Re: Old School oder Fahrradnavi

von: Gravelbiker_Berlin

Re: Old School oder Fahrradnavi - 25.05.23 10:51

Ich höre auch oft, dass Leute lieber Tracks folgen als Routen, kann das aber bei zeitgemäßen Navis wie dem Garmin Edge 1030 nicht mehr nachvollziehen.

Ja, es stimmt, dass es Warnmeldungen gibt, wenn man etwas entfernt von der Route ist. Man kann das aber recht schnell einordnen, ob die Warnung real ist (also man sich verfahren hat) oder ob die Meldung nur zustande kommt, weil die Route leicht parallelverschoben zum tatsächlichen Weg liegt. Dazu genügt ein Blick auf den Bildschirm.

Was hier oft kritisiert wird, dass die Abweichungstoleranz zu klein ist, dass es also zu schnell Warnmeldungen gibt, hat ja gerade Vorteile, wenn man sich tatsächlich verfahren hat.

Wenn man die digitale Routenvorbereitung zu Hause so macht, wie hier im Forum empfohlen wird (also sich die Routen zum Beispiel mit BRouter, BikeRouter oder Carminaro auf der OpenCycleMap erstellt, auch Bikemap oder Komoot sind gut), sind solche Abweichungen selten. Ich hatte die nur, weil ich am Anfang irgendwelchen ominösen GPX gefolgt bin, die ich aus dem Internet runtergeladen habe. (zum Beispiel von Radwege-Webseiten)

Man sieht vor allem recht schnell, ob man sich wirklich verfahren hat, oder ob die Route einfach nur 3 Meter neben dem Weg liegt.
Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit kommt man damit bestens klar.

Das automatische Routing (falls Ihr damit das meint, was ich denke, was Ihr meint), hat eben grad den Riesenvorteil, dass man sehr schnell erkennt, wenn man sich verfährt. Dass man sogar mit einem Ton gewarnt wird. Denn oft fährt man triefig und in Gedanken vor sich hin und guckt lange nicht aufs Navi. Man bemerkt gar nicht, dass da eine Wegkreuzung ist und verpasst so die Abbiegung. Dann ist es extrem nützlich, wenn man vom Garmin durch Piep-Ton gewarnt wird. Sonst würde man vielleicht kilometerlang weiterradeln, ohne aufs Navi zu gucken und dann erst merken, dass man falsch gefahren ist.

Es gibt natürlich selten mal den Fall, dass der Radweg, den man z.B. im Bikerouter angeklickt hat, anders verläuft, dass also die OpenCycleMap an der Stelle nicht korrekt ist. Aber genau dann fährt ja der Garmin seine Stärke aus. Dann stelle ich die Vergrößerung runter, so dass ich dem tatsächlichen Radweg folge und beobachte auf der Karte, wo der Radweg auf der Opencyclemap verläuftt. Irgendwann werden sich dann beide wieder treffen.

Dann gibt es ein Signal, dass man wieder auf der Route ist, und die Vergrößerung wird automatisch wieder geändert. Das alles kriegt man hin ohne abzusteigen. Natürlich nur, wenn es nicht regnet. Wenn es regnet, sollte man die Finger vom Touchscreen lassen, und gleich bei den ersten Tropfen den Toughscreen sperren.

Die richtig guten Leute hier wie MartinBP korrigieren dann solche Abweichungen der OpenCycleMap von der Realität sogar zu Hause auf der OpenCycleMaps, dann hat der Nächste nicht mehr das Problem.

Also, ich bin der Meinung, beim Garmin Edge 1030 oder Edge 1040 bekommt man schon auch was Gutes für das viele Geld. Bei mir läßt der Garmin Edge 1030 jedenfalls keine Wünsche mehr offen.

Schlechte Ablesung bei Sonne, das ist mir nie aufgefallen. Muss ich noch mal drauf achten. Ich habe ein anderes Problem. Ich brauche bereits eine Lesebrille. Wenn etwas recht dunkel ist, sehe ich es nicht so gut. Einmal bin ich mit so einer Brille gefahren, die sich selbst tönt. (Bei Sonneneinstrahlung). Diese Brillen, mögen sie noch so teuer sein, bleiben auch im dunklen Wald etwas getönt. Dann habe ich Garmin oft nicht gut erkennen können. Junge Leute, die noch keine Lesebrille brauchen, werden dieses Problem aber nicht haben. Seit ich wieder mit ungetönten Brillen auf Radreise gehe, sehe ich Garmin auch im Wald gut.
Grüße
Christoph