Keinen Platten mehr? Ein paar Jahre wird es wohl noch dauern,
was meint ihr zum folgenden Zeitungsartikel?
Gruß von der Ostseeküste
Gina

Zwei Rostocker haben Rad neu erfunden
Prof. Gerhard Scharr und Martin Hoffmann haben ein neuartiges Feder-Rad entwickelt. Es kann weder platzen noch Luft verlieren.

Rostock (OZ) Vor zirka 4000 Jahren wurde das Rad erfunden. Um 1839 entwickelte Charles Goodyear den Vollgummireifen. 1888 setzte der schottische Tierarzt John Boyd Dunlop erstmals einen mit Luft gefüllten Reifen ein – an seinem Fahrrad. Aufs Auto haben das Prinzip später die französischen Brüder Michelin übertragen.
Dabei ist es bis heute geblieben. Und bei platzenden und Luft verlierenden Reifen. „Die gehören zu den Ärgernissen jedes Auto- und Radfahrers“, sagt Gerhard Scharr. Der Professor für Konstruktionstechnik und Leichtbau an der Universität Rostock will das ändern. Er arbeitet mit dem Maschinenbau-Studenten Martin Hoffmann an einem neuen Kapitel der Reifen-Historie.
Rund bleibt das Rad auch bei ihnen. Ebenso hat auch die Gummi-Ummantelung weiterhin Bestand. Doch dazwischen steckt ihre Neuerung. „Elastische Feder für drucklose Reifen“ heißt sie. Ein siegreicher Beitrag beim Landes-Ideenwettbewerb „venturesail“ 2005. In der Kategorie „Forscher-Team“ belegten beide den ersten Platz und erhielten 35 000 Euro.
„Eigentlich wollten wir ein Notlaufsystem für Autoräder entwerfen“, erklären sie. Damit sind Reifen gemeint, die selbst dann noch weiter rollen, wenn die Luft raus ist. Mehrere solcher „Run-Flat-System“ genannte Reifen sind bereits bei Fahrzeugen der Luxusklasse im Einsatz. An der Entwicklung eines dieser Modelle war Scharr selbst beteiligt. Zwischen 1999 und 2001 leitete der 49-Jährige die Materialforschung beim Reifenhersteller Continental. Zurückgekehrt an die Rostocker Uni, knobelte er lange am eigenen Projekt. Doch erst dieses Jahr wurde die Idee Wirklichkeit. Und weil es bei Scharr und Hoffmann (24) so rund lief, entwickelten sie gleich ein völlig neues System.
Zum Einsatz kommt dabei das Faser-Kunststoff-Verbund-Material (FKV) Carbon. Der Werkstoff findet auf Grund seiner Eigenschaften – härter als Stahl, aber formbar und leichter – vielerlei Verwendung, so im Flugzeug- und Schiffbau sowie bei Sportartikeln. Auf letztere haben es auch Scharr und Hoffmann abgesehen.
Ausprobieren wollen sie ihre „elastische Feder für drucklose Reifen“ zuerst bei Inline-Skates. Dort sind – wie bei Trolley-Rollen für Koffer, Sport-Rollstühle oder Gabelstapler – Vollgummireifen im Einsatz. Auch die können zwar keinen Platten bekommen. Doch hat die „elastische Feder für drucklose Reifen“ einen entscheidenden Vorteil. „Der Federungskomfort ist deutlich besser“, sagt Hoffmann. „Denn die FKV-Feder ersetzt den Luftdruck“, ergänzt Scharr. Ihr Reifensystem hat gegenüber anderen einen weiteren wesentlichen Pluspunkt: Es ist bedeutend leichter. „Das ist bei bewegten Massen sehr wichtig“, erklärt Scharr. Er nennt weitere Stärken: „Die Feder hat ein hohes elastisches Energieaufnahmevermögen, eine hohe spezifische Festigkeit, gutes Ermüdungsverhalten, keine Korrosion, gute Materialdämpfung, bessere Alterungsbeständigkeit und geringere Temperaturabhängigkeit als Gummi.“

Hallo Gina,

also wie auf diesem Bild:

Dann noch etwas Gummi drumrum. Fertig.

Bin gespannt was draus wird.

Gruß,
Christoph

Klar. Keine Ahnung was Härte ist aber erst mal einen Artikel schreiben....
Zum Federsystem: Für uns ist das nix. Wir fahren mit genau definierten Luftdrücken um die gewünschte Federung / den Abrollwiderstand bestimmen zu können. Vielleicht ist das was für Kinderräder oder das Einkaufsrad.

Interessieren würde mich mal Gewicht, Rollwiderstand, Abrolleigenschaften, Kompatibiltät (geht das nur mit bestimmten Fahrrädern oder an allen? Bremsen? Dynamo? ...) und Aufwand (=Preis).
Gruß
Uli

Genau, ich sehe da eher einen Markt für Verleihräder (Call-a-Bike), aber da setzt man ja noch nicht mal Schaumreifen ein.

eine Feder, leichter als Luft... herrlich, je dicker der Reifen, desto leichter wird dann das Rad bis es irgendwann aufsteigt wie ein Ballon....dann können wir uns endlich die Threads über die Verpackung der Räder bei Flugreisen sparen......

Gruß, Gerhard

Hallo Gerhard,


Ich wäre mit dem Sarkasmus ein wenig vorsichtiger. Schließich ist das Schwere an einem herkömmlichen Reifen nicht die Luft. Um leichter als ein herkömmlicher Luftdruckreifen zu sein, müssten die Federn samt vermutlich dünner und leichter Umhüllung also nur leichter sein als das dicke Gummi nebst Pannenschutz, Schlauch etc., wie man es bei Standardreifen vorfindet. Das würde ich jedenfalls nicht a priori für unmöglich halten.

Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das in diesem Artikel korrekt wiedergegeben ist. Andere Artikel zu demselben Thema wie z.B. dieser hier legen nahe, dass der Gewichtsgewinn nur im Vergleich zum Vollgummireifen gilt.

Wie dem auch sei: ich hoffe sehr, dass die Erfinder mit ihrem Produkt Erfolg haben werden!

Liebe Grüße,
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

du hast natürlich recht, so wirds gemeint sein.
Mein möglicherweise unpassender Sarkasmus hat sich aber nicht gegen die Idee sondern gegen deren "marktschreierische" Bewerbung gerichtet.

Grüße, Gerhard