Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub

von: Tobias1106

Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 07:40

Hallo liebe Reiseradler,

hat jemand Erfahrung, wieviele Hm pro Tag noch erträglich sind?
Meine aktuelle Reiseplanung sieht an einigen Tagen 1000-1500 Hm vor. Das Systemgewicht liegt bei über 120 kg und der Trainingszustand ist ganz in Ordnung.


Viele Grüße
Tobias
von: Flori

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 07:45

In Antwort auf: Tobias1106
hat jemand Erfahrung, wieviele Hm pro Tag noch erträglich sind?

Ja, jeder seine eigenen. schmunzel

Aber "an manchen Tagen" 1500 hm dürftest Du schaffen, wenn der "Trainingszustand ganz in Ordnung" ist.
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 07:47

Hallo Tobias
Esbdürfte sehr schwer sein, Dir darauf eine gescheite Antwort zu geben, mit der Du wirklich etwas im Sinne der Frage anfangen kannst.

Was verstehst Du unter erträglich? Und was darf man sich unter "ganz in Ordnung" vorstellen?

Ich denke zwar, Du schaffst die mehrfachen bis 1500Hm pro Tag, aber um sowas, zumindest für sich selber, genauer einzuschätzen, sind auch andere Dinge wichtig. Beispielsweise das Höhenprofil, denn es macht m.E. einen Unterschied ob man länger 2% oder 10% Steigung hochfährt und dann ist da noch die Frage nach den Bedingungen, unter denen das geschieht.
Hinzu kommen Fragen zu Tagesform, persönlicher Leistungskurve, Wetter und dergleichen.
von: BeBor

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:07

In Antwort auf: Tobias1106

Meine aktuelle Reiseplanung sieht an einigen Tagen 1000-1500 Hm vor. Das Systemgewicht liegt bei über 120 kg ...

An "einigen Tagen" geht das wohl, aber möglicherweise ist es dann mehr "Radreise" als "Radurlaub".

Bernd
von: aighes

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:08

ICH würde 1500hm auf den Tag verteilt nicht als kritisch ansehen. Am Stück mit ~10% nahezu durchgehend würde ich nicht nochmal auf mich nehmen wollen, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist.
von: sugu

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:08

Hallo,

wie bereits geschrieben: Was heisst erträglich? In den Alpen sind je nach Pass um die 2000 hm in einer einzigen Auffahrt möglich, und ich fand es auch mit Gepäck eträglich. Im Mittelgebirge können auf den Tag verteilte 1000 hm schon mal eine Qual werden.

Hängt also davon ab, wo du hinauf willst.

Gruß
Helmut
von: Tobias1106

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:09

Hab schon fast vermutet, meine Frage sei zu schwammig formuliert. grins
Vielleicht haben ja andere Urlauber bei ihrer Planung eine Obergrenze, die sie pro Tag nur ungern überschreiten möchten.
Unter "erträglich" verstehe ich, dass man in einem 2-3 wöchigen Urlaub etwa jeden zweiten Tag eine bergige Etappe (Beispielprofil) fährt, man dabei trotz Wind oder Regen 60-80 km zurücklegt und sich davon bis zum nächsten Tag wieder einigermaßen erholen kann.
Der Trainingszustand lässt im Flachen ca. 100-150 km pro Tag zu.
von: Uwe Radholz

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:17

Mein Systemgewicht dürfte im Bereich des Deinen, vielleicht ein wenig höher, liegen und wenngleich mein Trainingszustand sicher nicht ganz schlecht ist, so bin ich nicht wirklich ein sportlicher Überflieger. Aber die von Dir angedachten Tageshöhenmeter bin ich auch schon gefahren, so dass die "Machbarkeit" sicher gegeben scheint.
Was mir zu schaffen macht, ist, wenn es sehr steil wird. Micha hat letztens ja schon geschrieben, dass es sich in den Alpen gelegentlich leichter fährt als auf verschiedenen Strecken im Mittelgebirgen.
von: Tobias1106

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:38

Interessant, dieses "Über die Alpen"-Thema ... zwinker
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 08:57

In Antwort auf: Tobias1106

Vielleicht haben ja andere Urlauber bei ihrer Planung eine Obergrenze, die sie pro Tag nur ungern überschreiten möchten.

Zuerst dachte ich jetzt, 100 bis 150 flache km am Tag, sind vielleicht etwas grenzwertig, aber da würde ich wohl zu kurz springen.
Als ich das erste Mal über 200km an einem Tag fuhr (es wurden, wie geplant, 260, alles flach), hatte ich mir vorher zwingend verordnet, möglichst wenig anzuhalten und möglichst ein konstantes Tempo zu fahren, mich sogar zu bremsen, sollte ich mal schneller können.
Wichtig war mir, dass ich meine Beine auch nicht für kurz überfordere, also nicht an oder gar in den roten Bereich hineinfahre. Und genau das, denke ich bis heute, ist ein guter Weg, um maximal viel pro Tag zu schaffen, sei es nun an Strecke, oder Höhenmetern.

Wenn man die Muskeln erst einmal über eine gewisse Grenze hinaus erschöpft hat, bauen sie in der Folge einfach rascher mal ab und man ist vielleicht am Ende der Kräfte, ehe man das Tagesziel erreicht hat.
Für Dich würde das bedeuten, fahre stets so, dass Du Dich gut fühlst und wenn mal steilere Abschnitte kommen und Du kannst mit der Übersetzung nichts mehr machen, dann lege lieber eine kurze Pause ein. Finde das zu Dir passende Tempo und v.a. die für dich effektivste Übersetzung. Dazu halt vernünftige Pausen, wo rechtzeitig das nachgeführt wird, was der Körper braucht.

Kurz: Ja, mit den Vorgaben sollte solch ein Urlaub für Dich eigentlich machbar sein. Denke ich.
von: JohnyW

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 09:08

In Antwort auf: aighes
ICH würde 1500hm auf den Tag verteilt nicht als kritisch ansehen. Am Stück mit ~10% nahezu durchgehend würde ich nicht nochmal auf mich nehmen wollen, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist.


An einigen Tagen ist das kein Problem, eher das sich der Trainingstand nur im Flachen gefahren wurde. Man ist untrainiert (Steigung) + nicht eingefahren (Gepäck), daher sollte danach möglichst eine einfache Etappe zur Regeneration folgen.

Ich fahre lieber 10% am Stück (obwohls das auf 1500 Hm kaum gibt), als das dauerende kurze hoch und runter. ICH finde es leichter, weil man sich die Kräfte viel besser einteilen kann. Bei vielen kurzen Steigungen geht man die ersten oft zu schnell an und bricht an den letzten 2 leichter ein.

Gruß
Thomas
von: Andreas

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 09:34

Hallo Thomas,

In Antwort auf: JohnyW
Bei vielen kurzen Steigungen geht man die ersten oft zu schnell an und bricht an den letzten 2 leichter ein.


Das ist eine Frage der Disziplin. Mein Pulsmesser hilft mir sehr, die Kräfte einzuteilen.

Grüße
Andreas
von: aighes

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 09:46

Bei mir war es der Aufstieg zum Sognefjell aus Richtung Sogndal (~0m auf 1400m). Der Anstieg hat durchschnittlich etwa 8,5%, wobei es über weite Strecken über 9% sind, erst die letzten ~150Hm sind flacher.

Aber du hast recht, solche Ansteige sind selten.
von: JohnyW

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 10:33

Hi Andreas,

In Antwort auf: Andreas R

Das ist eine Frage der Disziplin.


ja... aber dann müßte man die Frage hier nicht stellen. Ich beobachte bei Radsportveranstaltung mind. 90-95 "undisziplinierte" Teilnehmer grins

Pulsmesser: Wer so was auf 'ner Radreise braucht ist schon zu schnell grins

Gruß
Thomas
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 10:39

In Antwort auf: JohnyW

Pulsmesser: Wer so was auf 'ner Radreise braucht ist schon zu schnell grins

Du meinst, es ist effektiver mit dem Rauchen anzufangen? teuflisch
von: JohnyW

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 11:29

Hi Jochen,

frag mal Thomas1976, der hat sich über meine Pausen gefreut. grins

Ich fahre auf Tour prinzipiell viel langsamer (50-66%) wie ich physisch könnte. Daher ist der Pulsmesser bei Radreisen bei mir nicht notwendig.

Gruß
Thomas
von: veloträumer

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 13:28

In Antwort auf: Tobias1106
Der Trainingszustand lässt im Flachen ca. 100-150 km pro Tag zu.

Das sagt wenig aus. Mehr fahre ich auch fast nie - mittlerweile eher weniger. Mein Durchschnitt bei der letzten 5-wöchigen Sommertour lag allerdings trotzdem bei ca. 1580 Hm. Einige meiner Alpentouren lagen noch deutlich höher - einmal waren es im Schnitt sogar über 2000 Hm auf einer ebenfalls 5-wöchigen Tour. Sogar das war erträglich - und ich bin kein Radlercrack - allerdings unter Normalradlern eine überdurchschnittliche Bergziege. Meine historisch maximale Tagesleistung liegt bei ca. 3500 Hm. Ich könnte dich auch mit meinen persönlichen Höhenmeter- und Leistungswertstatistiken beballern - aber: Was willst du mit fremden Erfahrungen anfangen? Du kannst nur selbst deine Grenzen bestimmen. Wie gut sind deine Quälgene entwickelt?

Es kommt insgesamt auch darauf an, ob es viele Steigungen gibt, besonders steile, besonders raue (Schotter), besonders windige - alles das senkt die potenzielle Höhenmetergrenze. Schließlich ist es in den Bergen nicht ganz unbedeutend, wo du dein Nachtpause machst. Sofern du nicht wildcampen möchtest, musst du zuweilen auf die maximale Höhenmeterleistung verzichten, weil das letzte Restaurant, der letzte Camping, das letzte Hotel weiter unten im Tale ist als du noch weiter auffahren könntest. Und den gesamten Berg mit Talabfahrt schafft man oft nicht mehr. Willst du das Potenzial ausreizen, bedarf es schon einer genauen Planung. Wetterkapriolen können aber alles wieder durcheinander bringen.

Noch eine andere Frage ist, ob du einen Berg beliebig lang rauffahren kannst, oder ob du irgendwann einen Ausdauereinbruch erleidest. So kann es vorkommen, das einige Radler ordentlich Höhenmeter über viele Hügel hinweg sammeln können, an großen Bergen aber einbrechen. Du müsstest dann ein Grenze setzen, wieviel Höhenmeter du maximal am Stück fahren möchtest. Entsprechend müsstest du große Berge "verteilen" - d.h. abends anfahren und den Rest am Folgetag.
Die Umkehrung gibt es natürlich auch - nicht jeder, der einen großen Berg fahren kann, kommt mit häufigem Auf und Ab gut zurecht.
von: Tobias1106

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 13:55

Hallo Matthias,

da hast Du völlig Recht - ich werd wohl die Grenzen ausloten müssen. Neben Vorbereitung, mentaler Fitness, Willensstärke und angemessener Verpflegung sehe ich das aber auch als eine Frage der Dauerbelastungsgrenze (Wattstunden). Egal, ob nun flach, mit Gegenwind, bergauf oder eine Kombination ...

Aber als grobe Orientierung haben mir die Antworten dieses Thema gut weitergeholfen.


Viele Grüße
Tobias
von: Gepäcktour

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 19:23


Die Umkehrung gibt es natürlich auch - nicht jeder, der einen großen Berg fahren kann, kommt mit häufigem Auf und Ab gut zurecht. [/zitat]

Das ist kaum zu glauben und doch haben mir das schon mehrere Radler so bestätigt. Die leiden sehr unter dem ständigen auf und ab hier in meiner Heimat, dem Pfälzer Bergland.

Thomas
von: MartinSW

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 20:25

In Antwort auf: Tobias
Neben Vorbereitung, mentaler Fitness, Willensstärke und angemessener Verpflegung sehe ich das aber auch als eine Frage der Dauerbelastungsgrenze (Wattstunden). Egal, ob nun flach, mit Gegenwind, bergauf oder eine Kombination ...
Eine weitere Einflussgröße ist die Umgebungstemperatur. Kälte kostet zusätzlich Energie und auch Hitze kann die Belastungsgrenze deutlich heruntersetzen.

Grüße Martin
von: Toxxi

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 14.09.11 20:55

In Antwort auf: Gepäcktour
In Antwort auf: veloträumer
Die Umkehrung gibt es natürlich auch - nicht jeder, der einen großen Berg fahren kann, kommt mit häufigem Auf und Ab gut zurecht.


Das ist kaum zu glauben und doch haben mir das schon mehrere Radler so bestätigt. Die leiden sehr unter dem ständigen auf und ab hier in meiner Heimat, dem Pfälzer Bergland.


Glaubs ruhig. schmunzel Mir geht es nämlich genauso.

Alpen, Appenninen, Vogesen... lachhaft. Die Hügel des Erzgebirges oder der Toskana... buäh, da hatte ich massive Probleme.

Meiner groben und keineswegs vollständigen Erfahrung nach: Eher dünnere und damit ausdauernde Radler kommen lange Berge wesentlich besser hoch als kurze, bei bulligen Kraftpaketen ist es genau umgekehrt.

Gruß

Thoralf
von: Idworker

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 16.09.11 21:11

Hi, wie schon oft hier gelesen kommt es aus meiner Sicht auf die Bedingungen an, hatte im Juli, bei meiner Anreise zum Lago Maggiore über den Bernadino richtiges "Sauwetter". Etappe von Bregenz nach Splügen die meiste Zeit im Regen und kalt, 160km und fast 1600 HM, war mein Leistungsvermögen grenzwertig, da hätt es auch etwas weniger sein dürfen schmunzel
Ralph
von: Anonym

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 16.09.11 22:51

Habe diesmal nicht alles gelesen.

Prämisse: Der "gut Konditionierte" trainiert im einfachen Mittelgebirge locker 1500 hm/160-180 km auf dem Rennrad. Regelmässige Trainingseinheiten sind Gewohnheit (>15 h/Woche).

Insgesamt ist der Streß, den Du auf Dich nehmen willst, wesentlich:

Maximalbelastung mit Gepäck*:
schweres Mittelgebirge, Hochgebirge, 140 km/Tag (z.B. Massif central in Frankreich, Thüringer Wald, Alpen, Pyrenäen)
leichtes Mittelgebirge, 180 km(z.B. Odenwald, Nordschwarzwald, Rhön, ...)
Anfangs realistisch:
1000 hm/100-130 km Dauerleistung. Ergo: Im schweren Mittelgebirge/Hochgebirge bei gleicher hm-Zahl konsekutiv km-Zahl reduzieren (z.B. 1 bis maximal 3 Pässe pro Tag.) Im Flachen (z.B. Rheinebene) auch mal 250 km am Tag (200 hm/Tag).

Pausentage/Verzögerungstage nicht vergessen, eine Zusatzschleife ist schnell gefahren, der Urlaub meist zu kurz.

*)Anmerkung: Als Dauerleistung über 3 Wochen bedeutet dies einer Leistung, die um eine Vielfaches höher als die der Tour de France Fahrer ist. Allerdings durchaus machbar nach einem saisonlangen Aufbau. Als Einzeletappe kein Problem für oben Genannten.
von: jovo

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 09:11

In Antwort auf: grüner fleck

Anmerkung: Als Dauerleistung über 3 Wochen bedeutet dies einer Leistung, die um eine Vielfaches höher als die der Tour de France Fahrer ist. Allerdings durchaus machbar nach einem saisonlangen Aufbau. Als Einzeletappe kein Problem für oben Genannten.


Du sagst also damit, dass jemand der genanntes Trainingspensum runterreißt auch bei einer TdF Etappe mithalten kann? Mit diesem Trainingsaufwand kommt man nicht mal auf einer Flachetappe mit dem Hauptfeld ins Ziel!
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 09:31

In Antwort auf: Tobias1106
Hallo liebe Reiseradler,

hat jemand Erfahrung, wieviele Hm pro Tag noch erträglich sind?
Meine aktuelle Reiseplanung sieht an einigen Tagen 1000-1500 Hm vor. Das Systemgewicht liegt bei über 120 kg und der Trainingszustand ist ganz in Ordnung.


Viele Grüße
Tobias


Wie hier schon geschrieben wurde, hängt das in erster Linie vom Fahrer ab. Dann noch vom Wetter, dem Höhenprofil (steil oder weniger steil, viele oder wenige Anstiege) und ob man mit viel Gepäck unterwegs ist. Bei 120 kg Systemgewicht scheint das der Fall zu sein. Das Systemgewicht liegt bei mir bei ca. 95 kg.

Die Frage ist auch wie die Höhenmeter ermittelt wurden. Falls im Mittelgebirge und mit GPSies, dann sind die angegebenen Höhenmeter eh viel zu viel.

Realistischere Werte erhält man, wenn man die Höhenmeter mit dem bike route toaster ermittelt.

Einige Tage mit 1000 - 1500 Hm dürften aber für einen durchschnittlich trainierten Tourenfahrer kein Problem sein, sofern sich die Streckenlänge in Grenzen hält. In Jungen Jahren sind wir solche Touren mit 3-Gang-Rädern gefahren.

Gruß
Peter
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 09:39

In Antwort auf: jovo
Du sagst also damit, dass jemand der genanntes Trainingspensum runterreißt auch bei einer TdF Etappe mithalten kann? Mit diesem Trainingsaufwand kommt man nicht mal auf einer Flachetappe mit dem Hauptfeld ins Ziel!

Du verwechselst Arbeit und Leistung.
Die während einer 4 bis 5-stündigen TdF Etappe erbrachte Leistung ist sehr hoch, die dabei geleistete Arbeit kann aber sehr wohl auch von einem entsprechend trainierten Normalo-Radfahrer erbracht werden. Nur braucht der Normalo dafür eben nicht 4 bis 5 Stunden, sondern den ganzen Tag. Weniger heftig viel Leistung pro Stunde, aber unterm Strich genausoviel Arbeit, oder eben noch mehr.

Man darf nicht vergessen, der Rennradler fährt gewichtsoptimiert, der Reiseradler ist sein eigenes Begleitfahrzeug. Zwar langsamer, aber Physik ist eben für Alle da.
von: jovo

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 09:53

Der Begriff Leistung kam in dem Zusammenhang nicht von mir, sondern von Anna. Ist nur nicht mit im Zitat.
Ein vielfaches an Arbeit kann man vielleicht noch durchgehen lassen.
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 09:58

Ja stimmt. Wobei Anna von Ausdauerleistung spricht und diese entspricht ja nicht der physikalischen Leistung, die ich benutzt habe, sondern ist ein Ausdruck mit übertragener Bedeutung, Sprachgebrauch halt.
von: Anonym

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 10:48

Nein, auch physikalisch korrekt:
In Antwort auf: grüner fleck
Als Dauerleistung über 3 Wochen
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 11:04

Komm! Los! Lass uns Haare spalten. grins wein
3 Wochen lang diesselbe Leistung? Und wann wird geschlafen? 3 Wochen lang immer mit, sagen wir, 200W. hmmm.....

Ne, schon klar was gemeint ist. Ich bin auf Jovo nur angesprungen, weil ich auf den Unterschied in der Art der Leistung eines Profirennradlers und der eines "normal" radfahrenden Reisenden hinweisen wollte. Daran wird ja häufig nicht gedacht und dann kommt es gerne zu schrägen Blicken, wenn man Vergleiche anstellt. zwinker
von: Anonym

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 11:40

Wir haben die Leistungsdiskussion nicht begonnen zwinker
von: JaH

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 12:41

In Antwort auf: grüner fleck
Wir haben die Leistungsdiskussion nicht begonnen zwinker

Niemand hat vor eine Mauer zu bau... verwirrt
Niemand hat vor (eine) Leistung zu diskutier.. verwirrt
Niemand hat vor eine Diskussion zu leisten.

Oder so? unschuldig
von: Tandemfahren

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 12:52

In Antwort auf: m.indurain

Die Frage ist auch wie die Höhenmeter ermittelt wurden. Falls im Mittelgebirge und mit GPSies, dann sind die angegebenen Höhenmeter eh viel zu viel.


Hmm, Google Earth legt auf meine Gpsies-Strecken immer nochmal 10% Höhenmeter drauf (und zieht einige Längenkilometer ab).

Wem kann man noch vertrauen? wirr
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 14:09

In Antwort auf: Tandemfahren
In Antwort auf: m.indurain

Die Frage ist auch wie die Höhenmeter ermittelt wurden. Falls im Mittelgebirge und mit GPSies, dann sind die angegebenen Höhenmeter eh viel zu viel.


Hmm, Google Earth legt auf meine Gpsies-Strecken immer nochmal 10% Höhenmeter drauf (und zieht einige Längenkilometer ab).

Wem kann man noch vertrauen? wirr


gpsies jedenfalls nicht. leider funzt der bikeroutetoaster im moment nicht, sonst könnt ich mal die unterschiede aufzeigen.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 17.09.11 14:28

So, dann doch mal ein Beispiel, dass man die gpsies Höhenmeterangaben vergessen kann:

Diese Etappe

http://abruzzen.campo.imperatore.latium.mittelitalien.europaradtouren.de/5_tivoli_-_sant_elia.html

hatte 2.318 Höhenmeter (barometrisch ermittel mit cm 4.36), der relativ genau ist.

Lt. gpsises sollen es doch tatsächlich 2.897 Höhenmeter sein. Das sind mal eben 25% mehr.

Fazit: Vergessen.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 16:00

In Antwort auf: m.indurain
So, dann doch mal ein Beispiel, dass man die gpsies Höhenmeterangaben vergessen kann:

Diese Etappe

http://abruzzen.campo.imperatore.latium.mittelitalien.europaradtouren.de/5_tivoli_-_sant_elia.html

hatte 2.318 Höhenmeter (barometrisch ermittel mit cm 4.36), der relativ genau ist.

Lt. gpsises sollen es doch tatsächlich 2.897 Höhenmeter sein. Das sind mal eben 25% mehr.

Fazit: Vergessen.


So, der bike route toaster funktioniert wieder.

Er gibt für die Strecke 2.355 Höhenmeter an, was nur eine geringe Abweichung ist:

http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=287444

Daraus folgt:

Höhenmeterangaben auf gpsies: viel zu viel

Höhenmeterangaben auf bike route toster: brauchbar

Gruß
Peter
von: veloträumer

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 16:35

In Antwort auf: m.indurain
So, dann doch mal ein Beispiel, dass man die gpsies Höhenmeterangaben vergessen kann:

Diese Etappe

http://abruzzen.campo.imperatore.latium.mittelitalien.europaradtouren.de/5_tivoli_-_sant_elia.html

hatte 2.318 Höhenmeter (barometrisch ermittel mit cm 4.36), der relativ genau ist.

Lt. gpsises sollen es doch tatsächlich 2.897 Höhenmeter sein. Das sind mal eben 25% mehr.

Fazit: Vergessen.

Muss ich leider betätigen. Habe einen Versuch gemacht, meine Route der Sommertour bei GPSies nachzubauen. Statt vom mir barometrisch ermittelten gut 58.000 Hm spuckte GPSies 25.000 Hm mehr aus. Da ich meine Werte immer kritisch betrachte und manche falsche barometrische Messung auch nach verfügbaren Kartendaten korrigiere, sind große Abweichungen nicht mehr denkbar. Der GPSies-Wert muss also grundlegend falsch sein.
von: mgabri

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 17:22

Der Grund sind die Höheninformationen die den Karten zugrundeliegen. Wenn die ein recht grobes Raster haben dann kommen diese Diskrepanzen zustande. Es ist halt wie immer im Zusammenhang mit Geoinformationen: Will man einigermaßen korrekte Daten haben dann muß man dafür löhnen.
von: jovo

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 17:29

Die Frage ist dann: Brauche ich exakte Höhenmeterangaben?
Ich nicht. Ich bastel mir die Route, die ich fahren will bei gpsies zusammen. Damit kann ich abschätzen ob sie schwer ist oder nicht und kann auch Etappen untereinander vergleichen. Bringt Strecke A 150km und 1500 HM zusammen und Strecke B 140/1600, dann weiß ich, dass sie in etwa dieselbe Kragenweite haben und kann überlegen, ob mir das passt oder nicht. Ob die tatsächlich gefahrenen Höhenmeter dann weniger sind, ist mir schnuppe.
von: Margit

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 17:38

In Antwort auf: jovo
Brauche ich exakte Höhenmeterangaben? Ich nicht
... ich auch nicht, aber was Süüüßes wenn ich oben am Berg bin und mir die Knie zittern.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 18:35

In Antwort auf: mgabri
Will man einigermaßen korrekte Daten haben dann muß man dafür löhnen.


der bikeroutetoaster ist kostenlos.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 18:40

In Antwort auf: jovo
Die Frage ist dann: Brauche ich exakte Höhenmeterangaben?


Exakte brauch ich auch nicht. Aber es macht für mich bei der Planung einen Unterschied, ob eine Etappe 2500 oder 2000 Höhenmeter hat und ob ich in 5 Tagen 10000 Höhenmeter oder 12500 fahre.

Deshalb benutze ich den bikeroutetoster und nicht gpsies. Im übrigen bietet der bikeroutetoaster noch weitere Vorteile: Es funktioniert auch die automatische Streckenplanung auf Radwegen und das Höhenprofil sieht nicht so primitiv aus,und es entspricht annähernd dem, welches mein Radcomputer nach gefahrener Strecke über ciclotour ausgibt.

Die Höhenmeterangaben bie bikemap.net sind übrigens genauso falsch wie auf gpsies.

Da es ja offenbar eine Möglichkeit gibt, die Höhenmeter relativ genau zu bestimmen, stellt sich die Frage, warum gpsies und bikemap.net diese nicht nutzen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Verfahren patentiert ist. Angaben mit 25% Abweichung kann man auch gleich weglassen.
von: jovo

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 19:17

Mir doch egal, welche Zahl da hinterher auftaucht. Das Ding bringt generell zu viele Höhenmeter heraus, die Vergleichbarkeit einzelner Etappen ist aber trotzdem gewährleistet.

Wenn ich sehe, dass mir gpsies Werte ausgibt, die ich schaffe, dann reicht mir das. Ob ich dann tatsächlich einige HM weniger hatte spielt keine Rolle, die Planung verleitet sogar eher zu vorsichtiger Planung. Passt. Jedenfalls für mich.
von: Freundlich

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 18.09.11 21:32

In Antwort auf: m.indurain
Da es ja offenbar eine Möglichkeit gibt, die Höhenmeter relativ genau zu bestimmen, stellt sich die Frage, warum gpsies und bikemap.net diese nicht nutzen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass das Verfahren patentiert ist. Angaben mit 25% Abweichung kann man auch gleich weglassen.

Die Frage wurde in diesem Forum schon mehrfach beantwortet, sogar vom Programmierer und Betreiber von gpsies persönlich: Genauere Höhendaten kosten Geld. Ohne Finanzierung geht es leider nicht genauer. Wie der biketoastrouter arbeitet, ist unbekannt. GPSies und andere arbeiten mit den kostenlosen Höhendaten im 90 m-Raster. Daraus ergibt sich eine mehr oder weniger große Abweichung zur Wirklichkeit, vor allem im Gebirge. Dort kann ein Punkt, der 45 m danebenliegt auch 100 falsche Höhenmeter bedeuten. Genauer wären Höhendaten im 30 m-Raster, die aber in Stücken zu 100 km² zu bezahlen sind. Ohne Lizenz keine Nutzung.
Der bikeroutetoaster bezieht laut Hilfetext seine Höhendaten von einem nicht näher genannten Webserver, seit 02.02.2011 von einem neuen Server mit genaueren Daten. Welche Daten mit welcher Lizenz genutzt werden, steht nicht geschrieben. Vielleicht hat die Seite einfach gute Sponsoren.

Es gab oder gibt einige Quellen für 30 m-Raster-Höhendaten im Netz. Abgesehen von den offiziellen Daten für Teile Amerikas, aber alle mit unklarer Rechtslage und Herkunft. Ich kann den Betreiber von GPSies verstehen, wenn er den rechtssicheren Weg geht, zumal die Abweichungen der Höhenmeter gewöhnlich bei ca. 10-15 % liegen.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 19.09.11 17:29

In Antwort auf: Freundlich
Der bikeroutetoaster bezieht laut Hilfetext seine Höhendaten von einem nicht näher genannten Webserver, seit 02.02.2011 von einem neuen Server mit genaueren Daten. Welche Daten mit welcher Lizenz genutzt werden, steht nicht geschrieben. Vielleicht hat die Seite einfach gute Sponsoren.


In Antwort auf: Freundlich
Ich kann den Betreiber von GPSies verstehen, wenn er den rechtssicheren Weg geht, zumal die Abweichungen der Höhenmeter gewöhnlich bei ca. 10-15 % liegen.


Ich denke nicht, dass der bikeroutetoaster illegale Höhendaten bezieht. Da er bei den Höhendaten viel genauer ist und auch die Möglichkeit bietet, Radwege und Waldwege mit automatischer Streckenplanung zu planen ist er für mich die Nr. 1.

Hat aber auch einen Nachteil: Manchmal baut sich die Seite sehr langsam und auf (insbesondere die velo-karte).

gruss
peter
von: Freundlich

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 19.09.11 21:17

Da der Bikeroutetoaster selbst nicht informiert, habe ich einmal nachgesehen, woher die Höhendaten geladen werden: Wenn das Analysewerkzeug nicht täuscht, dann verwendet der Bikeroutetoaster die seit März 2010 vorhandene Möglichkeit des Google Elevation API, also Höhendaten von Google. Die Sache hat nur zwei Haken in der Google-Lizenz: Pro Tag sind nur 25.000 Abfragen zulässig. Für eine intensiv genutzte Website wie gpsies viel zu wenig. Möglicherweise auch ein Grund für die temporär schlechte Erreichbarkeit des Bikeroutetoasters. Zweites Problem: Die Lizenz erlaubt die Nutzung ausschließlich nur mit Google-Karten, die wiederum für Rad- und Wandertouren nur bedingt geeignet sind. Die Planung mit OSM-Karten und Google-Höhendaten wäre demnach unzulässig. Wie genau die Google-Höhendaten sind, habe ich leider nirgends gefunden. Angeblich von Land zu Land und regional sehr unterschiedlich. Gut möglich, dass in Italien ein 30 m-Höhenraster verwendet wird.
von: Tandemfahren

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 19.09.11 21:29

Wie gesagt, Google Earth hat mir bei meinen Mittelgebirgstouren immer noch ca. 10 - 20% mehr Höhenmeter als Gpsies ausgerechnet.
von: Freundlich

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 22.09.11 07:06

In Antwort auf: m.indurain
Höhenmeterangaben auf gpsies: viel zu viel
Höhenmeterangaben auf bike route toster: brauchbar

Ja, aber: Wir wissen nicht, warum die Höhenmeterangaben dieser Seite realistischer erscheinen. Ich habe mit einer mir gut bekannten Strecke getestet: 23 km nur bergauf mit rund 600 Höhenmetern (mit Papier-Topokarte überprüft). Radcomputer mit barometrischer Höhenmessung zeigt bei stabiler Wetterlage ca. +/- 10 Hm.
Bikeroutetoaster zeigt auf der eigenen Statistikseite 592 Hm, also sehr gute Übereinstimmung.
Geplant mit digitaler Karte und 90 m-Höhenraster ergeben sich 701 Hm. Geplant im 30 m-Höhenraster verbessert sich die Abweichung nur geringfügig, weil in der engen Talschlucht selbst 30 m Abweichung noch am Hang liegen bzw. die Kartenbasis zu ungenau ist. Sehr schön in der 3D-Ansicht zu sehen.
Der gleiche Track auf Googles eigenen Seiten: Die Abweichung in Google Earth steigert sich weiter: 815 Hm meint Google.
Also volle Punktzahl für den Bikeroutetoaster? Leider nein: Öffnet man den GPX-Track aus dem Bikeroutetoaster mit GPS-Track-Analyse, dann sind die tatsächlichen Höhenwerte zu sehen: Auch der GPX-Track des Bikeroutetoasters enthält 715 Hm. Entspricht der Genauigkeit der Planung auf digitaler Karte im 90 m-Raster. Diese Höhenmeter würden auch bei Übertragung auf ein GPS-Gerät angezeigt werden.

Fazit: Die scheinbar realistische Höhenmeterangabe ist nur in der Statistikansicht des Bikeroutetoasters zu sehen, aber nicht im Track selbst enthalten. Das kann man machen, wenn mit statistischen Verfahren rund 20 % abgezogen werden, abhängig von Streckenlänge und Steigungsverhältnissen. Überschlagsmäßig kann das jeder selbst mit jeder digital geplanten Route machen, wie oben schon sinnvoll vorgeschlagen.
Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, bekannte (topografisch und barometrisch ermittelte) Höhenmeter bestimmter Strecken zu verrechnen, wie das die Rennradseite quaeldich.de bevorzugt. Das Verfahren funktioniert natürlich nicht bei freier Routenplanung. Solange es keine überzeugende Erklärung gibt, halte ich die postulierte Genauigkeit des Bikeroutetoasters für eine Fiktion.
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 22.09.11 19:00

In Antwort auf: Freundlich
Fazit: Die scheinbar realistische Höhenmeterangabe ist nur in der Statistikansicht des Bikeroutetoasters zu sehen, aber nicht im Track selbst enthalten.


Also wenn ich eine mehrtägige Tour plane, dann will ich vorher möglichst genau wissen, wieviel Höhenmeter pro Etappe ich zurücklege. Es reicht mir, wenn ich diese Information vom bikeroutetoaster (brt) in der Planungsphase angezeigt bekomme. Die Info muss für mich nicht im Track enthalten sein.

In Antwort auf: Freundlich
Das kann man machen, wenn mit statistischen Verfahren rund 20 % abgezogen werden, abhängig von Streckenlänge und Steigungsverhältnissen. Überschlagsmäßig kann das jeder selbst mit jeder digital geplanten Route machen, wie oben schon sinnvoll vorgeschlagen.


Ich bezweifele, dass das so einfach funktioniert.

Hier mal Beispiele (die Routen wurden jeweils mit der automatischen Streckenplanung des jeweiligen online-Routenplaners erstellt):

Zunächst eine meist abfallende Strecke mit wenigen sehr kurzen Gegensteigungen in einem breiten Tal, die ich selber schon gefahren bin.

gpsies bringt folgendes Ergebnis (284 m Anstieg = unrealistisch):

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rerjfbsmijcbidee

brt bringt folgendes Ergebnis (61 m Anstieg = realistisch):

http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=312826

D.h. mit 20% ist es nicht getan ...

Nun eine weitere Strecke, die ich komplett gefahren bin und mit barometrischem Höhemesser cm4.36 aufgezeichnet habe:

Zunächst das Ergebnis der Aufzeichnung (2.023 m Anstieg = realistisch):

http://abruzzen.campo.imperatore.latium....rca_d_acero.jpg

Nun das Ergebnis von gpsies (2.706 m Anstieg = unrealistisch):

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cxmnribfylkywbfz

Nun das Ergebnis von brt (2.049 m Anstieg = realistisch)

http://bikeroutetoaster.com/Course.aspx?course=287285

Auch hier ist es mit 20% nicht getan. Das vom brt ausgegebene Höhenprofil stimmt übrigens weitgehend mit dem cm4.36-höhenprofil überein.

Gruß
Peter






von: veloträumer

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 23.09.11 11:58

In Antwort auf: m.indurain
Also wenn ich eine mehrtägige Tour plane, dann will ich vorher möglichst genau wissen, wieviel Höhenmeter pro Etappe ich zurücklege. Es reicht mir, wenn ich diese Information vom bikeroutetoaster (brt) in der Planungsphase angezeigt bekomme. Die Info muss für mich nicht im Track enthalten sein.

Ich bezweifle, dass das überhaupt eine nutzbringende Information für die Planung ist. Es mag eine schöne Spielerei sein oder die Psyche beruhigen, wie ich sie selbst gerne im Nachhinein mit der barometrischen Messung pflege - ist aber nicht wirklich ein Planungskriterium. Gerade mit etwas Erfahrung weiß ich doch, wieviel Kilometer ich ungefähr in einer schwierigen Bergregion fahren kann. Da ist doch egal, ob 2000 oder 2500 Hm am Ende rauskommen. Ich habe mal für eine Alpentour anhand von Papierkartendaten die Höhenmeter vorausberechnet und musste feststellen, dass es für die Etappeneinteilung keine Bedeutung hatte.

Ich kann auf einer Reise doch nich jeden Hm weniger in mehr Entfernungskilometer umsetzen. Es gibt viel zu viele andere Faktoren, die den Reiseverlauf beeinflussen. Wo übernachte ich? Wo esse ich? Wieviel Berg schaffe ich abends noch - was ja auch von der Tagesverfassung abhängt? Muss ich bei der Etappenplanung bestimmte Zeiten einhalten (z.B. Besichtungszeiten, Treffpunkte)? Es ist bei mir sogar denkbar, dass ich weniger Kilometer auf einer Flachetappe schaffe als auf einer einsamen, potenten Bergetappe. Im Flachland stößt man i.d.R. häufiger auf Besichtigungsziele, es gibt mehr Verkehr, mehr Ortsdurchfahrten, man leidet evtl. an großer Hitze in Tiefebene, geht im Meer baden usw. Die Art der Steigungen oder schlechte Straßenzustände wird durch die reine Hm-Zahl auch nicht erläutert.

Schließlich kann es sein, dass nicht die aufgefahrenen Meter die Distanz limitieren, sondern die Abfahrten. Ich bin auf meiner großen Italienreise an einem Tag mal vier Appeninpässe gefahren, bei denen ich auf allen vier Abfahrten nicht locker runterrollen konnte. Die erste Abfahrt führte über teils aufgerissen Asphalt bei schwierigen Lichtverhältnissen ins Tal, die nächste war mit Rollsplit so belegt, dass ich auch nicht schneller runterkam, bei der dritten musste ich mich vorsichtig an einem Stau mit vielen LKWs vorbeischlängeln, der durch eine Umleitung des Autobahnverkehrs über eine dafür nicht geeignete Landstraße verursacht war, die vierte erfolgte nach unerwarteter Schotterauffahrt schließlich bei Dunkelheit - da musste ich trotz glatter Straße vorsichtig sein - wer weiß, ob ein unsichtbares Loch irgendwo versteckt ist. Was nutzt mich da, wenn ich ermittelt hätte, dass ich noch ein weiteren Berg geschafft hätte?
von: m.indurain

Re: Realistische Tageshöhenmeter im Radurlaub - 23.09.11 15:04

In Antwort auf: veloträumer
Ich bezweifle, dass das überhaupt eine nutzbringende Information für die Planung ist.


Denke mal Du planst einfach anders.

Wir haben in der Regel 8 - 10 Tage zur Verfügung. Die Etappenorte werden im voraus geplant und die durchschnittliche Netto-Fahrzeit ist mit ca. 5 - 6 h angesetzt, was bisher auch meistens hingehauen hat.

Wenn ich gpsies glauben würde, dann hätte ich 2 - 3 Etappen unserer Kalabrien-Tour von vorne herein streichen müssen. Denn für mich macht es einen Unterschied, ob ich in 11 Tagen ca. 22.000 oder ca. 30.000 Höhenmeter bei gleicher Kilometerleistung fahre.

Da nutze ich eben lieber brt. Da weiss ich in etwa was bei den einzelnen Etappen aber auch bei der Tour auf uns zukommt.

Gruß
Peter