2016 - Kreta-Cross mit dem MTBDie Eckdaten der Tour:
Zeitraum: 14.-28. Mai 2016
gefahrene Kilometer: ca. 560 km
Höhenmeter: ca. 15000 hm
Track bei gspies:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=feddvbwipebeurtrPfingsten - Vorsaison im Süden, was liegt da näher als eine Mittelmeerinsel zu bereisen. Nachdem wir in den vergangenen Jahren häufiger auf Korsika, Sardinien und auch Sizilien mit dem Rad unterwegs waren, haben wir uns für dieses Jahr Kreta als Reiseziel ausgesucht. Diese Insel hatte ich lange Zeit gar nicht auf dem Schirm, im Nachhinein ein klares Versäumnis meinerseits. Berge und Meer ist eine bei uns stets willkommene Kombination. Und Kreta hat von beidem reichlich zu bieten...
Doch der Reihe nach: Das Radreise & Fernradlerforum bietet nicht allzuviele Informationen zu Kreta, also habe ich mich nach anderen Quellen umgesehen:
Stefan Stuntz, alias Stuntzi aka Alpenzorro hat auf seiner
Heraklix-Tour 2009 interessante Strecken auf Kreta unter die Stollenreifen seines MTB genommen. Seine Art zu reisen und dieses live zu dokumentieren ist allemal einen Blick ins MTB-basierte IBC-Forum wert.
Bergpeter und Kumpel Stefan aus Österreich haben 2011 ebenfalls eine MTB-Tour auf Kreta unternommen und ausführlich dokumentiert (
hier als Video und hier im
kretaforum.info).
Die Route von Bergpeter aus dem Jahre 2011 diente uns im wesentlichen als Vorlage für unseren Kreta-Cross
Wir verzichten diesmal auf Zelt und Kocher und können so mit schmalem Gepäck unterwegs sein. Madame trägt einen Rucksack, ich habe einen Gepäckträger und zwei Taschen am MTB. Wie üblich haben wir dennoch wieder zu viel Gepäck dabei... :-)
Wir fahren mit dem Auto nach Frankfurt, lassen dort auf einem vorgebuchten Parkplatz unser Auto stehen, shutteln mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen, und checken ein. Die Fahrräder sind diesmal in Gepäcktaschen eines großen deutschen Versandhändlers verpackt (Pedal, Räder und Lenker demontiert). Diese Taschen können wir im vorgebuchten Quartier in Chania für zwei Wochen deponieren.
Der Flug verläuft ereignislos, das Gepäck im Flughafen in Chania lässt lange auf sich warten. Draußen ist es bereits dunkel, also wuchten wir die verpackten Räder in den öffentlichen Bus und lassen uns für eine Handvoll Euro zum Busbahnhof in Chania kutschieren. Von dort aus weist und das Handy den Weg ins vorgebuchte Quartier in der Nähe des venezianischen Hafens. In einer netten Taverne in einer Seitengasse gibt es ein leckeres Abendmahl und wir genießen den Abend bei angenehmen Temperaturen.
Am nächsten Morgen regnet es. Kein Problem, denn heute wollen wir nach per Bus nach Heraklion und am nächsten Tag noch ein Stück weiter nach Malia dem Ausgangspunkt der Radtour. Also frühstücken wir in aller Ruhe, bauen die Räder zusammen, deponieren die Radtaschen für zwei Wochen im Quartier und machen uns auf den Weg zum Busbahnhof. Heute, mit rollenden Rädern geht das wesentlich schneller und einfacher als gestern abend mit den verpackten Rädern in den Fahrradtransporttaschen.
Die Tickets für die Busfahrt sind schnell gekauft, die Fahrradtickets gibt es nebenan bei der Gepäckaufbewahrung. Für den Transport im Bus wollen noch die Vorderräder ausgebaut werden, aber alles kein Problem. Während der Busfahrt wieder teils starker Regen, wir sind froh im Bus zu sitzen. In Heraklion angekommen fahren wir die kurze Strecke vom Busbahnhof bis zum am Vormittag via booking.com vorgebuchten Hotel.
Am Nachmittag besuchen wir den Hafen, machen wir einen Stadtrundgang, beobachten dabei eine Pfingstprozession und suchen ein nettes Lokal zum Abendessen.
Am nächsten Tag nehmen wir in bereits bekannter Weise wiederum den Bus nach Malia, der uns am Flughafen Heraklion vorbei einige Kilometer auf der Ausfallstraße abnimmt, so dass wir unsere Radtour wie gewünscht auf verkehrsarmen Sträßchen beginnen können. Das Ziel des heutigen Tages ist die
Lasithi-Hochebene, rund 35 km und 1150 Höhenmeter liegen vor uns. Als Einrolletappe gerade richtig.
Nach einem kurzen Einkauf in Malia machen wir uns an den ersten Anstieg, der uns panoramareich in großen Kehren über den ersten Rücken nach Mochos bringt. Nach kurzer Abfahrt erreichen wir Gouvies, wo wir bald die steile Schotterpiste erreichen, die uns in mehreren Serpentinen in einen wilden Bergkessel unterhalb des Ambelaos-Passes führt. Hier sind wir allein mit Ziegen und Olivenbäumen, das Radweg-Schild am oberen Ende der Piste kommt dann doch etwas überraschend. Zurück auf der Ambelaos-Passstraße erreichen wir ein Museum mit einigen erhaltenen Windmühlen, bevor wir über den Ambelaos-Pass mit seinen zerfallenden Windmühlen hinunter in die Lassithi-Hochebene rollen. Vorbei an Hunderten von weiteren zerfallenen Windmühlen, die mittlerweile durch Dieselgeneratoren ersetzt wurden, rollen wir auf gerader Strecke quer über die von Bewässerungsgräben durchzogene Ebene hinüber nach Agios Nikoalaos. Im dortigen Hotel Rea/Maria finden wir schnell ein Quartier und werden gleich freundlich bewirtet. Abends noch ein gemütlicher Spaziergang durch den Ort, bevor wir in unserer Unterkunft mit frisch geschlachtetem Hühnchen und weiteren Leckereien verwöhnt werden.