Re: Rohloff Gates-Riemen Übersetzung?

von: ohne Gasgriff

Re: Rohloff Gates-Riemen Übersetzung? - 29.06.14 23:40

In Antwort auf: derSammy
Aber falsch gerechnet habe ich ja auch nicht (oder doch?), also wo liegt der Denkfehler? verwirrt


Die Rechnung habe ich nur überflogen, weil sie mit der Sache wenig zu tun hat. Die muß man nur anstellen, wenn man die Räder konstruiert, um den richtigen Durchmesser zu ermitteln.
Es wäre dann: (R+y)/(r+y) = Z/z
mit R = realem und (R+y) = wirksamem Radius des großen Rades.
Die neutrale Faser am Riemen schlabbert bestimmt im Bereich der Zähne etwas nach innen, aber da sind wir dann endgültig in Bereichen, die den normalen Anwender nicht mehr zu interessieren brauchen.
Bei der Rollenkette gibt's keine neutrale Faser, denn die wird ja nicht gebogen, sondern - wenn du so willst - geknickt. Ein Ritzel mit 11 Zähnen ist faktisch ein 11-Eck, wenn du die zugehörigen Rollenmittelpunkte miteinander verbindest. Deshalb ändert das auch bei jeder Umdrehung 11 mal periodisch seine Übersetzung um kleine Beträge, je nachdem ob eine Rolle (großer wirksamer Ritzelradius) oder ein Zahn (Sehnenmitte = etwas kleinerer wirksamer Ritzelradius) am Kettenauslauf (Lasttrumm) steht. Das nennt man den Polygoneffekt, und beim 11er Ritzel auf einem hart aufgepumpten Rennrad kannst du den bei hartem Antritt durchaus spüren. Er ist um so größer, je kleiner die Zähnezahl. Es geht aber trotzdem alles gerecht zu und das 11er Ritzel dreht sich insgesamt exakt viermal so schnell wie ein 44er Kettenblatt am anderen Ende (und man kann sogar Nockenwellen damit antreiben). Der Polygoneffekt ist jedoch daran schuld, das man Rollenkettenantriebe nicht spielfrei spannen kann, weswegen sie für präzise Positionieraufgaben (etwa im Werkzeugmaschinenbau) nicht taugen.