Hallo allerseits!

Geplant ist ein Griechenland Urlaub im Oktober 2011. Mit mehreren Freunden wollen wir Inselhopping auf den Kykladen machen und dann eine Woche auf Syros ausspannen.

Ich habe nun die Idee das ganze dort mit dem Fahrrad zu bestreiten

Die geplante Anreise:

Mit dem Zug nach Ancona, von dort mit der Fähre nach Patras. Dann von Patras mit dem Rad nach Piräus um dann mit der Fähre auf die Kykladen zu hoppsen

Die große Unbekannte für mich ist die Stecke Patras Athen, hat hier evt. schon jemand mit der Strecke Erfahrungen?

Da ich noch keine Erfahrungen mit einem solchen Urlaub habe, freue ich mich über jeden Tipp den ich bekomme

Viele Grüße

Manfred

Hallo Manfred


bin zweimal die Strecke Korinth - Athen/Piräus gefahren, kann nur zu diesem Teil etwas sagen. War sehr schön, gut zu fahren - wenn man die richtige Strecke wählt.
D.h. ja nicht über Elefsina (vor Athen) fahren sondern bei Megara hinüber auf die Insel Salamina und von dort hinüber in den Hafen von Piräus.

iassu hat diese Abkürzung hier sehr gut beschrieben:
Re: Patras - Piräus (Länder)

Gruss Fredy

Kenne diese Strecke quasi im Schlaf. Kann dir aber erst später richtig antworten.

Hallo Manfred,

zu der befragten Strecke folgende Info:

Es bestehen zwei Straßen, die "neue" Schnellstraße und die parallele alte Landstraße. Diese führt durch Gegenden mit sehr wechselhafter Attraktivität. Meist küstennah, aber auch oft nahe der Schnellstraße ist sie zur Zeit etwas Opfer der Baustellen, mit denen die Autobahn endlich zu einer solchen werden soll. Es wurden gnadenlos wunderschöne Grün-Passagen abgeholzt und der Baustellenverkehr kann gelegentlich nerven. Insgesamt aber klar festzustellen: eine prima Radstrecke. Sie längt ungefähr 220 km bis Piräus via Salamina, davon ungefähr zwei Drittel bis Kórinthos. Je nachdem, wie du übernachten willst und wann die Fähre ankommt, muß man sich das eben aufteilen.

Campingplätze sind immer wieder vorhanden, keine Ahnung, mit welchen Öffnunszeiten. Feste Unterkünfte gibt es natürlich ebenso, wenn auch nicht extrem dicht verteilt und, da es sich um eine bei Griechen sehr beliebte Sommerfrische handelt, u.U. im Oktober im Zustand der Ausgestorbenheit.

Es fallen nur sehr überschaubar Höhenmeter an, ganz im Gegensatz zur gegenüber liegenden nördlichen Golfstraße. Größere Zwischen-Ortschaften sind Ägio und Xylókastro sowie Kiáto. Die Strecke von Patras bis Rio ist eher ätzend (Stadtverkehr und nahegelegenes Zementwerk) dann ab Xylókastro bis Kórinthos eher langweilig. Ab dem Kanal folgen wieder Wechselbäder. Zuerst muß eine Raffinerie umfahren werden, dann folgen schönere, kurzfristig sehr attraktive Abschnitte, so ganz ohne Höhenmeter geht´s ja dann doch nicht.... Der Weg ab südlich Mégara über Salamína wurde ja schon beschrieben.

Wenn du noch konkretere Fragen hast, nur zu.

Hallo!

Nach Patras hätte ich ja einfach suchen können, Griechenland spuckte nicht diesen Thread raus

Das klingt ja recht gut. Ich dachte daran zweimal zu übernachten um die Abschnitte überschaubar zu halten und es soll ja Urlaub sein.

Grob die Planung:

Abfahrt in Braunschweig per Bahn Richtung Ancona. Sollte wohl min. 24h dauern? Was kostet denn so eine Fahrt ca. und bucht man dies am besten im Reisebüro, Bahnschalter sonstiges?

Also 1 Tag Bahn, dann 1 Tag mit der Fähre. Dann evt. eine Übernachtung in Patras und in drei Etappen gemütlich nach Piräus. Eine Woche Braunschweig - Priäus sollten also machbar sein.

Gibt es Tipps für die Fähre? Ich dachte an Superspeed Ferries und eine Übernachtung im Gruppenschlafraum. Ist der Aufpreis auf eine Doppel/Einzelkabine empfehlenswert?

Besten Dank schon mal für die ganzen tollen Tipps Bin jetzt voll im Reisefieber

Gruß

Manfred

Da du ja nicht im Schwäbischeeisenbahnmodus (Rad hinten dran gebunden) nach Ancona kommen willst, wirst du dich mit dem Gepflogenheiten der Trenitalia bekannt machen müssen. In deren Superzügen geht schon mal nix mit Rad, außer als Faltrad. Bin dort immer nur vglw. kürzere Strecken gefahren. Vielleicht ist aber auch die Zugverbindung über den Brenner nach Venezia besser, von dort gibt es auch Fähren. Hier im Forum sitzen eine Menge Besseralsichwisser zu dem Thema Rad im Zug in Italia, die SuFu dürfte auch so manches ausspucken, wenn man sie denn bedienen kann

Die Fähren ab Ancona brauchen knapp 24 Stunden, ab Venedig deren 30. Die drei Großen: Superfast, Minoan, ANEK geben sich im Anconadienst nicht viel, SuFa ist leicht teurer und leicht edler, Minoan seit der italienischen Übernahme nicht auf dem aufsteigenden Ast, ANEK eher die Volksfähre, aber auch flott. Von Venedig geht nicht jeden Tag ein Schiff. Eine reine Deckpassage ist im Oktober endgültig nicht mehr lauschig, oftmals kann man aber drinnen lagern. Sog. Dormitories sind Sitzschlafsäle, wär nix für mich. Wenn du nix gegen andere Mitbewohner hast, kannst du eine 4er Kabine nehmen, das ist , wenn innen, im Preis überschaubar und dürfte, falls schnarchfrei, deulich erholsamer sein...

Du kannst natürlich, wenn du nachmittags landest, noch den Abend in Patras verbringen und dann früh los. Je nach deinem Fahrstil sind dann die grob 100 km bis Xylókastro kein Problem, dort kannst du zelten (östlich außerhalb des Ortes) oder preiswert hotelieren (z.B. im sehr netten Apollon; checken, ob im Oktober noch offen!). Wenn du von dort früh aufbrichst, könntest du die Nachmittagsfähren (grob: 17:00) auf die Kykladen noch schaffen, kommst aber dort dunkel an. Wenn du es in drei Etappen machen willst, könntest du am Ankunftstag noch bis Ägio (40km) fahren und dann am zweiten Tag bis Kórinthos. In Piräus mit Rad zu übernachten ist schwierig, Hotels mögen dort eher keine Räder drinnen; vielleicht auf einem CP auf Salamína (?). Fähren auf die Kykladen gehen natürlich auch morgens (grob: 09:00).

Zugfahren geht problemlos (wenn du nicht in die vollbesetzten Morgen-/Abendzüge kommst) mit dem Proastiakós zwischen Piräus und Kiáto, das Radelrutsch gilt als Spielzeug und kostet daher nix. In Piräus ist es der linke der zwei fast nebeneinanderliegenden Bahnhöfe. Ansonsten können Schlechtwetter (Wolkenbrüche und/oder Sturm (!)) auch mit dem Bus überwunden werden, habe da schon Motorräder im Gepäckraum vertäut gesehen, ist Verhandlungssache. Taxifahren ist nicht mehr günstig, Patras-Kiáto dürfte 150,- kosten.

Noch Fragen?

Ich würde ja auch fliegen, aber das Pedelec darf ja dann nicht mit
Hatte auch den Fahrradbus überlegt, aber nun habe ich hier an anderer Stelle gelesen das die Tour nach Florenz eingestellt wird.

Daher bleibt nur die Bahn.

http://www.vertraeglich-reisen.de/anreise-zug/bahnreisen.php?italien

Demnach gibt es einen Nachtzug von München nach Venedig und da kann ich mein Rad mitnehmen. Geht das Problemlos wenn rechtzeitig reserviert wird?

Ob von Venedig aus oder von Ancona aus macht mit der Fähre ja keinen großen Unterschied.

In Griechenland muss ich dann schauen, da ich mich ja mit den Fußgängern in Piräus treffen werde. Da aber ein Mitreisender über reichlich Erfahrung dort verfügt (die Familie hat ein Ferienhaus auf Syros, dort sind wir dann eine Woche lang) denke ich das wir die Übernachtung mit Fahrrad in Piräus schon hin bekommen.

Fragen habe ich bestimmt noch reichlich So z.B. die Frage nach einer Karte für meinen Garmin, gibt es da etwas brauchbares oder lieber Papier?

Gruß ins Ländle

Manfred

Ich würde an Deiner Stelle versuchen, mit dem Nachtzug von München bis Bologna zu fahren, dann sollte sich ein fahrradtransportierender Anschluss nach Ancona finden lassen, der eine Zwischenübernachtung spart. Mit Tagzügen über die Alpen, das wird mit einem gewöhnlichen Fahrrad eine sehr zähe Sache. Durchgehende Fahrkarten gibt es nach Italien leider nicht mehr, Italien, Frankreich, Spanien und Schweden haben sich aus dem gemeinsamen internationalen Tarif bei der Eisenbahn verabschiedet. Mit dem Nachtzug bekommst Du vielleicht einen brauchbaren Sparpreis - und die Zugbindung kann Dir in diesem Fall ziemlich Wurscht sein.

Wenn Du nicht unter Zeitdruck stehst, dann kannst Du auch mit dem Fährschiff in Agios Nikolaos auf die Nordseite des Golfes von Korinth(os) wechseln und dann durch das Parnassosgebirge fahren (und einen blick auf Delphi werfen).

Eine Alternative zur Fahrt am Saronischen Golf entlang geht ab Korinthos über Lutraki und dann weiter durch das ziemlich gebirgige Hinterland. Die kaum bekannte Grenzfestungen, wie z.B. Eleftherä, halte zumindest ich für ebenfalls besuchenswert.

Falk, SchwLAbt

Mein Fahrrad ist wie ich "sehr gewöhnlich". Die Strecke über Mittenwald - Scharnitz ist wieder frei, keine "zähe Sache". Zu sehen auch im Fernsehen im Nachtprogramm für späte Stunden für Bahnliebhaber. Erst vor wenigen Wochen bin ich für 20 Euro, gekauft im Internet mit Bahncard, von Dießen über Innsbruck auf den Brenner gefahren. Dort kann man sich eine Fahrkarte für die Weiterfahrt aus dem Automaten ziehen, oder sich aufs Rad schwingen.

Stell Dich nicht dumm, Du weißt, wie ich das meine. Hier will jemand nach Griechenland und nicht nur nach Brixen. Es reicht, ab Bologna auf den Regionalverkehr angewiesen zu sein.

Falk, SchwLAbt

Keine Ahnung, ob elektrisch betriebene Karten existieren und welches Verhältnis sie zur Wirklichkeit dort haben. Für die Orientierung reicht jedenfalls eine 200 000er Karte dicke aus, Verfahren ist angesichts brauchbarer Beschilderung vor Ort nicht ganz einfach.

Du willst elektrisch beholfen rumstromern? Na dann fühl Vergnügen. Schleppst du dann Ersatzakkus mit rum oder wie hältst du´s mit der Reichweite und den Ladezeiten?

Ich hab ja nur das Pedelec Akkukapazität ist aber genügend vorhanden, ein 10 Ah und ein 18Ah Akku reichen für 120 - 200km, je nach Höhenmetern und Gegenwind.

Da ich als Frührentner nicht mehr ganz der fitteste bin soll die Anreise eben auch einfach zu bewältigen sein.

Bisher sieht der Plan so aus:

Braunschweig - München: tagsüber nach München sollte problemlos sein.
München - Venedig: der Nachtzug geht ab München um 21h und ist morgens 6.30h in Venedig
Venedig - Patras: ab Venedig 13h, den Tag darauf dann Ankunft in Patras um 21h
Übernachtung Patras und dann in zwei oder drei Etappen nach Piräus.

Das sieht vernünftig aus. Ich wünsch dir jetzt schon ruhiges Herbstwetter.

Und bleibst du bis Ostern dort, oder welche Rückwegopzionen planst du?

Hihi, bis Ostern das Haus hüten wäre eine Option
Geplant sind zwei Wochen von Insel zu Insel hopsen und dann eine Woche chillen auf Syros.

Aber der Rückweg sollte ähnlich gut möglich sein. Da würde ich nach den aktuellen Plänen morgens um 7.30h mit der Fähre in Venedig anlegen und dann abends um 23h mit dem Nachtzug nach München fahren, wäre somit ein ganzer Tag in Venedig

Mal schauen wann die Fährpläne für 2011 erscheinen, aber das Grundgerüst sollte so funktionieren.

Danke nochmal an Euch alle!

Manfred

Rechtzeitig reservieren ist das Schlüsselwort! Es gibt nur acht Stellplätze pro Zug (zumindest war das bei uns so), und die sind natürlich gerne mal rasch ausgebucht. (Im Oktober könnte das Geriß darum allerdings etwas geringer sein.)
Dann geht es ganz gut. Der Platz pro Fahrrad ist zwar etwas knapp bemessen - mit breiteren Lenkern etc. ist es etwas mühsam -, aber einmal "eingeparkt" lief es bei uns dann problemlos.

K.

Redest du von GPS?
Ich hatte die hier verwendet, war soweit ganz gut. Für D/A/I kann man sich bei OSM eindecken.

Sobald die Flugpläne und die Fährpläne für 2011 erscheinen werden wir die Reise dann zeitnah planen und auch buchen.

Danke für den Tipp mit der Griechenland Karte, die hatte ich nicht gefunden über Onkel Google. Auf den Inseln finden sich hier leider auch nur die Hauptstraßen, aber da kommen dann aktuelle Papierkarten mit.

Gruß
Manfred

Die geplante Tour scheint eine sehr große Herausforderung zu sein. Ich habe diese Strecke von Österreich nach Athen nur mit dem Auto gewagt. Ich kann Dir nur behilflich sein, wenn Du Hotels, Flüge bzw. Fährtickets suchst. Die Pläne der Fähren sind für 2011 noch nicht veröffentlicht, aber wenn es soweit ist, in etwa 4 Wochen, dann schau mal auf die Seite von Viva Travel, vielleicht findest Du dort die passenden Verbindungen.

Liebe Grüße

Vor zwei Jahren waren Blue Star die ersten, die Ihren fahrplan veröffentlicht haben -
für dei Kykladenverbindungen. Gehören zum Selben Konzern wie Superfast.

Habe heute übrigens gelesen, das ADAC-Mitglieder bei MINOAN 20% Rabatt erhalten.
Vielleicht kennst Du ja jmden über den Du den Rabatt erhalten kannst.

[Sehe gerade: Dieses Angebot könnte noch reizvoller sein]
Superfast hat übrigensein Büro in Lübeck, wo wann die Tickets für Superfast und BlueStar buchen kann.

Wo ist das Problem bezüglich des pedelecs und fliegen: Das Gewicht, der Akku oder was?
Flugberbindunge gibt es zB mit Germanwings ab Hannover nach Treviso - für die Fähranreise ab Venedig.


Gruß

Olaf

Also Flügpläne für 2011 sollten längst raus sein und die Fahrpläne von BlueStar und Superfast findest Du bereits unter diesem Link

Gruß

Olaf

Dann bist Du es wohl nicht anders gewohnt. Als Herausforderung würde ich eine Fahrt nach Griechenland nicht bezeichnen. Ein bisschen lästig ist es inzwischen wegen der nicht mehr möglichen (richtiger nicht mehr gewollten) Durchtarifierung. Mit einem Kraftfahrzeug würde ich mir sowas jedenfalls auf keinen Fall antun.

Falk (auf die nächste Balkanfahrt wartend)

BlueStar und Superfast fahren nur von Ancona aus, ich brauche die Verbindung von Venedig nach Patras.

Pedelc geht nicht in den Flieger aufgrund des Akkus: der ist Gefahrgut und wird nur bis 100 W/h mitgenommen. Der Pedelecaccu hat wesentlich mehr Kapazität.

Gruß

Manfred

Ist Venedig so wichtig? Wenn Du mit dem Zugteil nach Rom bis Bologna C fährst (wo Du allerdings zu recht unreligiöser Zeit, nämlich 4.20, ankommst), dann hast Du Anschluss an einen als Regionalzug getarnten Eilzug (alles, was nicht mindestens IC ist, wird von der trenitalia inzwischen unter »regionale« geführt), der 9.24 in Ancona ist. Die Seereise ist auch von Ancona noch lang genug. Ich bin, solange die Strecke über Belgrad unbenutzbar war, möglichst jedesmal mit dem Zug bis Bari gefahren (da fiel gleich noch sowas wie Casteldelmonte mit ab).

Falk, SchwLAbt

Venedig ist einfach, einfach -> gut Der Nachtzug aus München mit Schlafwagen bringt mich da ja bequem hin. Alternativ in Italien mit Regionalzügen möchte ich lieber nicht. Für mich lieber erst mal die einfache Variante. Wenn ich ein paar Mal mit dem Zug und dem Rad unterwegs war, dann kommt auch eine °abenteuerlichere° Variante in Frage, aber erst mal finde ich meine Planung schön einfach und überschaubar

Die Fähre ab Venedig ist ja nur 6h länger unterwegs... ob nun 24h oder 30h macht nicht den riesen Unterschied.

Nach Ancona fährt auch ein Autozug, oder? Aber der Autozug nimmt Fahrräder nur mit wenn ein Auto an das Fahrrad gebunden ist?

Gruß

Manfred

Autozüge kann man mit dem Fahrrad meistens vergessen. Die Betreiber scheinen es noch immer nicht nötig zu haben und hätscheln weiterhin den Hauptkonkurrenten. Allerdings, meine persönliche Methode funktioniert mit jedem Zug.

Hast Du Dir schonmal überlegt, wie Du vom Bahnhof zum Fährbett kommst? So richtig fahrradreundlich ist diese Stadt nicht, auch wenn das in Richtung Piazzale Roma noch am unproblematischsten geht.

Falk, SchwLAbt

Allgemein zur Planung:

klick
klack

Innergriechische Fähren sind nur wenige vor Ostern buchbar, die ganze Schnellfährenlandschaft, aber auch viele gängige Linien werden erst dann für jede Saison neu gemischt. Manche wissen erst im Mai, wann sie wohin schippern. Nur die Hauptverbindungen nach Kreta machen da eine Ausnahme.

Wie schon geschrieben, die Fahrpläne von BlueStar sind bereits Online.

Da ich vor 2 Jahren bereits im April auf den Kykladen unterwegs war, hatte ich meine Planung dann auch auf diese abgestellt, da erst kurz vor Abreise nach und nach andere Gesellschaften mit Ihren Abfahrtzeiten auftauchten.

Die Fahrpläne von Minoan sind auch bereits Online:
siehe hier

Hallo,

Erstmal allen ein gutes neues Jahr.

Ich hole mal den Thread mal wieder hervor, da ich eine ähnliche Planung zu meiner nächsten Tour habe;
Es soll um Ostern rum für 2 Wochen nach Kreta gehen.
Anfangs hatte ich mir gedacht, das Flugzeug zu nehmen. Ich bevorzuge allerdings Land/See-verbindungen, und jetzt sehe ich ja, dass es ja scheinbar ja eine recht bequeme Verbindung gibt.
Bis München zu kommen ist kein Problem, den Nachtzug bis nach Ancona/Venedig bei frühzeitiger Reservierung wohl auch nicht.
Lediglich das Zwischenstück Patra-Piräus müsste ich wohl radelnd absolvieren, um die Fähre nach Heraklion zu nehmen.
Aber wie sieht es in Griechenland eigentlich mit Bahnstrecken und Fahrradmitnahme aus?
Radnahme im Flugzeug, da hab ich immer noch ein mulmiges Gefühl....
Was meint Ihr?

Lange Anreisen auf dem Landweg sind eigentlich kein Problem für mich.

Gruss Alex

Die griechische Eisenbahn ist leider ein Trauerspiel, und die Finanzprobleme haben in Verbindung mit einer unfähigen Leitung gerade auf dem Peloponnisos viel Schaden gemacht. Von Patra bis Kiáto fährt nichts mehr, das Meterspurgleis ist auch schon auf großen Abschnitten abgebaut. Der Neubau in Regelspur wird in den nächsten Jahren wohl nicht weiter vorankommen. Die Straßenbau- und Buslobby ist in Griechenland stark. Es gibt Befürchtungen, dass das Streckennetz auf dem Peloponnisos auf Dauer eingestellt wird und bleibt. Ab Kiáto fährt die S-Bahn von Athen, »Proastiakós«, im Stundentakt. Bisher war es so, dass die Züge abwechselnd zum Flughafen und nach Pireás (nicht-us) fuhren. Die Züge zum Flughafen hatten am neuen Hauptbahnhof SKA (das ist nicht der Innenstadtbahnhof Stathmos Larisis!) Anschluss nach Pireás. Verbindungen nach Kreta sind dann kein Problem, da täglich befahren. Ich fahre in diese Richtung tunlichst nachts und nicht unbedingt mit den Schnellfährschiffen von Minoan Lines. Auf diesen schläft man nicht aus. Ob Chaniá, Réthimno, Iráklio (ebenfalls nicht He-, das ist ein Transliterationsfehler, der in Richtung altgriechisch geht), oder Ágios Nikólaos ist einigermaßen Wurscht. Aus Iráklio rauszukommen ist meiner Meinung nach am unschönsten.

Google Maps sagt übrigens, dass es von Patra nach Kiáto 107km sind. Wegen der parallelen Autobahn sollte die Fenverkehrsstraße inzwischen relativ ruhig sein. Ob es Busersatzverkehr der OSE gibt, ob sich die KTEL dieser Konkurrenz entledigen konnte und ob man Fahrräder mitnimmt, das kann ich nicht sagen. Bei den Personenzügen war es kein Problem.

Seitdem sich die Verhältnisse auf dem Balkan so halbwegs normalisiert haben, funktioniert die Fahrt über Belgrad meiner Meinung nach wieder besser. Nur hilft Dir das mit Deinem nichtfaltbaren Fahrrad nicht ohne Weiteres.

Falk, SchwLAbt

Nur zur Ergänzung: Die Fahrt Patras-Kiato ist tatsächlich überwiegend sehr ruhig. Einzig im Bereich Rio gibt es ein Betonwerk, dessen LKWs stressig sein können. Fahrradmitnahme im Bus ist sicherlich mit wenig Überzeugungsarbeit unproblematisch, das edle Roß wird dann liegend im Gepäckraum befördert, zu voll darf es allgemein aber nicht sein, s.u.

Die Züge ab Kiato fahren regelmäßig und pünklich, sind aber meist ordentlich voll. Fahrräder kosten nix, es gibt aber nur die Möglichkeit, im Eingangsbereich damit stehenderweise unterzukommen. Gewisse Platzbedarfsüberschneidungen der verschiedenen Nutzergruppen lassen sich nicht ganz ausschließen...

Wenn man schon ab Patras unterwegs ist, kann es reizvoll sein, auch vollends bis Piräus selber bzw. am Ende per Boot zu gelangen. Den Weg über Salamina hab ich hier schon oft beschrieben.

Nach Kreta fahren mehrere Linien regelmäßig, Chania (Souda), Rethymno und Iraklio werden über Nacht angesteuert. Die verschiedenen Abfahrtszeiten bei Minoan und ANEK zw. 20:00 und 22:00 ergeben in Verbindng mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten einheitliches Ankommen um halb sechs in der Frühe. Tagfähren fahren im Winter nicht, nur Superfast und Bluestar haben andere Zeiten, halb tags, halb nachts. Ostern ist aber innergriechisch Hochsaison, daher bei Kabinenbedarf sofort buchen.

Es gibt aber auch mit dem Schiff V. Kornaros (LANE Lines) eine Verbindung von Gythio (Peloponnes) nach Kissamos, Westkreta, 1-2x/Woche. Ob die an Ostern zusätzlich auch Kalamata (Peloponnes) ansteuert, glaub ich eher mal nicht.

Meine obligatorische Warnung, daß es um Ostern rum dort richtig mieses Wetter haben kann, soll nicht fehlen.

--> Falk: Die humanistisch-eingedeutschten Ortsnamen haben sich inzwischen auch in GR selbst breit gemacht. Das schöne Pireás findet man schon noch, aber hier z.B. schreibt sich der bekannte Hafenort PIRAEUS , habe auch schon noch phantasievollere Schilder gesehen.

Die Schönheit dieser Gemeinde liegt sicherlich sehr im Auge des Betrachters. Im Vergleich zu den Raffinerien von Elefsína oder Agii Theódori mit ihrem lieblichen Duft kommt sie ganz gut weg und das Wasser im Hafenbecken ist tatsächlich nicht mehr so schwarz wie um 1990...

Falk, SchwLAbt

Wie recht du hast. Ab diesem Jahr wird der Zugverkehr auf folgenden Strecken vorläufig ausgesetzt:
Athen-Alexandroupolis
Thessaloniki-Florina
Larissa-Kalambaka
Patras-Pyrgos-Kalamata
Kalamata-Messene-TEI
Korinth-Tripolis-Nafplio
Thessaloniki-Skopje-Belgrad
Thessaloniki-Sofia-Bukarest
Thessaloniki-Istanbul.

Hoffen wir mal, dass die EU hier richtig reagiert und den griechischen Beamtennasen Beine macht. In vielen Strecken stecken EU-Fördermitel, ganz sicher zwischen Paleofarsalos und Kalambaka und zwischen Kórinthos und Náfplion sowie Tripolis. Es ist doch eigentlich ganz einfach: Betrieb oder Geld zurück.
Die Einstellung des internationalen Verkehrs ist eine echte Posse. Ich höre die Lobbynachtigall ganz heftig galoppieren.
Kalamata–Messini war auch absehbar. Ausgerechnet die Züge in der Berufsverkehrszeit wurden schon vor einem Jahr gestrichen, es war eine Verbeugung vor der Buslobby. Gut vorstellbar, dass man dort ein bisschen nachgeholfen hat. Schon öfter standen ganz zufällig Lkw-Hänger oder alte Busse auf unübersichtlichen Überwegen. Wenn ich mich richtig erinnere, zum ersten Mal vor über zehn Jahren vor einem IC Richtung Alexandrupolis. Von erfolgreichen Ermittlungen und einer Anklage hat man nie was gehört.

Falk, SchwLAbt

So, nun geht es bald los: Donnerstag geht der Zug über Hannover, Frankfurt, München nach Venedig. Freitag legt dann die Fähre in Venedig ab und bringt mich bis Samstag Abend nach Patra. Von dort geht es dann in zwei Tagen nach Piräus um dort am Montag um 19h die Fähre nach Syros zu bekommen.

Gruß
Manfred