Hallo!
Gehe bald wieder auf Tour und meine Fotoausrüstung wird immer größer. Mittlerweile beläuft sie sich auf 1 Fotokamera mit 2 Objektiven und Blitz, 1 Digital Videokamera mit externen Ladegerät und Ersatzakku. Das Ganze wiegt dann ca. 4,5 kg. Das ist ziemlich viel Gewicht!!
Jetzt wollte ich alles (außer Ladegerät) so unterbringen das es auch schnell kriffbereit ist ohne lang zu kramen. In die Lenkertasche bekomm ich das alles nicht rein und einen Rucksack möchte ich nicht mitnehmen.
Gibts da eigentlich noch was anderes??? Ich dachte an eine extra Halterung.

Danke

Hallo,

nur eine Überlegung:

Die Fotokamera mit dem von Dir am meisten verwendeten Objektiv, die Videokamera und vielleicht Ersatzfilm/Kasette in die Lenkertasche. Den Rest vom Gerödel in eine Kompakte Fototasche und diese dann in eine Packtasche.

Ich mache 90% meiner Aufnahmen mit 28/50/85 (mit Festbrennweiten ist das Leben etwas komplizierter) würde also mit einem 28-85 oder 28 105 Zoom fast alles Abdecken, was unterwegs so spontan vor die Linse kommt. Wenn ich mehr Tele oder WW brauche mache ich mir meist schon vorher Gedanken über die Motive, kann mich also drauf einstellen.
Aufhellblitzen in der freien Landschaft macht man ja auch weniger. Wenn ich also einen Blitz brauche, z.B. für Schattenaufhellung weiß ich das auch vorher.

Gruß Robert

Die Ortlieb-Lenkertasche hat allerdings ein Gewichtslimit von 4 oder 5 kg. Mit umfangreicher Fotoausrüstung stößt man leider schnell an diese Grenze...

Das ist schon klar, deshalb soll ja auch nur ein Teil von Gerödel in die Lenkertasche. Ich geh jetzt mal davon aus, das keine Nikon F5 mit Booster und 2,8 80/200 und eine semiprofessionelle Videokamera in die Lenkertasche soll.

Gruß Robert

Hi,

verwende die gute 80/20 Regel. Pack die Dinge, die häufig brauchst in die Lenker Tasche - schneller Zugriff.

Den Rest oben in eine der vorderen LowRider Tasche, z.B. Blitz. Allerdings sollte die Ausrüstung so verstaut werden, dass ein Umfallen des Rades diese nicht beschädigt.

Außerdem scheinen Vaude Lenker-Taschen mehr Volumen als Ortliebs zu haben - bin ich noch am prüfen.

Objektive nie senkrecht stellen - immer legen. Hatte selbst schon 1 defektes Objektiv und ähnliches von anderen gehört.


Gruß
Thomas

Hi!!
Danke für die Tipps aber ich dachte vielleicht gibts da noch was unter die Lenkertasche, ein zusätliches Gestell oder so.
Werde mir nochmal die Größen der Lenkertaschen anschauen auch die von Vaude.
Das ist mir alles zu eng, habe da Angst wegen Beschädigung.

Hallo Joggi,

Soweit ich informiert bin, hatte Falk mal sowas ähnliches (Vorderradträger), um seine beiden Kameras zu transportieren. Er war allerdings nicht begeistert davon, wegen schlechtem Lenkverhalten. Ein zusätzliches Gestell ist meiner Meinung nach nicht die Lösung. Ich selbst fahre gänzlich ohne Lenkertasche und habe die ganze Fotoausrüstung in einer Packtasche. Ganz oben liegt das, was ich am meisten benutze. Klar, dass ich dann jedesmal vom Rad steigen muss, um ranzukommen. Aber um ein anständiges Foto zu machen, steig ich immer vom Rad.

Gruss Alex

Kilometerstand 47.695 km

Ich habe manchmal dasselbe Problem. Ich reise bevorzugt "leicht" (denn nur dann kann man eigentlich von einer Reise sprechen), manchmal packt mich aber auch der fotographische Enthusiasmus und ich habe gerne zwei solide Spiegelreflexboliden sofort greifbar, eine mit Farbfilm, eine mit SW-Film ... Mittelformat - wenn ich sie denn mitnehme - muß nicht sofort zur Hand sein, sollte aber nicht aus den Tiefen der Hinterradtaschen ausgebuddelt werden müssen; im Fall der Fälle kann es sich nämlich lohnen! (bitte jetzt nicht die Gewichtsvorzüge einer Vollplastik-EOS anführen).

Es gibt Lowrider, auf die man oben drauf noch ein kleines Päckchen spannen kann. Das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, wenn du an extra Befestigungen denkst. Ich habe aber den subjektiven Eindruck, daß diese Sachen in dieser "Zone" nicht unbedingt sonderlich geschützt sind.

Ich selbst verwende die große Vaude Lenkertasche (nachdem sich bei der Ortlieb die Druckknöpfe rausgelöst haben / weiß aber auch nicht, ob die Klettverschlüsse der Vaude so lange halten werden).

Neben dem "zulässigen Gesamtgewicht" aus Stabilitätsgründen bei großem Volumen habe ich aber einen weiteren nachteiligen Effekt bemerkt: je mehr ich an den Lenker lade, desto schlechter ließ sich das Rad "handeln" bzw. fahren; daran kann man sich aber gewöhnen und je nach Geometrie und restlicher Bepackung ist es vielleicht gar nicht so bemerkbar wie bei mir.

Leider neigt mein Gefährt überdies zum "Flattern", und dieses wurde durch die schwere Beladung noch verstärkt. Vermutlich hängt das damit zusammen, daß das Gewicht soweit von der Drehachse entfernt ist, aber das gehört in einen anderen Thread. Ich wollte nur zu bedenken geben, daß große Lenkertasche zwar angenehm ist (da vieles schnell erreichbar und vor allem auch alle Wertgegenstände schnell mitnehmbar), die Größe aber auch Nachteile haben kann.

Ich habe darüber nachgedacht ob man nicht auf den Gepäckträger eine Art Ortlieb-Koffer oder so montieren sollte. Eigentlich ist da bei mir in Längsrichtung ein großer Packsack mit dem Zelt drauf, aber vielleicht kann man eine schmale, schnell zu öffnende "Tasche" daneben schnallen. Man braucht sich dann nur umzudrehen und kommt auch schnell dran. Ich denke an so etwas wie eine in die Länge gezogene Lenkertasche, die an den Enden mit Spannriemen quer über den Gepäckträger befestigt wird, so daß der Mittelteil ohne Probleme zu öffnen ist. Hoffe die Anordnung wird hier verständlich. Habe aber noch nichts in dieser Richtung gefunden.

Wenn eine Lösung in Sicht ist, werde ich hier von berichten.

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Ergänzung: hatte den Beitrag noch unabgeschickt in der Pipeline und nicht bemerkt, daß in der Zwischenzeit Alex alias Radlfreak geschrieben hatte. Ich hätte mich ihm sonst einfach angeschlossen! Diese Auflage gibt es für alle möglichen Lowrider, u.a. auch für Faiv.
Was mir an den Vorderradtaschen nicht gefällt, daß man sie (zumindest bei meinen) erst aufrollen muß. Da ist so eine Klappe doch angenehm.

Ich würde zu einem normalen Vorderradgepäckträger greifen und oben in einer großen Fototasche die Sachen verstauen - Lowrider sind eh hoffnungslos überbewertet *
So war ich zwei Monate in Island unterwegs und es hat gut funktioniert. Allerdings war meine Ausrüstung ein bisschen kleiner (keine Videokamera).
Um den Photoapparat zusätzlich vor Erschütterung und Regen zu schützen habe ich mir eine Spezialkonstruktion gebaut, die es auch erlaubt die Tasche schnell mitnehmen zu können:

Aus Cordura habe ich eine große Übertasche genäht, die gut vor Regen schützt. Diese habe ich permanent mit Gurtbändern am Träger fixiert. Dann kam noch eine Lage weicher Schaumstoff in die Tasche (nur Boden). Den Deckel habe ich mit einem großen Klett verschlossen. So war die Fototasche schnell zugänglich und wenn ich mal zu Fuß ein paar Meter gegangen bin, brauchte ich nur die Fototasche rausheben - ohne erst die Einzelteile aus zwei Taschen zusammensuchen zu müssen.

Mit dem Lenkverhalten hatte ich keine Probleme. Aber da ist das individuelle Empfinden wohl sehr unterschiedlich. Da hilft nur ausprobieren.

Gruß onrA

*P.S.: Ohne Lowrider sind Flußdurchfahrten einfacher und man bleibt nicht in tiefen Fahrrinnen klemmen ... ok das hat man nicht jeden Tag aber es gibt ja auch genug Jeeps auf der Autobahn

Alles bekommst du nicht in die Lenkertasche. Stopf da rein, was Du oefters brauchst, der Rest muss dann in eine andere Tasche. Da hat sich bei mir die hintere linke bewaehrt, da komme ich am Besten ran, da ich von Links auf- und absteige. Taschen mit Rollverschluss sind aber absolut ungeeignet, der Baer ist ueber alle Berge, bis Du die Kamera draussen, geschweige denn im Anschlag hast.
Das Objektive nicht senkrecht stehen duerfen, ist mir neu, gerade die Teleroehren sind anders gar nicht transportierbar.

Falk, SchwLAbt

Hast du mal ein Foto davon? Klingt interessant, kann es mir aber nicht genau vorstellen.
Wie näht man denn Cordura, so, daß es dicht bleibt? Hast du altes Cordura recyclet oder gibt es das auch als Meterware?

Gruß,
Jura

Werde mal Fotos machen, wenn ich das gute Teil wiederfinde (heute abend).
Cordura gibt es als Meterware, die 500er Variante ist mit einer normalen Nähmaschine problemlos vernähbar. Wasserdicht wird das Ganze nacherher durch Seam-Grip.
Bezugsquellen für Stoff sind u.a:
www.globetrotter.de (nur schwarzes Cordura).
http://www.extremtextil.de/
Im Ausland:
http://www.shelby.fi/catalog/default.php
http://www.pennineoutdoor.co.uk/Pennine_Fabrics.asp
http://seattlefabrics.com/

Gruß onrA

Glaube, einmal bei Globetrotter eine Tasche gesehen zu haben, die man sich quasi vor den Bauch hängen kann - das dürfte dann schnell erreichbar sein.
Gruß Wolfgang

So, Tasche gefunden. Erst nochmal erläuternder Text, unten dann die Bilder.

Die Taschenhülle ist selber eine eigenständige Tasche in die die Fototasche gestellt wird. Diese Hülle ist aus Cordura und in den Boden ist ein Stück Isomatte eingenäht zur Verstärkung und Polsterung.

Diese Hülle wird durch Schlitze im Boden mit zwei Spanngurten fest am Träger montiert.
Als Träger habe ich entgegen obigen Beitrag keinen Vorderradgepäckträger sonder einen Hinterradgepäckträger wegen der größeren Auflagefläche verwendet. Da die Gewichtsbelastung nicht so groß ist muß das kein Tubus sein, sondern es genügt ein 0815 Blackburnnachbau (leicht+billig).

Zur besseren Dämpfung von Erschütterungen kommt noch ein weicher Schaumstoff auf die Isomatte im Boden.

Der Überwurfdeckel ist großzügig überlappend geschnitten um gut vor Regen zu schützen. Die Nähte sind mit Seam-Grip gedichtet.

Der Wasserschutz der Hülle hat besser funktioniert als erwartet. Weder durch die Schlitze im Boden kam Spritzwasser noch hat der Wind Regen unter dem Überwurfdeckel durchgedrückt. Falls doch mal ein Tropfen Wasser seinen Weg ins innere finden sollte wartet dort noch die gute Fototasche die das problemlos wegsteckt.

Der Deckel wird mit großflächigen Klettverschlüssen gehalten. Das hat bei mir zur Fixierung ausgereicht und ermöglichte schnellen Zugriff.

Mögliche sinnvolle Veränderungen/Verbesserungen:
Bei größeren Taschen kann es praktischer sein wenn die Hülle auch seitlich verstärkt ist, so daß sie 'selbststehend' ist. (Isomatte, Draht, dünne Plastikplatten, ...)
Wenn die Tasche deutlich größer als die Gepäckträgerfläche ist kann man den Boden richtig stabil aus Holz/Kunststoff bauen. Dabei aber nicht vergessen dass die normalen Vorderradtaschen auch noch eingehängt werden müssen.

Da die Tasche letztlich nur durch die Hülle und den geschlossenen Deckel auf dem Träger gehalten wird ist die Verbindung eher wackelig. Mit der von mir verwendeten Tasche hat ich während einer zweimonatigen Islandtour keine Problem damit. Es war ausreichend.
Bei einer größeren Tasche und/oder wenn eine festere Fixierung gewünscht ist, würde ich in die Hülle ein breites Gurtband mit Fastexschnalle integrieren, das fest mit dem Träger verbunden ist und quer über die innere Fototasche läuft. Zu fest sollte man die Tasche aber nicht zurren, da sonst der dämpfende Schaumstoff nutzlos wird.

Tasche mit geschlossenem Deckel:

Fototaschen in der Hülle:

Deckelverschluss:

Befestigung von Innen (Spanngurt zur besseren Ansicht offen):

Befestigung Ansicht von Außen:


Gruß onrA

Hei,
ich bin begeistert von deiner Tasche!

Du hast mich ermutigt, einfach selbst meine eigene "Camlieb" zu bauen - egal wo sie jetzt hinkommt und wie die Maße sein werden, das werde ich nochmal überdenken. Auf alle Fälle ist man nicht auf das Fertigsortiment angewiesen.

Allerdings weiß ich nicht, wer mit einer Hängebauchtasche auf Radreise gehen möchte ... vielleich ein Liegeradler ??? Na ja, da schnall ich mir lieber ne Gitarre auf den Rücken (aber dafür gibts ja auch nen Thread ... vielleicht brauch ich doch nen Anhänger )

Also vielen Dank nochmal für die ausführlichen Fotos!!!

Jura

Noch etwas:
solch großzüge Klettverschlüsse wünschte ich mir für die Vaude-Tasche ...
Mit was hast du die festgeklebt? oder einfach nur genäht?
Nochmal: wirklich ein tolles Ding, das du da gebaut hast!

Die Klettverschlüsse sind angenäht. Der 'Kletteil', also das mit den vielen Plastikhäkchen war selbstklebend. Das hat aber beim Nähen mehr Probleme bereitet als geholfen. Der Kleber hat die Nadel so schön eingekleistert, daß fast kein Durchkommen war. Meine Nähmaschine ist aber auch etwas schwach auf der Brust...

Gruß onrA