Bin garade von einer Fahrt (auch) durch Nordmarokko zurück - für Fotos http://bikeboard.at/Board/showthread.php?219335-Nach-der-Reise-ist-vor-der-Reise-ab-nach-Malaga. Ein paar aktuelle Infos könnten allgemein interessant sein :

Ein- und Ausreise via Ceuta (mit EU-Pass...) geht nach wie vor flott und problemlos, die langen Auto- und Fußgängerschlangen tangieren uns nicht

Die Küstenstraße Tetouan - Al Hoceima ist durchgehend ausgebaut und gut befahrbar, allerdings legt man auf der gesamten Strecke um die 6000 HM zurück. Hotels in Oued Laou, Stehat, El Jebha. Das Hotel in Stehat hatte bei unserer Fahrt geschlossen, beim Kreisverkehr im Ortszentrum nach links vermietet die erste Bar auf der linken Straßenseite ein akzeptables Appartement.

Zwischen Taza und Fes auf der N 9 bleiben - die kürzere Nebenstraße P 5334 (in Ufernähe des Stausees) geht munter rauf und runter und hat großteils fürchterlichen Asphalt, man erspart sich sicher keine Zeit)

der gesamte Mittlere Atlas um Infran - Azrou ist sehr gut zum Rennradeln (und wohl auch MTBiken) geeignet, die Straßen sind meist von guter Qualität und landschaftlich ist es dort auch nett. Allerdings ist Infran so etwas wie das Lech am Arlberg von Marokko - für uns aber immer noch sehr erschwinglich.

Generell hat sich die Anmache und Abzocke in sehr erträglichen Grenzen gehalten, das wird im Vergleich zu meinen früheren Besuchen immer angenehmer, v.a. in Tetouan hat man jetzt ziemlich seine Ruhe. Auch die Straßenqualität wird laufend verbessert (Ausnahme bestätigen die Regel) und die Auto- und LKW-Fahrer sind auch halbwegs ok (sehr viele Polizeikontrollen mit Radar !).

Fazit : dzt. empfehlenswert !

Gruß Gerold

Das liest sich gut. Hoffentlich bleibt es so. Da sich gerade ein Großteil der muslimischen Ländern zum Negativen entwickeln hoffe ich dass in Marokko eine gewisse Stabilität vorhanden bleibt.

Übrigens: Dir würde Jordanien Auch absolut zusagen ( fällt mir gerade ein, da ich es ähnlich stabil halte wie Marokko)

Gruß Thomas

Das kann ich von meiner letzten Reise im November auch so bestätigen.

Sollte sich da ein Generationenwechsel auswirken?

Danke Gerold,
wollte hier gerade zu aktuellen Erfahrungen in Nordmarokko eine Frage stellen.
Von den 70er Jahren bis in die späten 90er war ich häufig dort- mit Campingbus.
Vor Fahrten durch das Riffgebirge wurde seinerzeit ausdrücklich gewarnt.
Ist so ziemlich die einzige Gegend des Landes, die ich noch nicht kenne.
Danke
Uwe

Mit ÖV (Bus) geht das gut. Chefchauen ist sehr schön. Per Rad bin ich mir nicht sicher - ein Freund von mir hatte da einige Probs - ist aber schon laaaaange her.

Die alten Geschichten aus dem Rif kenne ich auch - die Situation scheint sich aber geändert zu haben. Ich wurde auf der gesamten Fahrt durch das Rif (ok wir waren nicht in Ketama )nicht ein einziges Mal auf Haschisch angesprochen - vielleicht liegt es am Alter...

Gibt übrigens in ganz Marokko vor jeder größeren Ortschaft Polizeikontrollen (nicht für uns wir wurden immer nur durchgewunken ) - und am Land bemerkenswert oft Radarfallen. Vielleicht trägt das auch zur geänderten Situation bei.

Gruß Gerold

was mir auffällt ist, dass die von dir fotografierten orte sehr gepflegt aussehen. oder täuscht das?

die häuser sind alle einheitlich weiss angestrichen und man sieht eigentlich keine bauruinen oder heruntergekommende fassaden.

Man darf nicht vergessen dass ich im reicheren Norden unterwegs war. Die "Touristenorte" schauen auf den ersten Blick alle recht passabel aus - abseits gibt es noch genug zu tun und auch richtige Armut ist allgegenwärtig. Es besteht halt eine riesige Diskrepanz zwischen der reichen Oberschicht wie man sie in Ifrane oder den Neubauvierteln der Städte antrifft und den in Traditionen verwurzelten Leute vom Land, deren Kinder oft trotz Schulpflicht diese nicht besuchen weil sie auf zwei Ziegen aufpassen müssen. Hoffentlich zerbricht das Land nicht daran...

Vielleicht hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, das es langfristig nicht sinnvoll ist, die Touristen zu sehr zu nerven und zu bedrängen.
Gängiger Spruch inzwischen: "kaufen Freund, nichts kaufen auch Freund"