente die wir gemeinsam feierten oder uns gegenseitig nicht riechen konnten – all das war es bisher sowas von Wert unsere Jobs und unsere Wohnung zu kündigen! Wir sind über Landesgrenzen geradelt und an unsere eigenen Grenzen gekommen, sind über uns selbst hinausgewachsen und haben Lebensweisen und Einstellungen kennengelernt, die wir selbst in unser Leben integrieren möchten. Dafür sind wir überaus dankbar! So etwas kann man nicht im Reisebüro buchen, sowas muss man auf eigene Faust mit etwas Zeit im Gepäck selbst erforschen.

Bilder gibt’s auf https://instagram.com/vaegabondsworld
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld

Geändert von Uli (08.12.20 09:48)
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#1451890 - 08.12.20 09:24 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Update: Oktober 2020 - Digitales Chaos und „Merhaba Türkei“!


Die letzten Tage in Bulgarien waren nochmal sehr nervenaufreibend für uns. Dies hatte aber nichts mit dem Land zu tun. Wir wurden Opfer einer fiesen Hackerattacke. Unsere Seite auf Facebook wurde erst gehackt, dann umbenannt und wir als Administratoren entfernt. Tagelang versuchten wir mit Facebook zu kommunizieren – sehr schwierig angesichts der automatischen Antworten mit absolut nicht hilfreichen Infos. Dann kam es noch schlimmer und unsere Seite wurde komplett gelöscht. Kurze Zeit hatten wir das traurige, entsetzte und fassungslose Gefühl, dass alles was wir über ein Jahr aufgebaut hatten, all die Geschichten, Bilder und lieben Menschen, die dahinter steckten, für immer weg seien… Wir wissen nicht genau wie es passiert ist, wir wissen nur, dass wir bis zum Schluss pro Tag etwa 7 Nachrichten an alle möglichen Facebook Kontaktdaten gesendet haben - plötzlich wurde die Seite wieder von Facebook aktiviert.
Der nächste Tiefschlag kam mit der Arbeitsverweigerung unseres Notebooks. Bereits zuvor hatten wir Probleme mit ihm zu arbeiten. Beispielsweise saßen wir stundenlang vor unserem Video Schnittprogramm, weil alle 5 Sekunden der Bildschirm für weitere 7 bis 12 Sekunden (ja wir haben mitgezählt) einfror. Teilweise bearbeiteten wir die Videoclips blind und hofften, dass zum Schluss einigermaßen etwas Passables dabei herauskommen würde. Nun hat unser Laptop vollends den Dienst eingestellt. Das wird leider teuer, da muss nun Ersatz her. Wenn dir unsere Videos gefallen und du in regelmäßigen Abständen mehr sehen möchtest, freuen wir uns über jede Unterstützung auf VAEGABOND.com/support
Ansonsten waren wir froh, die virtuelle Welt hinter uns zu lassen und wieder auf unsere Räder zu steigen, um in die Türkei zu radeln. Von Swilengrad in Bulgarien überquerten wir Ende September die Grenze in die Türkei. Schon der Grenzübergang war ein klein wenig abenteuerlich. Wir hörten, dass es in der Türkei verboten sei, mit dem Fahrrad auf der Autobahn zu fahren. Blöd nur, dass der Weg über die Grenze eben genau über einen Teil der Autobahn führte. Wir versuchten es trotzdem. Wir passierten die Ausreise ohne Probleme, dann mussten wir vor der Einreise durch eine Desinfektionswolke. Sie wurde durch einen Bewegungsmelder ausgelöst und konnte nicht umgangen werden - also Augen zu, Luft anhalten und durch. Am Grenzhaus angekommen machte der Polizist große Augen. Auf Englisch sagte er: "Ihr dürft hier nicht rein... Es sei denn ihr versprecht mir, auch eine türkische Flagge an euer Rad zu machen." Wir lachten erleichtert. Na klar, das war sowieso unser Plan. Sehr freundlich wurden wir durchgewunken. Über Autobahn und Fahrräder wurde kein Wort verloren.
Von Edirne aus ging es teilweise über die Troia Kultur Route Richtung Assos und weiter in den Süden. Die Türken sind wirklich sehr nett und wir werden sehr oft zu Tee und Keksen eingeladen. Auch die türkische Küche ist der Wahnsinn! Zum Glück fahren wir Fahrrad, denn sonst würden wir innerhalb weniger Zeit zunehmen und kugelrund werden…
Neugierig geworden?

Bilder gibts auf : https://www.radforum.de/threads/3139463-...516#post3158516


Wir freuen uns über einen Besuch unserer Webseite www.vaegabond.com.
Uns gibt es auch auf: Facebook, Instagram, Twitter und YouTube.
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld
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Off-topic #1451907 - 08.12.20 10:00 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Radix
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 763
Dumme Frage: warum verlinkt ihr nicht einfach die Bilder, die auch auf eurer eigenen Vagabond Seite zu sehen sind? Deren Größe scheint doch o.k.? Die müsst ihr hier doch nur mit nem "img" Tag einbinden in den Text ... (so wie zuvor die Bilder von der Rohloffseite...)
... bicycle or die ...

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Off-topic #1451911 - 08.12.20 10:22 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Radix]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Hallo Radix,
das haben wir uns auch schon überlegt, aber der Grund ist: die Bilder die wir für unseren Bericht hier brauchen sind nicht die, die wir auf VAEGABOND.com haben. Würden wir die jeden Monat bei uns hoch laden, würde die Performance unseres Servers ziemlich leiden. Da die Performance derzeit sowieso nicht so gut ist, belassen wir es bei den Bildern die für VAEGABOND.com notwendig sind.
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld
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#1454048 - 28.12.20 15:14 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

NEWS Update November 2020 - Ein Feuer, das ewig brennt

Es ist schön, sich immer wieder von einem Land überraschen zu lassen. Bevor wir in
die Türkei radelten, hatten wir keinerlei Erwartungen oder großartige
Erfahrungswerte, die erfüllt werden sollten. Ganz unvoreingenommen kamen wir
Ende September dort an. Mittlerweile ist es November und wir sind in Antalya
angekommen.
Unterwegs haben wir so viele großartige Menschen kennengelernt, die auch einen
großen Einfluss auf unsere Route durch die Türkei hatten. Wir folgten dem Rat eines
passionierten älteren türkischen Radlers und nahmen einen Weg an der Küste
entlang gen Süden. Dort passierten wir einsame und wunderschöne Bergdörfer aber
auch größere Orte wie Selcuk, Marmaris oder Dalyan. In Dalyan lernten wir einen
Türken kennen, der in seiner Werkstatt nicht nur Schmuck herstellt, sondern aus
Bambus einzigartige Fahrräder baut. Auch von den Königsgräbern bei der antiken
Stadt Kaunos waren wir begeistert und ein gesundes schwefelhaltiges Schlammbad
in der Nähe von Sultaniye machte unseren Besuch in dieser Region einfach perfekt.
Eine weitere tolle Etappe erwartete uns ebenfalls ab Kas. Dort trafen wir auf einen
Franzosen mit seinem bepackten Klapprad und in Demre sammelten wir einen
Engländer mit seinem Rad ein. Zu viert steuerten wir nach zahlreichen Berg- und
Talfahrten entlang der Küste dem Ruinendorf Olympos entgegen. Nach tadellosem
Wetter regnete es Sturzbäche, die allerdings nur einen halben Tag über immer mal
wieder auf uns nieder prasselten. Von Olympos aus nahmen wir eine Abkürzung
über den Strand nach Cirali. Selbst der kurze Strandabschnitt war sehr
abenteuerlich. Wir schoben unsere Räder durch den Sand und kurz vor Ende
warteten wir unter dem Dach eines Restaurants den nächsten Schauer ab.
In Cirali angekommen, erwartete uns dann etwas ganz besonderes. Auf dem Berg
brennen angeblich schon seit mehr als 400 Jahren kleine Feuer, die nie erlöschen.
Das kommt daher, dass natürliche Erdgase aus den Rissen und Spalten der Steine
treten. Ein durchaus sehr magischer und besonderer Ort, an dem wir auch einen
sagenhaften Blick auf das Meer hatten und uns gleichzeitig aufwärmen konnten.
Was die Menschen, Kultur und Landschaft der Türkei angeht, hat unser Herz definitiv
Feuer gefangen. So wie die Feuer in Ciral, werden wir wohl diese Erlebnisse auch
ewig in guter Erinnerung behalten. Mehr dazu siehst du in unseren Videos auf
youtube.com/vaegabond .

Hallo,

dein Beitrag enthielt sehr viele unnötige Absatzmarken und damit Umbrüche mitten in den Sätzen. In den Hinweisen an die Beitragsschreiber steht deshalb:

Zitat:
Gliederung von Texten:
Der Zeilenumbruch im Forum geschieht automatisch, es ist also nicht notwendig, den Umbruch zu erzwingen. Dies ist auch der Lesbarkeit nicht unbedingt förderlich. Also verwendet bitte die Enter-Taste nur für das Schalten von Absätzen bzw Leerzeilen.

Mit der Bitte um Beachtung.

..............................................................
Leider.......... Text mit unwahren Behauptungen entfernt.

Werbelinks gelöscht. Es ist nicht notwendig, dass Du immer wieder die gleichen Links auf deine Werbeplattformen postest.
Danke auch hier für die Kenntnisnahme.




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Geändert von Juergen (28.12.20 15:42)
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#1455555 - 10.01.21 19:47 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.765
Finde eure Botschaften widersprüchlich: Auf der einen Seite gehts um den "ökologischen Fußabdruck", der per Fahrradfahren und Reisen mit dem Fahrrad reduziert werden soll. Auf der anderen Seite sollen die Leser viel shoppen (z.B. über Amazon), damit ihr daran anteilig Geld bekommt, und ihr habt Tipps für Motorradreisen auf Lager...

Bei über 80 kg fahrfertigem Gewicht finde ich es skurril, Packtipps zu geben.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih

Geändert von ro-77654 (10.01.21 19:47)
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#1455648 - 11.01.21 14:14 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: ro-77654]
Nunkuat
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 22
"Nachhaltig" oder "ökologischer Fußabdruck" darf man leider nicht mehr zu ernst nehmen, das steht ja mittlerweile doch auf sehr vielen Produkten und kommt meistens aus dem Marketing und leider nicht aus einem wirklichen Nachhaltigkeitsgedanken. Ich denke das ist hier auch der Fall, da ja doch sogut wie jeder Aspekt der Reise vermarktet wird, was jetzt gar keine Kritik sein soll, wenn man davon ausgeht, dass die Reise eher als Job gesehen wird.
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#1456797 - 21.01.21 10:14 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Helios
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 175
Unterwegs in Serbien

Wow, ich bin echt beeindruckt von der Intensität und Fülle an Aufarbeitung, die ihr zu eurer Reise macht! Danke für die Berichte. Ich habe schon einige Orte und Hinweise in meine Planung mit einbezogen.

Grüße,
Marian
Es trägt nicht immer faulende Früchte, wenn man einem zweifelnden Rebellenbaum Sonnenstrahlen schenkt.
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#1457304 - 26.01.21 14:07 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Helios]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Danke Marian, feut uns sehr, wenn wir dir helfen konnten.

NEWS Update Dezember Jahresende in Kappadokien

Es ist schon wieder Dezember und zuhause wird langsam die Weihnachtszeit eingeläutet. Dies ist nun schon das zweite Weihnachtsfest, das wir ohne Familie und nur zu zweit verbringen werden. Wieder sind wir in einem Land, dass Weihnachten nicht feiert – nach Marokko ist es diesmal die Türkei. Das alles ist nicht ganz so tragisch. Viel schlimmer ist es, dass das Corona Virus nun schon fast ein Jahr lang den Alltag vieler Menschen beherrscht und die Krankheitsraten ständig weiter ansteigen. Nun spüren auch wir zum ersten Mal die Auswirkungen von Corona fern der Heimat. Die Grenzen zu Georgien und in den Iran sind geschlossen. Eine Weiterreise ist aktuell nicht möglich und eine Änderung der Bestimmungen nicht in Sicht. Unsere 90 Tage Aufenthaltsrecht in der Türkei schwinden. Nun müssen wir uns um eine Verlängerung unseres Aufenthalts kümmern. Das bedeutet viel Papierkram und Bürokratie. Dann können wir nur noch abwarten, ob unser Antrag genehmigt wird oder nicht. Auch die Restriktionen gegenüber der heimischen Bevölkerung bezüglich COVID bekommen wir zu spüren. Zum Wochenende hin wurden Ausgangssperren verhängt. Diese Beschränkungen sollen zwar nicht für Touristen gelten, aber es wurden auch sämtliche kulturellen Angebote für diesen Zeitraum eingestellt. Viele Türken sind unglücklich, da der Virus ihre Arbeit und somit deren Existenz gefährdet. Nichtsdestotrotz treffen wir unterwegs immer wieder auf Menschen, die uns mit unglaublicher Herzlichkeit begegnen und helfen. Momentan radeln wir durch das wunderschöne Kappadokien . Dafür schlugen den Weg über das Taurus Gebirge, über Konya und Aksaray ein. Ganz nebenbei gesagt stellten wir an diesem denkwürdigen Tag unseren persönlichen Rekord auf: 150 Kilometer an einem Tag. Dieser kleine Akt ging nicht ganz so spurlos an uns vorüber. Noch Tage später spürten wir jeden einzelnen Muskel. Danach ging es über Selime und das Ihlara Tal nach Göreme. Auch wenn die Nächte mit -7°C sehr kalt sind und tagsüber ein eisiger Windhauch uns um die Nase weht, genießen wir die einzigartige Landschaft mit seinen ungewöhnlichen Felsformationen. Die sogenannten Feenkamine zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht und wir versuchen uns vorzustellen, wie die Menschen früher in den kleinen Höhlenwohnungen Zuflucht fanden. Danach geht es für uns zurück nach Antalya zu unserem Termin für die Aufenthaltsverlängerung. Ob es geklappt hat oder nicht, erfahrt ihr in unserem nächsten Update für Januar. Trotz der aktuellen Lage wünschen wir euch allen viel Kraft, Gesundheit und ein schönes Weihnachtsfest! Rutscht gut in das Jahr 2021 – auf das sich alles zum Guten wendet! Liebe Grüße von unterwegs Melli & Dani
Neugierig geworden? Wir freuen uns über einen Besuch unserer Webseite www.vaegabond.com. Uns gibt es auch auf Facebook , Instagram und Youtube.

Bilder zu diesem Update gibts hier: https://www.radforum.de/threads/3139463-...l=1#post3170988
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Off-topic #1457306 - 26.01.21 14:27 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.849
Hallo,

der Moderator hat die Nutzung der Zeilenschaltung nicht bei Todesstrafe verboten. Zu wenig Absatzmarken sind genauso mühsam wie zu viele. Die Gliederung eines langen Textes macht diesen übersichtlicher und kann dessen Lesbarkeit ungemein erhöhen; besonders bewährt haben sich Textstrukturen, die sich in Sinn-Abschnitte gliedern.

Kurz gesagt: Ihr könntet es euren Lesern wirklich einfacher machen.

Hans


Geändert von Hansflo (26.01.21 14:27)
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Off-topic #1457583 - 28.01.21 22:49 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Hansflo]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: Hansflo
...besonders bewährt haben sich Textstrukturen, die sich in Sinn-Abschnitte gliedern.
bravo

Habe heute abend müde Augen und das Lesen nach drei Zeilen abgebrochen. Warum sollte ich mich damit abgeben, wenn auf der anderen Seite auch kaum Bemühen vorliegt.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (28.01.21 22:49)
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Off-topic #1457586 - 29.01.21 05:12 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: iassu]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.849
Diese Diskrepanz ist tatsächlich erstaunlich. Auf der einen Seite dieses schon fast peinlich anmutende Hinterherlaufen von Seitenklicks, auf der anderen Seite dieses offensichtliche LMAA, lieber Leser.

H.
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Off-topic #1457619 - 29.01.21 08:45 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.863
Ich möchte hier einmal ein paar Dinge sagen, die ich als Moderator, aber eigentlich auch als "normales Forumsmitglied" schreiben könnte:
  • Ihr könnt davon ausgehen, dass hier im Forum Leute zu finden sind, die sehr gerne Euren Reisebericht lesen. Daher ist es im Prinzip schön, dass Ihr ihn hier mit uns teilen wollt.
  • Auch wenn Euch das lästig erscheinen sollte, gibt es aber hier ein paar Regeln, die nicht gemacht wurden, um Leute zu ärgern. Eine ist, dass hier keine Werbelinks eingestellt werden dürfen (auch wenn "Sponsoring" bei solchen Reisen nicht unüblich ist und auch nicht generell verurteilt werden soll). Die andere ist, dass Bilder, die hier gezeigt werden, zum einen von Euch gemacht worden sein müssen (das ist wohl der Fall), dass sie aber auch auf einem eigenen "Bildhoster" liegen müssen (das ist bei der Verwendung der Rohloff-Seite nicht der Fall). Wir können uns einfach nicht die Arbeit machen, in jedem Fall die Copyright-Bedingungen zu überprüfen.
  • Wenn Ihr hier Leser von Eurer Reise begeistern wollt, wäre es schön, wenn Ihr Eure Texte zumindest ein klein wenig formatieren würdet, nachdem Ihr sie hereinkopiert habt. Das ist ja nicht schwer, selbst wenn man das evtl. von unterwegs auf einem Tablet macht. Ihr seht ja, dass ansonsten die an sich interessierten Forumsmitglieder eher abgeschreckt oder verärgert werden.
Ende Moderatorenhinweis


Diesen ausführlichen Moderatorenhinweis habe ich erstellt, weil das darin Gesagte für alle Reiseberichte Geltung hat, aber auch, weil ich es schade finde, wenn Eure interessante Reise hier nicht entsprechend gewürdigt werden kann.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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Off-topic #1458165 - 03.02.21 19:58 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Hansflo]
ro-77654
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 5.765
In Antwort auf: Hansflo
Diese Diskrepanz ist tatsächlich erstaunlich. Auf der einen Seite dieses schon fast peinlich anmutende Hinterherlaufen von Seitenklicks, auf der anderen Seite dieses offensichtliche LMAA, lieber Leser.

H.




Sehr schön formuliert!
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih
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#1459123 - 12.02.21 10:08 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Hallo zusammen,
es freut uns, dass euch unsere Berichte gefallen!
Wir stecken sehr viel Liebe, Aufwand und Zeit in unsere Videos, Fotos und Berichte. Diesen Content regelmäßig und in guter Qualität zu liefern, ist sehr aufwändig, aber wir machen das gerne.

Wir arbeiten "aus dem Zelt heraus", also ohne regelmäßigen Strom, ohne Unterkunft oder den Komfort einer Heizung im Winter. Wir leben seit über 1,5 Jahren in der Natur in unserem Zelt, sind draußen, bei jedem Wetter und jeder Temperatur!
Vor diesem Hintergrund betrachtet, ist so mancher Kommentar über derartige Kleinigkeiten hier für uns ziemlich unerständlich.

Die Editierungsfunktionen hier im Forum sind seit vielen Jahren schon nicht mehr zeitgemäß und entstammen den Anfängen des Internets. Als Foren gerade erst erfunden wurden... Es mag zwar funktionieren, ist aber weder intuitiv noch anwenderfreudlich oder zeitsparend.

Wir haben während einer Weltreise mit dem Fahrrad nicht die Zeit, um unsere Berichte, Videos und Fotos (die sowieso schon unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen) hier nochmal extra schön aufzubereiten, von unterwegs aus, ohne stabiles Internet mit unnötig komplizierten, völlig veralteten Editierungsmöglichkeiten.

Sehr gerne würden wir euch wunderschön formatierte Texte bieten, so wie es unsere Leser in anderen Foren bzw. auf unserer Webseite gewohnt sind. Wir haben es sogar versucht, aber das ist hier schlichtweg nicht möglich. Unsere verlinkten Bilder werden gelöscht, der automatische Zeilenumbruch wird erst gewünscht und dann wieder verteufelt etc...

Gerne würden wir euch auch hier unsere Bilder bereitstellen, so wie es in allen anderen Foren und auf unserer Webseite möglich ist. Aber auch das geht nicht, der Arbeitsaufwand und Speicherplatzverbrauch, um alle Bilder bei uns privat zu hosten und hier mit völlig nutzerunfreundlichen Methoden einzubinden, ist einfach unverhältnismäßig hoch.

Dieses Forum ist bisher das einzige, welches sich derartig kompliziert verhält. Wir publizieren auf vielen Kanälen und die Rückmeldungen sind durchweg berauschend. Es freut uns wirklich, dass wir Menschen inspirieren und geben dafür viel unserer Zeit und Liebe, aber irgendwo müssen wir Grenzen ziehen.
Aus diesem Grund wird es hier weiterhin Berichte geben, aber leider nur simpel formatiert und mit den jeweiligen Links zu den Bildern bzw. Videos.

Sollte jemand von euch Lust haben etwas zu bewirken , gerne Stellen wir Fotos & Berichte zur Verfügung und der/diejenige kann sie formatieren.
Selbiges gilt für Untertitel für Youtube Videos, auch diese schaffen wir einfach nicht mehr allein. Sollte jemand Lust haben zu übersetzen, schaut mal hier

NEWS Update Januar Start ins neue Jahr 2021

Letztes Silvester waren wir in Marrakesch und warteten vergebens auf ein Feuerwerk.
Diesmal haben wir den Jahreswechsel in der Nähe von Antalya in der Türkei verbracht.
Trotz Beschränkungen und Ausgangssperre für 4 Tage, wurden ein
paar Knüller abgefeuert und sich ein gesundes neues Jahr gewünscht. Wir hoffen,
dass sich dieses Jahr alle erholen können und sich die Situation überall auf der Welt
wieder verbessert.

Für Deutsche ist ein Aufenthalt von 90 Tagen in der Türkei kein Problem. Darüber
hinaus muss eine Aufenthaltsverlängerung beantragt werden. Unser Termin für die
Aufenthaltsverlängerung war ein kleines Abenteuer bürokratischer Natur. Wir
erschienen nach guter deutscher Manier etwa 10 Minuten vor dem Termin. Dann
stellten wir fest, dass dieser lediglich aus der Überreichung diverser Unterlagen und
einer sofortigen Zahlungsaufforderung besteht. Doof nur, dass wir zu einer Uhrzeit
einbestellt wurden, die es unmöglich machte, das Geld zu zahlen. Das Zahlungsbüro
hatte bereits eine Stunde vor unserem Termin geschlossen. Das hieß für uns leider
nochmal mit dem Rad quer durch Antalya radeln, nochmal an der Polizeikontrolle
vorbei, nochmal am Schalter anstellen. Seit dem ist mehr als ein Monat vergangen.
Bis jetzt haben wir leider noch keine Ahnung, ob wir eine Genehmigung erhalten
werden. Bürokratische Mühlen mahlen ja bekanntlich langsam.

In der Zwischenzeit tüfteln wir weiter an neuen Beiträgen und Videos. Doch um nicht
ganz auf Bewegung zu verzichten, haben wir ganz nebenbei zu einem neuen Hobby
gefunden. Mit der Hilfe und Ausrüstung unserer Freunde vor Ort, radeln wir immer
wieder in die Berge, wo wir gesichert die Felswände erklimmen und unser Hirn lüften.
Wir hätten nie gedacht, dass wir während unserer Fahrradweltreise so intensiv in den
Klettersport eintauchen würden. Das hält uns derweil fit und macht Spaß.
Nach wie vor wissen wir noch nicht, wie lange wir in der Türkei bleiben werden. Die
Grenzen nach Georgien und in den Iran sind für uns auf dem Landweg noch immer
nicht passierbar. Zurück Richtung Bulgarien wollen wir aber auch nicht. Die Türkei ist
sehr groß und es gibt für uns noch so viel zu entdecken.
Sobald absehbar ist, dass eine Weiterreise für uns möglich ist, werden wir wohl vorerst noch zum Schwarzen
Meer radeln und dann immer weiter Richtung Osten ziehen.

Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
Neugierig geworden?
Wir freuen uns über einen Besuch unserer Webseite . Uns gibt es auch auf Facebook , Instagram und YouTube .

Fotos zu diesem Update gibts wie immer HIER
https://www.radforum.de/threads/3139463-...l=1#post3175876
VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld
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#1459153 - 12.02.21 11:57 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
lutz_
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.585
Hallo Melli und Dani!


In Antwort auf: VAEGABOND
Wir stecken sehr viel Liebe, Aufwand und Zeit in unsere Videos, Fotos und Berichte. Diesen Content regelmäßig und in guter Qualität zu liefern, ist sehr aufwändig, aber wir machen das gerne.

Wir arbeiten "aus dem Zelt heraus", also ohne regelmäßigen Strom, ohne Unterkunft oder den Komfort einer Heizung im Winter. Wir leben seit über 1,5 Jahren in der Natur in unserem Zelt, sind draußen, bei jedem Wetter und jeder Temperatur!
Vor diesem Hintergrund betrachtet, ist so mancher Kommentar über derartige Kleinigkeiten hier für uns ziemlich unerständlich.



Wer seine Reise so in der Öffentlichkeit präsentiert, der muss auch damit rechnen, dass manche Kommentare Unverständnis hervorrufen.


In Antwort auf: VAEGABOND
Die Editierungsfunktionen hier im Forum sind seit vielen Jahren schon nicht mehr zeitgemäß und entstammen den Anfängen des Internets. Als Foren gerade erst erfunden wurden... Es mag zwar funktionieren, ist aber weder intuitiv noch anwenderfreudlich oder zeitsparend.


Absolut d'accord! Ist hier immer mal wieder Thema, wird aber offenbar von den Betreibern nicht gewünscht oder nicht forciert. Muss man damit leben. Es gibt auch andere Foren...

In Antwort auf: VAEGABOND
Wir haben während einer Weltreise mit dem Fahrrad nicht die Zeit, um unsere Berichte, Videos und Fotos (die sowieso schon unglaublich viel Zeit in Anspruch nehmen) hier nochmal extra schön aufzubereiten, von unterwegs aus, ohne stabiles Internet mit unnötig komplizierten, völlig veralteten Editierungsmöglichkeiten.

Sehr gerne würden wir euch wunderschön formatierte Texte bieten, so wie es unsere Leser in anderen Foren bzw. auf unserer Webseite gewohnt sind. Wir haben es sogar versucht, aber das ist hier schlichtweg nicht möglich. Unsere verlinkten Bilder werden gelöscht, der automatische Zeilenumbruch wird erst gewünscht und dann wieder verteufelt etc...

Gerne würden wir euch auch hier unsere Bilder bereitstellen, so wie es in allen anderen Foren und auf unserer Webseite möglich ist. Aber auch das geht nicht, der Arbeitsaufwand und Speicherplatzverbrauch, um alle Bilder bei uns privat zu hosten und hier mit völlig nutzerunfreundlichen Methoden einzubinden, ist einfach unverhältnismäßig hoch.

Dieses Forum ist bisher das einzige, welches sich derartig kompliziert verhält. Wir publizieren auf vielen Kanälen und die Rückmeldungen sind durchweg berauschend. Es freut uns wirklich, dass wir Menschen inspirieren und geben dafür viel unserer Zeit und Liebe, aber irgendwo müssen wir Grenzen ziehen.



Verständlich, dann verzichtet eben auf dieses Forum. So what?



In Antwort auf: VAEGABOND
Aus diesem Grund wird es hier weiterhin Berichte geben, aber leider nur simpel formatiert und mit den jeweiligen Links zu den Bildern bzw. Videos.


So sind wir das hier gewohnt, passt schon! :-)

In Antwort auf: VAEGABOND
Sollte jemand von euch Lust haben etwas zu bewirken , gerne Stellen wir Fotos & Berichte zur Verfügung und der/diejenige kann sie formatieren.
Selbiges gilt für Untertitel für Youtube Videos, auch diese schaffen wir einfach nicht mehr allein. Sollte jemand Lust haben zu übersetzen, schaut mal hier


Danke, kein Bedarf. Wenn ihr selbst nicht mehr mit Eurer Vermarktung hinterherkommt, dann wäre es vielleicht mal eine Überlegung, ob nicht "weniger mehr" wäre.

Ich habe Euren YouTube-Kanal abonniert und schaue da ab und zu mal rein. Das Bedürfnis "Teil einer Community" zu werden oder gar monatliche Beträge an Euch zu überweisen habe ich nicht.

Hier ist viel Kompetenz versammelt, die ihr bei Routenwahl, Visafragen, technischen Problemen u.v.m. anzapfen könnt. Ich habe für so manche - auch längere Reise - hier viel profitiert. Und helfe auch gerne, wenn ich zu einer konkreten Frage etwas konstruktives beitragen kann. Alles ganz unentgeltlich und ohne Gewinnerzielungsabsicht.

Bei Euch beiden werde ich das Gefühl nicht los, dass möglichst viele Klicks generiert werden sollen und darüber ein Teil der für mehrere Jahre angelegten Reise finanziert werden soll. Klar, kann man machen, muss man aber nicht.

Ich wünsche Euch viele tolle Erlebnisse und freue mich über neue YouTube-Videos. Die anderen Kanäle interessieren mich ehrlich gesagt nicht. Da gehe ich lieber selbst an die frische Luft!


In diesem Sinne...


Gruß LUTZ

Geändert von lutz_ (12.02.21 11:59)
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#1464482 - 01.04.21 13:50 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

in dieser Kreativpause haben wir viele neue Artikel für euch verfasst:

Routenplanung - Wie geht das? Tools Apps und Gratis Karten Downloads
[Link entfernt, da hinter Bezahlschranke]Navigation & Gratis Karten[/url]
Strom auf Radreisen
Die 5 wichtigsten Tipps für deine Radreise
[Link entfernt, da hinter Bezahlschranke]]15 ultimative Spartipps[/url]
Nachhaltige Outdoor Kleidung
Der perfekte Campspot
Die ultimativen Reisetricks
Checkliste Reiseapotheke


NEWS Update März Unfreiwillige Pause
Eigentlich wollten wir uns schon im Februar Update mit guten Neuigkeiten melden,
was unsere Aufenthaltsgenehmigung für die Türkei angeht… Mittlerweile sind genau
3 Monate seit unserem offiziellen Termin vergangen – ohne, dass wir ein Zeichen
von der türkischen Behörde dazu erhalten haben. Auf unsere 15 E-Mails und
unzähligen Anrufe reagierte bislang niemand. Heute versuchen wir dort nochmal mit
Hilfe von türkischen Freunden anzurufen und jemanden Befähigten zu erwischen.
Anderen Reisenden geht es gerade ähnlich. Wir müssen also leider immer noch
warten und hoffen, dass wir die Genehmigung bekommen. Schon lustig! Wenn wir
genauer darüber nachdenken, sind bald schon zum zweiten Mal die 90 Tage rum.
Bis zu 90 Tagen ist nämlich ein Aufenthalt ohne gesonderte Genehmigung in der
Türkei kein Problem. Ob die lange Bearbeitungszeit der türkischen Bürokratie nun
unser oder deren Problem ist, wird sich also noch zeigen.
Die lange Wartezeit haben wir jedoch gut überbrückt. Wir haben wieder fleißig neue
Videos produziert und sind in unserer neuesten YouTube Folge schon in Bulgarien.
Da erkunden wir thermale Quellen, radeln durch wunderschöne Bergdörfer, treffen
wieder tolle Menschen und stellen einen neuen Rekord auf: Der Forstweg, auf dem
wir unterwegs waren, wich einem gewaltigen, zerklüfteten, zerfurchten… ja, wie kann
man so etwas am besten beschreiben… einem Kiesel-, Steinweg. Auf dem konnten
wir beim besten Willen bald nicht mehr in die Pedale treten. Der Weg hatte den
Namen „Weg“ nicht mal mehr verdient und erinnerte nur noch an ein Überbleibsel
einer Muräne, die sich irgendwann mal den Weg ins Tal gebahnt hatte. An diesem
Tag brauchten wir etwas mehr als 6 Stunden für sage und schreibe 5 Kilometer. Es
gibt immer ein erstes Mal. Das Video könnt ihr euch hier ansehen.
Auch gibt es auf unserer Homepage vaegabond.com neue Blogbeiträge in der Rubrik
Tipps & Tricks. Da haben wir z.B. einen Artikel über den „Perfekten Campspot“
geschrieben und auf was man beim Wildzelten besonders achten sollte. Weil wir
auch sehr viele Fragen zum Thema Routenplanung und Navigation bekommen
haben, gibt es auch dazu Tipps von uns, wo wir gratis Kartenmaterial downloaden
und Empfehlungen, mit welchen Apps und Tools wir besonders gerne arbeiten.
Außerdem gibt es nun auch eine neue Unterkategorie mit unterschiedlichen
Testberichten.
So gesehen machen wir aus einer unfreiwilligen Pause etwas Kreatives. Es ist also
momentan gar nicht so schlimm, dass wir gewissermaßen „festsitzen“. Zumal aktuell
die Landesgrenzen nach Georgien und in den Iran immer noch nicht für uns
passierbar sind. Es wird aber bereits darüber diskutiert, sie zu öffnen. Wir werden
also bald wieder auf Achse sein. Auf diese Weise konnten wir auch endlich mal
unsere ganzen Ideen und unsere Reiseerfahrungen ordnen und zu Papier bringen,
unserer Kreativität freien Lauf lassen. Wir hoffen, dass unsere Beiträge dem ein oder
anderen bei der eigenen Reise bzw. Reiseplanung weiterhelfen und inspirieren.
In diesem Sinne, bleibt positiv und gesund!

Fotos und ein tolles Video dazu gibts wie immer Hier Fotos, VIDEOS und mehr <3


Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
Neugierig geworden?
Wir freuen uns über einen Besuch unserer Webseite . Viel aktueller als hier sind wir übrigens auf: Facebook , Instagram und YouTube .

Schaut mal hier: HINWEISE AN DIE BEITRAGSSCHREIBER (Treffpunkt)
Um den Zeilenumbruch zu erreichen, hättet ihr nur den Text von eurer Seite kopieren und hier einfügen brauchen.. Das macht das Lesen einfacher.
Nochwas: Eure Kurzlinks über bit.ly gehen alle auf eure Seite. Dann fügt bitte in Zukunft die richtigen Links ein. Wir brauchen die dann nicht aufwendig kontrollieren.

Danke und frohe Ostern

Äußere Gestaltung der Beiträge:
Die Mitglieder sind bei der inhaltlichen Gestaltung ihrer Beiträge frei, soweit sie die Gesetze und die Nutzungsbedingungen beachten. Bei der äußeren Gestaltung der Texte, der Art der Signatur und bei der Aussage des Betreff reden wir hingegen mit und geben bestimmte Formen vor. Das bedeutet, daß die Mitglieder beim Inhalt ihrer Beiträge im genannten Umfang frei sind, bei der Darstellungsform aber unseren Vorgaben entsprechen müssen. Um dies bildhaft auszudrücken: Der Gastgeber räumt den Gästen die für sie kostenlose Möglichkeit ein, im Forum zu lesen und sich öffentlich zu äußern, verlangt aber gleichzeitig von ihnen, die Regeln des Hausrechts zu beachten (wer dies nicht will, muß das Haus verlassen).

Gliederung von Texten:
Der Zeilenumbruch im Forum geschieht automatisch, es ist also nicht notwendig, den Umbruch zu erzwingen. Dies ist auch der Lesbarkeit nicht unbedingt förderlich. Also verwendet bitte die Enter-Taste nur für das Schalten von Absätzen bzw Leerzeilen.

VAEGABOND.com
youtube.com/vaegabond
instagram.com/vaegabondsworld

Geändert von Juergen (01.04.21 14:41)
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#1464537 - 02.04.21 07:51 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Ich als Schönwetterfahrer erdreiste mich jetzt mal zu schreiben das derjenige der hier, genau in diesem Forum, den Leuten Tipps geben will "wie man eine Tour plant" oder die "5 wichtigsten Tipps für eine Radreise" geben will den Schuss nicht gehört hat. Für neues hat man hier immer ein offenes Ohr aber die aller wenigsten sind Anfänger in der Sache.

Da muss man schon fast laut lachen. bier
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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Off-topic #1464541 - 02.04.21 08:07 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: cyclerps]
Patrick.unterwegs
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 158
Meine Erfahrung ist folgende:
Wenn man nach einem Tipp fragt oder eine Frage hat, bekommt man hier super Hilfe, hat aber danach noch mehr Fragen schmunzel
Daher neige ich dazu einfach mal auszuprobieren und eigene Erfahrungen zu sammeln. Sonst hab ich keinen Überblick mehr über meine stetig wachsende Anzahl Fragen
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#1464773 - 03.04.21 22:32 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: cyclerps]
Pedaltiger
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 253
In Antwort auf: cyclerps
Ich als Schönwetterfahrer erdreiste mich jetzt mal zu schreiben das derjenige der hier, genau in diesem Forum, den Leuten Tipps geben will "wie man eine Tour plant" oder die "5 wichtigsten Tipps für eine Radreise" geben will den Schuss nicht gehört hat. Für neues hat man hier immer ein offenes Ohr aber die aller wenigsten sind Anfänger in der Sache.

Da muss man schon fast laut lachen. bier


gegen Tipps bin ich nicht verlegen und nehme jeden dankend an, nur der Junge hat so ungefähr die halbe Lebenserfahrung und verhält sich so, als wenn er die Weisheit gefressen hätte und wenn ich die Räder sehe, tun sie mir einfach nur Leid und Melli natürlich.

Ab und zu schaue ich mir ihre Videos an, nur kurz, find sie nicht prickelnd und der typ nervt und bei jeder sich möglichen Gelegenheit, wie man sie unterstützen kann.

Andere Videos die nicht so penetrant sind schau ich mir gern an, wie z.b rausgefahren, two wheeltravel,saddle stories, machen alle Freude.

Wenn ich Melli morgens mit ihrer E Zahnbürste sehe, ist hier doch was falsch.
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#1464781 - 04.04.21 05:45 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Pedaltiger]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.208
In Antwort auf: Pedaltiger
Andere Videos die nicht so penetrant sind schau ich mir gern an, wie z.b rausgefahren, two wheeltravel,saddle stories, machen alle Freude.
Ein wunderbares Video von zwei sehr sympathischen Radlern, die immerhin schon seit 2016 unterwegs sind.
Danke für den Link auf Rausgefahren und deren Ausrüstung
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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Off-topic #1464782 - 04.04.21 05:53 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Patrick.unterwegs]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Da kannste mal sehen wie erschöpfend das Thema Radreise ist. grins
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1464788 - 04.04.21 06:40 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Pedaltiger]
Andreas aus Graz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 276
In Antwort auf: Pedaltiger
In Antwort auf: cyclerps
Ich als Schönwetterfahrer erdreiste mich jetzt mal zu schreiben das derjenige der hier, genau in diesem Forum, den Leuten Tipps geben will "wie man eine Tour plant" oder die "5 wichtigsten Tipps für eine Radreise" geben will den Schuss nicht gehört hat. Für neues hat man hier immer ein offenes Ohr aber die aller wenigsten sind Anfänger in der Sache.

Da muss man schon fast laut lachen. bier


gegen Tipps bin ich nicht verlegen und nehme jeden dankend an, nur der Junge hat so ungefähr die halbe Lebenserfahrung und verhält sich so, als wenn er die Weisheit gefressen hätte und wenn ich die Räder sehe, tun sie mir einfach nur Leid und Melli natürlich.

Ab und zu schaue ich mir ihre Videos an, nur kurz, find sie nicht prickelnd und der typ nervt und bei jeder sich möglichen Gelegenheit, wie man sie unterstützen kann.

Andere Videos die nicht so penetrant sind schau ich mir gern an, wie z.b rausgefahren, two wheeltravel,saddle stories, machen alle Freude.

Wenn ich Melli morgens mit ihrer E Zahnbürste sehe, ist hier doch was falsch.


In meiner Lieblingsvideoaufzählung fehlt noch Ed Pratt - mit dem Einrad um die Welt
Hier SEINE Ausrüstung > https://www.youtube.com/watch?v=AD6JRZzt-vk

Liebe Grüße
Andreas
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#1464824 - 04.04.21 11:55 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Juergen]
StefanTu
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Beiträge: 1.100
In Antwort auf: Juergen

Danke für den Link auf Rausgefahren und deren Ausrüstung

Ich frage mich jedes Mal wieder, für wen solche Listen oder Videos überhaupt gemacht werden. Was man einpackt ist ungefähr so individuell wie der Mensch der reist. Interessanter sind da doch aus meiner Sicht nur die Langzeiterfahrungen mit den einzelnen Produkten. Genau die kommen aber in diesen Clicklisten eigentlich immer zu kurz.
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#1464840 - 04.04.21 14:48 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: StefanTu]
StephanBehrendt
Mitglied
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Beiträge: 13.862
In Antwort auf: StefanTu
Ich frage mich jedes Mal wieder, für wen solche Listen oder Videos überhaupt gemacht werden.
Na ja,
Zumindest ich kannte diese abgefahrene löchrige Schlafmatte nicht. Auch besteht ein solches Forum erfahrungsgemäß nur zum kleinen Teil aus erfahrenen aktiven Vielschreibern. Die Mehrzahl dürften passive Leser sein, denen solche Infos zumindest einen Eindruck vermitteln. Meine Vorträge in unserer ADFC-Geschäftsstelle zu Radreisevorbereitung bestätigen das.
------------------------
Grüsse
Stephan
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#1481082 - 11.10.21 06:02 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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Unterwegs in Indien



März 2021: Unfreiwillige Pause – genutzt für Kreatives

Eigentlich wollten wir uns schon im Februar Update mit guten Neuigkeiten melden, was unsere Aufenthaltsgenehmigung für die Türkei angeht… Mittlerweile sind genau 3 Monate seit unserem offiziellen Termin vergangen – ohne, dass wir ein Zeichen von der türkischen Behörde dazu erhalten haben. Auf unsere 15 E-Mails und unzähligen Anrufe reagierte bislang niemand. Heute versuchen wir dort nochmal mit Hilfe von türkischen Freunden anzurufen und jemanden Befähigten zu erwischen. Anderen Reisenden geht es gerade ähnlich. Wir müssen also leider immer noch warten und hoffen, dass wir die Genehmigung bekommen. Schon lustig! Wenn wir genauer darüber nachdenken, sind bald schon zum zweiten Mal die 90 Tage rum. Bis zu 90 Tagen ist nämlich ein Aufenthalt ohne gesonderte Genehmigung in der Türkei kein Problem. Ob die lange Bearbeitungszeit der türkischen Bürokratie nun unser oder deren Problem ist, wird sich also noch zeigen.
Die lange Wartezeit haben wir jedoch gut überbrückt. Wir haben wieder fleißig neue Videos produziert und sind in unserer neuesten YouTube Folge schon in Bulgarien. Da erkunden wir thermale Quellen, radeln durch wunderschöne Bergdörfer, treffen wieder tolle Menschen und stellen einen neuen Rekord auf: Der Forstweg, auf dem wir unterwegs waren, wich einem gewaltigen, zerklüfteten, zerfurchten… ja, wie kann man so etwas am besten beschreiben… einem Kiesel-, Steinweg. Auf dem konnten wir beim besten Willen bald nicht mehr in die Pedale treten. Der Weg hatte den Namen „Weg“ nicht mal mehr verdient und erinnerte nur noch an ein Überbleibsel einer Muräne, die sich irgendwann mal den Weg ins Tal gebahnt hatte. An diesem Tag brauchten wir etwas mehr als 6 Stunden für sage und schreibe 5 Kilometer. Es gibt immer ein erstes Mal. Das Video könnt ihr euch hier ansehen.
Auch gibt es auf unserer Homepage vaegabond.com neue Blogbeiträge in der Rubrik Tipps & Tricks. Da haben wir z.B. einen Artikel über den „Perfekten Campspot“ geschrieben und auf was man beim Wildzelten besonders achten sollte. Weil wir auch sehr viele Fragen zum Thema Routenplanung und Navigation bekommen haben, gibt es auch dazu Tipps von uns, wo wir gratis Kartenmaterial downloaden und Empfehlungen, mit welchen Apps und Tools wir besonders gerne arbeiten. Außerdem gibt es nun auch eine neue Unterkategorie mit unterschiedlichen Testberichten.

So gesehen machen wir aus einer unfreiwilligen Pause etwas Kreatives. Es ist also momentan gar nicht so schlimm, dass wir gewissermaßen „festsitzen“. Zumal aktuell die Landesgrenzen nach Georgien und in den Iran immer noch nicht für uns passierbar sind. Es wird aber bereits darüber diskutiert, sie zu öffnen. Wir werden also bald wieder auf Achse sein. Auf diese Weise konnten wir auch endlich mal unsere ganzen Ideen und unsere Reiseerfahrungen ordnen und zu Papier bringen, unserer Kreativität freien Lauf lassen. Wir hoffen, dass unsere Beiträge dem ein oder anderen bei der eigenen Reise bzw. Reiseplanung weiterhelfen und inspirieren.
In diesem Sinne, bleibt positiv und gesund!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-maerz-2021_14910/
Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=7UCORq7O9tk

April 2021: Es geht bald weiter – Die Genehmigung ist da

Da sind wir wieder und diesmal ist es endlich soweit: Wir haben eine Aufenthaltsgenehmigung für die Türkei! Nachdem wir beim Amt in Antalya mehrfach angerufen haben (ohne Reaktion), sind wir letzten Endes persönlich, ohne Termin dort aufgekreuzt. Auf Nachfrage wurden unsere Unterlagen ziemlich zerknüllt aus einem Regal hervorgekramt und uns nach 3 Monaten Wartezeit mitgeteilt, dass unsere deutschen genormten Passfotos wohl nicht biometrisch genug für die Türkei wären. Lustig, noch biometrischer als in Deutschland, geht das überhaupt? Wir sollen doch bitte neue machen. Naja in Ordnung, aber hätten sie uns das nicht schon vor einigen Monaten sagen können? Ausdruckslose Gesichter, eine wirkliche Antwort blieb leider aus.
Also sind wir los, haben das mit den Fotos geregelt und nur 1 weitere Woche später unsere Aufenthaltsgenehmigung in den Händen gehalten. Dafür haben wir jeder über 330€ bezahlt inklusive zusätzlicher türkischer Krankenversicherung (nicht Türkische Versicherungen werden nicht anerkannt), aller Nebenkosten sowie Notar etc.
Wir haben noch mehr Neuigkeiten! Seit kurzem haben wir uns mit einigen anderen Radreisenden zusammen getan und einen Radreise Stammtisch gegründet. Das erste Treffen gab´s schon – und zwar auf unserem Livestream auf youtube.com/vaegabond. Sowas wird es nun häufiger geben, wo alle teilnehmenden Weltenbummler allerlei interessante Reisegeschichten auspacken und auf die Fragen der Zuschauer eingehen. Ein tolles neues Format, welches wir definitiv weiter ausbauen werden.
In den letzten Monaten haben wir unglaublich viel geschafft, die Webseite verbessert, viele neue Artikel geschrieben, unter anderem über Navigation auf Radreisen, wie du für deine Reise richtig sparen kannst und einen Beitrag zum perfekten Wildcamping. Wir sind so unheimlich froh, dass wir hier in Antalya neue Freunde gefunden haben, deren Couch wir auch während der ganzen Zeit belagern durften! So konnten wir etwas an Übernachtungskosten für Zeiten aufsparen, wenn wir wirklich mal in ein Hostel müssen… Wer uns kennt, der weiß, dass unser aktuelles Tagesbudget zwischen 3,50 bis 5 Euro bemessen ist. Da sind wir unseren türkischen Freunden umso dankbarer für ihr Dach über unseren Köpfen, um arbeiten zu können.
Denn wenn man´s genau nehmen würde, reicht unser Erspartes niemals bis nach Japan. Deswegen haushalten wir so gut es geht und versuchen von unterwegs aus Geld zu verdienen. Drückt uns die Daumen, dass es klappt! Wir werden unseren Traum auf alle Fälle weiter leben und unsere Erlebnisse mit allen teilen!
Uns juckt es schon wahnsinnig, wir wollen unbedingt weiter radeln. Deswegen haben wir jetzt auch genug vom Computer Dasein und wollen dringend weiter fahren. Die Route wird uns weiter gen Osten führen nach Mardin und in Richtung georgischer Grenze. Mal sehen ob sie offen sein wird, wenn wir dort ankommen. Wir sind gespannt!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-april-2021_14988/


MAI 2021: Gute Nachrichten & eine Katastrophe

Wir rollen wieder!!! Endlich wieder im Sattel und wunderschöne einsame Landstriche durchradeln! Zuerst ging es für uns nochmal nach Kappadokien, wo wir eine Untergrundstadt in Kaymakli erkundeten. Obwohl die Türkei einen harten Lockdown verhängt hatte, blieben Touristen und touristische Attraktionen davon ausgenommen. So konnten wir 4 Ebenen der 8 stöckigen Stadt unter Tage genauer ansehen. Die Atmosphäre war wirklich toll, die Gänge klein und schmal. Sogar Melli musste sich ab und an mit ihren 1,60m ducken, um sich nicht den Kopf anzuhauen. Stoßweise kamen russische Gruppen mit ihrem Guide an uns vorbei. Wir versuchten uns vorzustellen, welcher Andrang wohl vor Corona geherrscht haben musste und waren froh, die Höhlen für uns zu haben.
Anschließend ging es weiter Richtung Adana über das Aladaglar Gebirge, das auch Anti-Taurusgebirge genannt wird. Diese Etappe war besonders anstrengend, da wir stellenweise mehr als 20% Steigung bewältigten, oft auf Feldwegen radelten und die Temperaturen mittlerweile schon über 32°C im Schatten betrugen. Aber die Aussicht war mal der Oberhammer! Die Bergkette vor unseren Augen sah wunderschön aus und um jeder Kurve (auch wenn Melli manchmal minutenlang schieben musste) erwartete uns eine neue atemberaubende Kulisse.
An dieser Stelle würden wir dir gerne richtig coole Fotos an diesen Beitrag anhängen, ABER… Wir holperten gerade einen einspurigen Feldweg entlang. Dann geschah das Unglück! Unbemerkt rutschte das Handy aus der Halterung, wir wichen einem LKW aus und ja… richtig sch****… der LKW walzte ebenso unbemerkt über den mobilen Arbeitsplatz… Was soll man sagen, wir waren geschockt! Normalerweise sichern wir jeden Monat all unsere Daten, genau die letzte super tolle Woche, mit Fotos, auf die wir selbst schon total gespannt waren, lösten sich für uns in diesem Moment in Luft auf. Nicht nur Fotos waren futsch, wir navigierten mit dem Handy, erledigten so ziemlich alles damit, es war das Büro von VAEGABOND. Das Display war zerschmettert, reagierte nicht und Daten auf unseren Laptop ziehen konnten wir auch nicht.
Jetzt heißt es erstmal in die nächst größere Stadt, nach einer Möglichkeit die Daten zu sichern erkundigen und Ersatz beschaffen. Das wird wohl noch eine Weile dauern…
Es gibt aber auch etwas Schönes zu berichten! Es gibt weitere Aktivitäten in unserem Radreise Stammtisch mit 5 anderen Radreisekanälen. Mittlerweile fand mit allen Teilnehmern ein Livestream statt und wir haben zusammen eine ganze Serie von Radreise-Tipps produziert. In den Videos gibt jeder Kanal seine Erfahrungen zu Themen, wie z.B. Ausrüstung, Fahrrad, Planung etc. Bei unserem YouTube Kanal findest du Tipps zum Wildzelten. Zu sehen gibt es das Video hier:

https://youtu.be/Hp4gLfvm9qg


Zum Glück haben wir noch ein paar Fotos mit einem anderen Gerät gemacht, also gibt´s diesmal leider nur Fotos 2ter Wahl L Falls du jemanden kennst, der sich mit Datenrettung gut auskennt, wären wir dir sehr dankbar über jede Hilfe. Außerdem NUR für diejenigen, die möglichst schnell wieder Beiträge von uns sehen wollen und uns bei der Anschaffung eines neuen Arbeitshandys helfen möchten: ihr könnt uns hier direkt oder per Überweisung unterstützen. Natürlich kaufen wir in jedem Fall ein neues Handy, aber so dauert es länger. Vielen herzlichen Dank!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-mai-2021_15008/


Juni 2021: Drohne weg & unverhoffte Gastfreundschaft

Was man nur alles innerhalb von 4 Wochen erleben kann! Unser Weg führte uns in das Schlaraffenland Gasiantep. Fragt man einen Türken, wo man unbedingt die lokale Küche intensiv erleben sollte, kommt zu 90% die Antwort – da müsst ihr nach Gasiantep! Und tatsächlich, dort war das Essen besonders aromatisch und super lecker. Das Baklava bekam für uns eine ganz neue Bedeutung, denn hier zerschmolz es richtig auf der Zunge und war einfach unbeschreiblich köstlich. Auch andere Gerichte, wie z.B. Iskender oder Lahmacun und unheimlich viel Süßes musste bei unserer Food Tour gekostet werden.
Unser nächstes Ziel war Mardin. Von dort aus wollten wir zum Van See. Das Klima in Südostanatolien wurde immer trockener und heißer. Gerade zu Beginn der Strecke merkten wir schnell, dass wir genügend Wasser auffüllen mussten, denn Geschäfte, geschweige denn Häuseransammlungen, wurden ziemlich rar. Manchmal radelten wir 50 Kilometer ohne einen einzigen Baum zu sehen, der Schatten spenden konnte.
Allerdings stießen wir – falls wir unterwegs jemanden begegneten – auf sehr herzliche Menschen. Eines Abends hatten wir eine Ruine entdeckt, vor der wir übernachten wollten. Als es dunkel wurde, hielt ein Auto vor der Ruine und ein älterer Herr mit seinem Sohn kamen auf uns zu. Mit Händen und Füßen wollten sie uns dazu überreden, wir sollten doch mit zu ihnen nach Hause kommen. Allerdings waren wir schon ziemlich müde von der Fahrt, hatten schon das Zelt aufgebaut und gegessen. Alles wieder abzubauen und mehrere Kilometer im Dunkeln zu einem abgelegenen Dorf zu fahren, kam für uns nicht mehr in Frage. Sie verabschiedeten sich und eine halbe Stunde später kam erneut ein Auto auf unseren Zeltspot zugefahren. Es waren die Männer von zuvor. Diesmal hatten sie allerdings noch eine riesen Tüte Essen dabei, wirklich total lieb! Darin fanden wir Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Chili, aber auch Salat aus dem eigenen Garten und sogar eine Art Joghurt. Erst später erfuhren wir, dass wir diesen zusammen mit dem Salat hätten essen sollen.
Am nächsten Tag kamen wir gegen Spätnachmittag in Mardin an. Wir wollten unbedingt die Altstadt näher erkunden, allerdings brauchten wir dafür mehr Zeit. Also musste ein Übernachtungsplatz her. Nach längerer Suche wurden wir doch noch fündig. Ein Security Mann lächelte uns an, das war der Moment. Wir fragten, ob er einen Platz für unser Zelt wusste und kurze Zeit später konnten wir um die Ecke unser Nachtlager aufschlagen. Um die perfekte Abendstimmung und den Sonnenuntergang einzufangen, packte Dani die Drohne aus und startete einen Rundflug über das wunderschöne Mardin. Nach kurzer Zeit fielen plötzlich die Satelliten aus, die Drohne erhielt keine Signale mehr und beschloss eigenmächtig irgendwo außer Sichtweite zu landen. Panik brach aus. Erst das vom LKW überrollte Handy, dann auch noch die Drohne weg… die Nerven lagen blank. Hörte diese Pechsträhne denn nicht auf? Uns blieb nichts anderes übrig, als einen Versuch zu starten sie irgendwo zufällig zu finden oder eben sich selbst zu überlassen. Der neue Finder hätte sicherlich sehr viel Spaß mit ihr.
Dani rannte los, irgendwohin, wo er sie vermutete laut des letzten Fotos. Außer Puste fragte er alle möglichen Passanten, ob sie was gesehen hatten. Einer sagte, er würde eventuell uns weiterhelfen können und es wurden Nummern ausgetauscht. Zwei Stunden später tauchte dieser jemand mit unserer Drohne in den Händen auf. Wahnsinn! Was waren wir erleichtert, damit hatten wir nie im Leben gerechnet! Wir wollten dem jungen Türken einen Finderlohn geben, dieser lehnte jedoch ab und meinte, es kommt von Herzen. Einfach nur unglaublich!
War Mardin schon faszinierend, so hatte Midyat uns total in seinen Bann gezogen. Wir erreichten die Stadt gegen Mittag und hatten uns gerade vom Bäcker Brot gekauft. Nicht weit entfernt fanden wir eine überdachte Bank, wo wir im Schatten gemütlich essen konnten. Wir packten unser Olivenöl aus, Melli begann die Tomaten zu schneiden. Aus dem nichts tauchte ein Mann auf, der fragte, ob wir einen Tee haben möchten, oder etwas zu essen. Wir bedankten uns freundlich und zeigten auf unsere Schüsselchen. Keine Minute ist vergangen, da kam ein anderer Mann. Dieser trug auf seinem Tablett 2 dampfende Teebecher, die wir nicht ablehnen konnten.
Kaum war dieser Weg, erschien eine junge Frau mit einem größeren Tablett. Darauf hatte sie eine Schale mit Oliven, Käse, Tomaten, Gurken, Brot und 2 Gläser sowie Wasser und Saft für uns. Wir waren sprachlos. Sowas ist uns noch nie passiert! Die Frau sah zwar unser Essen, aber ihres war ja besser und das sollten wir unbedingt essen. Das konnten wir wirklich nicht ablehnen. Sie kam nochmal und legte noch einen drauf. Eine dampfende Pfanne mit Käse auf Spiegelei… so lecker und wir waren richtig baff. Aber es war noch nicht vorbei. Die Frau kam ein drittes Mal und servierte uns zum Abschluss türkischen Mokka in den süßesten Gläschen mit Silberverzierung und Kappe, die wir je gesehen haben. Dazu gab es Lokum, also Türkisch Delight sowie Nüsse. Wir waren im Himmel! Die liebe Frau wollte dafür nichts als Gegenleistung, sie hat sich nur gefreut, dass es uns so gut geschmeckt hat und Fotos mit uns gemacht. Auf eine derartige Gastfreundschaft sind wir in unseren fast 2 Jahren Fahrradweltreise noch nie gestoßen… einfach unglaublich!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-juni-2021_15396/



Juli 2021: Heiße Quellen & Hoher Kaukasus

Wir haben die Türkei verlassen und sind mittlerweile schon im Land #17 – in Georgien. Schon allein der Grenzübergang war ein klein wenig abenteuerlich. Unseren vorletzten Abend in der Türkei verbrachten wir bei Murat, der in der Nähe der Grenze in einer kleinen Hütte am Meer wohnt. Wir staunten nicht schlecht, denn während der letzten Jahre sind dort so einige Reisende gestrandet und haben sich auf seiner Wand oder in seinem kleinen Büchlein verewigt. Die Welt kommt zu Murat. Von ihm haben wir auch den Tipp bekommen in das kleinere Krankenhaus in Arhavi zu gehen, um unseren COVID-Test für den Grenzübertritt zu machen. Gesagt getan.
Das lange Stäbchen wurde uns in den Mund und gleich darauf tief in die Nase gesteckt. Während dem wir noch würgten und niesten fiel uns auf, dass es unser erster Test dieser Art war. Bisher sind wir vom Timing gut über die Grenzen gekommen, ohne dass es bestimmte Einreiseanforderungen gab. Abends konnten wir dann unsere Testergebnisse abholen. Melli´s Test war negativ… doch irgendwie ist Dani´s Test verloren gegangen. Das war echt ärgerlich, denn nun musste er ihn nochmal machen und wir erhielten erst am nächsten Tag das Ergebnis. Außerdem durfte das Testergebnis nicht älter als 72 Stunden sein. Kurzerhand campierten wir einfach vor dem Krankenhaus.
Wie sich später herausstellte wurde der Test auf Dani´s Papa ausgestellt, weil der Name bei dem Pass für die Aufenthaltsgenehmigung der Türkei angegeben werden musste… Ahhhhhh… Egal, voller Elan ging´s zur Grenze. Der Grenzbeamte fragte nach dem ausgefüllten Einreiseformular. Ja, äh, welches Formular? Wir waren so beschäftigt mit den Corona Tests, dass wir das wohl irgendwie übersehen hatten. Wir dachten schon, dass wir nun einen Antrag stellen müssen, der wieder Tage lang durch die Bürokratiemühlen wandert und wir jetzt nicht einreisen können.
Zum Glück gab es einen QR-Code direkt um die Ecke und das Formular konnte innerhalb 5 Minuten eingereicht werden. Alles gut, wir waren drinnen! Auf den Schreck besorgten wir uns gleich mal ein kühles Bier, denn in der Türkei war Alkohol ziemlich teuer und man durfte es nicht in der Öffentlichkeit trinken. Wir lernten gleich 2 Radfahrer aus der Schweiz kennen, mit denen wir heiße Quellen ansteuerten. Der Ort war einfach super zum Zelten. Ein kühlender Fluss in der Nähe, eine gute Wiese und das Beste – eine heiße Quelle aus der schwefelhaltiges Wasser kam. Wir lümmelten uns in ein kleines von Hand gegrabenes Becken und waren super glücklich.
Nach 2 gemeinsamen Tagen trennten sich unsere Wege, die Schweizer fuhren durch das Landesinnere und wir in den Hohen Kaukasus. Es ging nach Mestia und von dort aus weiter nach Ushguli. Wir sind wirklich total froh, dass wir die vielen Höhenmeter in Kauf genommen haben, denn Svaneti ist einfach eine der schönsten Gegenden in ganz Georgien. Das urige Ushguli mit seinen alten Wehrtürmen und den vielen kleinen Steinhäuschen war ein Ort, wie man es sich im Märchen vorstellt. Danach ging es für uns über den Pass auf der anderen Seite wieder hinunter. Die Straße wich einer abenteuerlichen Schotterpiste und da es regnete, bildeten sich viele große Schlammlachen. Das war zwar anstrengend aber ein ziemlicher Offroad-Spaß, der es auf jeden Fall Wert war! Danach feierten wir Dani´s 30. Geburtstag bei anderen heißen Quellen. Georgien gefällt uns bis jetzt wirklich gut!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-juli-2021_15577/


August 2021: Georgien – ein faszinierendes Land

Wir sind schon fast 2 Jahre mit unseren Fahrrädern unterwegs und Georgien ist das 17. Land unserer Weltreise. Ganz ehrlich… Georgien hat uns so beeindruckt und hat sich sogar fast schon als unser liebstes Reiseland bisher gemausert.
Das Land ist zwar vergleichsweise mit Deutschland klein, aber man fühlt sich, als würde man alle 100km eine neue Zone erreichen. Am Rande vom Schwarzen Meer ist das Klima richtig tropisch. Im Inland und vor allem in der Hauptstadt kommt einem eher die trockene Hitze entgegen geweht. Landschaftlich ist vor allem der Hohe Kaukasus unbeschreiblich schön – und auch schön kühl.
Die lokale Küche ist lecker und abwechslungsreich. Von zig verschiedenen Sorten Käse über Aubergine mit Walnusspaste, bis hin zu Gebäck mit Käse oder gewürzten Fleisch, ist hier für jeden etwas dabei. Auch das Bier ist wieder geschmacklich besser, allerdings sollte man lieber einen der vielen verschiedenen Weine oder besser noch das lokale Feuerwasser namens Chacha probieren. Nicht zuletzt macht der Charme Georgiens auch die Bewohner aus. Die Menschen sind sehr freundlich und findet man sich unversehens in der Rolle des Gastes wieder, gehen die Georgien richtig auf. Wir hatten schon ein paar Mal die Gelegenheit einer alten georgischen Tradition beizuwohnen, die meist mit einem üppigen Mahl verbunden ist.
Dabei übernimmt ein Mann, in kleinerem Kreise meist der Gastgeber, die Rolle eines Tamada, also eines sogenannten Toastmaster. So wird immer wieder mit einem Glas Wein auf Gott, die von uns gegangen, die Lebenden und alle versammelten angestoßen. Natürlich wird das Ganze mit einer kleinen Geschichte untermalt und ist für alle Anwesenden etwas ganz Besonderes.
In Georgien darf man sich als EU Bürger bis zu 360 Tage ohne Visum aufhalten. Wir werden nicht ganz so lange bleiben, sind aber gespannt, was wir hier noch alles entdecken.

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-august-2021_15646/

September 2021 Gefährlichste Straße der Welt

Es ist wieder richtig viel los gewesen bei uns die letzten Wochen. In Kazbegi nahe der russischen Grenze waren wir doch tatsächlich einmal richtig wandern. Es hat sich aber richtig gelohnt und war gar nicht so schlimm Es ging zur Gergeti Dreifaltigkeitskirche, von wo aus wir einen sagenhaften Ausblick über Stepanzminda hatten. Am nächsten Tag ging es wieder Richtung Gudauri, vorbei am Denkmal der georgisch-russischen Freundschaft. Nicht weit davon entfernt schlugen wir unser Camp auf und hatten einen fantastischen Ausblick auf den Hohen Kaukasus.

Wir radelten weiter Richtung Tal und Melli hatte eine ziemlich blöde Begegnung mit streunenden Hunden. Fahrradfahrer sind hier in Georgien nicht das, was man jeden Tag auf der Straße sieht. Normalerweise fahren wir langsam an den Hunden vorbei, wenn sie wie verrückt bellen, reden beruhigend auf sie ein und dann lassen sie von uns ab. Einer der Hunde ließ sich davon aber nicht beeindrucken und Melli wurde gebissen. Um auf Nummer sicher zu gehen, bekam sie in Kachetien im Krankenhaus Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus und Tollwut. Zum Glück haben wir ganz liebe Leute kennengelernt, die uns zu sich nach Hause eingeladen haben und uns mit der ganzen Krankenhausabwicklung vor Ort unterstützt haben. Bei der Gelegenheit haben wir auch gelernt, wie man selbst Khinkali macht. Das ist so ziemlich eine der besten Mahlzeiten, nach der wir hier in Georgien total verrückt sind. Man kann sie sich so wie Dumplings vorstellen, also mit Hack gefüllte große Nudeln. Sehr, sehr köstlich!
Anschließend ging es für uns nach Tusheti und damit zu einer der gefährlichsten Straßen der Welt. Diese Gegend ist dafür bekannt, auch eine der schönsten in ganz Georgien zu sein. Der Weg führt über den berühmt berüchtigten Abano Pass, der auf fast 3.000 Metern liegt. Wir verabredeten uns mit unserem französischen Radfahrkumpel, den wir das erste Mal in der Türkei getroffen hatten. Er reist mit seinem Klapprad und da die Strecke so richtig untauglich für sein Gefährt ist, hielten wir den Daumen raus und lernten so lustige Georgen kennen, die uns mitnahmen. Auf der Ladefläche wurden wir hin und her geworfen, aber die Aussicht hinten raus auf die Landschaft und die Straße, die sich durch das Bergmassiv schlängelte, war einfach nur der Hammer. Auf der Hälfte der Strecke gab es dann Melone und Chacha. Ganz zufällig kam eine Gruppe georgischer Cowboys vorbei und kurzerhand wurde Melli einfach auf ein Pferd gesetzt. Das hat wirklich Spaß gemacht!

Oben angekommen hatten wir freie Sicht auf die Bergdörfer. Nun können auch wir es bestätigen. Diese Region ist tatsächlich eine der schönsten von Georgien. Allerdings sind die Bewohner im Winter vom Rest der Welt abgeschnitten. Der Pass schließt, wenn er zugeschneit ist etwa gegen Oktober und öffnet ungefähr im Mai wieder. Für Notfälle gibt es jedoch einen Helikopter. Nach ein paar Tagen ging es für uns über den Abano Pass wieder ins Tal und wir waren wirklich gespannt, wie wir mit den Rädern vorankamen. Das sah dann so aus: Je schlechter die Straße war, desto besser die Landschaft. Den ersten Tag hatten wir oft mehr als 20% Steigung, Melli schob fast den gesamten Weg bis zum Pass. Dani war noch im Stande zu radeln, hielt allerdings alle 5 Meter an, um zu verschnaufen Unser Nachtlager schlugen wir dann am Chacha-Cowboy-Rastplatz auf. Am nächsten Tag zog es zu und wir waren eingerahmt im Nebel. Der Tag verlief ähnlich wie der erste, allerdings wurde es nun sehr kalt und der Wind ging. Endlich am Pass angekommen, zelteten wir in der Nähe eine Kirche und hofften, dass sich das Wetter am nächsten Tag besserte. Wir wollten einen freien Blick auf die gigantische Straße zum Tal haben.

Leider hatten wir nicht ganz so viel Glück und auch am Tag danach konnte man nur etwa 7 Meter weit sehen. Dazu gesellte sich Regen, der unsere ohnehin nicht mehr dichten Radtaschen noch mehr einweichte. Die Taschen lösten sich an den Nähten auf und selbst mit unseren zwei Tuben Spezialkleber, konnten wir sie nicht dichter kleben… Übrigens wer uns beim Ersetzen unseres Equipments unterstützen möchte, kann das per Paypal.me/vaegabond (bitte “Freunde & Familie wählen, damit keine Gebühren abgezogen werden) oder per Überweisung.
Wir blieben also einfach noch einen Tag auf dem Pass, denn wir wollten ja sehen, wohin wir radelten. Ein vorbei kommendes Auto fragten wir nach Wasser, bis wir feststellten, dass es sich um eine ganze Kolonne mit 7 Geländewagen handelte. Wie sich herausstellte waren sie allesamt Polen und von der Heimat aus unterwegs nach Tusheti. Sie waren wirklich total lieb, denn als der Mann, den wir angesprochen hatten, uns zwei Flaschen in die Hand drückte, wollten sich alle Reisenden beteiligen. Nach nicht einmal einer Minute hatten wir eine Aldi-Kühltüte in der Hand, die Leckereien wie Kekse, Bier, Brot, eingelegten Fisch, Wurscht und Dosenfleisch enthielt. Trotz der Kälte und Dauerregens hatten wir so am zweiten Tag auf dem Pass ein regelrechtes Festmahl.

Dann klarte das Wetter zum Glück auf und wir hatten doch noch einigermaßen gute Sicht auf dem Weg nach unten. Alles in allem auf jeden Fall ein Abenteuer, welches wir nicht vergessen werden!

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-september-2021_15896/


Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani
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#1487120 - 24.12.21 08:42 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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Oktober 2021 UPDATE

Die härteste Etappe während 2 Jahren Weltreise!

Während unserer Zeit in Georgien haben wir schon ziemlich viele schöne Ecken kennengelernt und den Hohen Kaukasus erkundet. Also wollten wir jetzt auch durch den kleinen Kaukasus radeln. Wir sind bei weitem schon schlimmere Straßen geradelt, die den Namen „Straße“ wohl nicht mal verdient hätten oder haben uns steilere Wege raufgekämpft… Aber das hier stellte alles in den Schatten. Die Landschaft war wieder unbeschreiblich schön, aber das Wetter grauenhaft schlecht! Es regnete in Strömen und dazu kam noch dichter Nebel. Unser komplettes Equipment versagte, von den Taschen bis zur Kleidung – alles nicht mehr wasserdicht…

Es war richtig kalt und wir bis auf die Unterhosen klatsch nass. Nach langer Suche fanden wir auf einem Pass leer stehende Schäferhütten, in denen wir uns 2 Nächte einquartierten um einigermaßen trocken und nicht krank zu werden. Ein Happy End gab es dann doch noch:
Wir wurden von 3 Georgiern entdeckt, die uns prompt auf eine deftige Brotzeit mit Puri, Wurscht, Käse und selbstgemachten Wein einluden. Am nächsten Tag verzog sich der Nebel und wir hatten eine schöne Abfahrt – mit Ende an der überhaupt erst dritten bezahlten Unterkunft auf der gesamten Weltreise. Haben wir uns verdient, würden wir sagen &#128521;

Frisch, gestärkt und trocken machten wir uns dann auf den Weg nach Vardzia, wo wir eine Höhlenstadt besichtigen wollten. Wir folgten einem Flusslauf und waren sprachlos von der schönen Landschaft um uns herum. Es ging zwar stets nach oben, aber die Umgebung entschädigte das vollkommen. Als wir in Vardzia ankamen, waren wir überrascht. Der Ort bestand nur aus einer Handvoll Häusern und weit und breit konnten wir keine Touristen entdecken. Musste wohl an dem weiterhin bewölktem Wetter liegen… Da es schon gegen Abend zuging, nahmen wir uns die Höhlenstadt für den nächsten Tag vor und steuerten deshalb erstmal eine heiße Quelle an. Dort gab es sogar ein Poolhaus und wir dümpelten wohlig warm im Becken umher. Das Gefühl war einfach super, uns im natürlich warmen Wasser nach einem weiteren Radtag über den Kleinen Kaukasus zu entspannen.

Am nächsten Tag ging es dann in die Höhlenstadt. Besucher gab es nur wenige, also konnten wir die Höhlen ganz in Ruhe erkunden. Leider gab es keine Erklär-Tafeln, man musste sich also einen Guide oder Audio-Guide besorgen, um etwas mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren. Die Höhlenstadt wurde im 12. Jahrhundert gegründet und diente etwa 2.000 Mönchen als Höhlenkloster. Es war vorgesehen, dass auf 13 Stockwerken etwa 50.000 Menschen leben konnten, aber ein Erdbeben ließ das ganze Konstrukt auf nur noch ein Viertel schrumpfen. Heute leben noch einige Mönche im Kloster und es werden auch täglich Messen in der Kirche abgehalten. In der Türkei hatten wir schon einmal eine Untergrundstadt in Kappadokien (https://youtu.be/vstjZ6qaNCU)besucht. Diese hier in Georgien war nicht weniger eindrucksvoll.

Artikel mit Fotos: https://vaegabond.com/news/news-update-oktober-2021_15949/

Liebe Grüße von unterwegs
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#1492461 - 17.02.22 16:47 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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Unterwegs in Indien

NEWS Update November 2021

Berg- & Talfahrt im Land #18 - Armenien


Neuer Monat, neues Land – Armenien! Aber hier noch kurz die Geschichte, wie wir überhaupt dorthin kamen: Kurz vor der georgisch-armenischen Grenze verabredeten wir uns noch mit unserem französischen Radfahrfreund Thibaut, der mit seinem Klapprad Richtung Asien unterwegs ist. Gemeinsam wollten wir ins neue Land radeln und fanden kurz vor der Grenze bei Sadakhlo einen tollen Platz für die letzte Nacht in Georgien. An einer verlassenen Tankstelle fragten wir geschäftige Männer, ob wir unsere Zelte im Hinterhof aufbauen konnten. Kurzerhand wurde für uns einfach ein leer stehender Schankraum aufgeschlossen, in dem wir schlafen konnten. Wie sich herausstellte, waren die Männer die Besitzer des angrenzenden Restaurants, von dem wir die Toilette und sogar die Dusche nutzen konnten. Wir hatten also richtig Glück und waren im Warmen. Den letzten Abend feierten wir dann bei einem riesen Teller Khatchapuri (ähnlich wie Pizza mit super viel Käse), einem kleinen Grillteller und einer Spezialität mit Aubergine mit Walnüssen. Dazu gab es einen Wein aufs Haus.

Leider war Thibaut der einzige, der am nächsten Tag die Grenze passierte. Dani hatte so heftige Rückenschmerzen, dass er noch nicht mal aufstehen konnte. Für die Besitzer vom Restaurant war es glücklicherweise kein Thema, wir konnten solange bleiben, bis es ihm besser ging. Dann ging es auch endlich für uns weiter. An der Grenze musste man einem Arzt seinen negativen Corona-Test bzw. Impfausweis vorzeigen, dann folgte die übliche Kontrolle durch den Grenzbeamten. Keine 5 Sekunden nachdem wir den armenischen Einreisestempel im Pass hatten, hielten uns zwei Männer in Zivil an, die von uns verlangten, die Taschen zu öffnen. Das war das erste Mal, dass unser Gepäck bei einem Grenzübertritt kontrolliert wurde. Sie zeigten auf eine der Taschen und fragten was drinnen sei. Wir öffneten den Verschluss und sie warfen einen kurzen Blick auf die oberste Schicht des Gepäcks. Das wiederholte sich nur 2x, denn anscheinend war das Interesse dann doch nicht so groß, unser gesamtes Hab und Gut zu auseinander zu fleddern. Dann waren wir frei.

Unsere Route führte uns zuerst durch einen Canyon und bald darauf hatten wir unsere ersten herzlichen Begegnungen mit den Einheimischen. Uns wurden tütenweise Khakis geschenkt und abends wurden wir vom Zelt weg in ein kleines Häuschen eingeladen, in dem Eiscafé abgefüllt wurde. Wir saßen um einen kleinen Tisch herum und teilten Essen und Getränke miteinander. Es gab unser gekochtes Campingessen und Dolma (Reis in Weinblätter), eingelegtes Blaukraut und andere lokale Gerichte sowie einige Verdauungsschnäpse. Dann ging es weiter an den Sewan See. Der See ist der größte Süßwassersee in ganz Armenien und dort waren wir auch für kurze Zeit wieder mit Thibaut vereint. Für uns ging es weiter um den See herum, für ihn in eine andere Richtung. Da ja schon November ist (und wahrscheinlich auch wegen Corona) trafen wir auf viele verwaiste Restaurants und Picknickplätze am See. Plötzlich tauchte dann direkt hinter dem nächsten Wäldchen ein richtig altes, rostiges Zugabteil neben der Straße auf. Weit und breit waren keine Schienen, wie und warum das wohl hier abgestellt wurde, war die große, ungelöste Frage. Nachdem wir den Schriftzug „Schlafwagen“ entdeckt hatten, inspizierten wir das Innere und befanden es für gut genug, um darin die Nacht zu verbringen.

Als nächstes gelangten wir wieder in die Berge. Armenien ist übrigens ein Land mit sehr vielen Höhenmetern. Etwa 90% der Fläche des Landes liegt über 1.000 Höhenmeter – also ganz unser Fall &#128521; Nach zahlreichen Höhenmetern mussten wir zugeben, dass die Berge wirklich wunderschön waren. Manchmal ragten sie schroff und zackig neben uns auf, dann sahen sie wiederum von der Form so aus, wie bei einer umgedrehten Sanduhr. Wieder ging es durch einen sehr beeindruckenden Canyon Richtung Areni. Gerade mit den ganzen Orange und Gelb-Tönen um uns herum, konnte der Herbst nicht schöner sein. Auf dem Weg in Armeniens Hauptstadt Jerewan, konnte man dann schon von weitem den Ararat ausmachen. Der Berg ist eins der wichtigsten Wahrzeichen von Armenien, liegt aber so gesehen in der Türkei. Wegen der Verfolgung und Ermordung vieler Armenier in Zeiten des Osmanischen Reiches, spürt man immer noch ganz deutlich die Spannung zwischen den beiden Ländern. Unsere Türkei Flagge haben wir aus dem Grund eingerollt, um nicht respektlos zu wirken. In Jerewan besuchten wir dann auch das Denkmal sowie das Genozid Museum, welches mit vielen Schautafeln und Informationen dieses dunkle Kapitel der armenischen Geschichte beleuchtet.

Nach langer Zeit waren wir in Jerewan wieder bei einem Warmshower Host zu Gast. Wie sich herausstellte, war er der einzig aktive Gastgeber in ganz Armenien und war selbst erst seit 2 Wochen im Lande. Zufälligerweise kam am selben Tag ein weiterer Radreisender an, Atilla aus Ungarn. Wir verbrachten gemeinsam eine grandiose Zeit mit unseren französischen Gastgebern. Als wir wieder aufbrachen, hieß es wieder ab ins Zelt. Die Nächte waren jetzt deutlich kühler und das Lagerfeuer unser altbekannter Freund.

Als wir eine Ruine in einem kleinen Dorf ausmachten und unser Zelt dort aufstellen wollten, dauerte es nicht lange und wir bekamen Besuch. Der Herr wollte nicht, dass wir draußen im Kalten die Nacht verbrachten und lud uns deshalb zu sich und seiner Familie auf den Bauernhof ein. Wie sich herausstellte war die Familie aus dem Irak und lebte schon länger in Armenien. Auch wenn wir keine gemeinsame Sprache sprachen, irgendwie konnten wir uns dann doch verständigen und erhielten einen interessanten Einblick in das Leben der 6-köpfigen Familie. Gemeinsam saßen wir abends in der gedrungenen Küche. Es gab selbst gemachten Kompott und das Essen war zwar einfache Hausmannskost, schmeckte aber super. Wir genossen die Wärme, die vom kleinen Blechofen ausging, der unentwegt mit Kuhdung gefüttert wurde. Einfach, warm und herzlich: das war das Fazit dieser wundervollen spontanen Begegnung.
Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani


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Off-topic #1492463 - 17.02.22 17:49 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Juergen
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Nachdem ihr ja schon wieder seit 2 Monaten zurück in Bayern seid, könntet ihr mal euren Status im Profil ändern. https://vaegabond.com/news/news-update-dezember-2021_16235/
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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Geändert von Juergen (17.02.22 17:50)
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#1492496 - 18.02.22 09:42 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
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Das war unser Jahr 2021

NEWS Update Dezember 2021

Wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell doch die Zeit vergeht… Schwupp ist wieder 1 Jahr rum und wir sind nun sogar schon 2,5 Jahre mit dem Fahrrad unterwegs. Zeit für eine kleine Zusammenfassung unserer Highlights von diesem Jahr:
Den Jahreswechsel 2020/21 waren wir noch in Antalya in der Türkei. Die umliegenden Grenzen hatten wegen COVID-19 geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass wir am Ende insgesamt fast 9 Monate in der Türkei zubringen würden. Aber schlimm war es für uns nicht. &#128521; Wir entdeckten die Leidenschaft zum Felsenklettern, radelten zum zweiten Mal nach Kappadokien und über den Taurus. Außerdem genossen wir die hervorragende türkische Küche und lernten viele tolle Menschen kennen. Leider mussten wir uns auch von unserem treuen Arbeitshandy verabschieden, dass im Gebirge von einem LKW plattgefahren wurde. Fast hätten wir auch keine Drohne mehr, denn während eines wunderschönen goldgelb, orangenen Sonnenuntergangs über Mardin stürzte sie in einer Entfernung von etwa 600 Metern einfach ab. Wir hatten unglaubliches Glück und begegneten einem jungen Türken, der gesehen hatte, wo das ungehorsame Ding runterkam.

Im Mai ging es dann über Ostanatolien zum Schwarzen Meer und in das wundervoll, grüne Georgien. Gleich nach Grenzüberquerung gab es ein kühles Bier. Auch begegneten uns wieder Menschen in kurzer Kleidung. Die Landschaft ist einfach sagenhaft und fesselte uns immer wieder aufs Neue. Haben wir es eigentlich schon einmal erwähnt? Überall, wirklich ÜBERALL begegnet man frei laufenden Kühen und Schweinen, die gemütlich über die Straßen schlendern. Nachdem wir von einer heißen schwefelhaltigen Quelle zur nächsten radelten, ging es auch schon wieder in die Berge.

Im Hohen Kaukasus gefiel uns die Region Svaneti besonders gut. Dort radelten wir durch das urige Ushguli. Alte Wehrtürme sind das Wahrzeichen des Ortes und wir fühlten uns zeitweise ins Mittelalter versetzt. Später ging es nach Kazbegi und in die Region Tusheti. Dort radelten wir auf einer der gefährlichsten Straßen der Welt. Die Straße selbst ist nicht besonders gut befestigt und sehr eng. Man trifft dort fast nur Geländewagen und Einheimische, die die Gegend in- und auswendig kennen. Die Landschaft selbst ist aber unglaublich schön.

Genauso, wie rings um den kleinen Kaukasus, wo wir im Oktober das mit Abstand härteste Abenteuer unserer Weltreise erlebten. Tagelanger Regen und Nebel überforderten unser Equipment vollkommen und so waren am Schluss nicht nur wir bis auf die Unterhose nass, sondern auch unsere Taschen innen. In einer verlassenen Schäferhütte versuchten wir uns aufzuwärmen und uns sowie auch alles andere zwei Tage lang zu trocknen. Zufällig lernten wir dann Georgen kennen, die uns mit selbstgemachtem Käse und Wein die letzte Nacht auf dem Pass versüßten. Die größte Belohnung war der Blick ins Tal und der anschließende Downhill.

Etwas wehmütig verließen wir dann das liebgewonnene Georgien. Dort war alles so lecker, so einfach, die Menschen so nett, die Landschaft so wunderschön. Es ging weiter nach Armenien. Dort machten wir zwar nicht ganz so viele Bekanntschaften mit den Einheimischen, dafür gab es wieder eine ziemlich abwechslungsreiche Landschaft. Es ging durch Canyons, am Sevan See entlang, über Berge und direkt mit Blick auf den Ararat in die Hauptstadt des Landes.

Nun sind wir für kurze Zeit zurück in der Heimat. Nach 2,5 Jahren Dauereinsatz müssen wir viel an unserem Equipment reparieren und neu ersetzen. Bei dieser Gelegenheit sehen wir unsere Familien und Freunde auch endlich wieder. Das ist also unser drittes Weihnachtsfest der Weltreise. Wie die Zeit vergeht…
Weihnachten 2019 waren wir im Dades Tal in Marokko und kochten uns ein 4-Gänge Camping Menü mit einem anderen Radreisenden in der Wildnis.
2020 verbrachten wir in den Bergen von Antalya in der Türkei mit unseren Kletterfreunden.
2021 ist nun das erste Weihnachtsfest der Weltreise, welches wir wieder mit unseren Familien feiern.
Unsere Unterbrechung dauert aber nicht lange und bald sind wir wieder back on the road Richtung Japan!
In diesem Sinne wünschen wir euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gesundes Jahr 2022!

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Liebe Grüße
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#1512348 - 19.10.22 09:51 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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NEWS Update März 2022

Wir waren für kurze Zeit in der Heimat. Es war total schön, unsere Familien und Freunde wieder zu sehen. Außerdem konnten wir uns dort um unsere in Mitleidenschaft gezogene Ausrüstung kümmern. Seit über 2,5 Jahren, mehr als 17.500km und 18 Ländern, ist sie auf unserer Fahrradweltreise schon im Dauereinsatz. Extreme Temperaturen zwischen -15°C bis über 45°C sowie sämtliche Witterungsverhältnisse von Schnee, Hagel, Überschwemmungen sowie Regen und Nebel bis hin zu Sandstürmen in der Sahara, hatten wir schon alles durch. Aber auch unterschiedliche Straßenverhältnisse oder hohe Fahrradbeladung musste unser Equipment abkönnen. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass wir es permanent, rund um die Uhr und jeden Tag benutzen. Manche Ausrüstungsgegenstände haben uns bis jetzt gute Dienste geleistet, andere konnten den teilweise extremen Bedingungen unserer Tour leider nicht standhalten. Nach mehr als 2,5 Jahren war es deshalb für uns längst überfällig, unser Setup zu optimieren, viele Dinge zu ersetzen oder auf andere Produkte umzusteigen.

Aus dem Grund gibt es auch eine neue Packliste. Hier gelangst du direkt zu unserer Ausrüstung für 5 Jahre Fahrradweltreise https://bit.ly/fahrradpackliste2
Da geben wir auch einen kurzen Einblick, warum wir bestimmte Dinge nutzen oder auf einen anderen Ausrüstungsgegenstand umgestiegen sind. Bei unserer Rohloff hingegen, gab es die letzten 2,5 Jahre keinerlei Probleme. Wir lieben diese Schaltung und sind sehr zufrieden damit!

In der Zeit in Deutschland haben wir auch unsere Räder gewartet, natürlich viel gearbeitet und viele neue Blog Artikel vorbereitet. Nach und nach werden wir diese jetzt veröffentlichen. Zum Beispiel wurden wir oft gefragt, wie wir unterwegs arbeiten. Dazu haben wir sogar gleich zwei Artikel geschrieben. Einmal zum Thema „Digital Nomads – Filme unterwegs schneiden“ und „Outdoor Podcast“, wie wir unsere Podcasts aufnehmen und was wir dazu nutzen. Außerdem gibt es Tipps aus 2,5 Jahren draußen kochen kochen und was man für die „draußen Küche“ alles benutzen kann.

Dann haben wir einen Trailer über die letzten 2,5 Jahre Weltreise veröffentlicht und ein Resümee unserer gesamten Ausgaben bis jetzt gezogen. Denn die häufigste Frage, die wir tatsächlich gestellt bekommen haben, war: Was kostet so eine Weltreise mit dem Rad? All das inklusive Anschaffungskosten haben wir in diesem Blog Artikel festgehalten:
https://bit.ly/radreisekosten

Nun sind wir wieder on the road. Schon allein in Georgien gab es wieder Abenteuer und Action, ab der ersten Minute. Leider haben wir nach der Ankunft festgestellt, dass mit Dani´s Rohloff etwas nicht stimmte. Wir vermuten, dass irgend ein kleiner Fremdkörper unter die Dichtlippe gelangte und die Rohloff deshalb undicht wurde, also so richtig undicht. Nachgefülltes Öl ist binnen weniger Minuten komplett ausgelaufen. Das Öl zum Nachfüllen alle 5.000km hatten wir natürlich dabei. Allerdings brauchten wir unsere Reserven auf und das Problem war damit auch nicht behoben. Natürlich ist die Rohloff Nabe da hart im Nehmen, wir hätten auch noch ein bisschen ohne Öl weiter radeln können. Das Problem war aber, dass auf unserer Route in den nächsten 5.000 bis 10.000km weder ein Rohloff Händler, noch Service Möglichkeiten vorhanden waren. Dazu kam noch, dass nirgendwo so gut Pakete empfangen werden konnten, wie in Georgien. Wir hätten also durch „einfach weiter fahren“ das Problem nur noch verschlimmert. Zum Glück hat Rohloff einen super Service. Nach kurzer Recherche, wo genau uns auch tatsächlich Post erreichen könnte, wurde direkt ein Päckchen nach Georgien an uns geschickt. Vielen herzlichen Dank nochmal an unseren Kontaktmann bei Rohloff!

Das Einzige, was wir nun noch benötigten, war eine Kettenpeitsche, um das Ritzel zu lösen. Die war gar nicht so leicht aufzutreiben, deswegen wurden wir mal wieder kreativ. Also öffneten wir unsere Fahrradkette und befestigten diese mit Nägeln auf einem Stück Holz. Das Prinzip war genial, aber unsere Konstruktion leider nicht fest genug. So probierten wir nach und nach etwas anderes aus. Dani kam eine weitere Idee. Wir bauten das Hinterrad mitsamt dem Ritzel Abzieher ein, fixierten alles und traten rückwärts. Das hätte auch super funktioniert, aber leider war auf der Ritzelseite im eingebauten Zustand nicht genügend Gewindeüberstand vorhanden, um die Mutter drauf zu schrauben. Dadurch hat sich das Rad natürlich nur nach vorne bewegt. Also musste ein neue Lösung her.

Nach viel hin und her, kehrten wir wieder zu der Idee mit einer selbstgebastelten Kettenpeitsche zurück. Dani fixierte am Stil einer alten Axt ein paar Nägel, einen kleinen Schraubstock und Holz, als Kettenschutz. Und voilà, fertig war die DIY Kettenpeitsche. Mit dieser neuen Konstruktion waren wir tatsächlich erfolgreich und konnten so das Ritzel lösen sowie letztendlich alles reparieren. Die Methode hat super funktioniert und es wurde auch nichts beschädigt oder verkratzt. Falls du auch in so eine Notlage geraten solltest und keine Kettenpeitsche zur Hand hast, solltest du unbedingt darauf achten, dass die Nägel oder Schrauben nicht die Kette beschädigen. Wenn es möglich ist, solltest du sie immer polstern.


Die aktuelle Staffel 5 "Georgien" gibts hier zu sehen

Nun sind wir seit kurzer Zeit im Iran und es beginnt wieder ein neues Kapitel unserer Weltreise!

Den Ganzen Artikel mit Fotos gibts hier: Artikel mit Fotos


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NEWS Update April 2022

Iran – Berge und Wüste


Nun sind wir endlich da, im Iran. Eigentlich wollten wir schon 2021 dort hin, aber meistens kommt bekanntlich alles anders, als man denkt. Letztes Jahr waren wir noch mittendrin in der Türkei und die Grenzen wegen COVID-19 drum herum geschlossen. Direkt in den Iran konnten wir deswegen leider nicht einreisen. Als Georgien seine Grenzen wieder öffnete, machten wir also von der Türkei aus einen kleinen Schlenker Richtung Norden, um dann über das grüne Georgien und über Armenien in den Iran einzureisen. Fast ein ganzes Jahr später sind wir nun im 19. Land unserer Fahrradweltreise und wieder sind wir in einem Land, das wir mit keinem anderen vergleichen können.

In Armenien hatten wir noch zugeschneite Passstraßen und Schneeregen. Im Iran erwarteten uns schon ab der Grenze staubige, trockene Bergstraßen und später dann die Wüste. Auch unsere Kleidung hat sich geändert. Zumindest maßgeblich die von Melli. Im Iran ist es Pflicht, dass Frauen ein Kopftuch und ein weites Oberteil tragen, welches den Hintern bedeckt. Männer sollten lange Hosen tragen. Eine kleine Herausforderung bei den steigenden Temperaturen.

Anstatt auf der Hauptroute von der armenischen Grenze Richtung Täbris zu radeln, entschieden wir uns gleich zu Beginn unserer Iranreise für eine weniger stark befahrene Straße über die Berge. Etwa zwei Tage lang brauchten wir, um in das nächste Dorf zu kommen. Aber die Landschaft um uns herum war dafür wieder sagenhaft, auch wenn es nun anfing zu regnen. Wir hatten nun die Wahl, unserer Straße weiter zu folgen oder eine kleine Abkürzung zu nehmen. Die Alternative versprach deutlich weniger Höhenmeter und sogar 15 weniger Kilometer. Super! Dachten wir!
Die ersten 7 Kilometer waren wirklich schön, es ging bergab und der Fahrbelag war gar nicht mal so übel. Was wir aber total außer Acht gelassen haben war, dass es in dieser Gegend die letzte Woche durchgeregnet hatte. Man sollte so tolle Abkürzungen bei unbefestigtem Boden und Regen besser nicht radeln. Kurz darauf ging es durch eine schlammige Kuhle und der Dreck an den Reifen führte dazu, dass diese total blockierten und nicht mal mehr einen Millimeter rollten. Wir fingen an, beide Räder zusammen zu schieben, aber das machte wenig Sinn. Einer blieb bei den Rädern, der andere lief voraus, um zu sehen, ob sich der Weg besserte. Eigentlich lagen nur noch etwa 3 Kilometer vor uns, bis wir wieder auf die ursprüngliche Straße trafen.

Wir überlegten hin und her, ob es schlau wäre, das Gepäck abzuschnallen und Stück für Stück alles Meter um Meter nach vorne zu transportieren. Dann sahen wir aber doch ein, dass dieses Abenteuer dann doch ein wenig aussichtlos erschien, wenn wir nicht bis spät in die Nacht schieben und völlig entnervt an der Kreuzung ankommen wollten. Nass und schlammbespritzt von oben bis unten waren wir ohnehin schon. Also drehten wir um, schoben die gefühlt um Zentner schwerer gewordenen Räder, bis der Boden wieder besser wurde und es ging den tollen Weg wieder zurück. Der Dreck setzte sich jedoch so dermaßen hartnäckig an der Felge und den Bremsen fest, dass bei Melli sich die Bremse verklemmte und sie nicht mehr weiter konnte. Nun war nicht mal mehr schieben möglich. Zumindest konnten wir nun unsere ausgetauschte Ausrüstung, wie die neuen Ortlieb Taschen und die Regenkleidung, ausgiebig auf ihre Wasserdichtigkeit testen und können sagen – Härtetest bestanden!

Zufällig kam dann eins der kleinen blauen Packautos vorbei, die wir nun schon so oft gesehen hatten. Der Mann bot uns an, eins der Räder hinten drauf zu schnallen und bis zum nächsten Dorf mitzunehmen. So führte eins zum anderen und wir wurden von jungen Iranern in die Werkstatt von einem ihrer Väter geführt. Schnell sammelte sich eine kleine Menschentraube an, die neugierig Dani beim Schrauben zusah. An der hinteren Ecke der Schrauber-Garage wurde derweil ein Gasschlauch angezündet, aus dem wohlig warmes Feuer strömte. Einer der Männer konnte gut Englisch und lud uns ins Nachbarhaus ein, dort die Nacht bei ihm zu verbringen. Dort schliefen er, sein Freund und der Schwiegervater, nachdem sie vom Goldgraben zurückkamen. Denn in der Nähe gab es Goldmienen. Wir lernten einige Wörter in Farsi und erhielten einen ersten Einblick in die Kultur. Am nächsten Tag erreichten wir dann Täbris, wo wir geradewegs in eine riesige Fahrrad Gruppe hineinradelten. Auch dort wurden wir eingeladen und übernachteten so beim Gruppenleiter, der uns die Stadt zeigte. Abends nahm er uns zum Fastenbrechen mit auf einen Berg, wo wir mit vielen Familien gemeinsam aßen und einen tollen Blick über Täbris hatten.

Unsere Reise durch den Iran ging weiter. Wir hatten uns mit unseren Schweizer Radfreunden Lisa & Dario von Erfahrung der Welt verabredet, die gerade auch im Land unterwegs sind. Mit den beiden haben wir bereits in der Türkei und Georgien einige Zeit verbracht und auch sie sind ebenso mit dem Rad Richtung Osten unterwegs. Die beiden fahren im Iran die entgegengesetzte Route wie wir und so gaben sie uns noch ein paar gute Tipps mit auf den Weg. Dann ging es für uns auch schon ab in die iranische Wüste. Mehr als 350 Kilometer waren wir auf uns gestellt, davon 90km ohne Wasser, ohne Dörfer in der Nähe und kaum einer Menschenseele. Die wenigen Autos, die vorbeikamen, hielten von sich aus an und die darin sitzenden Iraner schenkten uns eisgekühltes Wasser und Süßigkeiten. Wasser hatten wir plötzlich also genug. Melli´s lange Kleidung und der Schal um den Kopf erwiesen sich dann doch als sehr nützlich. Das war ein guter Schutz gegen die Sonne. Die Temperaturen gingen auf die 36°C zu, wobei wir ziemlich froh sein konnten, denn für eine Woche später waren mehr als 40°C angezeigt.

Am dritten Tag in der Wüste sahen wir am Horizont ein Gebäude aufflimmern. Nein, keine Fata Morgana. Wir erreichten eine alte, verlassene Karawanserei. An einigen Stellen war sie baufällig, aber trotzdem nicht minder beeindruckend. Das Beste überhaupt – keiner war da. Wir hatten die Karawanserei für uns allein und gingen in Ruhe auf Erkundungstour. Einen besseren Platz für die Nacht hätten wir weit und breit nicht finden können. Also bauten wir in einem der halboffenen Räume unser Innenzelt auf und stellten uns vor, wie es hier lange vor unserer Zeit wohl ausgesehen haben mochte. Die Karawanserei diente als Anlaufstelle für Reisende, Warendepot und Wasserquelle mitten in der Wüste. Einfach fantastisch. Nach gut einer Woche haben wir dann die Wüste durchquert und können sagen: wieder einmal ein unvergesslicher und großartiger Moment auf unserer Weltreise!

Genauso wie die zahlreichen Begegnungen, die wir bereits in diesem Monat im Iran hatten. Sei es in der Hauptstadt Irans, in Teheran, in Isfahan, in Yazd, in den vielen kleinen Dörfern dazwischen oder einfach nur auf der Straße. Wieder haben wir wunderbare Menschen kennengelernt, die uns an ihrem Alltag teilhaben ließen, uns ihre Kultur näher brachten und von denen wir so viel Neues lernten. Gerade diese Begegnungen mit den Einheimischen machen unsere Reise so unvergesslich, so wundervoll und einmalig.

Gestern haben wir unsere Visa verlängern können, juhu! Der Iran ist einfach viel zu groß und es gibt noch so viel zu entdecken! Wir sind gespannt, was uns weiter hier erwartet!


Den gesamten Artikel mit Fotos gibts hier: Artikel mit Fotos

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NEWS Update Mai 2022

Iran - Persischer Golf & Shiraz


Nun sind wir schon den zweiten Monat im Iran. Die Landschaft ist so unterschiedlich und vielfältig, je nachdem in welche Region wir kommen. Im Norden hatten wir noch schroffe Berge vor der Nase und radelten durch das Hinterland auf verlassenen Bergstraßen. Anschließend ging es in die Millionenstadt Teheran, wo die vollgestopften Straßen in manchen Teilen nicht minder steil waren und wir schließlich die kulturelle Perle Isfahan hinter uns ließen. Es ging vorbei an einem alten Lehm Dorf, bis wir plötzlich um uns herum nur noch Wüste sahen. Es ist schon ein irres Gefühl, wenn man 20km geradeaus sehen kann und die Wüstenstraße hinter einem Flimmern am Horizont verschwindet.

Knapp eine Woche radelten wir auf uns allein gestellt durch die Wüste, bis wir in Yazd ankamen, wo uns die Altstadt vollkommen verzauberte. Auch hier waren die Häuser wieder aus einem Lehm-Stroh-Gemisch gebaut und die bunten, zwiebelförmigen Moscheen machten die Szenerie wie aus 1001 Nacht perfekt. Nachdem wir unsere Visa auf zwei weitere Monate verlängern konnten, ging es mit dem Nachtzug an den Persischen Golf. Wir teilten uns ein Schlafabteil mit vier anderen Reisenden. Unsere Drahtesel mussten im eigenen Gepäckwaggon mitreisen, was genauso viel kostete, wie ein Ticket für zwei Personen. Leider reicht unsere VISA Zeit im Iran nicht aus, um das ganze Land wie gewohnt nur mit dem Rad zu erkunden. Am nächsten Morgen erreichten wir dann Bandar Abbas, wo uns eine drückende und feuchte Hitze willkommen hieß.

Jetzt würden wir gerne von einer kühlen Meeresbriese berichten, die uns an der Küste um die Nase wehte… Aber bei mehr als 45°C im Schatten war selbst der Wind keine Abkühlung mehr. Wir erspähten gleich Strandabschnitte, wo Menschen im Meer badeten. Bei genauerem Hinsehen, war klar, dass dies hier der Männerstrand war. Der Frauenabschnitt war etwas weiter entfernt, wo die Damen mitsamt voller Kleidung und Schleier ins Wasser gingen. Bei lauter Vorfreude auf das Meer, hatten wir schon fast verdrängt, dass es hier besondere Vorschriften für die Frauen gab. Also selbstverständlich kein Bikini, oder gemeinsames plantschen im Wasser… Dafür war die Kleidung hier viel bunter und auch die Tschadors (langes Tuch, das den Kopf und den ganzen Körper der Frau bedeckt) nicht mehr nur schwarz, sondern die Frauen trugen farbenfrohe Muster. Teilweise trugen die Frauen auch bunt bestickte Masken.

Was wir auf jeden Fall sehr genossen haben, war das Essen! So köstliches Seafood, hatten wir schon sehr lange nicht mehr gegessen. Fast täglich gab es super leckeren Fisch, Shrimps oder Tintenfisch frisch zubereitet. Außerdem machten wir Ausflüge zu den Inseln am Persischen Golf, was definitiv zu den Highlights im Süden des Irans zählt. Zuerst schipperten wir mit der Fähre nach Queshm. Die Insel ist mit seinen 1335km² die größte im Persischen Golf. Es gibt dort Mangrovenwälder, die weltweit weiteste Salzhöhle und einen unglaublich tollen Canyon, den wir ansteuerten. Durch die enge Schlucht wandern neben den wenigen iranischen Touristen auch Schäfer mit ihren Ziegen. Sogar Brunnen mit Trinkwasser gibt es dort.

Die zweite Insel, die wir erkundeten war Hormoz. Diese Insel entpuppte sich als kleine, verschlafene Trauminsel, auf der an jeder Ecke eine neue Überraschung wartete. Dort gibt es Salzhöhlen, regenbogenfarbene Berge, einen Strand mit rotem und einen mit silber-glitzernden Sand und direkt am Hafen die alte portugiesische Festung. Da so gut wie gar keine Menschen unterwegs waren, konnten wir nicht widerstehen und hüpften ins Meer, was uns tatsächlich Abkühlung verschaffte. Ein perfekter Ausklang des Tages.

Da die Temperaturen hier in den nächsten Monaten auf bis zu 60°C ansteigen, war es für uns Zeit, weiterzuziehen. Es ging nach Shiraz. Auch dort war es warm, aber nicht mehr so diabolisch heiß, wie in Bandar Abbas. Es war gerade nach Mittag, als wir unsere Räder zu einer Bushaltestation mit schönen Buntglasfenstern lotsten. Nicht um mit dem Bus zu fahren, sondern weil dort eine große überdachten Bank stand. Perfekt, um der Sonne für einige Minuten zu entgehen. Kaum setzten wir uns, wurden wir von einem jungen Mädchen angesprochen, das hörte, wie wir uns unterhielten. Sie konnte Deutsch und freute sich, mit jemanden üben zu können. Wir verabredeten uns für später, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Wir schlenderten nicht nur durch den ewig verzweigten Vakil Basar, sondern besuchten z.B. auch den heiligen Schrein von Shah Cheragh. Am nächsten Tag lernten wir eine Gruppe von 5 jungen Iranern kennen, die ebenso wie wir Shiraz erkunden wollten. Wir verstanden uns auf Anhieb so gut, dass wir die restliche Zeit mit ihnen unterwegs waren und wieder einmal die fröhliche, herzensgute Art der Iraner genießen durften.

Nach Shiraz soll es für uns wieder Richtung Berge gehen, wo auch hoffentlich wieder kühlere Temperaturen auf uns warten. Aber mehr dazu in unserem nächsten Update &#128521;

Liebe Grüße aus dem Iran
Melli & Dani


Den ganzen Artikel mit Fotos gibts hier: Mit Fotos


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NEWS Update Juni / Juli 2022

Khuzestan, Kordest&#257;n & eine Zugfahrt


Unser letzter Monat im Iran war nicht weniger spannend, als die davor. Von Shiraz aus ging es nach Khuzestan, genauer gesagt nach Dezful. Berühmt in Dezful ist die Brücke, die aus dem 3. Jahrhundert nach Christus stammt. Sie wurde von römischen Kriegsgefangenen gebaut, die bis heute durch Restaurierungen erhalten blieb. Autos, Motorräder und übrigens auch Fahrräder dürfen nicht auf der alten Dammbrücke fahren. Direkt auf der Brücke lehnte ein alter Herr an der Brüstung des Eisengeländers. Er zeigte uns fingerdicke Löcher darin. Metallsplitter einer Bombe aus dem Krieg mit dem Irak vor 40 Jahren. Genau an diesem Tag, als Dezful unter Beschuss stand, war der Mann als Zeitzeuge eben an dieser Stelle auf der Brücke…

Ganz in der Nähe befanden sich sehr alte Häuser. Die Architektur ist sehr schön und einige dieser Häuser wurden als Hotels ausgebaut. Wir wurden spontan auf eine Besichtigungstour hineingebeten und dabei erlebten wir eine kühle Überraschung. Ganz Dezful wurde früher untertunnelt. Das Gebilde nennt man Shavadoon und es liegt etwa 5 bis 12 Meter tief unter der Erde. Wir spürten gleich die angenehme Kühle und waren froh, der Hitze entfliehen zu können. In Dezful kann es im Sommer zu Temperaturen bis zu 60°C kommen. Die Tunnel verbanden früher alle Distrikte miteinander. Jeder Distrikt hatte auch eine Wasserstelle, an der zu festgelegten Zeiten Trinkwasser geschöpft oder gewaschen wurde. Das Ende des Tunnels führt zum Fluss Dez. Während des Iran-Irak Krieges wurden Shavadoons von den Einwohnern auch als Schutzraum genutzt. Viele Tunnel sind eingefallen und werden momentan wieder unter anderem für Besichtigungen hergerichtet.

Von Freunden wussten wir, dass eine der schönsten Zuglinien durch den Iran nicht weit von Dezful entfernt liegen sollte. Also beschlossen wir unsere Räder diesmal stehen zu lassen und eine 6-stündige Zugfahrt durch das wunderschöne Lorestan zu machen. Wir nahmen den günstigen Localtrain und lernten eine ganz neue Seite der Iraner kennen. Normalerweise sind sie sehr freundlich, zuvorkommend und wir hatten den Eindruck, dass sie aufeinander Rücksicht nahmen. Dann fuhr der Zug ein. Eine große Menschenmenge drückte sich nach vorne und quetschte sich durch die Tür ins Abteil. Innerhalb weniger Sekunden und mit großem Lärm wurden alle Sitzplätze belegt und für weitere Familienmitglieder freigehalten. Wer hier nicht schnell genug war, der musste sich vor die Türe auf den Boden kauern.
Wir hatten Glück und ergatterten noch zwei freie Plätze.

In unserem Abteil schienen besonders viele Kinder zu sein, die auch besonders viel Freude daran hatten, unseren geteilten Fensterladen ständig nach unten zu ziehen. Wir wollten ja die Aussicht genießen, deswegen lieferten wir uns einen stillen Kampf im Rollladen hoch und runter ziehen mit den Kindern. Nach dem fünften Mal, nachdem wir den Rolladen wieder nach oben schoben, blieb er dort zum Glück auch. Aber der rappelvolle Zug und die immense Lautstärke der Reisenden, taten unserer Freude keinen Abbruch. Der Ausblick aus dem Fenster war einfach gigantisch. Die Strecke führte direkt am Fluss entlang. Wir fuhren an gewaltigen Felsformationen sowie Schluchten vorbei und durch Tunnel hindurch. Schließlich gelangten wir nach Dorud, der sogenannten Hauptstadt der Natur im Iran. Sinngemäß bedeutet der Name „wo sich zwei Flüsse treffen“. Der Ort ist der perfekte Ausgangspunkt für Ausflüge mit dem Zelt ins Umland. Es gibt zahlreiche schöne Wasserfälle und Wandermöglichkeiten. Hätten wir gewusst, wie schön es hier ist, hätten wir mehr Zeit eingeplant. Allerdings ging es am Tag darauf dieselbe Strecke mit dem Zug wieder zurück. Diesmal wurden wir direkt an das Ende des Zuges gewiesen, wo wir uns ein Abteil mit dem Zugpersonal teilten.

In Kermanshah hatten wir die Möglichkeit beim Training einer der ältesten Kampsportarten im Iran zuzusehen. Beim Zurkhaneh werden Gymnastik und Krafttraining zusammen mit Kampfübungen zum Takt von Trommeln ausgeübt. Diese Art des besonderen Trainings existiert bereits seit vielen Jahren noch vor der islamischen Zeit des Irans. Trainiert wird in einer achteckigen, ca. ein Meter tiefen Grube, deren Holzboden mit Matten ausgekleidet ist. Wir konnten die Männer beim gemeinsamen Training beobachten, das war wirklich sehr interessant und die Atmosphäre war sehr energiegeladen.

Unsere Reise ging weiter Richtung irakischer Grenze, in die Provinz Kordest&#257;n. Die Mehrheit der dort lebenden Menschen sind Kurden und der Kleidungsstil ist hier gefühlt auch traditioneller und bunter. Die Männer tragen oft weite Pluder-Hosen mit einem Stück Stoff um die Taille. Bei den Frauen sieht man bunte Kleider mit kurzen Westen und natürlich das obligatorische Kopftuch. Wir wollten ins gebirgige Hochland, ins Uraman Valley. Dort erwarten uns wieder spektakuläre Natur, kleine terrassenartig angelegte Dörfer, ein Stausee und natürlich wieder einige Höhenmeter. Nach einiger Zeit oder besser gesagt, an dem Punkt, an dem die Höhenmeter stiegen, hörte ganz plötzlich der Asphalt auf. Das machte die zahlreichen Serpentinen bei der Hitze natürlich noch reizvoller. Der Ausblick war umso gewaltiger.

Schließlich gelangten wir in die Hauptstadt der Provinz Kordest&#257;n, nach Sanandaj. Dort hatten wir das Glück bei einem jungen Paar für ein paar Tage zur Ruhe zu kommen und mehr über ihre Kultur zu erfahren. Wir wurden mit herzlicher Gastfreundschaft und leckerem Essen verwöhnt. Melli konnte ihre dürftigen Kochkünste weiter ausbauen und wir hatten richtig viel Spaß zusammen.

Vorerst sind wir wieder in Teheran und organisieren unsere weitere Reise. Ihr dürft also gespannt sein, in welches Land es für uns nach dem Iran geht &#128521;

Bis zum nächsten Update und liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani

Den ganzen Artikel mit Fotos gibts hier: Mit Fotos


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NEWS Update August / September 2022
PAKISTAN - Polizei Eskorte, Überschwemmung, Höhenkrankheit & Bären


Neues Land, neue Abenteuer – und das wirklich jeden Tag! Wir haben mit unseren Rädern Pakistan erreicht, das Land Nummer 20 unserer Fahrrad Weltreise. Was haben wir über dieses Land gedacht, bevor wir die iranische Grenze hinter uns gelassen haben? Naja, um ehrlich zu sein, wir glauben den Medien schon lange nicht mehr alles, wie es in anderen Ländern zugehen soll. Gewappnet mit den nötigsten Infos, machen wir lieber unsere eigenen Erfahrungen. Und das können wir sagen: Pakistan, du hast uns von der ersten Sekunde an total überrascht! Deine Bewohner sind herzlich, deine Landschaft einzigartig und als Reiseland wirst du total unterschätzt.

Nun aber mal von vorne, denn bereits unsere Einreise war ein Abenteuer für sich. Auf der iranischen Seite empfing uns Hamid an der Grenze. Er sorgte dafür, dass das Papierchaos für uns recht reibungslos vonstattenging und dann schoben wir unsere vollbeladenen Räder durch den Fußgängerteil der Grenze. Auf der anderen Seite wurden wir ebenso freundlich von drei Pakis begrüßt, die uns gleich mit kühlem Wasser versorgten.
Wir übergaben unsere Pakistan Visa.
Ungültig!
Was?
Zwei Monate vorher hatten wir sie beantragt und hatten bereits ein Dokument in den Händen, dass besagte, dass wir autorisiert wären, nach Pakistan einzureisen. Es half nichts. So wurde aus Minuten, Stunden und man versuchte für uns verzweifelt in Islamabad alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass wir heute noch einreisen durften. Leider ohne Erfolg. Wir waren bereits die letzten Grenzgänger und die iranischen Kollegen wurden angerufen, das Tor wieder für uns zu öffnen. Wir konnten es nicht fassen. So nah. Wir hatten doch alles richtig gemacht. Der iranische Grenzbeamte winkte schon und hieß uns erneut im Iran willkommen – wo wir nun gar nicht sein wollten. Doch in allerletzter Sekunde kam einer der hilfsbereiten Pakis aus seinem Häuschen gerannt und rief uns zu, dass Islamabad sich gemeldet hätte. Wir dürfen doch rein! Juhuuu!

Trotzdem kamen wir nicht weit. Unsere Pässe wurden erneut kontrolliert, wir wurden von einem pakistanischen Grenzhaus zum nächsten geschickt, an dem doppelt und dreifach unsere Namen und die unserer Eltern notiert wurden und wir uns in ein liniertes Schulheft eintragen mussten. Dann wurden wir etwa zwei Minuten von einem Mofafahrer zum angrenzenden Polizeirevier eskortiert, wo wir die Nacht verbringen sollten. Am nächsten Tag und die Tage darauf wurden wir und unsere Räder auf Pickups verladen und wir wurden von bewaffneten Polizisten durch ganz Baluchistan gekarrt. Aus Sicherheitsgründen darf sich in dieser Region kein Tourist frei und ohne Eskorte bewegen. Wir mussten unzählige Male den Pick-Up Wechseln, weil oft schon nach nur 5 Kilometern andere Polizisten aus einem neuen Bezirk für uns zuständig waren. Das bedeutete oft unzählige Minuten Warten auf den nächsten Wagen, dafür aber hatten wir super nette Polizisten, die uns ab und an Wasser oder Snacks schenkten.

Zuerst ging es in die Wüste, nicht lange und der erste Sandsturm kam auf, gefolgt von einem Unwetter, dass wir so noch nie erlebt hatten. Ganze Landstriche wurden überflutet, die Straße stand unter Wasser und schließlich mussten wir die Fahrt abbrechen und in einem Polizeirevier die Nacht verbringen.
Es war kurz vor Mitternacht, als aufgeregte Stimmen uns aus dem Schlaf rissen. „Water is coming!“ Das verfolgt uns heute noch! Innerhalb von Minuten lief die Polizeistation voll und wir flüchteten mit all unserem Hab und Gut auf das Dach des Gebäudes. Ein Auge konnten wir diese Nacht nicht zu tun.
Am nächsten Morgen war das Wasser nur leicht zurück gegangen. Nach stundenlangem hin und her, ob die weitere Straße immer noch überflutet sei, gab es dann das GO zur Weiterfahrt. Wir wateten durch hüfthohes, dreckbraunes Wasser zur leicht erhöhten Straße, wo bereits eine rumänische Motorradfahrerin auf uns wartete. So wurden wir gemeinsam nach Quetta eskortiert, wo wir die Nacht im Gefängnis verbrachten. Also genauer gesagt auf dem Dach. Nach viel Anstrengung und Bürokratie erhielten wir die Genehmigung weiter zu fahren. Natürlich mit unserem alle 5km wechselndem Polizeischutz.

Kurz vor Islamabad waren wir dann endlich frei und konnten uns ohne Polizei bewegen. Ein Nachrichtenteam entdeckte uns auf der Straße und interviewte uns zu unserer Weltreise. Nach einer kurzen Verschnaufpause in Pakistans Hauptstadt ging es gleich weiter Richtung Karakoram Highway. Er ist eine der höchsten asphaltierten grenzüberschreitenden Autostraßen und verbindet die autonome Region Xinjiang Uighur in China mit Gilgit-Baltistan in Pakistan. Unsere Freude darüber endlich wieder unabhängig reisen zu können, wurde jäh zunichte gemacht. Nach etwa 50km wurden wir wieder von der Polizei begleitet. Diesmal durften wir allerdings radeln. Es ging durch wunderschöne Berglandschaften und gegen Nachmittag zog das Wetter erstaunlich schnell zu. Die aktuelle Eskorte bestand wieder aus einem Pick-Up und die Polizisten boten an, uns und unsere Räder einzuladen. Regen und viele Höhenmeter warteten. Da sagten wir natürlich nicht nein. Auf 4.100m am Babusar Pass angekommen, zitterte Melli wie Espenlaup. Es war super kalt und sie hatte hinten im Auto alles an Regen abbekommen. So wurden wir erstmal in die Polizei Hütte eingeladen, die praktischerweise am Gipfel stationiert war und konnten uns bei einem Teller Daal Mash und Chai am Feuer wärmen. Die Nacht durften wir in einem kleinem Raum schlafen, der zwar schimmlig und zugig war, aber Schutz vor dem Regen bot.

Die Nacht war der Horror. Wir bekamen beide rasende Kopfschmerzen, Atemnot, mussten uns übergeben und hatten Durchfall. Höhenkrankheit, da war doch was. Wir hatten tags zuvor viel zu schnell, viel zu viele Höhenmeter zurückgelegt und mussten nun dafür büßen. Die Reaktion der Polizisten: „Everybody gets sick up here for the first 3 days.“ Wir mussten so schnell wie möglich wieder in tiefere Höhenlagen, danach ging es zum Glück auch wieder besser. Und dann hatten wir ihn ganz plötzlich erreicht, den Karakoram Highway. Unfassbar schöne Landschaft breitete sich vor uns aus, die darauf wartete von uns entdeckt zu werden. Bald darauf zweigten wir ab, denn wir wollten unbedingt den Deosai Nationalpark durchradeln. Er liegt im pakistanischen Westhimalaya und ist das zweithöchste Hochplateu der Welt. Unseren Höhenrekord mit unseren Rädern haben wir somit zum zweiten Mal gebrochen und sind nun schon auf 4.200m geradelt. Auch wenn es unfassbar anstrengend war, Melli ihr Radel mehr schob als fuhr, war der Ausblick auf diese gigantische Landschaft einfach der Wahnsinn. So etwas Schönes hatten wir noch nie gesehen. Dieses Pakistan können wir mit keinem anderen Land vergleichen. Immer mal wieder kamen uns große Nomadengruppen mit ihren beladenen Packpferden entgegen.

Etwas anderes beschäftigte uns auch, hier gab es nicht nur tolles Naturschauspiel, auch Tiere, wie Bären nannten dieses Gebiet ihr zuhause. So suchten wir ein Camp nach dem nächsten auf, um dort unser Zelt aufzustellen, denn die Chance auf einen Bärenangriff war so geringer. Tatsächlich umstreiften die Bären nächtlich unser Nachtlager, aber zum Glück OHNE jegliche Zwischenfälle. Erschöpft, aber glücklich erreichten wir Skardu, wo wir eine Pause einlegten von den vielen Höhenmetern und endlich wieder Zeit für die Erstellung neuer Videos und Beiträge hatten.

Aber auch unsere Nerven wurden dort auf eine harte Probe gestellt. Täglich gab es hier nur ca. 1 Stunde Strom und die Internetverbindung riss dauernd ab. Keine guten Voraussetzungen, um zu arbeiten und die Unmengen an Filmmaterial zu sichten und in Videos zu verwurschteln. Dennoch stecken wir wie bei jedem unserer Beiträge und Videos unser ganzes Herzblut (und natürlich auch viel Zeit & Geld) rein, auch wenn es manchmal verzweifelt lange dauert, bis wir etwas produzieren können…
Aus diesem Grund sind wir sehr dankbar, an all die lieben Menschen, die uns z.B. über unsere Mitgliedsseite unterstützen! Dort erhältst du übrigens früheren Zugriff auf unsere Videos, Beiträge oder Zugriff zum Sonderpodcast „Melli & Dani Spezial“.

Denn so können wir uns überhaupt erst die Zeit zum Produzieren, Hochladen und Veröffentlichen unserer Beiträge nehmen und vor allem einen ruhigen Arbeitsplatz finanzieren. Deshalb nochmal ein herzliches Dankeschön an alle! Wir würden uns auch sehr freuen, wenn du uns einen Teller Daal Mash ausgibst, damit wir gestärkt, die nächste abenteuerliche Story für euch vorbereiten können.

Im nächsten Update erzählen wir euch, wie wir unser Jubiläum – 3 Jahre auf Fahrrad Weltreise – in Pakistan gefeiert haben!

Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani


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#1512400 - 19.10.22 16:31 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
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Unterwegs in Indien

Für alle, die erst jetzt dazu kommen:

Wir sind Melanie & Daniel und 2019 starteten wir in das Abenteuer unseres Lebens. Wir machen eine Fahrrad-Weltreise mit so vielen Umwegen wie möglich. Wir wollen mit unserem emissionsfreien Transportmittel nach Japan und darüber hinaus radeln. Uns erwarten also grob noch weitere 70.000 Kilometer bis dahin. Wir leben fast ausschließlich im Zelt, haben schon mehrere Unfälle erlebt, wurden von der Polizei verfolgt, hatten Begleitschutz an der Grenze zu Afghanistan, sind in einen Sandsturm in der Sahara geraten, haben in Marokko bei einem Einheimischen zufällig geheiratet, fuhren durch die 50°C heiße Wüste im Iran sowie auf die höchste Grenze der Welt mit über 4700m zwischen China und Pakistan.
Wir sind bis jetzt über 30.000km durch 20 verschiedene Länder gereist und radeln momentan durch Pakistan zwischen die Gebirgsketten des Karakorum und Hindukusch auf 4200m.


Gesamte Reise chronologisch
https://www.youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVoX_lcPDs_cWEfqbCnZ_Mhv

Staffel 1
von Deutschland durch Westeuropa
https://youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVqSB4IL4W6jWMlAZr7-GLsm

Staffel 2
Afrika Marokko
https://youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVofpHk2DQNnFPMvkhP4wZtN

Staffel 3
Deutschland, Alpen, Kroatien & Balkan
https://youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVoe9GXIhfqv6OM9J2TWgwao

Staffel 4
Türkei
https://youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVrC0BjGXgpHaVH5oA8hprPj

Staffel 5
Georgien, Armenien
https://youtube.com/playlist?list=PLG43vqBetZVraY7_cpYsjoaBpej9BxSOC
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#1525718 - 18.04.23 06:56 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
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Unterwegs in Indien

NEWS Update Oktober 2022
PAKISTAN & Indien - Jubiläum & große Pläne



ARTIKEL MIT FOTOS HIER: https://vaegabond.com/news/news-upda...er-2022_20954/


Wir sind immer noch total von den Socken und versuchen alle Eindrücke und Impulse erst einmal zu verarbeiten! Im letzten Monat hat sich wieder unglaublich viel getan, dass uns natürlich bis jetzt noch wahnsinnig beschäftigt und riesig freut! Wir versuchen es mal ganz konkret in drei Sätze zu packen:
1. Wir sind nun seit mehr als 3 Jahren mit dem Fahrrad auf Weltreise – unglaublich!
2. Wir haben die Grenze von Pakistan nach Indien überquert – in Land Nr. 21!
3. Wir realisieren bald unser Herzensprojekt – unser erstes Buch! unter https://vaegabond.com/buch


Doch erstmal zurück zu unseren letzten Tagen in Pakistan. Gerade der Norden mit seinem imposanten Gebirge beindruckte uns immer wieder. Nachdem wir über das zweithöchste Hochplateau der Welt und durch die Heimat von Himalaya Bären geradelt sind, ging es von Skardu ins wunderschöne Hunza Valley. Dort kosteten wir die besten Äpfel, Birnen und getrockneten Aprikosen in unserem ganzen Leben! Auch der Ausblick auf die Berge ringsherum war grandios. Ab und an hob sich ein komplett schneeweiß bedeckter Berg von den anderen ab. Die Einheimischen lachten uns oft aus, wenn wir berichteten, dass Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze gerade so unter 3.000 Meter hoch ist. Denn in Pakistan steht nicht nur der K2 (höchster Berg Pakistans mit 8.611m), auch viele andere Gipfel mit jenseits der 7.000 Meter höher bereichern das unglaublich schöne Berg Panorama. Drei gewaltige Gebirgsketten treffen hier aufeinander – das Himalaya Gebirge, der Hindukusch und der Karakorum. Der 1.300km lange Karakorum Highway (KKH) verbindet Islamabad mit Kashgar in Westchina und ist die höchstgelegene asphaltierte Straße der Welt. Diese Straße einmal mit dem Fahrrad zu fahren, war für uns immer eine der großen Traumrouten auf der Reise. Das Gefühl dann tatsächlich dort zu sein, war unbeschreiblich, ja gewaltig!


Weil wir schon einmal in der Gegend waren, konnten wir nicht widerstehen und machten uns auf zum höchstgelegenen Grenzübergang der Welt und gleichzeitig dem Tor zur Seidenstraße. Diese Grenze von Pakistan zu China liegt auf dem Khunjerab Pass (4.800m). Natürlich wussten wir, dass seit Corona dieser Grenzübergang leider geschlossen ist und wir nicht hinüber konnten. Traf sich deshalb besonders gut, dass wir zwei sympathische Motorradreisende aus Lahore kennenlernten, die uns kurzerhand als Sozio hinten drauf mitnahmen. Ganz zufällig trafen wir die beiden ein paar Tage später wieder und weil das nun wirklich kein Zufall mehr sein konnte, beschlossen wir gemeinsam mit ihnen eine Reise ins Naltar Valley zu unternehmen. Diese Gegend ist für seine dramatische Landschaft bekannt. Diesmal allerdings ohne Fahrrad, dafür mit ihren beiden Motorrädern.

In den letzten 20 Ländern haben wir straßentechnisch ja schon viel erlebt und dachten, schlimmer kanns nicht mehr werden. Aber was sich im Naltar Valley „Straße“ schimpfte, war ungeheuerlich und zudem wirklich eine der anstrengendsten und gefährlichsten Etappen, die wir bisher unternommen haben. Der Asphalt war nach wenigen Metern Geschichte. Große Steine und Geröll bildeten den Weg. Immer mal wieder kamen Steigungen auf uns zu, wo selbst die Motorräder schlapp machten und wir absteigen und schieben mussten. Halleluja, waren wir in dem Moment froh, dass wir nicht mit unseren vollgepackten Reiserädern ausgerückt sind. Zumal die Reise ja den gleichen Weg wieder zurück ging. Das Terrain wurde sogar so schwierig zu meistern, dass wir auf einen Jeep mit Allradantrieb umsteigen mussten, weil ein Fahren mit Motorrad unmöglich wurde. Aber auch wenn alles so übel anfing, am Ende des Tals, ganz weit oben, erwartete uns eine große Überraschung: Zwei wunderschöne Seen. Der eine funkelte in strahlendem türkis blau. Der andere leuchtete in schillernden grünen Farben. Der perfekte Ort, um unser Jubiläum zu feiern! Denn genau an diesem Tag vor 3 Jahren, ließen wir unsere Familie, Freunde, die Komfortzone und alles andere hinter uns, um das Abenteuer unseres Lebens zu wagen. Unsere ergreifendsten, schönsten und prägendsten Momente über 3 Jahre Fahrrad Weltreise haben wir erst in unserem Kurzfilm veröffentlicht.


Anschließend ging es für uns weiter über den holprigen Shandur Pass (3.738m), wo jährlich das höchstgelegene Polo Festival Pakistans abgehalten wird, durch das Phandar Valley, durch das wunderschöne Hochgebirgstal Chitral und zurück über Islamabad nach Lahore. Nicht weit von der Stadt entfernt steuerten wir die Wagha Border an. Der Grenzübergang von Pakistan nach Indien, der für seine ungewöhnliche, militärische Grenzzeremonie bekannt ist. Dann war es soweit, nach etwa 1,5h Grenzbürokratie begrüßte uns Land Nummer 21 auf unserer Fahrrad Weltreise. Namaste Indien!
Ehrlich gesagt waren wir froh, dass wir zuvor durch Pakistan geradelt sind und so uns schon mal ein wenig einstimmen können. Dani war bereits ein paar Mal in Indien, er bezeichnete Pakistan liebevoll als „India light“. Und tatsächlich. Das Essen ist hier noch schärfer, die Gerüche noch intensiver, die Farben viel bunter, es gibt noch mehr Selfies und die Anzahl der Menschen ist unüberschaubar… Vor alle Eigenschaften welche ein Land ausmachen können, könnte man in Indien wohl das Wörtchen „viel“ davor setzen. Der Verkehr gleicht einem Chaos, so dass es für Radfahrer nicht gerade einfach ist, der Sicherheit wegen aufzufallen und sich durchzusetzen. Aber wie sagt man so schön: Mit jeder Herausforderung wächst man!


Wir radeln gerade durch die Region Rajasthan, wo wir schon einen Rattentempel mit mehr als 20.000 Nagern besucht haben, die pinke Stadt Jaipur und den Palast der Winde bestaunt und gerade mit Millionen Indern durch die Straßen Pushkars ziehen, um das berühmte Kamel Festival zu feiern. Eigentlich ist es eine Viehmesse, bei der vor allem Handel mit Kamelen betrieben wird. Allerdings sehen wir nicht so viele Kamele, da dieses Jahr die Tiere von einer Art Grippe heimgesucht werden. Auf der anderen Seite ist das Festival auch ein großes kulturelles Ereignis, bei dem nicht nur viele Marktstände aufgebaut und überall Street Food zu finden ist, sondern auch Fahrgeschäfte die Besucher anlocken. Wir hatten das Glück bei einer Zeremonie zusehen zu können, bei der sich die Inder unter anderem einer sogenannten heiligen Waschung unterzogen, um sich ihrer Sünden reinzuwaschen. Anschließend gab es ein tolles Feuerwerk, dass sozusagen den Abschluss des Festivals bildete.


Wir sind immer noch in Feierlaune, denn wie schon angedeutet, sind wir total aufgeregt! Drei Jahre nach dem Start unserer Reise haben wir es geschafft, eine für uns sehr bewegende und bedeutsame Etappe zu Papier zu bringen. Wenn alles klappt, veröffentlichen wir im Dezember dieses Jahres unser erstes Buch „Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Rundreise durch Marokko“! Mehr Infos dazu gibt es hier: https://vaegabond.com/buch/ Dort findet ihr auch einen Blick ins Buch.
Wir würden uns total freuen, wenn ihr uns bei der Realisierung unseres Herzensprojekts unterstützen oder uns einen Teller Thali ausgeben möchtet, damit wir uns gestärkt durch den indischen Großstadt-Dschungel kämpfen können!

Wir sind schon so gespannt, was noch alles in Indien passiert und halten euch auf dem Laufenden!
Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani

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Geändert von VAEGABOND (18.04.23 06:57)
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#1525719 - 18.04.23 07:02 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
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Unterwegs in Indien

NEWS Update November 2022
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Indien – Vom Dschungel in die Wüste

Die Erfahrungen, die wir im letzten Monat machen durften, sind kaum in Worte zu fassen. Für Dani ist es bereits der dritte Besuch in Indien, für Melli ist es hingegen das erste Mal. Trotzdem ist es für ihn nicht das Gleiche, wie damals vor fast 10 Jahren. Viel hat sich seitdem verändert, z.B. hat der Tourismus in einigen Orten zugenommen, es sind gefühlt mehr Menschen unterwegs und nun haben wir ja die Räder mit dabei. Indien – ein Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohner, dass so viele Gegensätze vereint, Hindus leben friedlich neben Moslems, Christen, Sikhs und Buddhisten. Ein Land in dem das gleiche Gericht alle paar Kilometer weiter komplett anders schmeckt und in dem die kunstvollen bunten Saris der Frauen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Einmal davon abgesehen haben wir wieder wunderbare Menschen kennen gelernt und jeder Tag birgt ein neues Abenteuer.

Indien ist einfach riesig, bis jetzt reisten wir nur durch die Region Rajasthan. Vom berühmten Kamel Festival in Pushkar ging für uns die Reise weiter nach Jodphur, der sogenannten „blauen Stadt“. Sie trägt ihren Namen wegen der vielen blau gestrichenen Häuser. Der Blick von der Mehrangarh-Festung über die Stadt ist nicht nur richtig schön, die Farbe soll zudem die Häuser kühlen und Moskitos fernhalten. Eine andere Geschichte besagt, dass die Farbe früher auf die oberste Kaste, also die soziale Stellung der Inder, wie z.B. Gelehrte hingewiesen hat. Heute jedoch leben Menschen egal welcher Kaste darin.

Wie es der Zufall so wollte, erhielten wir eine Einladung von jemanden aus Jodhpur, ohne wirklich zu wissen, was uns da genau erwartete. Der Treffpunkt war ein ziemlich angesagtes Restaurant, in dem später auch Gästezimmer angeboten werden sollen. Wie sich herausstellte ist unser Gastgeber der Chef und wir hatten ein Zimmer für uns und wurden kulinarisch richtig verwöhnt. Das war aber noch nicht alles. Er und seine Familie haben sich nach der Viehzucht nun dem Polo und der Pferdezucht verschrieben, weshalb er auf der Suche nach einem geeigneten Fohlen war. Wir durften mit zum Geschäftspartner kommen, aber anstatt auf einer Pferdefarm landeten wir ganz spontan im Dschungel und waren unterwegs zu einer Safari. Mit wild lebenden Leoparden. Genau. Wild.
Erst sahen wir Hirsche und dann tatsächlich einige Leoparden. Anfangs waren wir so perplex, dass wir ganz vergessen haben, diese unglaubliche Begegnung zu filmen. Ein paar Schnappschüsse konnten wir gegen Ende hin zum Glück trotzdem noch machen. Als wäre das nicht schon Abenteuer genug, bekamen wir für diese Nacht sogar unser eigenes Bungalow auf dem Anwesen des Geschäftspartners und fühlten uns wie in einem Luxusresort, einfach unglaublich.

Anschließend ging die Reise weiter nach Jaisalmer, der sogenannten „goldenen Stadt“. Diesen Namen verdankt der Ort seiner Nähe zur Wüste. Absolutes Highlight ist natürlich das magische Fort. Die Festung wurde bereits im Jahre 1136 gebaut und verströmt einen ganz besonderen Charme. Man kann Stunden lang in den kleinen Gassen verbringen, sich das bunte Treiben ansehen und die vielen Waren und Kunstwerke bestaunen, ohne dass es je langweilig wird. Die Bauweise der Jain Tempel ist herausragend und absolut sehenswert.

Was unseren Ausflug absolut unvergesslich machte, war Mellis dritter Geburtstag auf dieser Fahrrad Weltreise, den wir in dieser magischen Kulisse gefeiert haben. Das Beste – wir waren nicht allein, denn unsere Radreise Freunde Lisa & Dario aus der Schweiz stießen für kurze Zeit zu uns. Das war mehr als perfekt. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Livestream vom Dach ihrer Unterkunft aus, einem Haveli, ein prächtiges Herrenhaus, dass bereits seit 18 Generationen von einer Familie geführt wurde.


Außerdem ist letzte Woche unsere Buch-Kampagne ausgelaufen – und war ein voller Erfolg! Wir befinden uns bereits in der Endphase und es fehlt nur noch der letzte Design-Feinschliff. Und dann ist es tatsächlich soweit: Wir veröffentlichen bald unser erstes Fahrrad Weltreise Buch! Mehr Infos gibt es unter vaegabond.com/buch

Erst kürzlich erreichten wir die Stadt Udaipur und auch hier haben wir wieder tolle Menschen kennen gelernt. Wir wohnen momentan bei einer Familie, bei der wir viel über Traditionen, die indische Kultur und vor allem über das köstliche Essen lernen. Melli kritzelt fleißig neue Rezepte in ihr Büchlein und wir genießen die schöne Zeit zusammen. Natürlich gab es auch eine kleine Sari Session, in der wir uns alle mit der traditionellen Kleidung der Inder fesch herausgeputzt haben.
Die nächsten Tage werden wir noch die Stadt erkunden und dann geht es auch schon wieder weiter – Richtung Süden.

Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani

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#1525933 - 21.04.23 12:46 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
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Unterwegs in Indien

Update Dezember 2022

Unser Jahr 2022 & Visa Chaos für Indien


ARTIKEL MIT FOTOS: https://vaegabond.com/news/news-update-dezember-2022_21323/

Schwupp und schon wieder ist ein Jahr auf unserer Fahrrad Weltreise von Deutschland nach Japan vorbei. Unglaublich, nun sind schon mehr als 3 Jahre vergangen, als wir mit unseren Drahteseln Deutschland verlassen haben. In knapp 4 Minuten haben wir deshalb unsere bedeutendsten Momente der letzten 20 Länder in diesem besonderen Video festgehalten. Mittlerweile machen wir mit unseren vollgepackten Reiserädern den asiatischen Kontinent unsicher. Georgien, Armenien, Iran, Pakistan und Indien – das waren 2022 die Länder, mit denen uns nun ebenso etwas ganz Besonderes verbindet. Jedes Land auf seine eigene Weise. Entweder kulinarisch, aufgrund der tollen Begegnungen mit den Einheimischen, der unglaublichen Landschaft oder aber wegen totaler Überschwemmung, aufgrund bewaffneten Polizeischutzes in Grenznähe zu Afghanistan bis hin zum Visa Chaos für Indien…


Zu Beginn des Jahres verbrachten wir noch einige Zeit in unserem heimlichen Lieblingsland – Georgien! Kaum ein anderes Land weist bei unserer Route so viele Zickzacklinien, Kreise und andere Besonderheiten auf. Dort konnten wir von Khinkali (gefüllte Teigtaschen, ähnlich wie Dumplings) und Khachapuri (das beste mit Käse überbackene Brot der Welt) kaum genug kriegen. Natürlich gibt es da noch die wunderschöne Natur rund um das Kaukasus Gebirge, die auch die armenische Landschaft prägt. Den besten Eindruck über diese gewaltige Landschaft hat man auf unserem YouTube Kanal VAEGABOND. In Staffel 5: Georgien & Armenien findet man außerdem die aktuellste Reisedoku unserer Fahrrad Weltreise.


Nach Armenien ging es dann weiter in den Iran. Dort bekam das Wort „Verkehrschaos“ in Teheran noch einmal eine ganz neue Bedeutung und auf einmal konnten wir die Verkehrsstrapazen der letzten Großstädte nur noch belächeln. Nachdem wir die schöne Stadt Isfahan gesehen hatten, wollten wir unbedingt in die Wüste, durch die wir mehrere Tage radelten – ohne eine Wasserquelle oder Lebensmittelläden in der Nähe. Mit viel Essen und Wasser beladen bestritten wir unseren heißen Wüstenritt und wurden mit einer weiteren einmaligen Landschaft belohnt, Die unglaublicher Weite und eine verlassene Karawanserei machten diese Etappe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Ein weiteres Highlight war der Persische Golf, wo wir unter anderem die bezaubernde Vulkaninsel Hormuz erkundeten, auf der nach jeder Ecke eine neue Überraschung auf uns wartete. Bunte Salzberge, silbern glitzernder Strand neben pinkem Sand, eine entspannte Atmosphäre und leckeres Seafood.

Dann kam Pakistan, ein Land, dass nach 3 Jahren mit Abstand das abenteuerlichste der bisherigen Reise war. Am Tag der Grenzüberquerung traten wir nochmal extra schnell in die Pedale, damit wir noch vor Grenzschluss vom Iran nach Pakistan einreisen konnten. Wir hatten schon gehört, dass uns drüben ein bewaffneter Polizeischutz erwartete, der uns rund 600km auf Schritt und Tritt durch die gesamte Region Baluchistan begleiten sollte. Grund für die Eskorte ist die sensible Grenze zu Afghanistan und soziale Spannungen in der Region. Wir kamen rechtzeitig an der Taftan-Grenze an und rollten mit unseren Rädern zu den pakistanischen Grenzbeamten, denen wir unsere Visa zeigten. Dann der Schock.

Nicht gültig! Was? Anscheinend wurde uns nur ein vorläufiges Dokument ausgestellt, dass uns aber nicht befähigte einzureisen. Aus dem Grund glühten bei unseren pakistanischen Grenzbeamten anschließend die Telefonleitungen heiß, damit wir doch noch am selben Tag einreisen konnten. Jedoch wohl ohne Erfolg. Geschlagen wurden wir zur iranischen Grenze zurückgeschickt. Der iranische Grenzbeamte wartete schon, schließlich war es kurz vor Grenzschluss und wir waren die letzten Grenzgänger. Am Tor angekommen erschien ein gellender Pfiff hinter uns. Wir hatten so ein Glück! Im letzten Moment wurde uns die Einreise nach Pakistan doch noch gewährt.
Die erste Nacht in Pakistan verbrachten wir dann auf der Polizeistation. Zu unserer Sicherheit. Am nächsten Morgen wurden wir und unsere Räder in zig verschiedene Polizei Pick-Ups verfrachtet. Leider durften wir als Touristen nicht selbst radeln und so wechselten ca. alle 5 bis 10 Kilometer die Zuständigkeiten für uns und wir damit auch das Auto.


Das Wetter schlug um und aus einem Sandsturm folgten Sturzbäche voller Regen. Auch die zweite Nacht mussten wir auf einem Revier verbringen, als wir mitten in der Nacht geweckt wurden: „Water ist coming“ (Das Wasser kommt). Innerhalb weniger Minuten ist die Polizeistation komplett abgesoffen und wir mussten uns aufs Dach flüchten. Am nächsten Morgen sah man dann das Ausmaß der Überschwemmung – wir standen hüfthoch im Wasser und wateten zurück zur zum Glück erhöhten, freien Straße. Eine Woche wurden wir Tag und Nacht von den Polizisten begleitet, bis wir feststellten, dass durchaus noch weitere Eskorten außerhalb von Baluchistan auf uns warteten. Doch da durften wir wieder selbst mit unseren Rädern über die Straßen rollen. Oft bekamen wir Obst geschenkt und schnell waren wir uns einig, dass die Trockenfrüchte aus dem Norden Pakistans die besten waren, die wir jemals gegessen haben.

Auf der zweithöchsten Hochebene der Welt, dem Deosai Nationalpark, genossen wir dann nicht nur unsere Unabhängigkeit von der Polizei, sondern auch die gewaltige Landschaft um uns herum, die ebenso zu den schönsten gehört, die wir je mit unseren Fahrrädern durchquert haben. Hier trafen wir auf Nomadenvölker und unter anderem auch auf Himalaya Braunbären, die nachts um unser Camp streiften. Zum Glück fanden diese uns nicht sehr interessant und es gab keine Zwischenfälle – bis auf dass die Luft ziemlich dünn wurde und wir bei einer anderen Passüberquerung tatsächlich mit der Höhenkrankheit zu kämpfen hatten… Das ist aber eine andere Geschichte.


Die Erlebnisse in Pakistan erinnerten uns vor allem an die tägliche Bekanntschaft mit der Polizei in Marokko rund um das Atlas-Gebirge, aber auch an die anderen Abenteuer, die wir dort erlebten. Seit Marokko haben wir tatsächlich während der Reise zeitgleich an unserem ersten Buch gearbeitet. „Verreist, verfolgt, verheiratet. Eine abenteuerliche Radreise durch Marokko“* wurde nun endlich veröffentlicht und ist bald auch in verschiedenen Ausführungen (u.a. farbig, oder als E-Book) erhältlich. Wir sind mega stolz und möchten uns an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die zusammen mit uns das Buch-Projekt realisiert haben!
Mittlerweile sind wir im 21ten Land unserer Fahrrad Weltreise, in Indien. Es scheint so, als wären die vergangenen 3 Jahre Radreise über Berg und Tal, durch die Wüste, durch Schnee, gegen den Wind und durch Dauerregen genau die richtige Vorbereitung dafür gewesen. Indien ist anders, Indien ist speziell. Es ist chaotisch, es ist laut, es ist dreckig, es herrschen keine Verkehrsregeln außer Linksverkehr (wenn doch, wir haben davon nichts bemerkt) und es ist voller Menschen. Vor allem scheint es so, als hätte Indien das Monopol auf die beiden Wörter „zu viel“ inne. Aber wenn man hinter diesen Smog-Schleier schaut, sieht man bunte Saris, lachende Gesichter, entdeckt herrliche Gerichte, die alle 15 Kilometer anders schmecken und eine Vielfalt, in so ziemlich allem. Wir können es nicht besser beschreiben. Entweder mag man Indien, oder nicht. Wir fühlen uns zumindest sehr wohl hier. Was wir allerdings ziemlich anstrengend finden, ist der bürokratische Wahnsinn. Beispielsweise um ein Fahrrad im Fernzug mitnehmen zu können oder (und das vor allem) bei der Organisation der Visa.


Da wir von Pakistan einreisten, wurden uns nicht mehr als 3 Monate Aufenthalt gewährt, wohingegen manch anderer Reisende 6 Monate oder sogar Jahre bekommt (allerdings muss man hier nach 90 Tagen ebenso ausreisen, kann aber danach gleich wieder einreisen). Nachdem wir zur Genüge unser Budget durchkalkuliert hatten, organisierten wir einen Flug und eine Bleibe für uns für 1 Woche in Vietnam. Für unsere Räder und das Gepäck organisierten wir einen Ort in Mumba zum Unterstelleni. Kurz bevor unser Indien Visum auslief, kam es wieder mal ganz anders…
Die Flüge wurden von der Fluggesellschaft plötzlich ersatzlos gestrichen und wir mussten schleunigst eine Alternative aus dem Ärmel zaubern, die dann Muskat im Oman hieß. Kaum dort angekommen, beantragten wir neue Visa für Indien, die wir mit einer Bearbeitungszeit von 72 Stunden in der Tasche haben sollten.
Von wegen! Eine ganze Woche bibberten wir. Anrufe bei der Visa-Stelle: erfolglos, keine Rückmeldung. Zahlreiche E-Mails mit detailliertem Reiseverlauf und zusätzlichen Reisedaten: erfolglos, keine Rückmeldung. Kontakt zur Deutschen Botschaft: immerhin erreichten wir dort jemanden: aber ebenso erfolglos…
Sah wohl so aus, als würden wir zwischen zwei Ländern festhängen, da wir für den Oman ebenso wenig ein Visum hatten (bis 14 Tage kein Visum erforderlich). Wir standen kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Am Sonntag ging der Flug und wir haben im Leben nicht mehr damit gerechnet, als wir am Samstagabend die heißersehnten Dokumente in unserem E-Mail Postfach öffneten (wir hätten nicht gedacht, dass am Wochenende noch etwas vorwärts geht).

Das Ende vom Lied: wir konnten glücklich wieder zurück nach Indien reisen und verbrachten zusammen mit einem Freund aus Deutschland sowie unseren Radlerfreunden Lisa & Dario von Erfahrung der Welt Weihnachten und auch Silvester am Strand von Goa. Wir sind fix und alle, freuen uns aber, dass der Süden so viele schöne und saubere Strände hat. Die letzten Tage gings mit den Rädern zu den umliegenden Stränden und es gibt köstliches Essen hier.

Wenn dir unsere Reiseberichte gefallen und du mehr von uns hören, lesen oder sehen möchtest, freuen wir uns total z.B. über ein leckeres Fish-Thali oder einen Lassi (Joghurtgetränk) über https://paypal.me/vaegabond (bitte Freunde & Familie auswählen).

Wir wünschen euch allen einen erfolgreichen und gesunden Start ins neue Jahr 2023 und sind schon gespannt, was dieses Jahr für Abenteuer und Begegnungen auf uns warten!
Liebe Grüße von unterwegs
Melli & Dani


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VERREIST, VERFOLGT, VERHEIRATET. EINE ABENTEUERLICHE RADREISE DURCH MAROKKO
Unser erstes Fahrrad Weltreise Buch findest du auf Amazon* oder im Buchhandel (ISBN 9783756559893). Mehr Infos auch unter: https://vaegabond.com/buch
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#1525940 - 21.04.23 13:53 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Rennrädle
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Super interessant zu lesen.

Danke für das reinstellen und euch weiterhin eine tolle Reise.

Grüße Rennrädle
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#1525998 - 22.04.23 10:06 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
VAEGABOND
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Unterwegs in Indien

NEWS Update Februar / März 2023

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Unser Buch, neues Setup & Weiterreise durch Indien sowie Nepal

Wir sind wirklich fix und alle, was in letzter Zeit alles so passiert ist und was alles noch ansteht… aber wir freuen uns natürlich darüber!
Mittlerweile sind vom Start unserer Fahrrad Weltreise bis jetzt schon 3,5 Jahre vergangen, unglaublich wie die Zeit vergeht! Zuletzt waren wir für sehr kurze Zeit zurück in Deutschland, um unser gesamtes Equipment auszutauschen und uns um die Organisation unseres Buchs zu kümmern! Ja genau, UNSER ERSTES FAHRRAD WELTREISE BUCH! Wir können es noch gar nicht richtig fassen, dass wir nun Autoren sind &#128578;

„VERREIST, VERFOLGT, VERHEIRATET. Eine abenteuerliche Radreise durch Marokko!“ Das ist der Titel unseres ersten Buches, das wir nun endlich vor Kurzem veröffentlicht haben! Das Buch ist für alle Träumer, Reiselustigen & Entdecker und eignet sich auch gut als Geschenk. Wir sind total stolz und glücklich, dass wir dieses Herzensprojekt realisieren konnten. An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die uns über die Buch-Kampagne oder Spenden unterstützt und dazu beigetragen haben! DANKE!
Mehr Infos zu unserem ersten Weltreisebuch und eine Leseprobe gibt es auf:
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Die zweite große Veränderung betrifft unsere Ausrüstung! Tagein, tagaus sind wir für insgesamt 5 Jahre (oder mehr?) bei jedem Wetter, jeder Jahreszeit und in jedem Terrain von Wüste bis Bergetappe auf verlässliches und wasserdichtes Equipment angewiesen – das betrifft nicht nur das Zelt oder Radtaschen. Nach 3,5 Jahren Fahrrad Weltreise steigen wir nun auf neue Fahrräder um, die sowohl für normalen Asphalt, als auch für Offroadwege über Stock und Stein sehr gut geeignet sind. Nun sind wir beide mit dem Velotraum Finder unterwegs, dessen Komponenten wir auf unsere Bedürfnisse abgestimmt haben. Dabei setzten wir natürlich wieder auf die wartungsarme Rohloff Nabe, die uns die letzten Weltreise-Jahre vollkommen überzeugt und hervorragende Dienste geleistet hat. Wir freuen uns schon riesig darauf, mit unseren neuen Drahteseln abseits der normalen Wege zu radeln, denn eins wissen wir jetzt schon – die Route unserer kommenden Etappe hat es in sich &#128521;


Wie schon beim Hinflug ging es mit Vistara, einer noch relativ jungen Fluggesellschaft, zurück nach Indien. Wer schon einmal mit Sperrgepäck und vor allem mit einem Fahrrad im Flieger unterwegs war, der weiß, dass es einiges an Vorbereitung bedarf und nicht immer ganz einfach ablaufen kann. Fahrradkartons mit passenden Maßen organisieren, Luft aus den Reifen ablassen, manchmal sogar das ganze Rad ausbauen, Pedale abschrauben, Lenker verstellen und und und.

Als wir noch in Delhi für den Flug nach Deutschland am Flughafen standen, erhöhte sich schon leicht unser Stresspegel. Das war aber gar nicht notwendig. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und der Check-In ging ratzefatz. Im Flugzeug bemerkten wir dann, dass die deutschen Weltmeister im Hockey mit in der Kabine nach Frankfurt saßen. Die hatten ordentlich Übergepäck dabei, sodass ein kleiner Teil der bereits verladenen Fracht zugunsten der Weltmeister wieder aus dem Flugzeug geholt wurde und mit dem nächsten Flieger nachkommen sollte. Das wussten wir nur leider nicht, als wir in Frankfurt sehnsüchtig auf unser Gepäck gewartet haben… Zum Glück kam es dann ein paar Tage später zu unserer Familie geliefert.

Trotz der kleinen Panne freuten wir uns nach unserem kurzen Stopp in der Heimat schon auf den Rückflug, der auch wieder mit Vistara etwas mehr als 9 Stunden ging. Schon verrückt, wenn man die Flugzeit mit unserer Radlzeit vergleicht: 9 Stunden Flug vs. 3,5 Jahre Radreise von Deutschland nach Indien… Aber wer uns kennt, der weiß ja, dass wir nicht den direkten Weg nehmen, sondern dass der Weg unser Ziel ist

Nach einem kurzen Stopp in Delhi ging es auch schon weiter in das von vielen als kulturelle Hauptstadt Indiens bezeichnete Varanasi. Der Ort zählt zu einer der ältesten bewohnten Städte auf der ganzen Welt. Zwar drückten sich mit uns gefühlt tausend andere Inder und einige wenige Touristen durch die engen Gassen, aber trotzdem konnte man den gewissen spirituellen Charakter der Stadt ein wenig fühlen. Varanasi liegt direkt am für die Hindus als heilig geltenden Fluss Ganges, wo sich viele Pilger von ihren Sünden reinwaschen. Es kommen auch im Sterben liegende Hindus hierher, um durch eine traditionelle Verbrennung den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt zu durchbrechen.
Abends ergatterten wir dann eines der vielen Boote, um auf dem Ganges die sogenannte „Puja“ eine Verehrungszeremonie am Festland beobachten zu können. Wirklich ein außergewöhnliches Erlebnis!


Mittlerweile sind wir schon in das 22te Land unserer Fahrrad Weltreise eingeradelt – nach Nepal! Gerade bereiten wir uns auf die kommende Etappe vor, denn wir wollen den Annapurna Circuit radeln. Das wird zwar richtig anstrengend, wir müssen wahrscheinlich sehr viel schieben, aber die Aussicht soll gewaltig sein!
Wir sind richtig gespannt, welche Abenteuer uns dort erwarten!

Liebe Grüße aus Nepal
Melli & Dani

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#1526040 - 22.04.23 17:22 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: VAEGABOND]
Rennrädle
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Beiträge: 7.828
Kann man den Annapurna Circuit als Radler ohne Guide machen?

Habe irgendwo gelesen, dass es als Wanderer nur noch mit geht.

Grüße Rennrädle
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#1526334 - 26.04.23 20:34 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Rennrädle]
Karl der Bergische
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Beiträge: 699
Hallo Rennrädle,
ob "man" die Annapurna-Umrundung per Rad ohne Guide machen kann bzw. darf, weiß ich nicht. Jedenfalls sollte man diese Tour nicht unterschätzen. Habe sie als meine einzige außereuropäische Treckingtour 2009 in einer Gruppe des DAV-Summit-Club mit Führer und Trägern gemacht. Diese Wanderung fand ich als Bergtour technisch nicht besonders anspruchsvoll, konditionell eher. An wenigen ausgesetzten Stellen war Schwindelfreiheit von Vorteil. Wohl alle Teilnehmer der Gruppe hatten irgendwann auf der Reise einige Tage Durchfall, was die Leistungsfähigkeit nicht erhöht und das Schieben/Tragen eines MTB wohl erschweren dürfte. In Erinnerung habe ich noch recht lange-Passagen mit aus dem Fels gehauenen Stufen, die zumindest beim Aufstieg mit Rad Tragen erfordern dürften. Bei der höchsten Etappe mit der Passhöhe ging es einige Stunden durch Schnee; Kopfschmerzen als Anzeichen leichter Höhenkrankheit gehörten dazu. Trotzdem war es für mich ein Urlaub, den ich in guter Erinnerung habe. Nebenher lernten wir durch Kontakte mit Führern und in den Lodges etwas hinduistische und buddhistische Kultur kennen.
Karl

Geändert von Karl der Bergische (26.04.23 20:36)
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#1526336 - 26.04.23 20:51 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Rennrädle]
Velomade
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abwesend abwesend
Beiträge: 2.498
In Antwort auf: Rennrädle
Kann man den Annapurna Circuit als Radler ohne Guide machen?

Habe irgendwo gelesen, dass es als Wanderer nur noch mit geht.

Hier ist die Mitteilung vom Nepal Tourism Board.
https://ntb.gov.np/en/latest-travel-updates

Dazu die Meinung eines Reisenden.
https://der-eskapist.de/nepal/solo-trekking-in-nepal-verbot-nur-mit-guide/

Bernd
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#1533272 - 13.08.23 07:03 Re: 5 Jahre Fahrradweltreise: Deutschland - Japan [Re: Velomade]
VAEGABOND
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 28
Unterwegs in Indien

Von der Fahrrad Reise um die Welt, zur Reise zu uns selbst! 30 Tage im indischen Ashram!
Mit diesem ganz besonderen Video zeigen wir euch die emotionale Achterbahnfahrt unserer 4 jährigen Fahrrad Weltreise! Die Erlebnisse der 22 Länder, durch die wir bereits mit dem Fahrrad geradelt sind, sind nicht ohne Spuren an uns vorbei gezogen. Wir erlebten unzählige Abenteuer sowie Höhen und Tiefen, die uns geprägt haben - körperlich und seelisch. Nun sind wir in Indien und hatten vor ein paar Monaten ein einschneidendes Erlebnis auf dieser Reise.
In Rishikesh machten wir eine Yoga Lehrer Ausbildung und gingen dafür 1 Monat in eine Yogashala. Diese Entscheidung veränderte einfach alles!
Live Werbelink gelöscht. .

Seid LIVE dabei, wenn um 9:30 Uhr (deutsche Zeit) die Premiere unseres Videos startet! Wir werden im Chat eure Fragen beantworten zwinker

Lasst uns in den Kommentaren AUF YOUTUBE wissen, ob euch dieses Video gefallen hat und ob ihr mehr über bestimmte Themen unserer Weltreise sehen möchtet.

Wir freuen uns, dass ihr dabei seid
Liebe Grüße aus Indien
Melli & Dani

Eure Nichtbeteiligung hier im Forum, eure Nichtbeantwortung von Fragen hier im Faden und die Aufforderung, Fragen bei Youtube zu stellen ist Anlass genug den Faden hier zu schließen.
Wer euch finden möchte, der wird das schaffen.
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www.bikefreaks.de