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#1528942 - 01.06.23 14:21 Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan
Hague
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 5
Hallo liebe Radreisefreundinnen und -freunde,

ich möchte von September bis Oktober diesen Jahres eine Radreise in Zentralasien machen, bin allerdings noch nicht sicher welche Route ich nehme. Daher folgende Fragen an euch:

Was ist die beste Reisezeit für den Pamir-Highway, von Duschanbe nach Osch, über die Südroute?

Alternativ könnte ich mir eine Reise durch Usbekistan und Kirgistan vorstellen, mit Start, z. B. in Buchara und über Samarkand in Richtung Osten. Frage: Könnt ihr mir Routen empfehlen die landschaftlich und kulturell interessant sind?

Herzlichen Dank vorab und viele Grüße, Hans
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#1528958 - 01.06.23 18:44 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: Hague]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.215
Unterwegs in Schweiz

Nach den kriegsähnlichen Zuständen letzten Herbst zwischen Tadschikistan und Kirgistan im Oblast Batken ist der Grenzübergang (Kyzyl Art) beim Pamir Highway geschlossen gewesen. Man kann nur hoffen, dass er wieder öffnet, bislang habe ich dazu noch keine positive Meldung gesehen. Aber mit Hinblick auf den Sommer müsste das nun bald mal erfolgen. Am besten du verfolgst den entsprechenden Thread im Caravanistan-Forum.
Wir hatten insofern letztes Jahr Glück, als wir vor Ausbruch der Kämpfe noch in der Region Batken unterwegs waren, allerdings zu Fuss und nicht per Rad.
Es gibt aber auch die Möglichkeit im Pamir eine Runde zu drehen (d.h. über das Bartang-Tal) oder halt nur Tadschikistan und Usbekistan zu machen oder auch nur durch Kirgistan zu fahren. Usbekistan kann auf lange Strecken etwas eintönig sein, dafür hat es dann die bekannten Städten.
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#1533145 - 10.08.23 09:35 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: dcjf]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.215
Unterwegs in Schweiz

Gemäss Berichten in Caravanistan scheint Kyzyl Art jetzt zumindest für Touristen wieder möglich zu sein, allerdings muss vorher Paperwork erledigt werden (näheres am besten im Caravanistan-Forum nachschauen).
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#1533209 - 11.08.23 11:53 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: Hague]
kili
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 38
Hallo Hans! Für einen wirklich tollen Flecken Erde interessierst du dich da.

Selbst war ich vor einigen Jahren in der Region, und bin Duschanbe-Osh im September geradelt, allerdings über die Nordroute bis Kalai-Khumb. Für mich war es eine der schönsten Regionen in denen ich bis dato unterwegs war. Auch kulturell/historisch fand ich den Pamir äußerst interessant. Ein großer Mix aus Einflusssphären, Ethnien, Sprachen in einer vielen Zentraleuropäern kaum bekannten Region unseres Planeten.

Route:
Auch abseits der Nord/Südroute gibt es noch viele Möglichkeiten für Abstecher/Variationen im Pamir. Neben dem Bartang Tal gibt es nach Khorog nochmal drei populäre Optionen: Die Hauptroute (M41) im Norden, das Wakhan Tal im Süden, oder das ruhige Shakhdara Tal dazwischen. Dazu bieten sich lohnenswerte Abstecher an diverse Seen oder der (abgelegene) Zorkul Nationalpark an.
Als Alternative zum Kyzyl Art Pass nach Kirghisistan gäbe es noch den Kulma Pass (laut Caravanistan vermutlich offen) nach China, der z.B. einen Abstecher nach Kashgar und das Umfahren der direkten Grenzregion Tajikistan/Kirgisistan ermöglicht. Von China aus ist ebenfalls die Weiterreise nach Kirgisistan möglich.

Wetter & Klima:
Für mich war September die ideale Reisezeit. Von Dushanbe war es in den Tälern bis Khorog noch heiß bis warm, erst auf dem Plateau im Osten wurde es dann frisch. Erwarte dort auf jeden Fall auch im September Kälteeinbrüche mit Temperaturen um den Gefrierpunkt (oder darunter). Probleme mit überschwemmten Straßen hatten wir dafür keine.

Falls du mehr Fragen hast melde dich sehr gerne.

Kilian

Geändert von kili (11.08.23 11:54)
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#1533590 - 18.08.23 09:23 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: kili]
Maas
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6
Hallo zusammen,
ich hätte da auch ein paar Fragen und würde mich gerne in den Faden einklinken. Für ein paar Antworten wäre ich super dankbar. Mein Plan für nächstes Jahr, vorbehaltlich geopolitische Lage:
Dushanbe - Nordroute - Bartang-Tal – Ak-BaitalPass - evtl. Zorkulsee, wenn genug Zeit ist – Shakhdara Tal - Nordroute – Dushanbe – Zeitvorstellung: 23 bis 26 Radtage

• Ist aktuell jemand die Nordroute gefahren und kann einschätzen, ob das trotz des Staudamms noch gut machbar ist?

• Wie sieht es mit der Wasserversorgung Bartang Tal und Shakhdara Tal aus? -> Wasserfilter und Chlortabletten sind dabei, insofern sollte aus dem Fluss das Wasser OK sein, oder gibt es genügend Alternativen in den kleinen Ortschaften? Bevorzugt würde ich Wasser in Flaschen kaufen.

• Gibt es einen Eingang ins Shakhdara Valley von der südlichen Grenze zu Afghanistan (wenn man vom Zorkulsee aus kommt), die mit dem Rad befahrbar ist oder ist das Shakhdara Valley lediglich über Chorugh und die M41 erreichbar? Das habe ich noch nicht so richtig auf Maps erkennen können und die Reiseberichte sind da mengenmäßig nicht stark vertreten oder ich bin blind.

• Ist der Eingang ins Shakhdara Valley an der M41 von Murghab aus kommend gut erkennbar oder gibt es GPS-Koordinaten hierfür?

• Lässt sich das Shakhdara Tal durchgängig einigermaßen fahren oder gibt es größere Abschnitte die extrem für das Rad sind? Werde mit 47 mm Schwalbe Green Guard fahren. Bin 2018 ans Nordkap und letztes Jahr die Carretera Austral mit 40 mm Reifen Green Guard gefahren und hatte keine einzige Panne mit dem Reifen, aber 900 km Schotterpiste von Cerro Castillo – Villa O’Higgins – Cerro Castillo sind mit 40 mm schon oftmals bescheiden zu fahren gewesen. Kann evtl. jemand aus Erfahrung mitteilen, ob die Straßenverhältnisse in etwa vergleichbar sind oder gibt es Streckenabschnitte, die deutlich heftiger sind als Teile der Carretera Austral ?

• Wie verständigt ihr euch, wenn ihr kein russisch könnt? Mein Beginnerkurs startet im Oktober. Aber als „Sprachensupertalent“ wird das wohl nur zu sehr wenig reichen, bis ich hoffentlich Ende Juli 2024 losfahren kann.

Viele Grüße
Markus, der sich mit seinen 53 gerne ins nächste Abenteuer werfen möchte und sehr sich auf Antworten freut
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#1533602 - 18.08.23 14:30 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: Maas]
dcjf
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 2.215
Unterwegs in Schweiz

Hallo Markus

Wasserversorgung im Bartang: da dürftest Du wohl kaum auf Flaschenwasser zurückgreifen können, wobei wir bei der Fussdurchquerung in der Gegend mal auf ein Pärchen getroffen sind, die hatten einen ganzen Esel mit 0.5l Flaschen beladen (war oben bei den Seen Richtung Bachor). Ich meine mich zu erinnern, dass wir eigentlich genug Wasser gefunden haben, einzig hinter Gudara, wenn es Richtung Plateau ging, hatten wir glaube ich wenig gefunden.
Zum Eingang ins Shaqdara: das ist der Matspass, Reisebeschreibung mit Photos von 2010 findest du in meiner Signatur, ist sicher nicht besser geworden, teils anspruchsvolle Furt und seit Jahren unbefahrene Piste.
Sonst ist das Shaqdaratal aber gut befahrbar. Mit den 50 mm Marathon Mondial in 26" war im Pamir eigentlich alles gut zu bewältigen. Am Akbaital hast du etwas Wellblech.
Bewilligung für Zorkul hatten wir uns in Khorog besorgt, müsstest du wohl in Murghab versuchen, aber vorher herausbekommen, wo genau die Erhältlich ist, im Jahr davor haben mich Soldaten ohne Bewilligung (oder Nationalpark-Entry) nicht reingelassen.

Stschastlivava puty
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#1533825 - 22.08.23 13:14 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: dcjf]
Maas
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6
Vielen Dank schon mal für deine Antwort. Das hilft mir ein Stückchen weiter.
Was meinst du mit anspruchsvolle Furt? Hat es da geregnet oder ist das generell schwierig auf die andere Seite zu kommen? Das Shakhdara steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste. Lässt sich er Weg leicht verfolgen oder gibt es da viele Möglichkeiten des Verfahrens?

Ich hoffe sehr, dass das nächstes Jahr klappt - да прибудет со мной сила :-)


Hat vielleicht noch jemand anderes etwas zu meinen Fragen beizutragen? Wäre echt super.

Viele Grüße
Markus
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#1534039 - 26.08.23 11:04 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: Maas]
Britta
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 317
In Antwort auf: Maas
• Wie sieht es mit der Wasserversorgung Bartang Tal und Shakhdara Tal aus? -> Wasserfilter und Chlortabletten sind dabei, insofern sollte aus dem Fluss das Wasser OK sein, oder gibt es genügend Alternativen in den kleinen Ortschaften? Bevorzugt würde ich Wasser in Flaschen kaufen.
Wir haben im Bartang Tal Wasser vor allem in den Ortschaften aufgefüllt. Die Flüsse waren -zumindest als wir dort unterwegs waren - sehr sedimentreich und so nicht wirklich als Wasserquelle geeignet. Es gab vereinzelt auch kleine Quellen, die wurden aber je weiter man das Tal hochfuhr immer weniger.

In Antwort auf: Maas
• Wie verständigt ihr euch, wenn ihr kein russisch könnt? Mein Beginnerkurs startet im Oktober. Aber als „Sprachensupertalent“ wird das wohl nur zu sehr wenig reichen, bis ich hoffentlich Ende Juli 2024 losfahren kann.
Mit Händen und Füssen. Wir können kein russisch und sind zumindest nicht verhungert. Natürlich ist es schöner, sich mit den Menschen unterhalten zu können, aber man kommt auch ohne russisch zu sprechen problemlos zurecht.

Ein paar Eindrücke von unserer Tour findest du hier: Tadschikistan 2017 – Südroute, Bartang, Wakhan (Reiseberichte)

viele Grüße
Britta
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#1534213 - 28.08.23 15:51 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: Maas]
kili
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 38
Hi Markus,

auch von mir noch ein paar Infos zum Shakhdara Tal:

- Wasser: Im September war dies nie ein Problem. Hatte damals Wasser gefiltert und zusätzlich mit Chlor behandelt oder alternativ abgekocht. Zu kaufen gab es damals kaum Wasser (nur Softdrinks, u.ä.)

- Fahrbarkeit: Von Ost nach West, sehr gute Kondition vorausgesetzt, war es fast alles fahrbar. Den Pass hoch rumpelt es etwas mehr. Die Furt war im September kein Problem:
[ von abload.de]

Runter zur M41 war es recht steil und teils nass, daher in der Gegenrichtung evtl. nicht fahrbar. War damals selbst auf Marathon XR (50er) unterwegs, der Grip hatte gereicht, von der Dämpfung hätte ich mir noch mehr gewünscht.
Dass diese Piste nicht befahren wird, kann ich nicht bestätigen. Habe dort selbst zwei Spanier im Geländewagen, und ein paar Locals im LKW getroffen.

- Es gibt tatsächlich eine Verbindung vom Shakhdara ins Wakhan Tal. Diese ist auch in der schweizer Pamir-Karte eingezeichnet. Habe selbst gerade nicht die Karte zur Hand, du erkennst aber den Verlauf einer Piste/Weg in den Google Earth Satellitenbildern. Der Eingang vom Wakhan aus liegt ca. hier: https://goo.gl/maps/TVSc683ZjE8X8gCi8
Inwieweit das aber mit einem Reiserad zu machen ist, kann ich dir nicht sagen. Auch kenne ich niemanden, der dies versucht hat. Erwarte also eher die Kategorie “extrem”.

Beste Grüße
Kilian

Geändert von kili (28.08.23 16:02)
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#1534214 - 28.08.23 16:16 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: kili]
kili
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 38
Edit: (mir sind so viele Namen entfallen ...)
Die Verbindung vom oberen Shakhdara Tal zur M41 geht über den Maisara Pass (einzige Furt siehe mein Foto oben), die angesprochene Verbindung zum Wakhan Tal geht über den Mats Pass. Letzterer ist vermutlich recht schlecht befahrbar (Christians Info aus 2010).

Geändert von kili (28.08.23 16:17)
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#1534415 - 31.08.23 11:55 Re: Pamir Highway oder Usbekistan-Krigistan [Re: kili]
Maas
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6
Hallo Britta, hallo Kilian,

auch euch vielen Dank für eure Antworten.

@Britta
Ich dachte, ich hätte in den letzten 12 Monaten schon alles deutsche gelesen, was lesbar ist. Auch im Forum habe ich ja schon geschaut. Aber den Bericht kannte ich noch nicht. Super zum Schmökern und mehr Lust bekommen. Obwohl das ja kaum noch möglich ist.

@Kilian
Auch der Namen der Pässe (Mats (Maц) noch Maysara) waren mir bisher nicht bekannt und ich habe Pässe das erste mal in diesem Faden (zumindest bewusst) gelesen. Das habe ich jetzt aber über https://mapcarta.com/de/ gefunden. Über Komoot und Maps ist mir das nicht gelungen, da dort nur spärlich solche Infos bereitstehen.


Über Komoot habe ich auch den Eingang vom Süden her über den Maц-Pass gut sehen können, vom Norden her über den Maysara-Pass. Vielleicht bringt das ja in Zukunft jemandem etwas.


Ich habe mir die Tour jetzt mal zusammengestellt und huiuiuiuiuiuiui. Etwas mehr als 2000 km sind in 26 Radtagen kein Problem. Aber über 40000 Höhenmeter, davon viele auf über 3000 Metern. Das macht das Vorhaben doch eher schwierig bis unmöglich. Das schaffe ich nicht und ich muss mir überlegen, mich von Chorouph aus nach Duschanbe fahren zu lassen. Irgendwie wird das schon klappen. Riecht aber nach einer sehr intensiven Vorbereitung im Odenwald schmunzel


Viele Grüße
Markus

Geändert von Maas (31.08.23 11:56)
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www.bikefreaks.de