Einen schönen guten Tag allerseits!

Seit längerem schon bin ich stiller Mitleser und seit Januar auch mittlerweile registriert. Meine bisherigen Radreiseerfahrungen gehen über eine 'klassische' Donauradweg-Tour im letzten Jahrtausend nicht hinaus. Nach einigen Fahrten zum Arbeitsplatz im letzten Jahr und aufgrund der Tatsache, dass der Nachwuchs nun das Radfahren erlernt, möchten wir die Radfahraktivitäten in den kommenden Jahren stärker ausbauen. Vielleicht entwickeln sich die Ausfahrten dann auch in Richtung Radreisen ;-)

Was die theoretischen Voraussetzungen und die Motivation zum Radfahren angeht ist das Forum hier eine hervorragende Quelle an Informationen, Meinungen und Ideen.

Bei meiner Suche nach einem Rad mit aktueller Nabenschaltung (Alfine) und 26 Zoll-Rädern bin ich auf das Cadenza der Firma Dahon gestossen, das auch die nicht zu verachtende Möglichkeit des einfachen Transports zusammen mit dem Kinderfahrrad im Kofferraum ermöglicht. Nicht zuletzt auch die positiven Informationen hier im Forum und u.a. die Bilder von Claudius (herzlichen Dank an dieser Stelle) haben mich bewogen, mir ein solches Rad im Internet zu bestellen.

Eigentlich wollte ich bei meiner Vorstellung dann dieses Rad gleich mit präsentieren, jedoch habe ich stattdessen erst einmal ein Problem, nämlich folgendes:

Beim Transport wurde mit dem Rad offensichtlich nicht allzu sanft umgegangen, denn es gab einige Kratzer und Lackabschürfungen an den Ausfallenden der Gabel. Wie ich beim vergeblichen Versuch das Vorderrad einzubauen festgestellt habe sind diese allerdings nicht nur optischer Natur, sondern das rechte Ausfallende der Gabel ist verformt:



Bevor ich den Händler kontaktiere möchte ich hier die Frage an die Forumsmitglieder stellen, ob so eine Beschädigung prinzipiell reparabel ist (aufbiegen oder weiten?), oder ob nur ein Austausch der Gabel (Puro U7 Aluminium) in Frage kommt.
Im Voraus vielen Dank für Eure Antworten.

Mit freundlichem Gruß aus der Pfalz,
Benno

Hallo Benno,

ich glaube nicht, daß man ein Ausfallende wieder aufbiegen kann, da es an dieser Stelle viel zu massiv ist.

Selbst wenn man einen sehr langen Hebel ansetzen könnte und es tatsächlich wieder hinbiegen könnte, wäre ich bei Alu allerdings sehr skeptisch wegen der Haltbarkeit.

Also mein dringender Rat: Tausche die Gabel um.

Hi Thomas,

denke ich auch. Allerdings müssten demzufolge auch massive Kräfte gewirkt haben um die Aufnahme überhaupt zu verformen. Dazu müsste wohl auch was am Lack (Risse?) sichtbar sein.

Die Frage ist: Ob nicht vielleicht das Ding schon so aus der Fabrik kam und es nur noch nicht aufgefallen ist?

Gruss chris

Hallo, BigBen,
erstmal herzlich willkommen,
Also wegen ca. 0,8 mm würde ich mir, auch bei Alu, keine großen Sorgen machen, zumal der Biegevektor nicht in gleicher Richtung zum Kraftvektor beim Belasten des Ausfallendes zu gehen scheint. Einen entsprechenden Ringschlüssel in ein Gabelende stecken, das andere Gabelende im Schraubstock fixieren und sacht und gleichmäßig langsam aufweiten, keinen Hammer!

Falls Du dennoch Bedenken haben solltest, wäre eine Anfrage beim Hersteller angebracht.

Mein Fazit: ich würde es aufweiten

mfg
michiq_de

Hallo,

Transportschäden müssen normalerweise sehr kurzfristig gemeldet werden, entweder direkt beim Anliefern, oder, wenn sie von aussen nicht erkennbar waren, binnen eines Tages (24h), je nach Unternehmen. Wenn noch möglich, also auf jeden Fall versuchen, diese Frist zu wahren, sprich, eine Schadensmeldung machen.

Wenn ein Laufrad zum Transport ausgebaut wird, dann sollte da ein Plastikteil ins Ausfallende gesteckt werden, dass genau solche Schäden und auch ein Zusammendrücken der Gabelscheiden verhindert. War da nix dazwischen?

Aufbiegen oder geradefeilen, da hätte ich wirklich kein gutes Gefühl. Wer weiss, was da noch verbogen wurde...

Ich würde erst mal die Reaktion des Händlers (?) abwarten.

Grüße
hans-albert

Hallo,

das würde ich auf keinen Fall machen. Bei jeder plastischen Verformung verfestigt sich der Werkstoff und wird spröder. Die Gefahr, gerade bei Aluminium, dass da was abbricht oder einreißt ist groß. (Hab ich letztes Jahr an meinem Schaltauge erleben können.) Dann hast du den Schwarzen Peter. Es scheint sich hier um einen typischen Transportschaden zu handeln. Sowas ist oft versichert. Mal nachsehen und nachfragen. Die Farbabsplitterungen deuten darauf hin, oder sind die erst bei dem Montageversuch entstanden? Allerdings muß man da gleich reklamieren. Sollte ein Umtausch, am besten des ganzen Rades, scheitern, kann man sich dadurch helfen, dass man die gebogene Wange von innen etwas abfeilt, bis die Achse reinpasst.

Gruß

Ingo

Hallo Benno,

das freut mich, dass du dich für das Cadenza entschieden hast

Sollte Reklamation wegen Transportschäden nicht glücken, auf keinen Fall aufbiegen wäre meine Meinung. Es handelt sich nur um 0,2mm laut Meterstab, aber äh das entspricht gut 20-25% Biegung und das bei Alu. Notlösung wäre wirklich nur auffeilen, obwohl ich grad bei der Gabel kaum was machen würde.

Aber ich bin ja auch nen oller Angsthase oder so.

Die Gabel sollte es bei deinem Händler aber als Ersatzteil geben, wenn du die alte vorlegst.

Viel Spaß mit dem Cadenza, wenn es denn dann fährt

Ich hab jetzt knappe 4000km und kein einziges auf Dahon zurückführendes Problem.

Claudius

Ich würde in diesem Fall das Feilen dem Zurückbiegen vorziehen.
ganz einfach aus dem Grunde, dass man beim zurückbiegen wahrscheinlich hinten rechts biegen würde, wo durchaus schon Kraftschluss mit der Achse besteht.

Wenn man 1mm - 2mm abfeielt macht es meinermeinung nach nicht so das Problem(dies geschied ja unten-rechts). Da immer noch genug Fleisch da ist.

LG Lukas

Äh ich meinte übrigens 0,2cm...

Uff Arbeit sind 0,2mm noch grobe Pfuscherei ... deswegen denk ich garnicht mehr in 2mm

Claudius

also versuch erstmal etwas auf Transportschaden zu machen...die meisten Fa. sind da eher kulant..schließlich hätten sie es besser verpacken müssen..wenn da nix geht..dann kannst du mit ruhigen gewissen die 2mm wegfeilen..aber nur im vorderen Bereich!...die eigentliche Radnaben-aufnahme ist ja in dem Bereich der nicht zusammen-gedrückt wurde.

Um ein so massives Teil so zu verbiegen sind schon große Kräfte nötig. Ich würde mal sehr kritisch prüfen, ob der Rest des Rades was abbekommen hat. Ich nehme an, dass da eine 10mm Achse rein soll? hmmmmmmm ... ich bin nicht fertig ausgebildet, aber das Teil ist wirklich ordentlich verformt (und zwar genau an der Stelle, an der die Kraft von der Achse eingeleitet wird). Ich würde dem Ausfallende aus dem Bauch heraus nicht vertrauen - erst recht nicht nach nochmaligem Biegen.
Dahon um Rat bitten scheint mir sinnvoll, die kennen ihre Rahmen besser. Ein Austausch der Gabel auf Kosten des Transportunternehmens dürfte machbar sein.

edit:
@latscher
ich dachte zuerst auch, dass das so aus dem Werk gekommen sein müsste. Man erkennt auf dem Bild aber Spuren eines Schnellspanners, da dürfte also mal ein Rad eingebaut worden sein. Vielleicht ist das Fahrrad aus dem 2. Stock gefallen?

Hallo,

wenn es denn so war, dass er auch vorher schon mal das Rad rausgenommen hatte und auch genau auf die Stelle geachtet hat. Wenn die Achse trotzdem reingeht, könnte es sein, dass der Händler einfach nicht genau geprüft hatte.

gruss chris
ps
Soll ja schon so manches mal vorgekommen sein...das es der Kunde dann später merkt auch

Vielen Dank für die bisherigen Antworten und Meinungen.

Ich habe mittlerweile den Händler kontaktiert und er hat mir 2 Optionen in Aussicht gestellt. Die Erste wäre das auch schon angesprochene Auffeilen um 1,5-2mm und die Zweite wäre das Zusenden einer Ersatzgabel.
Aufgrund der von Euch aufgeführten Bedenken und Vorschläge würde ich mich für die zweite Option entscheiden.

In diesem Zusammenhang hätte ich folgende Frage:
Ist es für einen technisch interessierten und nicht unbedingt mit zwei linken Händen ausgestatteten Laien ohne bisherige Gabelmontage-Erfahrung möglich, ohne größere Probleme eine identische Ersatzgabel in ein Cadenza einzubauen? Oder erfordert diese Aktion so viel Erfahrung, Wissen und Spezialwerkzeug, dass es lieber von einem Fachmann durchgeführt werden sollte?
Herzlichen Dank für jede helfende Meinung!

Mit freundlichem Gruß aus der Pfalz,
Benno

Hi Benno,

dafür ist der Händler zuständig. Das muss zum Service gehören, schliesslich hast du für das Rad bezahlt.

Ausserdem muss der untere Teil vom Steuerkopflager umgebaut werden. Das geht zwar ohne spezielles Werkzeug, dann aber meistens in die Hose. Vor allem, wenn man es noch nie gemacht hat.

Gruss chris

Wenn der Steuersatzkonus schon drauf ist auf der neuen Gabel, ist das eigentlich keine große Sache und erfordert kein Spezialwerkzeug (Aheadsteuersatz mal vorausgesetzt).
Gruß Florian

auf das angebot einzugehen ist wohl eher der falsche weg.

der normale ablauf wäre, daß du den rahmen zurückschickst und der händler das ding mit neuer gabel bestückt an dich zurückgehen läßt. die anfallenden transportkosten hat der händler zu tragen.

wenn du die gabel selbst montierst ist der händler zum teil aus seiner gewährleistungspflicht entlassen weil er diese arbeit nicht ausgeführt hat.
darauf zielen wohl beide angebotsvarianten.