Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné

von: veloträumer

Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné - 23.01.24 19:19

Fortsetzung ALP-2022-TdF-16 (Teil 3)

In La Chapelle-en-Valgaudemar führt schließlich noch ein Stich mit Steilrampe ins Tal der Navette auf, das zunächst durch eine extreme Engstelle unzugänglich scheint. Nach der Steilrampe quert man einen Weiler und erreicht ein Ende mit Parkplatz, wo man nach einigen hundert Metern zu Fuß das ehemalige, verfallene Dorf Navette erreicht, welches bedroht von Lawinen und stark dezimiert durch die Spanische Grippe 1937 endgültig aufgegeben wurde. Ich fühle mich hier zwischen den überwucherten Mauern an die Lektüre „Schätze von Copán“ erinnert, eine abenteuerliche Entdeckung der Maya-Kulturen in den Urwäldern von Honduras. Ausgerechnet die restaurierte Kapelle finde ich im Wegegewirr nicht, da mich auch das schlechte Wetter zur Rückfahrt drängt.

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Bald nach Ausfahrt aus La Chapelle-en-Valgaudemar mit erstem Regen wird klar, dass ich heute nicht mehr weiter in die steile Bergsackgasse eindringen kann – müsste ich doch mangels von Rastplätzen bis zum Refuge Gioberney am Ende durchhalten. Zum Etappenabbruch finde ich Unterschlupf auf dem letzten Camping im Tal, der etwas verloren bei einem Weiler schon etwas entfernt von La Chapelle liegt. Wegen der unklaren Wetterentwicklung übernachte ich lieber in einem Aufenthaltsraum. Als ich morgens zahlen möchte, verzichtet der Betreiber auf eine Nachtgebühr angesichts meines Kurzaufenthalts auf dem Bretterboden.

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(Fr 19.8.) Le Bourg – Chalet Hôtel Refuge du Gioberney (1635/1650 m) – La Chapelle-en-Valgaudemar – La Chaup – L‘Allée – D16/N85 – Chauffayer – La Ginguette – Lacoue – Les Evarras – Le Noyer – Col du Noyer (1661/1664 m) – St-Étienne-en-Dévoluy
61 km | 1435 Hm

Der Tag soll das große Finale der Écrins-Welten werden. Welche Kulissen mich erwarten, konnte ich noch nicht ahnen, wie die Wolken sich entwickeln auch nicht. Zunächst brechen überschwänglich Wasserfälle aus allen Felsspalten hervor – ein Festival der Kaskaden, das bis zu Endpunkt Gioberney anhalten soll. Immer wieder öffnen sich neue Schaufenster mit Berggruppen, von Gipfelarchitekten höchster Kunstfertigkeit geschaffen. Kuppen, Grate, Zacken, Spitzen, Säulen, Gletscher vereinen sich zu immer wieder neuen Kollektiven von Bergarenen. Die Wolken sorgen für geheimnisvolle Schleier, enttarnen kurz eine neu Perspektive und verbergen wieder eine andere Gipfelgruppe. Der Genuss soll sich auf schlichte Momente von limitierten Kostbarkeiten konzentrieren, stets wachsam zu sein, nichts zu verpassen.

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Die Schlussrampe führt nochmal an einem donnernden Wasserstrahl vorbei, der kaum sichtbar, aber hörbar seine tonnenschwere Urgewalt in die Bergwelt brüllt. Die Kurven steigern sich zu einer Rampenfahrt, bleibt entgegen martialischer Zahlen auf dem Asphalt noch gut fahrbar. Ganz gegensätzlich verästelt sich die Cascade Le Voile de la Mariée in ein fein ziseliertes Wasserfallgemälde wie ein breit fallender Brautschleier. Trotz gut besuchtem Parkplatz mit Wandervolk scheint das Refuge noch mit Gästen zu kämpfen, der Eindruck scheint auch etwas elitär unangepasst der Bergwelt und spricht mich nicht an. Indes verweigern sich einige Wolkenschleier, die 360°-Bergarena vollständig freizugeben als wollten sie fordern, nochmal wiederzukommen. – Großer Tusch und ab ins Tal!

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