Re: Atem- (be-) raubend: Bolivien

von: uwee

Re: Atem- (be-) raubend: Bolivien - 15.05.17 20:01







Der Salar de Uyuni.
Der größte Salzsee der Welt.
Halb so groß wie Hessen. Oder wie Oberbayern. Oder so groß wie Niederbayern.
Die Fotos dieses Salzsees machten mich im Vorfeld der Reise atemlos. (Danke Wilfred)
Das soll eines der Highlights der Reise sein.
Und dann auch werden...






Der Weg vom Zeltplatz zur richtigen Einstiegsstelle.

Es ist nicht so, dass man überall auf die dicke Salzschicht auffahren kann.
Viele, die das versucht haben bereuten es bitter und mussten sich und ihr Bike stundenlang vom dicken Schlamm säubern.
Uns führt das GPS zur richtigen Auffahrt.











Dort ist sie. Die richtige Auffahrt.












Es ist nicht so, daß man einfach drauf los fährt.
Es gibt so etwas wie breite Straßen über das Salz.
Der See ist schließlich mehr als 10.000qkm groß.
Und auch eine richtige Karte und Wegweiser.
Dennoch fühlen wir uns wie auf dem Mond. Oder Mars. Oder einer anderen Galaxie.
Nicht nur wegen der Höhe fühlen wir uns wirklich "HIGH":



























Man fühlt sich dort natürlich schon etwas verloren und wird das Gefühl nicht los über den vereisten Baikalsee zu fahren. Mütze und Handschuhe bleiben aber eingepackt.
Gletscherbrille und 100er Sonnenschutz sind dagegen wirklich essentiell.






Das Salz bildet Pentagone oder Hexagone, also Fünf- und Sechsecke.

Die Salzschicht kann bis zu 60 Meter dick sein.

Die Tiefe des Sees, der erst vor etwa 10.000 Jahren entstand, wird mal mit bis zu 80, dann 120, aber auch 212 m maximaler Tiefe angegeben.
Wir haben es nicht überprüft.

Der Salar ist das größte Reservoir für Lithium, was für die Produktion von Akkus benötigt wird. Bolivien hofft durch ihn reich zu werden und versucht- auch mit deutscher Hilfe- Produktionsstätten zu bauen.
Bisher stört es die wenigen Touristen kaum bis gar nicht.











Man kann durchaus auch abseits der Pisten fahren. Es knistert dann halt ein wenig und bremst ein wenig.
Das ist allerdings im Vergleich zum heftigen Wind, der hier rund um die Uhr bläst eher nebensächlich.










Nach mehr als einer Stunde schwebt unser Ziel, die Insel Incahuasi, vor uns in der Luft. Es dauert noch Stunden bis wir sie schließlich erreichen werden.










Aufpassen muss man schon. Es gibt immer wieder solche Schlaglöcher. Mitunter fährt man sogar einen Slalom um diese.





















Wir haben die Isla Incahuasi erreicht.
Nein, wir sind nicht alleine.
Noch nicht.
Viele Jeeps spucken ihre Ladung von Tagestouristen an die Gestade.
Radler sind außer uns nur ein Däne und ein Australier da.
Mit billigen vor Ort gekauften Rädern- ohne richtige Ausrüstung.
Nach zwei Tagen müssen sie aufgeben.






Die kleine Insel Incahuasi ist über und über mit Kakteen bewachsen.






















Nachmittags müssen alle Fahrzeuge die Insel verlassen.
Alle?
Nein!
Zweiradfahrer dürfen hier nächtigen.Wir sind fast allein.
Eine Handvoll Einheimische wohnt auf Incahuasi- und versorgt uns mit Speis und Trank.

Etwas abseits stellen wir das Zelt windgeschützt direkt aufs "Eis":
Belohnt von einem spektakulären Sonnenuntergang.
Es ist Neumond.
Dennoch werfen wir Schatten aufs Eis.
Dafür reicht nachts auf fast 4.000m Höhe das gleißende Licht der Milchstraße.






In der Nacht zählen wir unser verbliebenes Geld.
Ein kleiner Schock.
Wir haben schlicht vergessen in Lima noch einmal einen Geldautomaten zu besuchen.
Das Geld kann zwar wahrscheinlich bis Chile reichen.
Aber es wird schon eng.
Der nächste Automat in Chile kommt erst in zwei Wochen.
Was wenn wir doch Lust auf eines der zwei Hotels an der Strecke bekommen.
Oder ein Bier???
Oder für einen Notfall?








Es ist mein Fehler.
Ich habe etwas Falsches in den Garmin eingegeben.
Zwei Stunden radeln wir bei Gegensturm und schaffen in der Zeit gerade 12 Kilometer.
Isabel erkennt an ihrem einfachen Kompass, dass die Richtung nicht stimmen kann.
Sie und er Kompass haben Recht.
Wir müssen Alles wieder zurück. Allerdings in 20 Minuten.
Weiter in Windrichtung liegt Uyuni, die Stadt, die dem Salar ihren Namen gab.
Noch knapp 100 Kilometer bis dahin.
Dort gibt es Hotels, Restaurants, Kneipen..... und Geldautomaten.
Vier Stunden später sind wir dort.










Frühstück auf dem "Eis".











Salz gibt es reichlich...











Selbst hier gibt es tödliche Unfälle.
Für die Jeeptouristen ist die gesamte Fahrt eine große Party.
Und entsprechend fahren die Fahrzeuglenker.












Das Festland kommt näher.






Plötzlich erreichen wir eine Straße vom Feinsten.
In Bolivien ändert sich einiges.
Es ist längst nicht mehr das rückständige, ärmste Land Südamerikas.
Die Straßen sind besser als die in den umliegenden Ländern- so es welche gibt.


























Ein Hotel aus Salzblöcken gebaut. Inclusive Bett, Nachtschränkchen und Tisch.
Gerade eröffnet und mit großem Rabatt.

Leider funktioniert in ganz Uyuni keiner der (3) Geldautomaten.
Es wird nun doch schon eng.
Wir hoffen auf morgen.




Und so geht es dann weiter.
Auf der berühmt- berüchtigten Lagunenroute.
In einer Höhe von 4.000- 5.000m entlang der Grenze zu Chile.
Das wird noch mal ein ganzes Stück härter...

Hallo Uwe,
auch wenn die Karte eher einen privaten Eindruck macht, musste ich sie in einen Link umwandeln. Wir können das nicht im Einzelnen prüfen, wenn wir auch noch Reiseberichte in Ruhe lesen wollen. Zur Erläuterung siehe Hier


https://lh3.googleusercontent.com/9vZKzg...18-h957-no?.jpg


Davon demnächst mehr...



Uwe



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