In Antwort auf: Tom72
...Das Problem ist folgendes: Verbaut ist die Dynamonabe Shimano DH-S501 (Alfine). Der Nabenflansch des SON 28 hat offensichtlich einen geringeren Durchmesser als der des DH-S501, so dass ich längere Speichen bräuchte. Die Frage ist, wie ich ermittle, welche Länge ich brauche.....

Es gibt mehrere Wege, die man an dem Beispiel gehen kann und die sich gegenseitig prüfen. D.h. bei Widersprüchen dreht man solange die Schleife, bis der Widerspruch gefunden ist. Bessere Einarbeitung ohne falsch Geld auszugeben, gibt es eigentlich nicht:
Eingangscheck: Zunächst beim vorhandenen Laufrad beurteilen, ob die Speichen eher etwas zu lang oder eher etwas zu kurz sind (also wie steht das Speichengewinde zum Speichennippel) und dies festhalten (wenn man später für auf-/abrunden muss). Kann auch für die beiden Seiten unterschiedlich ausfallen.
Weg 1:
Speichenrechner verwenden, der die XM319 hat und mit der vorhandenen Nabe und mit dem geplanten SON28 rechnen. Da kommen dann zwei (bzw. vier) Ergebnisse heraus. Selbst wenn die einzelnen Speichenlängen falsch wären, der Unterschied der Speichenlänge von Nabe alt zu Nabe neu ist schon mal wichtig und der wird stimmen (wenn der Speichenrechner nicht zufällig bei einer der Naben fehlerhaft Daten hat). Diesen Unterschied kann man später zum Quercheck nehmen. Wenn man dem Speichenrechner blind traut, kann man jetzt schon bestellen. Ansonsten weiter mit Weg 2.
Weg 2:
Wer direkt die Formeln verwendet, kann den SpeichenlängenUNTERSCHIED auch ausrechnen, dazu reicht ein ungefähr passender ERD. Bei radialer Einspeichung wäre der Längenunterschied fast genau der (halbe) Lochkreisunterschied der Naben. Bei gekreuzter Einspeichung deutlich weniger. Ansonsten weiter mit Weg 3.
Weg 3:
Laufrad zerlegen (wird ja sowieso), die vorhandenen Speichenlängen messen. Wenn das mit dem obigen Speichenrechner zusammen passt, kann man jetzt bestellen. Wenn man sich immer noch nicht traut, Weg 4.
Weg 4:
Mit den gemessenen Speichenlängen durch Rückwärtsrechnen (muss man die Formel selbst nehmen) den ERD ausrechnen und den mit dem obigen Speichenrechner vergleichen. Ansonsten Weg 5.
Weg 5:
Die neuen Speichenlängen aus den vorhanden plus/minus das Delta aus Weg 1 oder Weg 2 zusammen passend auf-/abrunden mit dem Eingangscheck. Ansonsten Weg 6:
Weg 6:
ERD mit den vorhandenen Speichen und den geplanten Nippeln messen (dazu gibt es Anleitungen) und zwar an zwei um 90° versetzten Stellen der Felge und den Mittelwert in den SON-Speichenrechner einsetzen. Hier ist wichtig, mit dem Typ Speichennippel zu messen, der auch später eingesetzt werden. Also wahrscheinlich der vorhandene Typ.