Alle 3 Räder haben übrigens sehr gute Testnoten bekommen.Ist das jetzt üblich bei Rädern?Gibt es keine schlechten Räder mehr?
Gruß
Ich habe dazu mal ein Gespräch mit einem Zeitschriften-Redakteur geführt. Der sagte, dass dies ab einem bestimmten Preisbereich tatsächlich der Fall ist. Da unterscheiden sich die Räder in Details - Reifen, Tretlager, Griffe, Lenker etc. Die kommen teilweise vom gleichen Konzern. Vor einem Jahr habe ich mal zwei Rahmen verschiedener "Hersteller" in einem Geschäft verglichen. Die waren völlig identisch, nur andere Farben und Markennamen. Gespart wird übrigens teilweise an Stellen, die man nicht sieht: Tretlager zum Beispiel. Beim Antrieb wird oft gemogelt und groß mit "XT" geworben, aber es gibt nur ein Teil von dieser Baureihe, der Rest ist von preiswerteren Shimano-Komponenten. Die sind aber meist auch gut (bei Rädern ab 600 Euro).
Bei den Noten würde ich jedoch aufpassen: Manche Hersteller oder Vertriebe schalten sehr viele teure Anzeigen, andere nicht. Zusammenhänge zur Auswahl der Testobjekte, der Bewertung und wie groß sie dargestellt werden, werden aber von der gesamten Branche (egal ob Fahrrad, Computer, Foto, Auto etc) geleugnet... Ich habe mal einen Reisebericht zu einem exotischen Land in einem Radler-Heft gelsen, da war dan auch die riesoge Anzeige des Fremdenverkehrsamtes drin. Zufall?
Manchmal ist ein Rad statt "sehr gut" nur "gut", nur weil Reifen oder Griffe nicht so gut sind. Das kann man kostengünstig tauschen bzw. ist sowieso Verschleissteil. Bei den Tests soltest du vor allem schauen, wie die gesamte Geometrie ist und ob das Rad stabil ist. Manches wird auch nur dezent angedeutet.
Die größten Unterschiede gibt es bei den Bremsen und ob mit oder ohne Federgabel.
Der Rat von Falk ist sicher eine Überlegung wert. Kurz ausgedrückt (für die Fragestellerin. Bitte keine Diskussion, das hatten wir zur Genüge, die sind auch oben über die Suchfunktion zu finden): Scheibenbremsen funktionieren auch bei Frost sehr gut (bei V-Brakes könnten bei Waser in den Zugleitungen Züge einfrieren), bei Nässe haben sie kein verzögertes Ansprechverhalten (Wasser auf den Felgen führt bei Felgenbremsen dazu) und sie lassen sich sehr gut dosieren. Nachteile sind im Vergleich zu V-Brakes, dass man sie nicht selbst reparieren kann (Defekt ist unwahrscheinlich, Belagwechsel ist aber kein Problem) und dass es deshalb in exotischen Ländern womöglich bei einem seltenen (!) Defekt Ersatzteilprobleme geben könnte. V-Brakes verschleißen auch langfristig die Felgen, die Ränder werden sozusagen etwas abgerieben und damit dünn. Aber du fährst wahrscheinlich in Europa herum. Fazit: Scheibenbremsen sind für dich wahrscheinlich ein Vorteil.
Generell würde ich vor allem einen guten Radhändler aussuchen und beim Kauf den Wechsel einiger Teile gleich kostenneutral - oder günstig vereinbaren: Gepäckträger von Tubus, eventuell bessere Griffe, eventuell eine andere Lenkerform.
Auch, dass Sattel und Vorbau im ersten Monat nach dem Kauf gratis oder kostengünstig gewechselt werden können, wenn die Teile nicht passen. Erstinspektion gratis ist auch gut.
Das Wichtigste: Dir muss die Geometrie passen.