Re: Vom Balkan nach Norddeutschland 2019

von: Keine Ahnung

Re: Vom Balkan nach Norddeutschland 2019 - 03.01.20 17:19

INHALTSVERZEICHNIS

Teil 1: Vorwort(e)

Teil 2: Radreise (Tag 1-6: Kroatien/Bosnien und Herzegowina)

Teil 3: Radreise (Tag 7-11: Bosnien und Herzegowina/Kroatien/Slowenien/Österreich)

Teil 4: Radreise (Tag 12-16: Österreich/Deutschland/Tschechien/Deutschland)

Teil 5: Radreise (Tag 17-20: Deutschland)

Teil 6: Radreise (Tag 21-22: Deutschland) und Résumé


DER SIEBZEHNTE TAG (17.06. – 115 KM / 2100 HM)

Da mein Bruder wieder in seine Praxis musste und meine Schwester zurück nach Passau fahren wollte, gab es ein zeitiges Frühstück, nach dem ich wieder weiterfuhr.


Bild: Frühstück bei meinem Bruder.

Die letzten Wolken waren verschwunden und so fuhr ich bei Sonnenschein auf der anderen Seite meiner Heimatstadt weiter, also in den Frankenwald, ebenso eine sehr schöne Gegend, die zum Wandern und – mit etwas Kondition – zum Radfahren einlädt. Ursprünglich war dies eine arme Gegend und die Textilindustrie ging zum Großteil zu Grunde. Inzwischen sind aber viele der Orte wieder recht schön hergerichtet und Tourismus gewinnt im ehemaligen Zonenrandgebiet zunehmend an Bedeutung.


Bild: Nachbargemeinde Helmbrechts.


Bild: Hier wurde einmal gearbeitet … Uschertsgrün im Frankenwald.


Bild: Die Selbitz in Selbitz.


Bild: Selbitz.

Es sind viele Radwege entstanden, die durchaus empfehlenswert sind. Mein Ziel war nun zunächst der Rennsteig, den ich schon kurz nach Grenzöffnung gefahren bin. Damals waren Teile mit dem Fahrrad fast nicht fahrbar entsetzt . Etwas besser ist es inzwischen geworden, aber auch der Rennsteig-Radweg ist nichts für Freunde von asphaltierten Radrouten.


Bild: Zwei schöne Radwege …


Bild: Typischer Kirchenbau dieser Gegend … Stadtkirche Naila.


Bild: Eine der vielen kleinen Brauereien … Sonnenbräu in Lichtenberg.


Bild: Schieferdächer gehören zu Oberfranken und Teilen Thüringens … Lichtenberg mit Burg.


Bild: Landschaft bei Lichtenberg.


Bild: Grenzweg zwischen Bayern und Thüringen (Rennsteig) bei Lichtenberg.

Eigentlich kann ich nun nicht viel mehr zum Rennsteig sagen und ich werde lieber Bilder sprechen lassen. Gerade bei dem schönen Wetter, welches viel Sonnenschein brachte, wirkte die schöne Natur noch mehr. Die Wege wechselten zwischen guten Stücken mit „wassergebundener Decke“ über schwer zu fahrenden Lochplatten-Grenzwegen bis hin zu Wald- und Wiesenwegen. Immer wieder kam man durch die Orte, die durch die dunkle Schieferbedachung und auch –verkleidung einen besonderen Charakter haben und bei Sonne schwarz glänzen. Die Schieferbrüche liegen vor Ort und liefer(te)n den Rohstoff.


Bild: Neundorf (bei Lobenstein), Rosenthal am Rennsteig.


Bild: Neundorf (bei Lobenstein), Rosenthal am Rennsteig.


Bild: Rennsteig bei Rodacherbrunn.


Bild: Bei Brennersgrün.


Bild: Rennsteighaus in Brennersgrün.


Bild: In Lehesten.


Bild: St. Aegidien Kirche in Lehesten.


Bild: Bei Lichtentanne.


Bild: Die Höhenmeter müssen ja irgendwo herkommen … Bei Lauenstein.


Bild: Lutherweg bei Lauenstein.


Bild: Bei Gräfenthal.


Bild: Grenzweg bei Gräfenthal.


Bild: Oberland am Rennsteig.


Bild: Schieferbruch bei Oberland am Rennsteig.

Zum Teil haben es die Bilder vielleicht vermittelt. Der Weg ist schön, aber er kostet viel Kraft. Ich war allerdings recht fit und so versuchte ich, alle größeren Steigungen hinter mich zu bringen. Schließlich war ich aber doch recht geschafft und war froh, in der Gaststätte „Zum Werratal“ ein günstiges Zimmer beziehen zu können. Ich traf dort ein Ehepaar, welches mit zwei alten Traktoren entlang des Rennsteigs unterwegs waren – auch eine Möglichkeit … zwinker


Bild: Außergewöhnliche Fortbewegungsmittel für eine Reise … Gasthaus Werratal in Sachsenbrunn, Eisfeld.


DER ACHTZEHNTE TAG (18.06. – 118 KM / 1050 HM)

Ich hatte mein Zimmer ohne Frühstück genommen, da dieses recht spät serviert werden würde und so fuhr ich wieder vor sieben Uhr los. Es empfing mich herrliches Wetter. Ich folgte zunächst dem Werratal-Radweg, der relativ flach verlief und durch nette Ortschaften in Oberfranken und Thüringen führte. Im Vergleich zu den Strecken, die ich zuvor gefahren bin, war das ein „Erholungsurlaub“ für die Muskulatur. Langweilig wurde es aber nicht, da recht viele schöne Eindrücke auf einen einströmten. Auch hier kann ich wieder die Fotos sprechen lassen …


Bild: Sachsenbrunn, Eisfeld.


Bild: Bei der Dreifaltigkeitskirche in Eisfeld.


Bild: Werratal-Radweg und Lutherweg in Eisfeld.


Bild: Ein inzwischen seltener Anblick … In Veilsdorf.


Bild: Wenn man nicht zum Rennsteig hinauf will, ein gemütlicher Flussradweg … Höhenprofil Werratal-Radweg.


Bild: Rathaus von Veilsdorf.


Bild: In Hildburgshausen.


Bild: Am Werratal-Radweg bei Ebenhards.


Bild: Der Dambach in Ebenhards.


Bild: Die Werra bei Themar.


Bild: Kirchenburg Henfstädt.


Bild: Auch eine Art Burg … Justizvollzugsanstalt Untermaßfeld.


Bild: Welcher Unterschied zu meinem bisherigen Weg … Werratal-Radweg in Untermaßfeld.


Bild: In Meiningen.


Bild: Schloss Elisabethenburg in Meiningen.


Bild: Kirchenburg Walldorf.

Bei Breitungen nahm ich Abschied von der Werra. Bis zur Mittagspause um 13 Uhr hatte ich trotz etlichen Stopps in den diversen Ortschaften bereits über 80 km zurückgelegt – was gute Wege und geringe Steigungen ausmachen … zwinker Dennoch freute ich mich wieder auf etwas anspruchsvollere Wege, die ich durch die Rückkehr zum Rennsteig inklusive entsprechender Steigungen wieder antreffen sollte. Der Rennsteig ist selten Rennsteig alleine. Meist verlaufen auf gleicher Strecke weitere Wander- und Radwege. So begleiteten mich heute ein Stück weit die Holzskulpturen des „Pummpälzweges“.


Bild: Diesmal überwiegt Rot … Bei Schweina.


Bild: Skulptur am Pummpälzweg bei Kissel.


Bild: Pummpälzweg bei Kissel.


Bild: Pummpälzweg im Bezirk Moorgrund.


Bild: Nicht nur Rennsteig … Rennsteig im Bezirk Moorgrund.


Bild: Ruhla.

Heute merkte ich, dass mir die vielen Anstiege der Vortage doch etwas in den Beinen steckten . So freute ich mich über die Abfahrt Richtung Eisenach. Vor Eisenach fand ich in Seebach die Pension Wiesengrund, wo ich das Zelt trocknete, Wäsche wusch und auf meinem Kocher mein Abendessen (Tortellini + Pesto) zubereitete.


DER NEUNZEHNTE TAG (19.06. – 145 KM / 950 HM)

Bereits um 6:30 Uhr saß ich in der Früh nach einer guten Nacht (ich schlief wie ein Stein) auf dem Sattel. Es war heißes Wetter angesagt und ich wollte den hohen Temperaturen zumindest ein wenig entkommen. Zunächst besuchte ich Eisenach, wo es um die frühe Zeit noch recht ruhig zuging.


Bild: Martin Luther in Eisenach.


Bild: Rathaus von Eisenach.


Bild: Da musste ich entlang … Postamt von Eisenach.


Bild: Ein Blick auf die entfernte Wartburg bei Eisenach.

Es ging nun erst einmal wieder Richtung Werra, auf die ich in Mihla stieß. Bis dorthin ging es – von kleinen Gegenanstiegen abgesehen – sanft bergab.


Bild: Da passe ich durch … Ortseinfahrt von Bischofsroda.


Bild: Schloss Bischofroda.


Bild: Bei Bischofsroda.


Bild: Aufgegebene Ziegelei bei Lauterbach.


Bild: Rotes Schloss in Mihla.

Schließlich erreichte ich den Werratal-Radweg, dem ich nun wieder ein Stück lang folgte, um dann in den Harz „abzubiegen“. Die Werra hatte inzwischen einiges zugelegt. Die Ortschaften in Thüringen und Hessen sind durch wunderschöne Fachwerkbauten geprägt. Ich genoss diesen Teil der Tour.


Bild: Die Werra bei Mihla.


Bild: EV13/Werratal-Radweg bei Frankenroda.


Bild: Frankenroda.


Bild: EV13/Werratal-Radweg in Probsteizella.


Bild: Der fährt wohl nicht mehr … In Falken.


Bild: Burg Normannstein in Treffurt.


Bild: Rathaus von Treffurt.


Bild: Grenze Thüringen / Hessen bei Treffurt.


Bild: Johanneskirche am Karl Montag-Platz in Altenburschla.


Bild: Zu früh, um zu übernachten … Hotel zum Schwan in Wanfried.


Bild: Rathaus von Wanfried.


Bild: Eschwege.


Bild: Fußgängerzone in Eschwege.


Bild: Schloss Rothestein bei Bad Sooden-Allendorf.


Bild: Bad Sooden-Allendorf.


Bild: Bei Bad Sooden-Allendorf.


Bild: Mittagspause bei Bad Sooden-Allendorf.

Kurz nach der Mittagspause bei Bad Sooden-Allendorf ging es bei Lindewerra vom Werratal-Radweg ab und natürlich sofort den Berg hoch. Die Steigungen hielten sich aber in Grenzen. Ich stieß nach Abkürzung wieder auf den EV13, dem ich auch am folgenden Tag noch folgen sollte. Am späten Nachmittag verfinsterte sich der Himmel und es deutete sich ein Gewitter an. Ich schaffte es noch bis Duderstadt, wo ich in einem Fachwerkhaus in der Stadtmitte ein nettes kleines Apartment fand („Apartmenthaus Duderstadt“). Kaum war ich dort eingetreten, setzte auch schon heftiger Regen ein listig .


Bild: Gut, dass dieser Zaun weg ist … EV13/Werratal-Radweg bei Ellershausen.


Bild: Werra/Leine-Verbindungsradweg in Bornhagen.


Bild: Fast schon „Zeltfeeling“ … Apartmenthaus Duderstadt.


DER ZWANZIGSTE TAG (20.06. – 115 KM / 1600 HM)

Auch wenn ich wieder auf das Frühstück verzichtete, gönnte ich mir zumindest einen Kapsel-Nespresso-Kaffee, obwohl ich diese „Kapselversion“ eigentlich eher ablehne – zu viel Müll. Als ich um 6:45 Uhr losfuhr, hatte der Regen gerade aufgehört und es blieb am Rest des Tages trocken mit vielen sonnigen Abschnitten. Wie eigentlich bei fast all meinen Touren hatte ich auch diesmal wettermäßig Glück gehabt – das könnte auch für meine zukünftigen Radreisen so bleiben. So konnte ich das schöne Duderstadt in den Morgenstunden im Trockenen besichtigen …


Bild: In Duderstadt.


Bild: Rathaus von Duderstadt.

Die Höhenmeter zeigen es – es wurde wieder hügeliger. Heute war der Harz zu „überwinden“, wobei ich mir den Abstecher zum Brocken ersparte – ich war dort oben schon mehrfach mit dem Rad gewesen. Ich näherte mich dem Harz recht schnell …


Bild: Morgenstimmung an der Grenze Thüringen / Niedersachsen bei Duderstadt.


Bild: Hätte ich hier noch ein weiteres bereistes Land angeben müssen … Reichsbürger in Tettenborn.


Bild: Zisterzienser-Kloster Walkenried.


Bild: Die Lokomotive „Zorge“ (Achsformel 1A1), Staatliche Maschinenfabrik Zorge.

Schließlich war der Harz erreicht. Heute sollten die letzten „Berge“ meiner Radreise mit mehr als 600 Metern erklommen werden. Bereits um 13:30 Uhr verließ ich die 600-Meter-Höhenmarke.


Bild: Hohegeiß im Harz.


Bild: In Hohegeiß.


Bild: Die Fahrtrichtung ist klar … Blick auf Brocken von Hohegeiß.


Bild: Grenze Niedersachsen / Sachsen-Anhalt bei Hohegeiß.


Bild: EV13 - Grenzweg bei Hohegeiß.


Bild: Wachturm Sorge.


Bild: Grenze Niedersachsen / Sachsen-Anhalt beim Wachturm Sorge.


Bild: Drei Annen-Hohne im Harz.


Bild: Hohnsteinklippen bei Werningerrode.

Nach den Hohnsteinklippen ging es Richtung Ilsenburg bergab – nun gut, es waren noch etliche Gegenanstiege zu bewältigen, aber die Tendenz war vorgegeben.

Bild: Die Ilse in der Nähe von Ilsenburg.


Bild: Kloster Ilsenburg.

Weiter ging es über Bad Harzburg nach Goslar, welches ich als Tagesziel auserkoren hatte. Bei einem leckeren Eisbecher in Bad Harzburg konsultierte ich das Internet. Dort erfuhr ich, dass für die Nacht Gewitter angekündigt waren – traf dann nicht zu, aber das wusste ich erst am folgenden Tag zwinker . So sah ich nach, was es in Goslar an anderen Übernachtungsmöglichkeiten gab und für 30 Euro fand ich ein Gästezimmer im „Gästehaus Engelcke“, welche ich gleich reservierte. So hatte ich die nötige Muse, Goslar, welches ich schon lange nicht mehr besucht hatte, ausführlicher zu besichtigen.


Bild: Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Goslar.


Bild: Rieslingsturm in Goslar.


Bild: Nicht meine Unterkunft … Hotel Kaiserworth in Goslar.


Bild: “thun läßt sanft ruh’n“ … trifft zumindest auf Radfahren zu … Am Marktplatz in Goslar.


Bild: Kaiserthronsessel in der Domvorhalle in Goslar.


Bild: Frankenberger Plan mit Brunnen in Goslar.