von: Nordisch
Re: Laufradbau - Fragen an die Schwarmintelligenz - 16.11.23 19:02
Speichen brechen nicht durch zu hohe Speichenspannung, sondern durch viele starke Wechselbelastungen bis hin zur vollständigen Entlastung.
Ähnlich sieht es bei den Felgenbohrungen aus.
Die Streckgrenze der Speichen liegt ca. doppelt so hoch, wie die Belastungsgrenze der Felge hinsichtlich Verchippen.
Ich habe einfache 24 Speichen Hinterräder von Mavic und Shimano der alleruntersten Preisklasse selbst für gut 100 kg Fahrer überarbeitet. Auf der rechten Seite hatten die Speichen danach 1400 bis 1600 N.
Der eine Aksium Fahrer ist vor der Revision schon ca. 10000 km gefahren bis er sich die Kette in die Speichen befördert hat und sich dabei die Felge etwas verzog. Ich hab ihm 12 neue Speichen besorgt und das Laufrad neu aufgebaut. Aufgrund der verzogenen Felge war die Speichenspannung recht ungleichmäßig. Da ich das Laufrad aber recht hoch spannte, kam keine Speiche unter einen kritischen Wert. Erst ist das Laufrad dann noch 20.000 km gefahren, u.a. von Rügen bis zum Vätternsee mit einem Anhänger (dabei eine Kiste Gerstensaft). Und weil der Fahrer gern Gerstensaft konnte er ein entsprechendes Depot an seinem Leib anlegen. Sprich im Anhänger eine Kiste und auf dem Rad ein Fass Gerstensaft.
Das Laufrad stand danach noch immer wie eine 1 und war defektlos und das obwohl wir von einer billigen Aksium/CXP22 Felge reden, dessen Produktionsmaschinen am Ende ihrer Laufleistung waren. Entsprechend sah man im Neuzustand, dass die Ösen abstanden und zwischen Ösen und Felgen das nicht entgratete Alu der Felgenbohrung hervorquoll. Diese Aksium Laufradsätze wurden damals für 80 € verschleudert.
Nun hatte er in der Summe 30000 km runter und musste die Lager überholen lassen. Anschließend verkaufte er die Laufräder und ich verlor sie aus den Augen.
Fazit, hohe Spannungen führen nicht zu Schäden, sondern nur zu niedrige Spannung. Einerseits werden die niedrig gespannten Speichen starken Wechselbelastungen bis zu völligen Entlastung ausgesetzt. Und anderseits führt die Entlastung einzelner Speichen dazu, dass plötzlich die anderen Speichen die Kräfte aufnehmen müssen. Dass lässt die Speichenspannung dort schlagartig hochschnellen und das Runde für Runde und kräftiger Tritt für kräftiger Tritt.
Wenn du natürlich 36 Speichen und z B.30 mm hohe Felgen mit dicken Felgenboden hast, passiert in der Regel nicht viel. Wenn das ein Speichen ein Mü entlasten und es auf zwischenzeitlich von weniger Speichen gehalten wird, ist es fast gleich. Theoretisch hätte man dann das Laufrad gleich mit weniger Speichen und höherer Qualität aufbauen können.
Am Vorderrad geht das noch besser. Bei leichtem Reisegepäck und mit Felgenbremsen kann man durchaus mit 20 Speichen vorne fahren, vermutlich auch 16 Speichen. Meine Shimano RS330 und Campa Zonda mit 16 Speichen stecken bisher einiges weg, u.a. das zügige Gefahre über Katzenkopfsteinpflaster mit meinen gut 90 kg. Am Hinterrad sind gar nur 21 Speichen. Mit hoher Aufbauqualität hält das sehr gut.
Bei Scheibenbremsen brauchst du mehr Speichen, aufgrund der hohen Kräfte bei der negativen Beschleunigung. DT Swiss LRS mit 24 Speichen halten dank Straightpullspeichen recht gut, sind aber mit den Kräften der Disk etwas überfordert (selbst nach Erhöhung der Speichenspannung). Bereits beim Anziehen der Bremsscheibe mit 50 Nm hört man die Speichen arbeiten. Die Geräusche lassen sich reproduzieren. Es ist also kein Setzungsprozess/Entdrehen der Speichen , weil das Laufrad nicht abgedrückt wurde.
Kaputte Laufräder habe ich auch gesehen. Sie hatten zu über 90 Prozent eins gemein, eine zu geringe Speichenspannung.
Andere Schäden entstanden durch Korrosion von Alunippeln oder dadurch, dass die Speiche zu kurz war und nicht in den dicken/massiven Teil des Nippels hineinragte.
Ähnlich sieht es bei den Felgenbohrungen aus.
Die Streckgrenze der Speichen liegt ca. doppelt so hoch, wie die Belastungsgrenze der Felge hinsichtlich Verchippen.
Ich habe einfache 24 Speichen Hinterräder von Mavic und Shimano der alleruntersten Preisklasse selbst für gut 100 kg Fahrer überarbeitet. Auf der rechten Seite hatten die Speichen danach 1400 bis 1600 N.
Der eine Aksium Fahrer ist vor der Revision schon ca. 10000 km gefahren bis er sich die Kette in die Speichen befördert hat und sich dabei die Felge etwas verzog. Ich hab ihm 12 neue Speichen besorgt und das Laufrad neu aufgebaut. Aufgrund der verzogenen Felge war die Speichenspannung recht ungleichmäßig. Da ich das Laufrad aber recht hoch spannte, kam keine Speiche unter einen kritischen Wert. Erst ist das Laufrad dann noch 20.000 km gefahren, u.a. von Rügen bis zum Vätternsee mit einem Anhänger (dabei eine Kiste Gerstensaft). Und weil der Fahrer gern Gerstensaft konnte er ein entsprechendes Depot an seinem Leib anlegen. Sprich im Anhänger eine Kiste und auf dem Rad ein Fass Gerstensaft.
Das Laufrad stand danach noch immer wie eine 1 und war defektlos und das obwohl wir von einer billigen Aksium/CXP22 Felge reden, dessen Produktionsmaschinen am Ende ihrer Laufleistung waren. Entsprechend sah man im Neuzustand, dass die Ösen abstanden und zwischen Ösen und Felgen das nicht entgratete Alu der Felgenbohrung hervorquoll. Diese Aksium Laufradsätze wurden damals für 80 € verschleudert.
Nun hatte er in der Summe 30000 km runter und musste die Lager überholen lassen. Anschließend verkaufte er die Laufräder und ich verlor sie aus den Augen.
Fazit, hohe Spannungen führen nicht zu Schäden, sondern nur zu niedrige Spannung. Einerseits werden die niedrig gespannten Speichen starken Wechselbelastungen bis zu völligen Entlastung ausgesetzt. Und anderseits führt die Entlastung einzelner Speichen dazu, dass plötzlich die anderen Speichen die Kräfte aufnehmen müssen. Dass lässt die Speichenspannung dort schlagartig hochschnellen und das Runde für Runde und kräftiger Tritt für kräftiger Tritt.
Wenn du natürlich 36 Speichen und z B.30 mm hohe Felgen mit dicken Felgenboden hast, passiert in der Regel nicht viel. Wenn das ein Speichen ein Mü entlasten und es auf zwischenzeitlich von weniger Speichen gehalten wird, ist es fast gleich. Theoretisch hätte man dann das Laufrad gleich mit weniger Speichen und höherer Qualität aufbauen können.
Am Vorderrad geht das noch besser. Bei leichtem Reisegepäck und mit Felgenbremsen kann man durchaus mit 20 Speichen vorne fahren, vermutlich auch 16 Speichen. Meine Shimano RS330 und Campa Zonda mit 16 Speichen stecken bisher einiges weg, u.a. das zügige Gefahre über Katzenkopfsteinpflaster mit meinen gut 90 kg. Am Hinterrad sind gar nur 21 Speichen. Mit hoher Aufbauqualität hält das sehr gut.
Bei Scheibenbremsen brauchst du mehr Speichen, aufgrund der hohen Kräfte bei der negativen Beschleunigung. DT Swiss LRS mit 24 Speichen halten dank Straightpullspeichen recht gut, sind aber mit den Kräften der Disk etwas überfordert (selbst nach Erhöhung der Speichenspannung). Bereits beim Anziehen der Bremsscheibe mit 50 Nm hört man die Speichen arbeiten. Die Geräusche lassen sich reproduzieren. Es ist also kein Setzungsprozess/Entdrehen der Speichen , weil das Laufrad nicht abgedrückt wurde.
Kaputte Laufräder habe ich auch gesehen. Sie hatten zu über 90 Prozent eins gemein, eine zu geringe Speichenspannung.
Andere Schäden entstanden durch Korrosion von Alunippeln oder dadurch, dass die Speiche zu kurz war und nicht in den dicken/massiven Teil des Nippels hineinragte.