Im Hinblick auf Defekte und Verschleiß ist es völlig schnuppe, ob du die drei bis fünf tausend Kilometer im Alltag oder auf Tour fährst.
Naja, so ganz nicht. Die Belastung durchs Gepäck ist höher, bei steilerem Geländeprofil hat das starke Auswirkungen z.B. auf Bremsbeläge und Felgen (soweit Felgenbremse), bei Scheibenbremsen wird es für die Speichen härter. Die Witterungseinflüsse sind auch stärker: zuhause lässt man das Rad bei schlechtem Wetter eher häufiger stehen als auf Reise.
Nordeuropa mit bis zu 5000 km ist aber noch keine soooo große Reise. Dafür reicht die Methode von barfußschlumpf. Start mit neuen Teilen dürfte kein Problem werden. Kette hält auch so lange, evtl. kann man wechseln, wenn man um die Ritzel Angst hat, sie ggf. nach 5000 tauschen zu müssen. Das ist aber eher eine Kostenüberlegung als notwendige Maßnahme. Hat bei mir oft so lange oder noch länger gehalten (früher gabs auch noch Rohloff-Ketten). Bei Felgenbremsen spielen die Beläge ien wichtige Rolle. Die Lebensdauer kann nicht nur von Belägen um ein Drittel geringer sein, sondern auch die der Felgen. Mit kritischen Felgen auf keinen Fall starten - mir ist eine schon mitten in der Reise geplatzt, ein anderes Mal zum Glück am letzten Tag (auf Touren um/über 3000 km). Speichenbrüche hingegen kenne ich nicht.) Je steiler die Berge und schlechter die Fahrwege (abwärts), desto gewichtiger, Flussradwegfahrer brauchen sich darum keine Gedanken machen.
Ach so: Würde mich wundern, wenn es in Skandinavien keine geeignete Radläden gibt. Gewiss ist es ganz im Norden mal lange einsam - ist dann natürlich auch ein Frage der Route. Statt zuviel mitschleppen auch mal Notfallstrategien durchdenken. Meist geht das kaputt, was man nicht dabei hat - dann braucht man doch fremde Hilfe. Reparatur oder Werkzeug findet sich auch mal in einer Autowerkstatt (in vielen "exotischen" Ländern oft die einzige Möglichkeit). Schläuche gibt es auch manchmal an Automaten (würde ich in Skandinavien erwarten) - da ist es praktisch, wenn man gängige Reifenformate hat und kein Schnickschnack. Schnickschnack ist ohnehin reiseuntauglich - die weite Welt mag es lieber einfach.