Re: Gewicht sparen leicht gemacht

von: Dieter Schütt

Re: Gewicht sparen leicht gemacht - 16.05.23 18:20

Kleidung:
Da man sich ständig im Fahrtwind befindet, kann Socken und Hemden wesentlich länger tragen, als im Büro. Also nur die Hälfte. Noch weniger. Kein Gewicht dagegen sollte man bei Unterhosen sparen. Keine Ersatzschuhe, statt dessen Kombi-Schuhe und -Pedale so, dass man sowohl laufen kann, als auch geklickt oder ungeklickt radeln kann. Ist die Reise so lang, dass man eine Ersatzhose braucht: Selbst zippbare Treckinghosen sind viel leichter als Jeans. Lösen sich aber nach 5.000 km auf. kein Problem! Billige Regenschutzhosen sind leichter und schützen auch gegen Kälte. Beinlinge haben sich nicht bewährt, Armlinge schon. Bei richtiger Kleidung spart man Sonnencreme.

Hygiene: Reisezahnbürste, Zahncremekonzentrat (Ajona) 2*10 Blatt Tempotaschentücher. Aus dem Hotelzimmer geklautes Duschseifenfläschchen ist nur halb so groß wie Probenfläschchen aus der Drogerie. Klassischer Nassrasierer aus dem Outdoor-Laden. Den Rasierpinsel spare ich mir, da müssen die Finger reichen. Im Outdoor-Handel gibt es auch ultraleichte Handtücher. Das macht viel aus! Nach Reparaturen zwischendurch verwende ich ein Trocken-Handreinigungsmittel von Tiptop.

Werkzeug, Ersatzteile: Hier spare ich nicht. Ausnahme: Als Zubehör zu Victorinox Swiss-Tool gibt es einen pfeifenförmigen Bithalter. Das ist ein Super-Teil und lässt sich sogar einzeln nachkaufen.
Im Elektronikhandel gibt es recht kleine Seitenschneider, die für Fahrradzwecke allemal reichen.
Ersatz-Faltreifen werden vom Pappkarton befreit und haben so wesentlich kleineres Packvolumen.
Alles, was klein und leicht ist, mitnehmen. Z.B. Felgenband.

Nahrung und Wasser: Sehr früh aufstehen und reichlich frühstücken. Nicht mit Salz sparen. Danach nicht gleich losfahren, sondern "irgend etwas" erledigen. Erst nach dem Stuhlgang losfahren. Kein Futter mitschleppen, das Hungergefühl stellt sich so erst gegen 16:00 Uhr ein und dann will man richtig Pause machen. Erst trinken, wenn man Durst hat. (Hyponatriämie kann tödlich sein!) Dann reicht auch ein halber Liter, wenn es nicht besonders heiß ist.
Lenkertasche mit Fotoapparat, Geld, Pass, Schlüssel, Verbandszeug, (wasserfestem) Notizblock, Kugelschreiber muss sein.
Vordere Packtaschen benötigt man nicht. Selbst auf meiner Reise über Petersburg zum Nordkap (4.000 km) kam ich ohne Packtaschen aus.

Fahrrad: Nicht übertreiben! Ich weiß nicht wie es heute ist. Aber früher entfernten die Profis bei ihren superteuren Rennern die teuren Titanschrauben und ersetzten sie durch Stahlschrauben. Zuverlässigkeit ist wichtiger als Gewicht.
Fest montierte Schutzbleche sind Teufelszeug. Insbesondere, wenn sie verbogen sind, beim Reinigen oder wenn das Fahrrad per Post oder Bahn zerlegt zurückreisen soll. Steckbleche aus Plastik tun's auch.
Fahrradständer funktionieren bei viel Gepäck nicht zuverlässig: Weg damit.
Auf einer Fahrradreise greifen die Wenigsten bei dem Rennlenker nach unten. Ich selbst fahre Hörnchenlenker. Nicht nur weil es leichter ist: eher ein kleiners Kettenblatt wählen.