Re: Podgorica nach Istanbul mit Prolog

von: Keine Ahnung

Re: Podgorica nach Istanbul mit Prolog - 14.11.17 12:22

Während meiner Touren empfinde ich den Wechsel als eher angenehm. Es ist mehr in der Nachbetrachtung, dass ich realisiere, dass das schon eine ganze Menge Dinge waren, die mir bei meiner Tour (und auch schon bei meinen früheren Touren) untergekommen sind. Für mich bedeutet das, dass ich noch sehr lange an den Eindrücken arbeite und immer wieder neue Dinge hochkommen, die schon wieder im Unterbewusstsein verschwunden waren, wenn ich z. B. meine Bilder ansehe. Der Vorteil ist, dass ich sehr lange etwas von meinen Touren habe.

Kleinere Gebiete gründlicher abzugrasen, hatte ich mir auch schon überlegt. Aber es geht mir ja bislang immer noch im Wesentlichen um das Radfahren. Nicht unbedingt Radfahren als "Sport", aber durchaus "anspruchsvoll". Das "Kulturelle" bleibt dabei nicht links liegen, rückt aber nicht in den Fokus. Ich bin z. B. der Meinung, dass ich Istanbul locker eine Woche und länger besuchen könnte und ständig Neues entdecken würde. Für meine Radtour war mir aber das Gewinnen eines guten Überblicks ausreichend.

In meinem Reisebericht tauchen zwar - bedingt durch den Aufenthalt in Istanbul oder auch Sibiu - relativ viele Aufnahmen von kulturellen Höhepunkten auf, aber der Schwerpunkt liegt doch auf der Natur. Das ist auch der Grund, warum ich es, zwar ab und zu fluchend, dennoch genieße, auch einmal einem verschlammten Wald- und Wiesenweg zu folgen. Das erste Stück in Rumänien war so z. B. trotz etlicher Kilometer miserabler Wegbedingungen ein Teil, an den ich mich mit großer Freude erinnere.

Wenn ich so zurückdenke, und mir in Erinnerung rufe, welche abenteuerlichen Strecken ich schon inmitten Europas (aber auch in den USA oder Kanada oder dieses Jahr bei meine Kurztouren in Russland) gefahren bin, so denke ich, dass ich dafür im Forum wohl nicht viele hätte begeistern können. Für mich waren es aber häufig ganz tolle Erlebnisse.

Somit ist bei mir immer noch - das kann sich durchaus ändern - die weite Strecke und die Abwechslung im Landschaftsbild die Hauptmotivation für eine Radreise. Hätte ich mehr Zeit, würde ich diese Strecken eher in die Länge ziehen als mir mehr Zeit in einem engeren Bereich zu gönnen.

Somit sind die Bilder meiner Berichte eher so gemacht und dann ausgesucht, dass ich weniger ins Detail gehe, aber mehr den Wechsel der Eindrücke im Verlauf der Tour zu vermitteln suche. Und das klingt viel "philosophischer" als ich es eigentlich meine zwinker .