Hallo liebe Foristen,

Ich "quäl" mich seit längerem mit der Überlegung, einen Lastenanhänger zu kaufen und komm irgendwie zu keiner Entscheidung. Erstaunlicherweise gibt es im Web garnicht so viele brauchbare Erfahrungsberichte, wie man meinen könnte. So zumindest mein Empfinden. Natürlich findet sich in diversen Blogs Weltreisender Hinweise auf den BOB Yak (weniger den Ibex), aber so richtige "reviews" sind das selten, eher beschleicht mich das Gefühl, dass die schiere Notwendigkeit des Lastentransports und eine übersichtliche Auswahl höherwertiger Produkte dazu (im Ggs zu -zig Bikes und gefühlter Millionen Ausstattungsoptionen), wenig "Kritik" sinnvoll erscheinen lassen.

Okay, bevor ich jetzt abschweife vielleicht erst mal etwas zu mir und zur Einschätzung die Beweggründe. Ich nähere mich so langsam den 50 Lenzen und zunehmend verspüre ich weniger Lust, meinen gesamten (Berufs-)Alltag mit einem Auto verbunden zu wissen. Eine gewisse Verfettung lässt sich schwer leugnen, ein paar Bandscheibenvorfälle gab es auch schon, bislang ohne OP überstanden. Mit Sicherheit werde ich morgen und auch nicht im nächsten Jahr mit einem Fahrrad nach Lhasa gurken (können). Dagegen stehen Familie mit drei noch jungen Kindern und ein Job, der keine monatelangen Auszeiten zulässt.

Gerade aber wegen und für die Kids würde ich neben der verstärkten Alltagsradelei schon gerne mehrtägige Radreisen in die Urlaubsplanungen einbauen. Die Mädels (6 - 10) fahren fürs Leben gern Rad und auch in unserem Hügelland dem Schwarzwald vorgelagert war ohne Gemoser 40 km schon öfters drin. Dabei reden wir nicht mal von tagesfüllenden Veranstaltungen mit Start um 8 und Rückkehr zur Nacht. Gerade damit sie in ihre Zukunft auch das Konzept Radreisen mitnehmen und nicht nur das Auto als zwangsläufige Fortbewegung akzeptieren, möchte ich diese Begeisterung unbedingt unterstützen.... selbst hab ich ja auch einen Benefit davon.

Nun denn, jetzt hab ich einen relativ großen Stall von Rädern über zwei MTBs, RR, Faltrad, Oldtimern,.... ab von einem City/Trekkingrad mit 8-Gang Nabenschaltung aber nix "transporttaugliches". Damit den Kids nicht gleich beim ersten Urlaub oder der verlängerte WE-Tour die Lust vergeht, möchte ich logischerweise so viel Gepäck als möglich abnehmen. Letztgenanntes City/Trekkingrad hat ab und zu zwei Ortliebs hängen, der Bock ist aber einfach ne Quälerei bei RH 62 und einer zu hohen Entfaltung am Berg im kleinsten Gang.

Die Frau ist ja Kummer gewohnt und so schleich ich schon seit Wochen um Reiseräder, die mit Lowridermöglichkeit noch ne Schippe drauf legen hinsichtlich Transportkapazitäten und Schaltungskomponenten, die einen schlechttrainierten alten Sack wie mich nicht am ersten Hügel zur Verzweiflung treiben.

Aaaaaaber, und hier stolperte ich auch in diesem Forum schon auf den Ratschlag bei Fragen nach dem einen oder anderen Reiserad, wahrscheinlich wäre es schlauer erst mal überhaupt was zu MACHEN und Kilometer zu sammeln, bevor ich mit wenig Sitzfleisch und Waden in den nächsten Laden renne und mir am Besten noch ein Edelteil mit mindestens Rohloff oder "besser" gleich Pinion und allem Fitz und Fatz kauf, bloß weil ein Blogger damit schon dreimal um den Globus fuhr und das ja dann auch für mich gut sein muss.

So landete in ch dann bei der Überlegung Anhänger, da 2 MTBs als Hardtails dastehen, beide Spass machen, auch ne längere Strecke zu überwinden.

Wie wahrscheinlich jeder kam ich schnell auf den BOB Yak , wobei ich gewisse Features irritierend finde. Zumindest für die Kohle... Das mitgelieferte Laufrad scheint ja eher maumau zu sein, Lackierung geht wohl auch gerade so. Okay, mir macht es nix, wenn das Teil in Würde altert, da verspür ich keinen Fetisch.

Eher beschäftigte mich der mögliche Mehrwert "Alltagsnutzen" iSv Einkäufen etc. Ein Einspurer an nem 29"er ohne Ständer (okay, könnt man auch noch ranspaxen) vorm Edeka zig mal hingeschmissen beim Beladen stell ich mir würdelos vor. entsetzt Aber vielleicht ist das ja gar nicht so problematisch?

Rein zufällig stieß ich beim Surfen auf die Firma "Hinterher" und ich bin einigermaßen begeistert von dem Umstand, dass für ungefähr das gleiche Geld wie ein BOB ein Produkt made in Germany erhältlich ist, dass doch einige geniale Ausstattungsmerkmale beinhaltet.

Natürlich ist ein Zweispurer ne andere Sache, ich kenns noch vom Kinderanhänger. Dass ein Einspurer mit Sicherheit weniger Kraft kostet, klar.

Jetzt bin ich hin und hergerissen, denn beide Konzepte haben ihre Vorzüge. Geländetauglichkeit wäre bei mir nicht oberste Priorität, mehr als geschotterte Waldwege muss der Trailer nicht abkönnen.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem "Hinterher" bei längeren Touren? Und wenn BOB, dann vielleicht gleich den Ibex wenn schon?

Bin für jeden Tipp dankbar, gern auch zu meinen Grundüberlegungen "erst Anhänger, dann vielleicht neues Rad". Eventuell ist das ja die ch nicht der richtige Ansatz.

LG Micha