Dali und Lijiang sind schon okey und interessant ohne Frage, aber leider demzufolge auch extrem busy. Es gibt beispielsweise ziemlich genau auf halbem Weg dazwischen ein kaum beachtetes, idyllisches Städtchen, welches praktisch ebenso pittoresk ist wie Dali (oder 1997 noch war), aber nicht so steril herausgeputzt zum Glück, an dem alle Minibusse vorbeihetzen nach Lijiang.

Wie viel Schnee da oben im März noch liegen wird weiss ich auch nicht. Ich habe 2 Kollegen, die im Dezember von Lhasa nach Kunming geradelt sind. Hätte ich eigentlich auch nicht für möglich gehalten. Vielleicht kommt uns da die Klimaerwärmung entgegen. Der CO2-Ausstoss in China steigt fast logarithmisch an :-(

Wir fuhren Hanoi - Kunming - Dali - Lijiang und mussten dann zwischen Panzihua und Chendgu den Zug nehmen, da unser Visum bald auslief. Erst später dann nach einer Runde im Nordwesten Chinas ging's über Kunming wieder runter nach Laos.

Ich hab meinen Filter eigentlich immer dabei, aber in China brauchst ihn ausser in Tibet und den abgelegeneren Bergregionen in Sichuan, Qinghai und Xinjiang wohl nicht. Auf deiner Route jedenfalls wirst du diesbezüglich kaum in Not kommen.

Nun, Iris, wenn du zwei Karten derselben Region nebeneinander liegen hast, ist die Orientierung fast immer problemlos, sogar wenn eine nur chinesisch ist. Ich würde natürlich eher die Ortsnamen in lateinischer Schrift auf die chinesische Karte übertragen. Wenn du dies umgekehrt machst und in einem chinesischen Zeichen ein mickriges Strichlein falsch anordnest oder gar vergisst, kann dies für den Chinesen was völlig anderes heissen, oder er verstehts schlicht nicht. Da können die Bürger aus dem Land der Mitte dann ziemlich stur sein.

Zwischen 97 und 02 hat sich von wegen Englisch bereits einiges getan, aber in den Orten zwischen den Grossstädten findet sich dennoch nur selten jemand, der dies wirklich versteht. Oder eher: verstehen vielleicht schon, aber sprechen nicht. Ist echt erstaunlich, wie viele Schüler kaum ein Wort sprechen, weil sie Hemmungen haben und meinen, ihre Betonung sei dermassen schlecht, was leider manchmal auch tatsächlich zutrifft. Wir haben mal einen Abend mit 2 Englischlehrerinnen verbracht und diese nur mit Mühe verstanden. Dafür schreiben sie dagegen meist fehlerfrei, viel besser jedenfalls als ich englisch schreiben kann.

Nur keine Panik, auf unserer ersten Reise in China haben wir kaum ein Wort chinesisch gesprochen, und das ging trotzdem erstaunlich gut, machte sogar oft Spass. Gibt natürlich schon auch etwa mal nervtötende Situationen am Rande des Nervenzusammenbruches.

Patrik