Rahmenbau

Hallo,

seit einiger Zeit verfolge ich das Forum, jetzt ist es aber Zeit, sich aktiv zu beteiligen. In der Vergangenheit viel mir auf, daß viel über Rahmen (Stahl vs. Alu, Qualität unterschiedlicher Rahmen usw.) diskutiert wird. Da ich aus zeitlichen Gründen nur relativ wenig radeln kann, fahre ich zur Zeit noch das aufgerüstete Crossrad, das ich mir während meiner Studienzeit zugelegt habe. Der Wunsch nach einem neuen Rad wächst jedoch zusehends. Da ich gerne handwerklich tätig bin, spiele ich mit dem Gedanken, einen Rahmen selber zu bauen. Lohnt sich finanziell wahrscheinlich nicht, ist aber doch bestimmt ein tolles Gefühl, mit einem selbstgebauten Rahmen unterwegs zu sein.

Daher meine Fragen:

Hat von Euch schon mal jemand einen Rahmen gelötet und kann Hinweise geben?
Wo finde ich eventuell eine Anleitung zum eigentlichen Rahmenbau, aber auch zur Bestimmung der Geometrie (das Buch von Smolik hatte ich schon in den Händen)?
Kennt jemand das Tim Paterek Manual? Ist das empfehlenswert?

Nalle_baer

Servus Nalle (finnisch: Spielzeug )

So weit ich weiss, bietet der Rahmenbauer Boerngen Selbstbaukurse an. Kønnte aber auch der Rahmenbauer Hertel sein.
Vielleicht googelst du mal etwas rum.

Viele Gruesse

Corsar

Hallo Carsten,

erst mal Hallo. Nein ich bin nicht Mario. Den Wunsch an seinem Fahrrad alles selber gemacht zu haben kenne ich von mir selber. Ich denke, dass der erste Rahmen erst mal einer zu Üben sein sollte, falls man nicht Löt- oder Schweiß-Experte ist. Ich denke es ist ähnlich wie beim Laufradbau, auch da braucht man ein Bisschen Gefühl in den Händen, um ein brauchbares Ziel zu erreichen.
Irgendwo habe ich mal etwas von einem Rahmenbauer gelesen der Kurse zum selber bauen anbietet. Ich glaube das ging da um dem Bau eines Hochrades.
Der Bau unter 'Anleitung' kann einem sicher Helfen, die gröbsten Schnitzer zu vermeiden.
In welcher Region bist Du denn zu Hause?

Gruß
Thomas

willkommen im forum!
die empfangsdame ... äh ja ... die iss wohl mal kurz ...

puuh !
ich hatte vor jaaaahren mal einen liegeradrahmenbauer für eine (oder waren´s zwei?) wochen besucht und der hat mir so einiges gezeigt und dann hab ich auch mal teile bearbeitet und gelötet. also: dazu braucht man vor allem eine gut ausgerüstete werkstatt. also finanziell lohnt sich das auf gar keinen fall, um nicht zu sagen, daß du dann mit dem guten gefühl rumfahren kannst, einen sehr teuren rahmen dein eigen zu nennen.

ich plane auch einen rahmenbau (liegerad) und verfüge NICHT über eine werkstatt - und werde daher aus kohlefaser / epoxidharz bauen.
der bau der formen und auch das laminieren sind zwar vergleichsweise arbeitsaufwändig - aber: wenn man das nicht vakuumgepresst bauen will und das harz nicht allzu hoch tempern will, dann hält sich der werkzeug- und betriebsmittelaufwand in erträglichen grenzen und man braucht nur etwas platz zum bauen. keller oder garage reichen da aus. nur gut belüften muß man es können oder eben nötigenfalls noch eine entlüftung überm arbeitsplatz installieren.

ein (ungefedertes) liegerad aus bootsbausperrholz (robinie) mit birkensperrholz-sitz gibts auch, auch selbstgebaut. das wiegt gerademal 12 kg.

also ... es gibt da auch noch alternativen.

MfG

ich bin eigentlich auch ein Bastler, aber bestimmte Dinge können andere eben besser und billiger.
Ich kan mir nicht vorstellen, das man mit "Bordmitteln" solch gute ergebnisse erzielen kann, wie in der Industrie.

Daher ziehe isch es vor, lieber die Teile zu kaufen und dann zusammenzubauen. Es würde ja wohl auch keiner auf die Idee kommen, eine Kurbel selber schmieden zu wollen.

job



dieser da in schwarz eloxiert.

Hier sind ein paar Tips zu finden:
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=137681

Vielen Dank für die Antworten. Ich weiß, daß es eigentlich unvernünftig ist. Aber es reizt mich doch sehr. Schließlich geht es auch um den Spaß am Bauen. Eine gut ausgestattete Metallwerkstatt ist vorhanden, gute Kenntnisse in der Metallbearbeitung habe ich auch, nur beim Löten bin ich absolut unerfahren. Bei dem Rahmenbauer Börngen in Wolfhagen (Kreis Kassel) werden wohl auch Rahmenbauworkshops angeboten, steht zumindest auf deren Homepage.

Einen selbergebauten Rahmen würde ich einem gekauften (hochpreisigen) Rahmen doch vorziehen. Auch wenn eine gewisse Angst vor dem Zusammenbrechen vermutlich bleiben wird.

Nalle_baer

Hallo Carsten

Herzlich willkommen bei uns!

Hast Dir da was vorgenommen, macht bestimmt Spaß...wenn man(n) sein Handwerk versteht.

Bin auch ein Bastler voller Tatendrang, hätte 1001 Ideen. Bei einigen Sachen denke ich mir aber auch, es geht einfach nicht von Null auf Hundert. Da haben schon ganz andere lange und teuer ihr Lehrgeld bezahlt.

Um daß Du Dir einen Rahmen selber bauen kannst, der b e s s e r als ein hochpreisiger Rahmen (was darf der kosten, wer soll ihn anfertigen? ) sein wird, wird viel Zeit vergehen.

Mußt Dir v o r h e r im Klaren darüber sein, es gibt verdammt gute Rahmenbauer. Ist ein harter Weg bis dahin!

Will Dir aber Dein Vorhaben keineswegs madig machen. Jeder hat mal angefangen!

Gruß Mario

Kann ich von abraten!
Nen vernünftgen Rahmen bekommt amn vielleicht nach 1 Jahr üben zusammen.Du musst die Farbe der Rohre genau beobachten,wenn du zu viel an einer Stelle mit der lötpistole bleibst ,verbrennt das Lot.Es es zwar ein erhebendes Gefühl,den eigenen Rahmen entstehen zu sehen,aber es ist sehr schwer einen Rahmen zu löten.

moin nalle,

ich hab auch schon einige räder auseinandergeschnitten und wieder "neu" zusammengeschweißt. bin grad beim bau von`nem liegerad. klapprad vorne, gefedertes mtb hinten und dazwischen das gute vierkantrohr (st-37-2). nich edel aber spassig. das nächste wird ein klappbares bmx mit schaltung und pi pa po wie`s bike friday. nur halt billiger
nur mut - als dran - wird schon schiefgehen

is alles von menschenhand gebaut, dann kanns auch menschenhand nachbauen!!!

tschauiii
paddy

Hi,
Uwe Marschall hat mal in einem Interwiew seine Geschichte erzählt: Es fing so an wie bei dir, nur daß Marschall schon ein gewiefter Schweißer/Löter war. Der erste Rahmen war zwar handwerklich Perfekt, aber wegen der sehr seltsamen Geometrie unfahrbar...
Hagen Wechsel hat andersrum pech gehabt. Sein erster Rahmen ist ihm unterm Ar*** zusammengebrochen.
Tja, was ich dir damit sagen will: Der erste ist kaum perfekt...
Übrigens Material: Entweder die Herren Rahmenbauer direkt anhauen oder doch noch mal bei Brügelmann nachfragen. Die hatten mal ein kleines Sortiment an Rohren (Vitus/Columbus) und ein paar Muffen, Ausfallenden und Anlötteile. Du bist ja schließlich nicht der Erste mit diesem Wunsch.
Viel Erfolg,
Michael

Moin,

bei wiesmann-bikes.de findest du jede Menge interessanter Informationen zu Custom made bikes.

Ich werde mir von einem Freund, der bei Wiesmann ne Menge abschauen konnte wohl ein Rad schmieden lassen. Ist viel günstiger und sein Handwerk versteht er auch.

Bei Bedarf kann ich dir auch den Kontakt herstellen, falls du Fragen zum Rahmenbau hast.

Daniel

Lieber Nalle_baer ,

auch wenn es mit der Antwort etwas spät ist : Der Holger Koch bietet auch Rahmenbau - Kurse an!


Viele Grüße ,

Dein

Suppenpanscher aus München

Hallo Nalle Baer,

für den ersten Einstieg würde ich das Buch
"Fahrrad-Rahmenbau" empfehlen. Es ist bei Delius-Klasing
in der Moby-Dick Edition erschienen.
Darin wird gezeigt, wie man mit vertretbarem Aufwand voran kommt.
Falls das Buch nicht mehr lieferbar ist; ich hab´s zuhause und würde es evtl. abgeben.

Gruß, Willi

Hallo Nalle_baer,




eine Seite zum lesen und schmökern :
http://www.reset-racing.de/

selbst habe ich keine Ambitionen einen Rahmen zu bauen,
auch habe ich die Seite nicht im Detail gelesen.
Sie wurde vor Zeiten in einem andere Board erwähnt und von mir gespeichert ( Jäger und Sammler ).

Gruß
Peter

vergesst alles! SO muß ein rahmen aussehen, die perfekte symbiose!

http://www.bmeres.com/bambooframe.htm



MfG

Hi,

wenn Du noch nicht gelötet hast, solltest Du überlegen erstmal einig Probeteile zu machen. Dazu Kupferrohr (Wasserleitung) und mit Hartlot löten.

Dabei solltest Du rauskriegen, wie Du mit dem Flux umgehst, wie die Muffen zu den Rohren passen sollten. Mit der Flex kannst Du einige Schliffe machen und Dir anschauen was bei den Versuchen rausgekommen ist.

Grund für Kupferrohr: Es leitet die Wärme noch schneller weg von der Lötstelle als Stahl.

2. Grund für Kupferrohr: Der Schmelzpunkt von Kupfer liegt bei 1084°C. Bei Stahl ist er zwar weit drüber, aber Du willst ja verhindern, daß Du Gefügeveränderung bekommst. Die findet so bei ca. 936°C statt (kannste im Fe C Diagramm nachschauen. Hab die Zahl nicht im Kopf, muß so selten Eisenlegierungen löten.). Wenn Du es also schaffst das Kupferrohr zu löten, ohne, daß es anschmilzt, sollte es auch nicht unmöglich sein, Stahlrohre ohne überhitzen zu löten.

Wenn Du es damit hinbekommst kannst Du mal einige Stahlrohre (wieder Wasserleitung) zusammenbrutzeln. Wichtig: Im Unterschied zum Schweißen kommt die Qualität aus der sorgfältigen Vorbereitung, nicht aus der Dicke der Naht.

Viel Spaß,

Baldi