Re: Carretera Austral

von: uwee

Re: Carretera Austral - 05.11.17 18:08






Ein wenig verkatert fahren wir am Neujahrstag nach Coyhaiqui.
Dieser Ort, ziemlich genau in der Mitte der Carretera Austral gelegen, hat eine Einwohnerzahl von etwa 50.000. Das ist nicht sehr viel nach europäischen Maßstäben, jedoch ist das die Hälfte der Menschen, die entlang der 1350 Kilometer langen Carretera Austral leben.
Ein eigentlich netter kleiner Ort mit Geldautomaten, Hotels, Restaurants, Supermärkten und sogar Radläden.
Dummerweise ist an Neujahr, dem wohl wichtigsten Feiertag der Chilenen, praktisch alles geschlossen.
Dazu hat auch noch heftiger Dauerregen eingesetzt. Wir haben keine Lust bei dem Regen unser Zelt auf dem Campingplatz aufzustellen. Wir nehmen uns ein Hotel- sogar mit Sauna.
Luxus pur.

















Dummerweise ist auch am folgenden Tag praktisch der gesamte Ort geschlossen.
Da Neujahr auf einen Sonntag fiel wird der Feiertag am Montag nachgeholt.
Wir brauchen aber noch einen Supermarkt und ein paar Ersatzteile für unsere Räder.
Also noch ein weiterer ganzer Ruhetag.














Der Laden war gut sortiert. Die Preise o.k. Und der Service gut.





Wir waren aber glücklich als die Einkäufe getätigt waren und es endlich wieder losging- dummerweise noch immer im Regen.
Aber daran gewöhnt man sich auf der Carretera. Oder man sollte es zumindest.







Hier gab es ein wenig Schutz vor Regen und Wind.
Der Farmer lud uns ein.






Am nächsten Tag erklommen wir bei Regen, Schnee und orkanartigen Winden aus wechselnden Richtungen den höchsten Punkt der Strecke auf etwa 1350 m. Es war bitter kalt.










Die Passhöhe.












Bei dem Sturm schiebt man sogar beim Bergabfahren.














Der Cerro Castillo




Kurz vor dem Ort Cerro Castillo verließen wir die Carretera Austral.
Wir wählten eine Alternativstrecke.











Sie führte uns nach Puerto Ingeniero Ibáñez, von wo mehrmals am Tag Fähren in 2 1/2 Stunden über den Lago General Carrera rüber nach Chile Chico fahren.




















Der See ist mehr als drei Mal so groß wie der Bodensee und ist zwischen Chile und Argentinien aufgeteilt. Dort wird er Lago Buenos Aires genannt.
Der Ort Chile Chico hat ausnahmsweise ein relativ mildes Klima. Hier wächst sogar Obst.
Es ist ein angenehmer Ort mit reichlich Unterkünften, Restaurants und Geschäften.
Während die Carretera erst einmal lange durch das Binnenland führt folgt die Ruta 265 dem Ostufer des Sees. Eine teils atemberaubende Straße.
Am Südwestende des Sees werden wir nach drei Tagen wieder die Carretera erreichen.



















Die Straße weist viele, viele heftige Steigungen auf.
Zudem haben wir auf der gesamten Strecke starken Gegenwind.
Dies ist nicht die übliche Windrichtung.
Bisher hatten wir- entgegen aller Radlerweisheiten- überwiegend Rückenwind.
Die Wind kommen halt meist aus Nordwest.
Wir fahren überwiegend nach Südost.










Zwar hübsch, aber schlimmer als Kletten. Sie ärgern uns viel.















Die Straße musste über viele Kilometer in die Steilküste gesprengt werden.































Verpflegungsstelle.






Dort vereinen sich die Ruta 265 mit der Ruta 7, wie die Carretera Austral offiziell heißt.






Der See ist eiskalt.






Eigentlich sollte man...
















Traumhaft!
Im Vordergrund der Lago Bertand.










Solch ein Band erleichtert das Schieben bei langen Steigungen ungemein.







Je weiter südlich desto schöner wird es- so die Faustregel...











Mehr später...



Uwe




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