Fahrtüchtigkeit alter Fahrräder?

Frage:Wie alt ist euer besterhaltensdes Fahrrad,das heute noch fahrtüchtig und voll funktionsfähig ist?
Ich hab noch das Glück gehabt,ein Puch "Free-spirit" zu ergattern.
Das Fahrrad war 1981 der letzte Schrei und kostete damals etwa 850
DM.
Die Schaltung und der Rahmen aus 2500 er Puch Spezial Stahl waren zu der Zeit fast unübertroffen.
Das Bike läuft auch heute, nach ca. 20000 km immer noch super.
Rost und Korrosion wichtiger Teile sind bis jetzt nicht aufgetreten!

Gruß Ronald

Hallo Ronald,

Es kommt immer darauf an, wieviel das Fahrrad gefahren worden ist und ob es auch gut gepflegt wurde. Ein Fahrrad von 1981 kann auch heute noch sehr gut aussehen, wenn es vom vorigen Besitzer gut behandelt wurde. Meins ist von 1993, hat aber schon über 35.000 km drauf und sieht noch, abgesehen von einigen Schrammen, sehr gut aus. Ich hab aber schon öfters Fahrräder gesehen, die schon nach wenigen 1000 km total Schrott waren.
Freu Dich, einen Oldtimer zu haben. Ich würde mich nie von meinem Rad trennen, auch wenn es nicht mehr mit den heutigen Modellen mithalten kann.
Ich hatte schon mal die Gelegenheit, auf einem Tourenrad aus dem Jahre 1936 zu fahren. Schade, dass ich zu dieser Zeit noch nicht fahrradversessen war, ich hätte es sofort gekauft.

An alle Forumteilnehmer: Wo kann man ein antikes Fahrrad finden? Flohmarkt oder gibt es Fahrradläden, die noch Restbestände haben? Mein Traum wär ein Rad um 1900, so noch mit richtig stabilem Rahmen, Bremsklotz, Kerzenlampen etc.... Wird aber wohl nur im Museum zu finden sein - oder auf dem Lande in Opas Gerümpelkammer

Gruss Alex

Kilometerstand 35.450 km

Hi Alex!
Aber daß du mir mit dem Opa-Rad nicht nach Hamburg kommst!

Gruß Christian
der sich auf die Dänentour freut..

Hallo Ronald,
ich besitze ein ähnliches Vehikel (Raleigh "Rialto" Tourenrad / ein Zwitter Reise-Rennrad ?) Baujahr 1980 , gekauft im Frühjahr 1981 für ca. 850 Märker. Das Teil ist noch immer in einem Topp-Zustand und dauernd in Gebrauch. Ich bin noch immer begeistert von dem Brooks-Rennsattel, dem Rennlenker mit toller Gravur und die verchromten Schutzbleche sind eine Schau. Man kann zwar nicht mit Index-Schaltung und 27 Gängen protzen, 10 Gänge tun es auch und das Schalten selber will gekonnt sein. Die Felgen sind nicht mehr original; nach 21 Jahren Gebrauch ist das auch kein Wunder. Irgendwann habe ich diesem Rad Hohlachsen und Schnellspanner verpasst. Vor drei Jahren habe ich den schönen mechanischen Tacho von Huret leider verschrottet weil die Tachowelle dauernd gestreikt hat. Die Pedale habe ich an ein anderes Rad (mein Bahnhofradl) montiert und die funktionieren noch ganz einwandfrei. Die letzte längere "Reise" habe ich im April gemacht, mit Anhänger, die Amper entlang und rund um den Ammersee. Zur Zeit bin ich gerade dabei ein älteres Gerät zu restaurieren (ist auch fahrtüchtig). Es handelt sich um ein Bismarck Herrenrad (schätze Baujahr 1940 - 1950), mit Rückrtittbremse, Bremsklotz, stabilem Rahmen, etc. Mir fehlt die Originallampe und von dem tollen Sattel die lederne Satteldecke (vielleicht werde ich auf einem Flohmarkt fündig). Kann mir jemand einen Tipp geben wie ich das genaue Baujahr herausfinden kann ?
Zu dem Zustand und der Fahrtüchtigkeit alter Fahrräder kann ich nur eines sagen : ich gönne allen meinen Fahrrädern im Winter eine intensive "Frischzellenkur". Das ist zwar nicht jedermanns Sache aber im Winter sitzt ich als Bastler und Fahrradnarr gerne im Keller und schraube.
Fritz

Nee Christian,

So bekloppt bin ich auch wieder nicht Aber im Ernst: ich bin auf der Suche nach einem Fahrrad vor 1950, sozusagen als Ersatzfahrrad, wenn mein Reiserad in der Reparatur ist. Kommt ja mal vor, aber ich muss jeden Tag ein Fahrrad haben, da ich auch damit zur Arbeit fahre. Und Auto hab ich nicht
Mein Fahrradhändler hatte einige ältere Modelle. Ich weiss aber noch nicht, ob er sie noch hat, da er vor kurzem umgezogen ist. Muss noch mal nachhaken...Da war übrigens auch ein Reiserad darunter, welches ähnlich war wie das von Heinz Stücke

Gruss Alex

Kilometerstand 35.465 km

Hallo Fritz,

Du kannst Dich glücklich schätzen, einen solchen Oldtimer zu besitzen, der auch noch fahrtüchtig ist Ich nehme an, dass Du damit auch fährst. Wo hast Du es eigentlich bekommen? Oder ist es Familienbesitz?
Es gibt irgendwo eine Seite im Internet, da kannst Du einiges mehr über das Rad herausfinden (Baujahr etc.) Gib mal unter Google den Suchbegriff "Fahrad Oldtimer" ein, dann müsstest Du einiges finden.

Gruss Alex

Kilometerstand 35.465 km

Hallo Ronald,

ich hatte mal ein Victoria 4-Gang-Damensportrad aus den 40er oder 50er Jahren (geschenkt bekommen!). Aus Ignoranz und Unwissenheit hab ich es damals als Alltagsrad benutzt und es ist mir prompt geklaut worden. Schade!

Heute würde ich es in Ehren halten...

Martin

Hallo Alex,
mein "Bismarck" habe ich weder bekommen noch ist es Familienbesitz; ich habe es einfach in einem Werstoffhof abgeholt. Bei uns gibt es schon seit einigen Jahren keine Sperrmülltermine. Dafür wurden Werstoffhöfe eingerichtet wo der alte Krempel entsorgt werden kann. Die brauchbaren Sachen werden gelagert und an Interessenten oder Sozialhilfeempfänger abgegeben. Es ist unvorstellbar was unsere Wegwerfgesellschaft dort anschleppt. "Fahrradmassig" habe ich letztes Jahr im Sommer einen nagelneuen 26" Laufradsatz mit Bereifung, einen Nachkriegs-Fahrradanhänger, das "Bismarck" und diverse brauchbare Ersatzteile abgestaubt. Der Anhänger hat ein irres Kupplungssystem (Kupplungsmaul vergleichbar mit der Kupplung eines PKW-Anhängers) und wurde von mir letzten Winter komplett erneuert; d.h. neue Reifen, neue Lackierung und neuer, leichterer und gefederter Aufbau (Ladefähigkeit : 6 Bierträger); die Kupplung habe ich noch nicht komplett weil ich diverse Teile im Handel nicht kriege und somit gezwungen bin alles selber anzufertigen. Wenn Du so etwas "umsonst" haben möchtest halte es nach dem Motto :"wer suchet der findet, wer schraubt der hat"
Fritz

Ich hatte in den 80ern ein Fahrrad von etwa 1960, das meine Mutter früher gefahren ist. War in einwandfreiem Zustand, sah noch schön aus und war gut zu fahren. Ich hab das als Alltagsrad genutzt, es ist mir aber 1987 geklaut worden (als ich gerade damit zu einer Vordiplomprüfung fahren wollte )

Andreas

Hallo,

mein Rad ist 10 Jahre alt und wenn ich nicht so faul wäre sich noch in guten Zustand. Aber was heißt das schon. Ich acht nur darauf, daß es technisch OK ist. Regenfahrten reinigen das Fahrrad schließlich auch vom gröbsten Schmutz.
Neben meiner Faulheit ist dies auch ein praktischer Diebstahlschutz.

Zum Thema alte Fahhräder:
Mein Vater - von dem ich das Radlervirus erbte - fährt sein Rad bzw. Rahmen seit ca. 50 Jahre. Ende der 50.-er fuhr er damit einige große Touren und sein ganzes "Arbeiterleben" fuhr er zudem damit zur Firma. Jetzt als Rentner fährt er noch regelmäßig damit. Zwar ist nur der Rahmen so alt, aber trotzdem findet man eine solche Qualität meiner Meinung nicht mehr. Die Hersteller wollen schließlich regelmäßig neue Räder verkaufen.

Gruß Thomas

Früher war alles besser... und noch früher war alles noch besser...

Meine Erfahrung ist, dass alte Fahrräder mitnichten gleich gute, stabile Fahrräder sind. Ich habe auch einen Oldtimer, dessen Baujahr ich auf 1940/41 schätze. Er hat eine seltene 3-Gang-Nabe und in die ist das Produktionsjahr 1940 eingestanzt. Außerdem eine wundervolle Chromlampe mit zwei Glühbirnen und einen riesigen Leder-Schwingsattel.

Der Rahmen ist sicher noch original, aber mitnichten als stabile Konstruktion zu bezeichnen. Die Ausfallenden sind plattgepresstes Rohr, die Sattelstreben sind unten stumpf geschweisst und oben geschraubt statt gelötet. Wenn dann noch der Rostschutz nicht so ernst genommen wurde, dann Vorsicht !

Zu bedenken ist auch, dass in bestimmten Zeiten (insbesondere 39-45) für Gebrauchsgegenstände gar kein hochwertiges Material zu kriegen war. Das wurde an der Front ge- und verbraucht !

Ansonsten gilt für Fahrräder wie für Flugzeuge : das Alter ist nicht entscheidend für Zustand und Sicherheit, sondern die Wartung.

Gruß

M.