von: BeBor
Re: Das richtige Tretlager kaufen - 05.04.22 10:15
In Antwort auf: hercules77
Die Thun-Schalen sehen nach Kunststoff aus. Stahlschalen sind mir, außer an Uraltlagern, noch nie untergekommen.
Die Thun-Lager haben Kunsstoffschalen, was meiner Meinung nach nicht zwingend schlecht ist. Wenn ein Lager - nach der üblichen Zweiradmechanikerehre selbstverständlich fettlos eingebaut - nach Jahren raus muss, spielt es nahezu keine Rolle, ob Kunststoff oder Alu. Bei bombenfesten Aluschalen kann es zwar sein, dass man die Lagerschale am Stück rausgedreht bekommt, allerdings ist dann der Aufnahmekranz für das Werkzeug weitgehend aufgedröselt und ohnehin ein Fall für die Tonne. Bei Kunststoff bekommt man die Schale ohne Spezialwerkzeug mit einem kleinem Meißel/Schraubenzieher oder auch "thermisch" mit z. B. einem Lötkolben raus, natürlich ebenfalls als Schrott.
Stahlschalen? Ganz sicher bin ich nicht, aber vor Jahren fand man gelegentlich Tretlager des taiwanesischen Herstellers YST im Handel. Ich meine, dass die Stahlgehäuse und Stahlschalen hatten. YST ist bekannt für seine gewindelosen Reparaturlager, produziert aber auch ganz gewöhnliche Ausführungen mit üblichem BSA-Gewinde.
Ansonsten ist Fett beim Einbau von Tretlagern natürlich gut, aber speziellen Montagepasten deutlich unterlegen. Ich verwende seit Jahrzehnten eine "lithiumverseifte" (was immer das sein mag) Spezialpaste des Herstellers Klüber. Das Zeug hat eine überaus hartnäckige Dauerbeständigkeit gegen Auswaschen und Austrocknen, an die kein Fett rankommt.
Bernd