Liebe Forumsgemeinde,

Ich bin neu hier und möchte mich gerne kurz vorstellen. Mein Name ist Jürgen, bin 40 Jahre und wohne im unterfränkischen Raum. Ich lese hier schon seit längerer Zeit interessiert mit und finde, dass es hier stets einen freundlichen Umgang miteinander gibt.

Ich selbst bin seit vielen Jahren gerne mit dem Rad, sei es Rennrad oder mit dem "Tourenrad" was ehrlich gesagt kein echtes Tourenrad ist. Nach einem freudigen Anlass und etwas gespartem Geld habe ich mir nun einen lang ersehnten Traum erfüllt und mir ein Reiserad bestellt. Nicht irgendeins sondern ein Tout Terrain Silkroad GT mit Rohloff-Getriebe, das gerade in Freiburg für mich gebaut wird.

Meine Frau meint zwar, dass ich nicht alle Tassen im Schrank hätte. Mit etwas Bestechung war es dann aber nicht mehr ganz so schlimm ;-)

Nachdem ich nun noch ein paar Wochen auf mein Rad warten darf und Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, stöbere ich nach nützlichem Zubehör. Hier bin ich über folgenden Rückspiegel gestolpert: Selle Italia Eyelink

Kennt bzw. hat jemand diesen Rückspiegel? Könnt ihr mir ggf. Eure Meinung bzw. Erfahrungen dazu mitteilen? Im übrigen werden an meinem Rad hydraulische Scheibenbremsen mit den dazugehörigen Bremshebel von TRP verbaut. Laut Beschreibung ist der Spiegel SRAM und Shimano-kompatibel. Seht ihr hier Probleme? Ich lass es auch gerne auf einen Versuch ankommen. Mir würde dieser sehr gut gefallen, da er auch zu meinem Rennrad passt. Danke!

Viele Grüße
Jürgen

Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Einbaulage ist und wie der Spiegel überhaupt befestigt wird. Spiegel, die sich auf Pflasterstrecken oder noch gröberem verstellen, sind jedenfalls Mist.

Diese Erfahrung ist mir wohl vertraut Leider (noch) nicht, aber über exakt diesen Rückspiegel denke ich ebenfalls nach.

Ich ernenne mich mal zum Gemeindevorsteher und heiße dich hiermit Herzlich Willkommen!

Hat der Pelzmantel gereicht oder war es erst bei den passenden Schuhen dazu "nicht mehr ganz so schlimm"?

Ach so, habe ich vergessen zu erwähnen: das Silkroad GT ist die Variante mit Rennlenker - also ein 26" Randonneur.

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,
willkommen im Forum. Ich fahre neben meinem "Tourer" auch ein RR. Habe mir den Spiegel letztes Jahr bei Rose geholt, da mir das ewige Umdrehen auf den Keks ging (man ist eben ab einem gewissen Alter auch nicht mehr sooo gelenkig , bin aber älter als Du!! ). Ich komme mit dem Teil super klar. Er wird über das Griffgummi des STI gesetzt und von unten mit einem Klettband befestigt. Einziger "Mangel", wenn überhaupt, ist in meinen Augen die Verstellbatkeit. Du kannst den Spiegel im Gelenk horizontal und vertilal einstellen, jedoch nicht zu Dir hin! Ist aber bei mir aufgrund des doch recht großen Sichtfeld kein Problem! Ich würde ihn für mich auf jeden Fall wieder hohlen. Natürlich ist die Befestigung mit dem Klettband nicht wie "angeschraubt", aber m.M. nach trotzdem völlig ausreichend.

Grüße.
Stefan

wenn Du nicht auf das genannte Modell festgelegt bist: Den Standard-Mirrycle Spiegel kann man auch gut an einem Rennlenker montieren, passt ins Lenkerende und da stoert er dann keine Griffposition. Der Spiegel hat fuer mich genau die richtige Groesse und Kruemmung. Gibts z.B. hier.

Hallo Stefan,

das mit der Gelenkigkeit ist die eine Sache. Aber seit sich E-Bikes mit mir den Radweg teilen, ist ein gelegentlicher Blick nach hinten ratsamer denn je. Meine Vorstellung vom Spiegel ist, mir nach hinten bequem einen Überblick zu verschaffen. Vielleicht täusche ich mich ja auch...

Du schreibst aber auch, dass die Befestigung natürlich nicht das selbe ist wie eine geschraubte. Wo und wie macht sich das bemerkbar? Wie verhält sich der Spiegel auf den von Falk angesprochenen Kopfsteinpflasterpassagen?

Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen

Ich würde von lenkerbasierten Spiegeln abraten und den "take a look" Spiegel von Bike Peddler ausprobieren, den es in Deutschland bei Pedalkraft gibt.
Ich gucke mittlerweile auch immer an die Stelle, an der der Spiegel sitzt, wenn ich ihn mal nicht an der Brille habe. Der Spiegel ist meiner Erfahrung nach um Welten besser als alles was am Lenker montiert werden muß.
Hier noch ein Video zum Spiegel: youtube
Es gibt auch einen "Helmadapter".

Gruß
Horst

Sieht interessant aus, müßte man mal probieren.
Bedenken habe ich was das Verstellen angeht. Die Spiegelfläche ist derart klein, daß die leichteste Verdrehung ausreichen dürfte, daß man nicht mehr dorthon sieht, wo man möchte. Und jedesmal, wenn ich den Helm absetze und an den Lenker hänge/ans Schloß schließe/irgendwo ablege/unter den Arm klemme usw, wird das Spieglein die materielle Außenwelt kontaktieren. Allen Beteuerungen im Fideoh zum Trotz mag ich nicht so recht dran glauben, daß man das dann nicht nachjustieren muß. Verlustängste hätte ich überdies angesichts der Befestigung.

Ganz so extrem wirkt sich eine Abweichung von der optimalen Einstellung nicht aus. Ich denke es ist vergleichbar mit der Situation des Innenspiegels beim Auto.
Ansonsten kommt das Nutzungverhalten im Umgang mit einer Brille den Erfordernissen des Spiegels natürlich schon entgegen.

Wenn ich das Rad verlasse nehme ich den Spiegel idR ab, 'falte' ihn zusammen und verstaue ihn in der Tasche, in der auch mein Telefon steckt. Dort stört er nicht und geht nicht Gefahr Schaden zu nehmen. Das erneute ansetzten an die Brille geht schon halb automatisch und immer öfter habe ich den Spiegel in der Hand schon so weit voreingestellt, dass ein Nachjustieren gar nicht mehr oder wirklich nur noch minimal nötig ist.

Die Spiegelfläche selbst (könnte chrombedampfter Kunststoff sein) ist nach über einem halben Jahr täglicher Nutzung noch ohne Beschädigungen - da kann ich die Aussagen aus dem Video unterstreichen.

Hallo Jürgen,
der Spiegel sitzt schon so fest, dass er weder verrutscht noch wackelt. Dadurch das er exakt über dem STI-Griffgummi sitzt (und von Griffigkeit / Form nahezu identisch ist), verändert sich weder die Griffposition noch stört er. Wie gesagt komme ich am RR sehr gut mit ihm klar. Ist aber sicherlich auch persönliches Empfinden.

Wenn ich mit meinem Tourer (und anderem Helm) fahre, fahre ich jedoch mit einen Helmspiegel von CYCLE AWARE Helm- Brillenspiegel. Klarer Vorteil, wenn man damit klar kommt: Ruhigeres Sichtfeld, da der Spiegel am Helm die gleichen Bewegungen macht wie Du. Beim Blick in den Spiegel und einer geringen Drehung des Kopfes hat man ein wesendlich größeres Sichtfeld als an einem am Rad montierten Spiegel. Wenn man sich daran gewöhnen kann ist ein Helm- oder Brillenspiegel eine super Lösung. Nachteil ist ein eigentlich unvermeidbares Verstellen beim Allem, wo der Helm nicht auf dem Kopf sitzt. Falls Du den Gedanken hegst, den Selle zu bestellen und auszuprobieren (ggf. zurückzusenden): Wird schwierig, da ab Hersteller eine Schutzfolie auf das Glas geklebt ist, die man abziehen muß. Die wirst Du warscheinlich nicht wieder drauf bekommen.

Grundsätzlich ist mir auch auf dem RR lieber, mal eben vor dem Abbiegen in den Spiegel zu sehen ohne mich umdrehen zu müssen (ich habe nämlich den Hang den Lenker dann etwas zu verziehen). Den Helmspiegel habe ich, da meine Frau auf gemeinsamen Touren möchte das ich vorfahre. So kann ich ohne Streß jederzeit sehen, ob sie mitkommt oder ich lieber etwas langsamer fahre.

Grüße.
Stefan

hallo zusammen, danke für die Hinweise. Mit dem Helmspiegel bringt ihr natürlich eine ganz andere Variante ins Spiel. Und wenn ich mir hier im Forum die Meinungen dazu ansehe, dann scheint der Helmspiegel durchaus auf breite Akzeptanz zu stoßen. Da vertraue ich mal auf eure Erfahrungen. Momentan bin ich hin und her gerissen, da mir der Selle Spiegel für ein Experiment doch etwas teuer ist. Vielleicht starte ich erst mal mit der preiswerteren Variante "Helmspiegel". Nachdem jetzt aber wieder der Winter zurückgekehrt ist, kann ich mir aber auch etwas Zeit lassen.

Momentan habe ich den Eindruck, dass diese beiden Spiegel auch eher Exoten sind. Bisher habe ich in "meinen" Fahrradläden noch keinen der beiden Helmspiegel gesehen. Habt ihr eure auf gut Glück im Internet gekauft oder im Fachhandel mit vorherigem test?

Vielleicht sollte ich einfach mal meinen Händler anschreiben... Kostet ja nichts

Gruß
Jürgen

Nur um dich noch mehr zu verwirren: wir sind mit diesem Spiegel nicht zurecht gekommen. Ein Problem ist, dass er nicht an jeder Brille hält. An Sporbrillen funktioniert es sehr gut, an Alltagsbrillen nur, wenn sie die derzeit zwar modischen, aber von mir nicht so geliebten breiten Bügel haben. Wer auch abseits vom Rad eine Brille trägt, muss zudem immer mit Spiegel rumlaufen oder ihn an- und abbauen.

Wir benutzen an Rädern mit Rennlenker den Zefal Spy. Sehr groß ist der allerdings nicht. Dafür unempfindlich und so gut wie überall ohne Werkzeug zu befestigen.

Martina

An Alltagsbrillen mit dünnem Bügel hält der Third Eye sehr gut. Dafür gar nciht an den Sportbrillen mit rundem Bügel.

Geschafft

Hallo zusammen,

nun ist es schon eine Weile her, dass ich das Thema angeschnitten habe. Nachdem ich auch neugierig war, wie sich der Selle Eyelink in der Praxis verhält, habe ich mir diesen zugelegt und möchte nun einen kurzen Erfahrungsbericht abgeben.

Der Spiegel selbst wirkt sehr solide verarbeitet und robust. Optisch, so finde ich, kann er sich sehen lassen. Befestigt wird er mit per Klettverschluss auf dem Bremsgriff des Rennlenkers. Ich selbst habe eine Hylex Scheibenbremse von TRP. Auch wenn diese nicht Selle nicht aufgeführt wurde, passt der Spiegel einigermaßen gut drauf. Damit meine ich, dass der Spiegel sich nicht ganz exakt an die Form des Bremsgriffs anpasst (Die Halterung des Spiegels ist irgendwie "eckiger" als der Bremsgriff). Dies wirkt beim fahren leicht störend, wenngleich man sich daran gewöhnen kann. Das gleiche gilt für den Klettverschluss. Man spürt ihn irgendwie immer und ich neige laufend dazu, am Klettverschluss während der Fahrt zu "spielen".

Das Sichtfeld ist theoretisch ganz gut. Aber in meinem Fall nicht optimal. Normalerweise möchte ich ja gerne sehen, was hinter mir los ist. Aber nachdem der Spiegel bei meinem Lenker recht nahe am Fahrrad ist, gibt es zwei Einstellmöglichkeiten.
1. Ich stelle den Spiegel so ein, dass ein komplettes Sichtfeld habe. Allerdings schaue ich dann eher schräg nach hinten und sieht nicht perfekt nach hinten.
2. Ich stelle den Spiegel so ein, dass ich genau in Fahrtrichtung nach hinten schauen kann. Allerdings sehe ich dann mindestens zu einem drittel mich selbst. Um wirklich zu sehen, was hinten los ist, muss ich mich dann immer etwas "verbiegen".

Aus meiner Sicht müsste der Spiegel ein paar Zentimeter weiter ausladen. Möglicherweise liegt das auch daran, dass ich eher einen schmalen Lenker habe und der Spiegel deshalb nicht mehr auslädt.

Weiterhin habe ich festgestellt, dass man je nach Sitzposition (Oberlenker, Unterlenker...) den Spiegel nachjustieren muss. Das ist zwar grundsätzlich ganz gut, aber aus meiner Sicht bei während der Fahrt trotzdem eine Fummelei. Grund hierfür ist, dass die Gelenke des Spiegels einen relativ hohen Widerstand leisten. Das ist einerseits gut, da nicht jede Kopfsteinpflasterpassage den Spiegel verstellt, allerdings, hat man dann auch während der Fahrt schnell ein paar Millimeter mehr verstellt, als man wollte.

Nachdem ich nun keine Vergleiche zu andern Spiegeln habe, würde ich diesem Modell ein "ganz gut" geben. Ich werde ihn, nachdem ich ihn ja nun habe, weiterhin benutzen.

Gruß
Jürgen

Probier doch mal den Zefal-Cyclop. Der ist prima und wesentlich billiger.

Für Rennlenker gibts einen recht brauchbaren Spiegel von B+M, der statt dem Lenkerstopfen montiert wird.
z.B. bei Rose

Den Lenkerstopfenspiegel habe ich ausprobiert, aber bin wieder davon abgekommen, weil meine Arme den Blick in den Spiegel behindern.
Habe nun einen normalen BM-Spiegel mit einer Schelle ein par cm unterhalb des STI angebracht. Der lädt weit genug aus, dass er meine Hände nicht stört, wenn ich in Bremsgriffposition fahre. In Unterlenkerposition geht es auch. Lediglich direkt unterhalb des Bremsgriffes stört die Schelle- aber in dieser Position fahre ich nie.

Ich hab den Spiegel mit dem langen "Stiel" im Rennlenkerende geklemmt. Den Stiel zur Seite rüber klappen, dann stört der keine der Rennlenkergriffpositionenen. Einzig die Einstellerei des Spiegels war anfangs etwas problematisch. Habe den Stab etwas gebogen, jetzt passt es sehr gut. Lädt halt weit aus, was aber kein Nachteil sein muss.