Hallo!
In Norwegen hab ich bisher noch keinen Bären getroffen, in Schweden (am Rand des Sareks) im Frühling eine Spur gesehen. Trotzdem würde ich in bärenträchtigen Gegenden nicht mehr so sorglos sein wie früher.
Mich hats nämlich in Slowenien "erwischt", wir sind mit leichter Fleischvergiftung auf verschneiter Straße hängengeblieben, offenbar genau auf einer Reviergrenze zweier Bären, die sich das im Frühjahr ausmachen wollten und wir sind ihnen genau dazwischen geraten. Die Viecherln haben den Großteil der Nacht gebrüllt (direkt auf unser Kochgeschirrscheppern geantwortet, in der Art von :Verschwindet da!), mit den Pfoterln die Bäume herum bekratzt und keinen Frieden gegeben (wie auch, wir waren ja wirklich nicht in ihrem Wald zuhause!).
Ich hab derweil (wenn nicht mit Scheppern beschäftigt) aus dem Zelt gekotzt. Vielleicht hat ja der Geruch die Viecher abgehalten, teilweise sind sie ziemlich nahe gekommen. Weil sie aber freundliche Tierchen waren, haben sie uns nichts getan und wir haben am Morgen noch lange eine Spur bewundern können: Schrittlänge genau meiner damaligen Freundin entsprechend, ca 165cm groß. Zum Vergleich: In Skandinavien kennt man alte Bärenspuren im Schnee an der kurzen Schrittlänge heraus.
Seither übernachte ich in bärenträchtigen Regionen nur in der Nähe von Siedlungen (die mögen Bären nicht) und komme bestens mit ihnen aus.
Wenn das einmal nicht gehen sollte, sollte man ein möglichst verschwitztes Leiberl vors Zelt hängen, damit die Bären wissen, wer da sein Zelt aufgestellt hat. Sie sehen nämlich schlecht, verlassen sich mehr aufs Riechen. Lärm (v.a. blecherner) stört sie auch. Angst kann man ihnen kaum machen, sie wissen leider, wer da der Bär im Wald ist.
lg georg