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#642681 - 02.08.10 14:31 Gerissener Stangenkanal
Manu1
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 46
Hallo zusammen,
bei unserer letzten Radreise, zum Glück am Rückreisetag, ist eine Stange bei unserem Tunnelzelt gebrochen (Tatonka Alaska III) und hat einen Gestängekanal längs ca. 10 cm aufgeschlitzt. Das Zelt ist etwa 6 Jahre alt, pro Jahr maximal je 3 Wochen benutzt. Ich habe zwei Fragen: Ich kann mir den Bruch der Stange nicht erklären, (war m.E. kein "Bedienfehler) es war der zweite in diesem Jahr, altern die und werden brüchig? (Material Aluminium)
Zweite und wichtigere Frage: Wie flicke ich den Riss im Stangenkanal dauerhaft? Muss ja nur mechanisch dauerhaft sein, wasserdicht ist nicht nötig, der Kanal liegt ja außen.
Die Suchfunktion hat mir dazu leider nichts geboten.

Im Voraus vielen Dank für eure Tipps.

Heinrich
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#642683 - 02.08.10 14:37 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
Thomas S
Mitglied
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Beiträge: 3.502
Hallo Heinrich,

ich würde da ein gutes Gewebeklebeband verwenden und den Riss abkleben. Das dürfte ziemlich lange halten.
Gruß
Thomas
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#642686 - 02.08.10 14:44 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.148
An Alterung sollte es nicht liegen, es kann aber beim Zusammenbau (insbesondere beim zusammen schnappen lassen der Segmente) zu kleinen Beschädigungen kommen, dank Kerbwirkung kann es dann irgendwann bis zu einem Bruch kommen.
Den Gestängekanal würde ich schon noch nähen lassen, muss ja nicht künstlerisch hochwertig sein, nur das bei stärkerer Biegung an dieser Stelle (wenn die Kraft von der Seite kommt) das Gestänge einen Widerstand hat, sonst hast du hier eine Schwachstelle.
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#642699 - 02.08.10 15:55 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: BaB]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: BaB

Den Gestängekanal würde ich schon noch nähen lassen,

Ist natürlich immer die dauerhaftere und zuverlässigere Lösung, aber sofern der Riss nicht gerade im Randbereich des Kanals liegt, würde es etwas gut haftendes (dünnes, wenn man es hat, bspw. Spituch-Tape, gibts in wirklich gut sortierem Yachthandel oder im Drachenhandel) wirklich tun. Es geht ja nur darum, dass ein hängenbleiben und mögliches weiterreißen vermieden wird und man beim einschieben des Gestänges nicht auf einmal nen Teil imn "Freien" hat.

Oder man verbindet beides miteinander. Würde ich evtl. tun bzw. hab ich schonmal getan, als mir jemand in mein altes Tarp nen unschönen Winkel hinein gerissen hat. Zuerst hab ich die Kanten grob mit breitem Kreuzstich (Nähmaschine) fixiert und dann als VErstärkung, v.a. aber zum Abdichten, de Riss auf der Aussenseite (Tarps sind beschichtet) mit gut klebendem Gewebeklebe(flächen)tape von Kleiber abgeklebt.

Je nachdem aus was für Material der Gestängekanal gefertigt ist, kann man aber dort evtl. mit der Nähmaschine dran, ansonsten wäre halt von Hand Nähen angesagt.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#642861 - 03.08.10 09:42 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
bird
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 79
Hallo,

ich habe ein ähnliches Zelt: das Tatonka Narvik 3 von 2005.
Seit 2008 bricht mir ebenfalls das Gestänge jährlich.
Den Riss im Kanal habe ich 2008 unterwegs mit Gewebeklebeband geflickt. Das hält seitdem anstandslos.
Vor einer Woche sind mir gleich 3 Segmente geborsten. Bei nur einer Stützhülse war das ganz schön prekär.
Ich glaube nicht, dass es an der Alterung liegt, denn letztes Jahr wurde mir auf Kulanz das komplette Gestänge ausgetauscht, welches dieses Jahr wieder gebrochen ist.

Ich habe ein kaputtes Segment kurz nach der Bruchstelle abgesägt, um es als Ersatz mitzunehmen. Außerdem habe ich jetzt immer mehrere Stützhülsen dabei, damit ich die nicht unterwegs zerfeilen muss.



OT: Ich bin ganz schön enttäuscht von dem Tatonka-Zelt. Neben dem anfälligen Gestänge fängt das Innenzelt immer mehr an auszureißen und Feuchtigkeit wird durch den Boden gedrückt. Außerdem ist die Plastikhalterung des Gestänges (dort wo man das Gestänge einhängt) gebrochen. Mit Epoxyknete repariert, hält das jetzt aber auch schon einige Jahre.

Es macht einfach keinen Spaß, auf Tour zu sein und Angst zu haben, dass einem das Zelt gleich über dem Kopf zusammenbricht.
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Off-topic #642866 - 03.08.10 10:01 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: bird]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: bird

OT: Ich bin ganz schön enttäuscht von dem Tatonka-Zelt.

Tjo...
Mein erstes eigenes Zelt war ein Sherpa Dome. Aber da gab es Tatonka (zum Glück) noch nicht, da kam die gute mittlere und v.a. zuverlässige Qualität noch von Mountain Sport und zwar durchweg mit Silikonbeschichtung. Dann zog sich der US-KOnzern dem Mountain Sport gehörte, aus Europa zurück und aus dem was nun gewissermaßen "brach lag" bzw. halt zum Verkauf stand, wurde vom jetzigen Macher übernommen und Tatonka ward geboren. (Und gemäß wohlfeiler Firmengeschichtspolitik soll der Sherpa Dome erst da entstanden sein.)
Aber mit dem neuen Firmennamen, ging mit den vorher wirklich bewährten Produkte in meinen Augen die Qualität so deutlich zurück, bei gleichzeitiger Zunahme der PR bzw. Werbetätigkeit, dass ich von der Marke prinzipiell den totalen Abstand genommen habe. MIr kommt kein Tatonka "ins Haus".

Aber mit dem Gestänge.. also komplett marode, weil aus falschem Material produzierte Gestänge-Chargen, gabs auch schon bei den ganz hochpreisigen Firmen. Leider ist der Austausch bei Reklamation offenbar einfacher oder billiger, als dafür zu Sorgen, dass der Schrott direkt eingesammelt wird.
Wäre Dein Zelt jetzt nicht schon so alt bzw. eh ramponiert, würde ich vorschlagen sich von woanders gute Gestänge zu besorgen, die man sich dann auf die passende Länge bringt bzw. auch sonst passend macht, um dann zumindest damit Ruhe zu haben. Blöderweise werden komplette Gestänge gerne so teuer verkauft, dass es fast einfach ist, sich nen komplett neues Zelt zu holen. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#642878 - 03.08.10 10:21 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
StephanZ
Nicht registriert
Höchstwahrscheinlich ist dir das Gestänge beim Abbau gebrochen? Das Gestänge bricht ganz gerne, wenn die Segmente sich beim Rein- oder Rausschieben nicht aufeinander stecken bleiben, sondern auseinandergezogen werden. Je ausgeleierter der Gummi und das dürfte bei sechs Jahren gegeben sein, desto größer die Gefahr.

Wenn Du zu denen gehörst, die das Gestänge aus dem Kanal ziehen, ist ein Brechen quasi vorprogrammiert.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, Gestänge nur zu schieben, nie ziehen. Als der Gummi neu war, konnte man das.

Ein neuer straffer Gummizug mindert das Problem ein wenig.

Ein Zelthersteller hat mir aber auch gesagt, die Stellen an denen gesteckt wird, steigt die Bruchgefahr mit Alter.

Viele Grüße
Stephan

Geändert von StephanZ (03.08.10 10:23)
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#643182 - 04.08.10 07:29 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.581
Hallo!

Zu den Gestängebrüchen: Beides ist an sich möglich, schlampige Handhabung beim Auf- und Abbau, wie schlechtes Material. In eurem Fall vermute ich eher Letzteres.
(Eigene Erfahrungen: 3 Zelte mit Alugestänge bis zu 23 Jahren im Einsatz, teilweise auch unter schwierigen Bedingungen wie Sturm, etc. Das älteste Zelt mit 23 Jahren hält nach wie vor perfekt, das zweite von Big Pack bekam plötzlich Stangenkaries. Nach dem Reparieren einer aufgerissenen Stelle der ersten Stange (damals ging ich noch von einem Fehler von mir aus) hats mir beim Probeaufstellen 2 andere Stangen erwischt, das kann nur mehr sprödes Material sein. Das 3. Zelt hat gar nichts.)
Ob sich bei eurem relativ alten Zelt (Alter ist auch eine Qualitätsfrage) eine dauerhafte und damit teure Reparatur lohnt, sehe ich als fraglich an.
Zum Gestängekanal: Der sollte sich recht einfach und billig nähen lassen. (Kleben wäre für mich eher die Husch-Pfusch- Methode, bei der ich nicht weiss, wie die Langzeitprognosen ausschauen.)
Möglichst ähnliches Material zum Drübernähen nehmen, und die Kraftübertragung nicht nur mit einer Naht, sondern am besten mit 2 parallelen Nähten gewährleisten. Wenn der Kanal weit genug vorsteht, sollte es reichen, einen Streifen Stoff über den gerissenen Kanal zu legen und seitlich nahe des Zeltdaches an den alten Kanal an zu nähen.
Die Übergänge könnten in 2 Arten gestaltet werden: Entweder den neuen Kanalteil per Hand an den alten nähen, um das Einschieben zu erleichtern, oder, wahrscheinlich einfacher und weit weniger lästig, den alten Kanal umbiegen und säumen, um Weiterreissen zu verhindern und den neuen daransetzen. Zwischen den beiden bleibt auf beiden Seiten ein kleiner Spalt, beim Aufstellen nur eine minimale Verzögerung. Das sollte eigentlich mit einer Nähmaschine zu machen sein, soweit sich das als Ferndiagnose sagen lässt.

lg! georg
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#643188 - 04.08.10 07:57 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
gatzek
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 132
Hallo Heinrich,
mit einem Tatonka Alaska haben wir auch schlechte Erfahrungen gemacht. Mit einem gebrochenen Stangensegment ging es los, zum Ende der zweimonatigen Reise war nichts mehr heil. Den ganzen Metallschrott haben wir dann kostenlos gegen neue Set`s ersetzt bekommen mit dem mündlichen Hinweis, dass es mit dem chinesischen Zulieferer Qualitätsprobleme gegeben hätte, die mittlerweile aber behoben wären. Na ja, das neue Gestänge hat sich leider auch nicht bewährt. Beim letzten Umtausch zeigte sich die Firma dann aber nicht mehr so spendabel und hat nur noch die einzelnen gebrochenen Stangen ersetzt, also kein komplettes Set mehr.
Mittlerweile reisen wir mit einem anderen Zelt.
Gruß Gatzek
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#643208 - 04.08.10 10:04 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: gatzek]
Zwigges
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.239
Hmm,

schein wohl öfter ein Problem, von Firmen zu sein die aus Kosten- oder sonstigen Gründen billig in Fernost poduzieren lassen.

Ich habe ein fast 20 Jahre altes The North Face Bulldog - das ist noch topfit. Die jetzige Version kostet deutlich weniger als ich damals bezahlt habe. Ich denke mal da hat auch die Verabeitungs- und Materialqualität gelitten.

Das Tatonka solch massive Probelme hat wundert mich, zumal die bei Tests eigentlich immer ganz ordentlich abschneiden. Mein nächstes sollte ggf. auch ein Tatonka (Grönland oder Alaska) werden, da mir die Apsis am Bullfrog etwas zu klien ist - aber nun überlege ich mir das zweimal.

Gruß
Zwigges
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#643210 - 04.08.10 10:07 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Zwigges]
mgabri
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.334
In Antwort auf: Zwigges
Hmm,

schein wohl öfter ein Problem, von Firmen zu sein die aus Kosten- oder sonstigen Gründen billig in Fernost poduzieren lassen.

Welcher Zelthersteller produziert die Zeltstangen selber?
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Off-topic #643219 - 04.08.10 10:30 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Zwigges]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: Zwigges

Das Tatonka solch massive Probelme hat wundert mich, zumal die bei Tests eigentlich immer ganz ordentlich abschneiden.

Tests? entsetzt
Der einzige Test, von dem ich sicher beurteilen kann wie und v.a. wie objektiv er durchgeführt wurde, ist der den ich selber durchgeführt habe. Ich akzeptiere auch noch objektiv geschilderte Eindrücke/Erfahrungswerte von mir ausreichend gut bekannten Personen.
Aber diese "Tests" in den bunten Heftchen? Njet!
Dif-tor heh smusma! \\//_ - Lebe lang und in Frieden. Und für Radfahrer: Radel weit und ohne Platten.
In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.
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#643276 - 04.08.10 14:51 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
Manu1
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 46
Hallo zusammen,
zunächst vielen Dank an alle für die Tipps zum Umgang mit meinem Problem. Die "Stangenbruchsituation" möchte ich noch kurz präzisieren. Wir haben das Zelt abgebaut, alle Häringe entfernt und zwei von drei Stangen (Die vordere und die hintere) problemlos entspannt, sie waren aber noch im jeweiligen Kanal. Danach, ohne das jemand das Zelt berührte, brach die noch unter Spannung stehende mittlere Stange und zerriss auch den Stangenkanal. Die Idee, Stangen nur zu schieben, ist mir nicht neu, und wird seit Beginn ausnahmslos so praktiziert. Wahrscheinicher erschienen mir Microrisse an den Stangenenden, ich konnte - mindestens mit bloßem Auge - keine erkennen.
Das Problem scheint, nach den vielen Beiträgen ebenfalls Betroffener, eigentlich ein Thema unterdimensionierter Stangen zu sein. Bei allem Interesse an geringem Gewicht ist diese Grenzwertdimensionierung völlig inakzeptabel, zumal der Rest des Zeltes mir immer noch gut gefällt.

Heinrich
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#643277 - 04.08.10 14:52 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: mgabri]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.581
Du hast recht, es produziert kaum mehr jemand selbst und nicht im Fernen Osten.
Aber wer bei wem produzieren lässt, macht doch einen grossen Unterschied, auch wenn fast alles aus den klassischen Billiglohnländern kommt.
Denn seltsamerweise gibt es Hersteller, die solche Probleme eher selten haben, und welche, die sie andauend haben. Ein Schelm, wer dabei nicht nur an den bösen Zufall mit dem bösen Unterlieferanten denkt.

lg! georg
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#643287 - 04.08.10 15:28 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: mgabri]
ZaphodDU
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 365
In Antwort auf: mgabri


Welcher Zelthersteller produziert die Zeltstangen selber? [/zitat]

Meines Wissens keiner.


Es gibt diverse Stangenhersteller, die der Premium-Marken sind Easton und DAC.

Ansonsten gibt es noch diverse chinesische Hersteller. Ein Gutteil des Zeltpreises fußt auf dem Einkaufspreis für das Gestänge, mitunter sind 50% der Kosten nur dem Aluminium geschuldet. Das ist auch der Bereich in dem ein Hersteller zuerst den Rotstift ansetzt. Hinzu kommt noch der Zahlenfetischismus von vielen Konsumenten, die auf Werte wie Gewicht und Wassersäule als die höchsten Ziele bei Zelten ansehen. Erstes ist oft leider gleichbedeutend mit dünnerem Gewebe, zweites ein wenig aussagekräftiger Wert.


Zur Reparatur würde ich den Gestängekanal mit Klebeband von innen hinterkleben und anschließend von außen zwei bis drei Schichten SeamGrip auftragen. Dabei am besten die gerissene Stelle flach auf einem Untergrund platzieren.
---

Was essen die Radfahrer? Kartoffeln mit Nudeln und Reis!



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#643289 - 04.08.10 15:29 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: Manu1

Das Problem scheint, nach den vielen Beiträgen ebenfalls Betroffener, eigentlich ein Thema unterdimensionierter Stangen zu sein. Bei allem Interesse an geringem Gewicht ist diese Grenzwertdimensionierung völlig inakzeptabel, zumal der Rest des Zeltes mir immer noch gut gefällt.

Mir hat jemand von Exped erklärt, es gäbe Leute die sich immer daran erfreuen würden, dass man die Stangen zusammen schnappen lassen würde und nicht jedes Segment mit den Händen zusammenfügen würden, deutlich mehr zu Stangenkaries hätten, weil bei diesem Schnappen entstehen die Vorschädigungen.

Meiner persönlichen Meinung nach, könnte es auch am Verpacken liegen. Ich packe zum Beispiel meine Stangen mit in die vorderen Packtasche. Ich bin mir nicht sicher, aber ab und zu glaube ich, dass die vielleicht entstehenden Biegekräfte auch nachhelfen.

Weil ich vor einem ähnlichen Problem stehe, bei mir lautet die Zahl sieben Jahre. Es war nicht mein erster Stangenbruch, aber mein erster Kanaldurchstich. Ich frage mich, ob das nicht auf eine gewisse Versprödung des Zeltstoffes hinweist. Die Frage wäre auch bei dir zu stellen.

Der letzte Punkt, obwohl ich weiß, dass die Stangen sich nicht auseinanderschieben sollen, passiert es mir doch. Und ich frage mich, wie oft ich es nicht merke.

Soll heißen, kannst Du dir wirklich sicher sein, dass da vielleicht nicht doch ein Mißgeschick deinerseits dabei war.

Viele Grüße
Stephan
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#643358 - 04.08.10 18:23 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: StephanZ
In Antwort auf: Manu1

Das Problem scheint, nach den vielen Beiträgen ebenfalls Betroffener, eigentlich ein Thema unterdimensionierter Stangen zu sein. ...

Mir hat jemand von Exped erklärt, es gäbe Leute die sich immer daran erfreuen würden, dass man die Stangen zusammen schnappen lassen würde und nicht jedes Segment mit den Händen zusammenfügen würden, deutlich mehr zu Stangenkaries hätten, weil bei diesem Schnappen entstehen die Vorschädigungen. ..

Schnappen der Segmente, das passt zu fast keinem der Brüche, die ich bislang hatte, während "Unterdimensionierung" der Sache schon ein wenig näher kommt.
Bei mir ist bei auf einen Fall, immer die Steckhülse gebrochen, also das kleinere Verbindungsrohr das im einen Segment fest verpresst ist und dann in das nächste Segment gesteckt wird.

Wenn man die Gestände einfach so zusammenschnappen läßt, wird aber nicht diese innere Hülse belastet, sondern die eigentlichen Segmente. Nur ... wenn dann aber die Verbindungshülse bricht, wie soll das zusammenpassen??

Die Verbindungshülse ist deutlich kleiner, da sie IN den Segmenten steckt. Sie muss einen beträchtlichen Teil der Biegekräfte des Geständes aufnehmen, das sie an einer gewissermaßen mechanisch beweglichen Stelle sitzt.
Ist die Hülse zu weich, verbiegt sie sich und das Gestänge wird krumm, vielleicht zu krumm (bei vorgebogenen Segmenten). Ist sie hingegen zu steif, besteht die Gefahr des Brechens. Ich denke hier am diesem kleinem unscheinbaren Teil zeigt sich zuerst wie sorgsam ein Hersteller bei der Produktion ist.

Natürlich können die eigentlichen Segmente auch brechen, das tun sie vermutlich dann dort wo die Verbindungshülse im Segment steckt bzw. endet, da hier dann ein Hebelpunkt entsteht und klar, dabei können sich auch Risse, z.B. durch kraftvolles Aufeinanderschnappen, deutlich auswirken.
Bloß, wenn ich halt so schaue welche Brüche bei mir bislang überwogen, sehe ich die Verbindungshülse als problematischtes Teil an und weniger die grüßeren Segmentrohre.
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#643369 - 04.08.10 18:44 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: JaH]
StephanZ
Nicht registriert
In Antwort auf: Kogaradler

Natürlich können die eigentlichen Segmente auch brechen, das tun sie vermutlich dann dort wo die Verbindungshülse im Segment steckt bzw.

Das ist mein Normalfall. Die andere Form, die Du beschreibst, kenne ich gar nicht.

Viele Grüße
Stephan
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#643375 - 04.08.10 19:04 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
Das ist ... [Spock-Modus] interessant..(!)
Vielleicht hat da mal ein Paradigmenwechsel stattgefunden, denn die Mehrzahl meiner Brüche liegt in einer Zeit, wo China mit der ebenso genannten Qualität, noch existierte.
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#643378 - 04.08.10 19:07 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: JaH]
Freundlich
Mitglied
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Beiträge: 2.308
Hast Du Fotos der Bruchstellen? Kannst Du an den gebrochenen Bauteilen irgendeine Verformung (Biegung) sehen, die im Neuzustand nicht vorhanden war? Wenn ja, wäre das ein Hinweis auf zu hohe mechanische Krafteinwirkung (z.B. durch schlecht abgespanntes Gestänge bei Sturm) oder eine zu schwache Dimensionierung. Ich halte das für unwahrscheinlich, da in der Vergangenheit nichts von häufigen Gestängebrüchen zu hören war. Selbst habe ich seit Jahren ein 8 mm-Hilleberg-Gestänge in einem kleinen Tunnelzelt im Gebrauch - gerade Stangen wie am ersten Tag.
Lässt sich also keine plastische Verformung feststellen, wäre eine falsche Material- und Oberflächenqualität die wahrscheinlichste Ursache: Die Stangen oder die Verbindungsstücke sind zu steif und nicht dauerelastisch. Anschauliches Beispiel: elastische Weidenruten können dünn sein, sind aber elastisch und brechen deshalb nicht so leicht. Trockene Äste, auch dickere, brechen schnell.
Die Stufenfolge der Materialzerstörung durch Krafteinwirkung: 1. elastische Verformung, 2. plastische (unumkehrbare) Verformung, 3. Bruch. Material, dass ruckartig und ohne vorherige plastische Verformung bricht, ist zu spröde. Zum Beispiel durch zu schnell gezogenes Rohrmaterial (siehe gehäufte Felgenrisse), was unbemerkt zu einem fehlerhaftem Materialgefüge im Aluminium führt, aber erst später zum Bruch.
Dritte Fehlerquelle wäre eine mechanische Vorschädigung durch Kerbwirkung die auf Dauer zum Bruch führt, z.B. eine Riefenbildung durch mutwilliges Drehen verschmutzer Segmente gegeneinander - sehr unwahrscheinlich. Derartige Kerben können aber auch bei der Fertigung oder Montage entstehen (Quetsch-, Kerb- oder Pressverbindungen).
Die Belastung eines Zeltgestänges ist komplex. Ob an den Verbindungsstellen tatsächlich die höchsten Kräfte wirken, wäre Thema einer langwierigen FEM-Analyse. Dieser Bereich ist wegen der "Materialverdopplung" sogar etwas biegesteifer. Die höchste Biegebelastung wird vermutlich in der Mitte der Stangensegmente auftreten. Auch daraus schließe ich eher auf Material- und Fertigungsprobleme.
Das Aufeinanderschnappen der (sauberen) Gestängesegmente trägt sicher nicht zum Bruch bei. Ein typisches Nothilfeargument eines reklamationsgeplagten Händlers.
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Off-topic #643412 - 04.08.10 20:00 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Freundlich]
JaH
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.697
In Antwort auf: Freundlich
Ob an den Verbindungsstellen tatsächlich die höchsten Kräfte wirken, wäre Thema einer langwierigen FEM-Analyse. Dieser Bereich ist wegen der "Materialverdopplung" sogar etwas biegesteifer.

Hm, ich hab nicht von den höchsten Kräften gesprochen, sondern prima schwammig von einem beträchtlichen Teil. zwinker Ich kann das nicht genauer quantififzieren, daher hab ich es so wage formuliert.
Ich denke mir aber, die langen Segmentteile können die Kräfte ja doch sehr homogen verteilen. Erst bei den Übergängen zum gesteckten Teil gibt es einen Wechsel in der Biegebelastung. Wo die Segmente aufeinander treffen, nimmt einzig die Verbindungshülse die Biegekräfte aus fast dem gesamten gesteckten Bereich auf(!). Ich bitte um Korrektur, wenn ich das falsch beurteile.


Fotos gibt es aber keine, denn die Mehrzahl der Brüche fand in den 90ern statt. Damals dominierten aber dünnere Gestängedurchmesser! Es gab auch welche mit 5,x mm. War ne eigentlich lustige Zeit, denn man bekam bei Globetrotter die Gestänge noch per Bestell-Nr. entweder segmentweise oder per teilweisem Gestängeteil. Ich erinnere mich an Preise von 9,50 DM aber die waren dann wohl bereits als man die dann offenbar aus der Mode kommenden Gestängegrößen komplett aus dem Lager verbannte. Ich hab damals leider nicht in größerem Umfang zugeschlagen.

Die Brüche selber passierten überwiegend infolge Unaufmerksamkeit und Überbelastung durch den Faktor Mensch, einmal jedoch tatsächlich infolge Windeinwirkung. schmunzel

Mein letzter Bruch war an einem Exped Solestar, d.h. es waren zwei und beide in Schottland und es kamen beide verschieden große Rep.-hülsen zum Einsatz und ich musste jedesmal erst das Gestände zerlegen, um die Hülse am betreffenden Segment aufschieben zu können.
Anschließend hab ich dann ein paar einzelne Segmente nachbestellt und scharf gerechnet. Geliefert wurde aber ein vollständiges Gestände, das war wohl einfacher als einzelne Segmente heraus zu holen. Und der Preis entsprach dem vorher auf der Grundlage Preis/Segment berechneten; ich zahlte irgendwie 25 Euro. Soviel zu dem Thema das Gestände würde mitunter der teuerste Teil des Zeltes sein.
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In dem Sinne meint Jochen: Das Leben ist hart. Mit und ohne Oberlippenbart.

Geändert von Kogaradler (04.08.10 20:01)
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#643479 - 05.08.10 05:54 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
irg
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.581
Hallo!

Jetzt brauche ich eine Aufklärung, wie das Zusammenschnappen von Gestängeelementen die Lebensdauer verkürzen kann.
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das Problem darin liegt, dass dabei möglicherweise die Stangen nicht völlig zusammengesteckt wurden und dann natürlich aufgrund der kürzeren Hebelarme grössere Kräfte auftreten. Die können natürlich leicht einmal einen Schaden hervor rufen, auch einen, der länger nicht gesehen werden kann, wie zB. Riefen im Innern einer Stange.
Aber wie soll das Zusammenschnappen an sich einen Schaden hervorrufen? Das theoretisch mögliche kalte Schmieden (und damit Härten) der Stangenenden kann ich mir nicht vorstellen, da die Kräfte, mit denen "geschmiedet" werden würde, minmal sind, und die Anzahl der "Schmiedevorgänge" ja zwangsläufig von der Zeltlebensdauer eng begrenzt ist.

Nebenbei: Bei meinem 23 Jahre alten Zelt (Sumitomo) haben wir die Gestänge immer zusammenschnappen lassen, früher dieses Zelt viele Wochen/Jahr mit normalerweise täglichem Ortswechsel verwendet, und es hat auch schlecht abgespannt Stürme klaglos überstanden.

lg! georg
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#643491 - 05.08.10 06:43 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: irg]
Freundlich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.308
In Antwort auf: irg
Aber wie soll das Zusammenschnappen an sich einen Schaden hervorrufen?

Gar nicht. Wie Du schon richtig vermutest, gibt es da keinen Zusammenhang. Sehr gut ist Dein Hinweis, dass die Segmente natürlich komplett ineinander schnappen müssen. Kratzer durch Sand beim Zusammenstecken wären ebenfalls nicht so dramatisch, weil die Riefen längs verlaufen würden. Für einen ordentliche Spannungskonzentration mit nachfolgendem Dauerbruch sollte es schon eine quer verlaufende Kerbe sein. So etwas entsteht nicht beim Zusammenstecken.
Übrigens ist es auch völlig belanglos, wann der Bruch letztendlich stattfand: Oben genannte Befürchtungen und Vermutungen, man hätte vielleicht die Stange falsch aus dem Kanal geschoben bzw. gezogen oder die Bögen in der falschen Reihenfolge entspannt sind völlig unbegründet. Wenn ein Dauerbruch über längere Zeit entstanden ist (Mikroriss, kaum sichtbar), bricht der noch verbleibende, tragende Querschnitt eben bei nächstbester Gelegenheit, z.B. beim Entspannen zur geraden Stange beim Abbau des Zeltes.
Eine genaue Analyse der Belastungen ist uns nicht möglich. Es gibt zwar eine kostenlose FEM-Software, die Analyse würde aber bereits bei der Annahme sinnvoller Eingangsgrößen scheitern. Mir genügt die Praxis: Auch 8 mm-Gestänge können ohne Bruch über 10 Jahre halten, wenn das Material gut verarbeitet ist.
Bei einem fehlerhaften Gestänge ohne Wert, aber sonst zu empfehlen:
1. immer gut abspannen, V-förmig und im unteren Drittel, flach mit langen Leinen
2. den Bogen nicht enger spannen (und damit den Tunnel höher biegen), als vorgesehen
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#643499 - 05.08.10 07:11 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Manu1]
Freundlich
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.308
In Antwort auf: Manu1
...Das Zelt ist etwa 6 Jahre alt, pro Jahr maximal je 3 Wochen benutzt. Ich habe zwei Fragen: Ich kann mir den Bruch der Stange nicht erklären, (war m.E. kein "Bedienfehler) es war der zweite in diesem Jahr, altern die und werden brüchig? (Material Aluminium)...

Vielleicht noch ein paar Worte zum "Altern von Aluminium": Wenn das Gestänge hundert Jahre unbenutzt im trockenen Packsack liegt, altert Aluminium nicht. Verschleiß tritt bei Aluminium - wie bei jedem anderen Material - durch die Belastung auf. Zeltgestänge unterliegt erstens der einseitigen Vorspannung (Gestängebogen) und zweitens ständigen Biegewechselspannungen durch Windlast aus unterschiedlichen Richtungen. Jedes Material, insbesondere Aluminium, kann nur eine begrenzte Zahl von Spannung und Entspannung aushalten. Im Flugzeugbau wird das vorab berechnet, getestet und das Bauteil rechtzeitig ausgetauscht. Bei Zelten tappt der Nutzer im Dunkeln und erlebt den Bruch...
Dein Zeltgestänge mit 18 Wochen Nutzung hat mindestens 10 Millionen kleine Biegevorgänge verkraftet (Schwingung einmal pro Sekunde). Das klingt zunächst viel, ist es aber nicht: Viele kleine Belastungen kann das Material leichter verkraften, als wenige starke Biegungen. Das richtige Material für Zeltstangen muss dauerelastisch sein. Leider ist das den Aluminiumstangen nicht anzusehen. Wer jedoch bereits beim ersten Abbau erlebt, dass Zeltstangen nicht mehr in die gerade Ursprungsform zurückkehren (ausgenommen vorgebogene Segmente), hat ein minderwertiges, unelastisches Gestänge. Und eine plastische Verformung (Vorstufe zum Bruch).
Als Nutzer kann man nur die Belastungen reduzieren (Abspannen, reinigen, Kratzer vermeiden), regelmäßig auf kleinste Risse kontrollieren und nach Jahren (vor Fernreisen) eventuell vorausschauend austauschen - falls man ein Qualitätsgestänge noch kaufen kann.
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#694272 - 17.02.11 09:31 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: Freundlich]
Nordisch
Nicht registriert
Hallo

Ich bin gerade über diesen Thread gestolpert.

Mir selbst sind binnen 2 Monate, an 2 Zelten 1 Gestänge gebrochen bzw. ich hatte Risse an den Verbindungstellen. Gab es erste Risse an einem Segmnent zu sehen, so konnte man nach der darauf folgenden Nacht an 1 oder 2 weiteren Segmenten Risse.

Die Zelte wurden pfleglich behandelt (Schnappen so gut wie es ging verhindert).
Die Zelte mussten zudem keine starken Winde aushalten.

Das eine Zelt war ein Wechsel Intrepid 2 (max 4 bis 5 Windstärken) und ein Vangoo Spectre 200(6 bis 7 dafür geschützt durch mehrere große Hecken).
Beides Tunnelzelte mit 8 mm Alugestänge.

Wechsel hat freundlich/anstandslos getauscht.

Gibt es also generelle Probleme mit den dünnen Alugestängen?

Sollte man besser gegen 9 mm oder gar 11 mm tauschen? Was ist zu beachten (nur bei bestimmten Biegungsgraden einsetzbar)?

Beim Vangoo würde ich gern ein Glasfasergestänge einsetzen, weil ich bis dato selbst bei billigen Baumarktzelten keine Probleme hatte und ich das Zelt aich nur bei Reisen mit dem Auto nutzen will.
Ist das auch bei kleinen Bögen möglich?

http://www.millets.co.uk/product/095146.html

Viele Grüße
Nordisch

Geändert von Nordisch (17.02.11 09:32)
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#694332 - 17.02.11 13:05 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
irg
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abwesend abwesend
Beiträge: 6.581
Hallo Nordisch!

Generell steigt das Risiko der Überlastung, je näher das Material der Belastungsgrenze belatet wird. Das geschieht einerseits durch den Leichtbau, der die Grenzen nach unten verschiebt, andererseits durch die mechanische Belastung. Beim Zelt passiert das v.a. durch Windbelastung (weiter oben von freundlich schön beschrieben).

Mein ältestes Zelt mit Alu-Gestänge, deutlich schwerer als heutzutage üblich, hat heute noch im biblischen Alter sein erstes Gestänge, ein weiteres hat schon sein zweites. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und der Berichte v.a. aus dem Forum nehme ich an, dass die derzeit verbauten Alu-Gestänge zwar etwas leichter, dafür aber weit empfindlicher als die früher üblichen sind.
Es ist aber schwierig, von Einzelfällen auf die Gesamtheit zu schließen. So gab es zur Zeit meines derzeit besten Zeltes (auch von Wechsel) Gestängebrüche in Serie bei allen Zeltbauern, die dieses Gestänge verwendeten (und das waren viele hochpreisige), weil bei 10% der Gestänge Härtungsfehler auftraten. Meines hält auch nach Jahren problemlos. Vielleicht hattest du bei deinem Wechsel das gleiche Problem.

Ob Glasfaser-Gestänge besser sind, wage ich zu bezweifeln. Sie werden heutzutage nur mehr in ausgesprochen billigen, also geringwertigen Zelten verbaut, ihre Qualität dürfte dem Preis entsprechen. Der Unterschied zum Alu-Gestänge ist nur, dass sie bei Überlastung zerfasern statt knicken, ein zweifelhafter "Vorteil". Nur der Preis ist deutlich geringer.

Nebenbei: Ich habe sogar noch ein völlig ungebrauchtes Glasfaser-Gestänge herumliegen, das doch nicht in das Zelt zu bekommen war. Ich könnts dir überlassen, wenn du es brauchen solltest.

lg! georg
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#694348 - 17.02.11 14:48 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: irg]
IngmarE
Nicht registriert
Das Problem ist nicht die hohe Belastung, sondern die wechselnde Belastung. Du bekommst jedes Alu klein, auch mit kleinen Lasten, wenn sie nur häufig genug wechseln.

Deshalb spanne ich mein Zelt immer extrem stark. Solange dabei nichts bricht, hält das Material diese statische, gleichbleibend hohe Last ja aus. Aber durch die hohen Spannungen (und auch das Abspannen mit Sturmleinen bei schon geringen Windstärken) verringert man die wechselnden Lasten.

Mein Credo ist deshalb: eine Bewegung des Gestänges muss unter allen Umständen vermieden werden. Das sollte möglichst seine Position halten und nicht arbeiten. Der Zeltstoff darf arbeiten.
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#694355 - 17.02.11 15:24 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
Nordisch
Nicht registriert
Hallo Ingmar

Das war ordentlich abgespannt. Solltest du eigentlich wissen. zwinker lach


Schöne Grüße von Rügen
Nordisch schmunzel
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Off-topic #694379 - 17.02.11 17:04 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: ]
irg
Mitglied
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Beiträge: 6.581
Hallo Ingmar!

Wobei zu unterscheiden ist (wie es freundlich so schön beschrieben hat), wieweit eine Biegung belastet. Kritisch wird es erst, wenn die Kaltverformung nicht mehr weit ist. Leichtes Wackeln im Wind muss auch das schwächlichste Zelt aushalten.
(Und, das muss ich als Ösi gestehen, ich spanne meine Zelte immer nur bei stärkerer Windbelastung ab. Das hat ihnen bisher nie geschadet. Ausgerechnet das Zelt, das mit Abstand am wenigsten starken Wind abbekommen hat, hatte ein Gestänge, das im Laufe der Jahre sichtlich versprödet und dadurch gebrochen ist.)
Das ist aber nur eine Ergänzung deiner Aussage.

lg! georg
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Off-topic #694388 - 17.02.11 17:56 Re: Gerissener Stangenkanal [Re: irg]
IngmarE
Nicht registriert
Nee, das ist Alu, da gibts keine Dauerfestigkeit. Selbst wenn sich auf den Alustab nur regelmäßig nen Spatz drausetzen würde, so paar dutzend Millionen oder paar Milliarden Mal, irgendwann würde das Alu aufgeben. Kerben, und seien es nur leichte Ratzer an den Zusammensteckstellen sind dann nur die Anfangsstellen der Risse-Brüche.

Das ist doch das Problem an Alu, wenn du nur lange genug an so nem Stab rüttelst, egal wie schwach, wird er irgendwann aufgeben. Jedes Wackeln im Wind verschiebt Spannungszonen im Gestänge. Wenn man ein einzelnes Gebiet betrachtet, wird es teils sehr heftig und teils nur schwach belastet. Wenn ich sehe wie manche Gestänge bei wenig Wind schon arbeiten, dann werden die Spannungen im Material nicht unbedingt gering sein. Diese wechselnden Spannungen kann Alu nunmal nicht ab. MMn ist das die Hauptursache, dass die Leute die Kräfte unterschätzen, die in einem Gestänge wirken, was bei leichtem Wind arbeitet.
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