Natürlich hat der Fortschritt auch vor Fahrrädern nicht halt gemacht, und diese sind heute sicher oft besser geeignet als früher, aber
Meine ersten drei Fahrradtouren (1982 Darmstadt nach Dänemark 1600km, 1984 von Kassel über die Alpen nach Lugano 950km, 1986 von Bebra nach Lerida/Spanien 2500km), davon zwei mit dem DJH und eine auf eigene Faust, habe ich mit, wie hier einige sagen würden, "Kaufhausschrott" gemacht. Das waren Räder mit maximal 10 Gängen welche bei Neckermann oder in der Metro erworben wurden.
Die Räder der meisten Begleiter waren nicht viel besser, da waren Leute mit 3-Gang-Nabenschaltung (F&S) dabei.
Die ist übrigens nie in den Leerlauf gesprungen und das Heißlaufen haben wir damals bei der Abfahrt vom Flüela-Pass durch häufigere Pausen zum Abkühlen verhindert.
Und bergauf wurde halt notfalls geschoben, auf den Port d'Envalira haben wir eine längere Strecke zu Fuß als auf dem Sattel zurückgelegt.
Gepäck war auch damals schon bis 20 kg, auf Vorder- und Heckträger in normalen Taschen.
Die Touren haben trotzdem Spaß gemacht und haben die Grundbegeisterung für meine heutigen Touren gelegt.
Natürlich ist mir die heutige Ausstattung lieber, aber man/frau sollte nicht zusehr die Nase über die damalige rümpfen.
Und wer der Meinung ist, dass nur mit heutigem Equipment lange Touren möglich sind, empfehle ich die Buchreihe (2 Bände) von Heinz Helfgen "Ich radle um die Welt". Das hat er 1951 mit einem Sportrad gemacht. Welche Gangschaltung er hatte, weiss ich nicht, aber wenn man sich die Bilder im Buch ansieht, scheint es sich um eine Kettenschaltung zu handeln. Anders wären wahrscheinlich auch Tagesetappen von 150km und mehr nicht machbar gewesen.
Wenn man sich das Gepäck ansieht (eine Art Reisetasche hinten und eine Rolle vorne) und liest, dass das 15kg sein sollen kann man sich zum Material des Zeltes u.ä. auch seine Gedanken machen.