Ab Ungarn macht die Donau einen ziemlichen Schlenker von Norden nach Süden. Bis zur Grenze Slowakei-Ungarn ist der Donauradweg sehr gut ausgebaut, anschließend soll er es angeblich auch sein, wir hatten ihn wohl aber verpasst. Wenn Du die kürzeste Strecke nehmen willst, dann würde ich etwa an der Grenze sowieso die Donau verlassen und in etwa Györ-Szekesfehevar-Dunajvaros-Szeged-Arad/Timisoara-Paorta Orientala-Craiova-Rosiori de Vede-Alexandria-Ruse fahren.
Das ist so ziemlich die direkteste Route, und bis auf einen kleinen Pass (Paorta Orientala) und kleinere Stücke in Nordungarn auch topfeben. Ich bin die Strecke vor vier Jahren gefahren, auch mit dem Ziel, möglichst schnell nach Istanbul zu kommen. Schau Dich mal auf meiner Homepage um, falls Du eine etwas genauere Beschreibung haben willst.
Guten Abend allerseits,
ich fuhr im September die Route bis Vacs, noerdlich der Donau. Und zumindest bis Sturovo halte ich das Vorankommen fuer ausgezeichnet. Der DRW ist da, wo er vom Donaudamm abgeht, nur noch rudimentaer beschildert, doch die Strassen sind meist ziemlich gut und vom Verkehrsaufkommen akzeptabel, auch ist die Fahrweise der Einheimischen dort teilweise sogar ruecksichtsvoll. Spaetestens in Sturovo wuerde ich fuer ein rascheres Vorankommen auf die Suedseite der Donau wechseln, wobei mir ein anderer Radler, den ich auf dem Rueckweg getroffen habe, berichtet hat, dass man auch suedseitig gut und rasch vorankommt - allerdings auf (meist Neben-)Strassen. Die Nordvariante hat den grossen Vorteil, dass Du ab Pressburg ueber 50 km praktisch alleine auf dem hohen Damm bis zum Kraftwerk bei Gabcikovo loslegen kannst, der Belag ist ziemlich neu und Du bist weg vom Verkehr, bei guter Aussicht aufs Umland. Mit einem strammen Nordwestwind faehrst Du dort wohl Tempo Vierzig. An der Kraftwerksstaumauer wechselst Du auf die linke (NO-) Seite, faehrst bis Csicso nochmals gut zehn Kilometer auf dem Damm weiter, danach musst Du auf oft anfangs ruhigen und meist sehr guten Strassen nach Komarno und anschliessend auf mehr belebter Strasse nach Sturovo. Die Bruecke von Komarno nach Ungarn war vor wenigen Wochen noch gesperrt. Die Einfahrt nach Sturovo ist eindrucksvoll, da die riesige Domkuppel von Esztergom gerade vor einem ueber die Stadt ragt.
Faehrst Du von hier auf der Nordseite weiter, hast Du einen ziemlichen Umweg ueber Letkes zu nehmen, dazu schlaengelt sich der Radweg auf ungarischer Seite bei Szob und Nagymaros arg dahin, oft mit unterdurchschnittlichem Belag, was Deinen Schnitt reduzieren duerfte. Fahr spaetestens hier suedlich dahin. Solltest Du ungewollt/ungeplant auf der Nordseite der Donau gelandet sein, kannst Du von Medvedov nach Gyoer oder von Sturovo nach Esztergom ueber die Bruecken; andere Moeglichkeiten zum raschen Wechsel auf die Suedseite gibt es hier nicht.
Der Vorteil an der Donau entlang ist halt, dass Du ziemlich ebene Strecken faehrst, was dem Vorankommen dienlich ist. Ich wuerde an Deiner Stelle zumindest bis etwa Gyoer entlang der Donau fahren, Wien ist problemlos, nicht jedoch Budapest. Uwes Vorschlag klingt auch interessant, doch war mein Eindruck, dass die Slowaken etwas ruecksichtsvollere Verkehrsteilnehmer sind als die Ungarn.
Hoffe, hiermit hilfreich gewesen sein zu koennen.
Viele Gruesse,
roland.
Hinweis: nachtraeglich Fahrt bei Gabcikovo praezisiert.